Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 203 Tau gaud is half alwern. (Hannover.) - Schambach, 54. Mit den Worten: "Zu gut ist halb albern", wird auf das Einhalten jener feinen Grenze hingedeutet, wo Herzensgüte und Mildthätigkeit aufhören Tugenden zu sein und als reine Schwäche erscheinen. 204 Ueberall gut, aber derheme am besten. - Weinhold, 34. 205 Ueberall ist gut, wo wir nicht sind. Poln.: Wszedzie dobrze, gdzie nas niema. (Frischbier, 4276.) 206 Was gut ist, bezahlt man nicht zu theuer. It.: No assai si puo pagar cosa che piaccia. (Zeiller.) 207 Was gut ist, darnach greifft jederman. - Heuseler, 413; Henisch, 1739, 66; Petri, II, 597. 208 Was gut ist, das ist schön genug. Böhm.: Co dobre, to take pekne, co zle, to ohyzdne (Celakovsky, 303.) Poln.: Co dobre, to i piekne, co zle, to i szpetne. (Celakovsky, 303.) 209 Was gut ist, findet sich wieder. - Frischbier2, 1401. 210 Was gut ist für den einen, ist böse für den andern. Dän.: Alting er ikke lige godt for alle, eller lige ondt. (Prov. dan., 25.) 211 Was gut ist für den Kalt, ist auch gut für den Warm. (Schweiz.) - Kirchhofer, 242; Simrock, 12351. 212 Was gut ist für die Leber, ist nicht stets gut für die Milz. Engl.: Good for the liver may be bad for the spleen. (Bohn II, 363.) 213 Was gut ist, holt der Teufel zuerst. It.: Bella cosa tosto e rapita. (Pazzaglia, 28.) 214 Was gut ist, kan bald böss werden, vnd das böss gut. - Lehmann, 352, 31. Böhm.: Pri cem kdo mni, ze dobre stoji, tobo nechat se nejvic boji. (Celakovsky, 248.) 215 Was gut ist, kommt wieder. 216 Was gut ist, kommt zeitig genug. Frz.: Assez tost si assez bien. (Leroux, II, 176.) 217 Was gut ist, weiss keiner, der das Böse nicht kennt. 218 Was gut werden soll, muss klein angehen. - Petri, II, 597. 219 Was gut werden will, schickt sich beizeiten. - Gaal, 814. Lat.: Generosioris arboris statim planta cum fructa est. (Seybold, 200.) 220 Was gut, will weil haben. - Henisch, 1796, 16; Lehmann, II, 834, 141; Latendorf II, 32. 221 Was jemand zu gut gesetzt ist, kann er verwillküren. - Graf, 236, 75; Klingen, 132b, 3. Jeder kann auf Ansprüche und Vortheile verzichten, die ein Vertrag zu seinen Gunsten enthält. 222 Was man nicht für gut hält, das ist immer böse. - Graf, 292, 63; Daniels, Weichbildglosse, 348. 223 Wass gut ist, erkent man auss dem, wass böss ist. - Lehmann, 946, 5. "Sehen können ist gut, denn blind sein ist böss; Fried ist gut, denn Krieg ist böss." 224 Wat gaud is vor de Hitte is ak gaud vor de Külle. - Schambach, 343. 225 Wat gaut geit, dat doit de Bauern sülwest. - Schambach, II, 421. Die leichtern und angenehmern Arbeiten verrichtet der Hofbesitzer (Bauer) in der Regel selbst, während er die gröbern und anstrengendern durch seine Knechte oder Tagelöhner verrichten lässt. 226 Wat god is, mutt'n ok god wesen laten. (Ostfries.) - Bueren, 1227; Hauskalender, I. 227 Wat got es für de Wärme, dat es auk got für die Külle. (Lippe.) 228 Wem es gut geht, dem fehlt's an Freunden nicht. Böhm.: Kde se dobre vodi, tam se rado chodi. (Celakovsky, 154.) 229 Wem es gut geht, der denke, dass es wieder übel gehen kann. Böhm.: Jsa na svobodc mysli o prihode. (Celakovsky, 248.) Poln.: Gdys na swobodzie, mysl o przygodzie. (Celakovsky, 248.) 230 Wem es gut geht, der rühme sich nicht. Böhm.: Kdyz ti dobre, mlc. (Celakovsky, 103.) Poln.: Milcz, kiedy, dobrze. (Celakovsky, 103.) [Spaltenumbruch] 231 Wem soll der gut thun, der ihm selber übel thut. Lat.: Aspice felicem sibi, non tibi Romule, Syllam. - Necquicquam sapit, qui sibi non sapit. 232 Wem's gut geht, ist gut rathen. - Körte, 6715. 233 Wenn es gut geht, sind alle gute Rathgeber. - Simrock, 8133. 234 Wenn es gut ist, ist's genug. (Franz. Schweiz.) 235 Wenn et dek gaud geit, sau hest de Frünne genaug, wenn et awer scheiwe geit, sau trecket se sek torüe. So lange es gut geht, so hast du Freunde genug; wenn es aber schief geht, ziehen sie sich zurück. 236 Wenn's gut geht, ist's gut rathen. It.: Quando la cosa va bene, e buono dar consiglio. (Bohn I, 122.) 237 Wenn's gut geht, sind alle gute Hebammen. - Körte, 2700. 238 Wer es gut hat und will es besser haben, trachtet nach Unglück. 239 Wer et gaud hem (haben) will, de make 't gaud. (Hannover.) - Schambach, 118. 240 Wer gut ist, bedarff keins lobs. - Henisch, 1795, 1; Petri, II, 715. 241 Wer gut ist, bei dem kommt der Teufel zu kurz. Böhm.: Jsi-li dobry, mene na tobe cert ma. (Celakovsky, 103.) 242 Wer gut ist, der ist auch froh. 243 Wer sich für gut hält, fängt an schlecht zu werden. It.: Comincia a diventar cattivo chi si tien buono. (Bohn I, 88.) 244 Wer sich selbst für gut hält, wird täglich schlechter. It.: Comincia a diventar cattivo chi si tien buono. (Bohn I, 88.) 245 Wer weder gut noch schlecht, der macht's allen Leuten recht. 246 Wer weiss, wozu es gut ist! - Tendlau, 987. 247 Wer's gut hat und wählt sich's schlecht, ist fürwahr ein thörichter Knecht. 248 Wers gut macht, der hats gut vnd hats auch gut zu verantworten. - Henisch, 1796, 46; Schottel, 1143b. Dän.: Gier vel og faer vel, siig smuk og giör godt. - Hold dig vel det staaer dig vel, traed paa jorden hun taal det vel. (Prov. dan., 234 u. 297.) 249 Wer's so gut macht, als er kann, macht's gut genug. Frz.: Bien escorche a qui ne deult, assez fait qui faict ce qu'il peult. (Leroux, II, 181.) 250 Wer's zu gut haben will, wird gar oft (gemeiniglich) betrogen. - Seybold, 342. Lat.: Elephas cornua petens amisit et aures. (Gaal, 815.) - Ne quaeras mollia, ne contingant dura. (Seybold, 342.) 251 Wo es mir gut geht, da ist mein Vaterland. "Ein weiser Mann nennt, wie bekannt, wo's ihm gut geht, sein Vaterland." (Butler.) Lat.: Illa mihi patria est, ubi pascor, non ubi nascor; illa ubi sum notus, non ubi natus eram. (Binder II, 1374.) - Ubi bene, ibi patria. (Binder I, 1781.) 252 Zu gut ist ein Stückchen Liederlichkeit. 253 Zu gut ist niemand. Frz.: Nul trop n'est bon, ne peu asses. (Leroux, II, 271.) 254 Zu gut taugt selten viel. It.: Tanto buono che non val niente. (Bohn I, 127; Cahier, 2833.) 255 Zu vil gut, ist böss. - Franck, II, 81b; Gruter, I, 88; Petri, II, 828; Simrock, 4101; Eiselein, 661. *256 A denkt, ich bein em groade gut genunk. (Schles.) - Frommann, 409, 372. *257 Auch jnn guten. - Agricola I, 587. So fragt jemand, wenn man ihm sagt, dass seiner gedacht worden sei. *258 Das ist gut der Sau vor den Arsch zu giessen. - Frischbier, 3213. Von schlechten, unschmackhaften Getränken, Suppen u. s. w. *259 Das ist gut, Pilato zum Opfer und die lateinische Kunst (ars) daran zu wischen. - Eiselein, 512. *260 Das ist gut zum Charooses. - Tendlau, 494. Jüdisch-deutsch von einem werthlosen oder verdorbenen Dinge. Es taugt blos zu dem Gemengsel, welches am Pesachabend zum Andenken an die Lehmarbeiten in Aegypten auf den Tisch gestellt wird.
[Spaltenumbruch] 203 Tau gaud is half alwern. (Hannover.) – Schambach, 54. Mit den Worten: „Zu gut ist halb albern“, wird auf das Einhalten jener feinen Grenze hingedeutet, wo Herzensgüte und Mildthätigkeit aufhören Tugenden zu sein und als reine Schwäche erscheinen. 204 Ueberall gut, aber derhême am besten. – Weinhold, 34. 205 Ueberall ist gut, wo wir nicht sind. Połn.: Wszędzie dobrze, gdzie nas niema. (Frischbier, 4276.) 206 Was gut ist, bezahlt man nicht zu theuer. It.: No assai si può pagar cosa che piaccia. (Zeiller.) 207 Was gut ist, darnach greifft jederman. – Heuseler, 413; Henisch, 1739, 66; Petri, II, 597. 208 Was gut ist, das ist schön genug. Böhm.: Co dobré, to také pĕkné, co zlé, to ohyzdné (Čelakovsky, 303.) Poln.: Co dobre, to i piękne, co złe, to i szpetne. (Čelakovsky, 303.) 209 Was gut ist, findet sich wieder. – Frischbier2, 1401. 210 Was gut ist für den einen, ist böse für den andern. Dän.: Alting er ikke lige godt for alle, eller lige ondt. 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(Seybold, 200.) 220 Was gut, will weil haben. – Henisch, 1796, 16; Lehmann, II, 834, 141; Latendorf II, 32. 221 Was jemand zu gut gesetzt ist, kann er verwillküren. – Graf, 236, 75; Klingen, 132b, 3. Jeder kann auf Ansprüche und Vortheile verzichten, die ein Vertrag zu seinen Gunsten enthält. 222 Was man nicht für gut hält, das ist immer böse. – Graf, 292, 63; Daniels, Weichbildglosse, 348. 223 Wass gut ist, erkent man auss dem, wass böss ist. – Lehmann, 946, 5. „Sehen können ist gut, denn blind sein ist böss; Fried ist gut, denn Krieg ist böss.“ 224 Wat gaud is vor de Hitte is âk gaud vor de Külle. – Schambach, 343. 225 Wat gaut geit, dat doit de Bûern sülwest. – Schambach, II, 421. Die leichtern und angenehmern Arbeiten verrichtet der Hofbesitzer (Bauer) in der Regel selbst, während er die gröbern und anstrengendern durch seine Knechte oder Tagelöhner verrichten lässt. 226 Wat gôd is, mutt'n ôk gôd wesen laten. (Ostfries.) – Bueren, 1227; Hauskalender, I. 227 Wat got es für de Wärme, dat es auk got für die Külle. (Lippe.) 228 Wem es gut geht, dem fehlt's an Freunden nicht. Böhm.: Kde se dobře vodí, tam se rádo chodí. (Čelakovsky, 154.) 229 Wem es gut geht, der denke, dass es wieder übel gehen kann. Böhm.: Jsa na svobodč mysli o příhodĕ. (Čelakovsky, 248.) Poln.: Gdyś na swobodzie, myśl o przygodzie. (Čelakovsky, 248.) 230 Wem es gut geht, der rühme sich nicht. Böhm.: Když ti dobře, mlč. (Čelakovsky, 103.) Poln.: Milcz, kiedy, dobrze. (Čelakovsky, 103.) [Spaltenumbruch] 231 Wem soll der gut thun, der ihm selber übel thut. Lat.: Aspice felicem sibi, non tibi Romule, Syllam. – Necquicquam sapit, qui sibi non sapit. 232 Wem's gut geht, ist gut rathen. – Körte, 6715. 233 Wenn es gut geht, sind alle gute Rathgeber. – Simrock, 8133. 234 Wenn es gut ist, ist's genug. (Franz. Schweiz.) 235 Wenn et dek gaud geit, sau hest de Frünne genaug, wenn et âwer scheiwe geit, sau trecket se sek torüe. 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203 Tau gaud is half alwern. (Hannover.) – Schambach, 54.
Mit den Worten: „Zu gut ist halb albern“, wird auf das Einhalten jener feinen Grenze hingedeutet, wo Herzensgüte und Mildthätigkeit aufhören Tugenden zu sein und als reine Schwäche erscheinen.
204 Ueberall gut, aber derhême am besten. – Weinhold, 34.
205 Ueberall ist gut, wo wir nicht sind.
Połn.: Wszędzie dobrze, gdzie nas niema. (Frischbier, 4276.)
206 Was gut ist, bezahlt man nicht zu theuer.
It.: No assai si può pagar cosa che piaccia. (Zeiller.)
207 Was gut ist, darnach greifft jederman. – Heuseler, 413; Henisch, 1739, 66; Petri, II, 597.
208 Was gut ist, das ist schön genug.
Böhm.: Co dobré, to také pĕkné, co zlé, to ohyzdné (Čelakovsky, 303.)
Poln.: Co dobre, to i piękne, co złe, to i szpetne. (Čelakovsky, 303.)
209 Was gut ist, findet sich wieder. – Frischbier2, 1401.
210 Was gut ist für den einen, ist böse für den andern.
Dän.: Alting er ikke lige godt for alle, eller lige ondt. (Prov. dan., 25.)
211 Was gut ist für den Kalt, ist auch gut für den Warm. (Schweiz.) – Kirchhofer, 242; Simrock, 12351.
212 Was gut ist für die Leber, ist nicht stets gut für die Milz.
Engl.: Good for the liver may be bad for the spleen. (Bohn II, 363.)
213 Was gut ist, holt der Teufel zuerst.
It.: Bella cosa tosto è rapita. (Pazzaglia, 28.)
214 Was gut ist, kan bald böss werden, vnd das böss gut. – Lehmann, 352, 31.
Böhm.: Při čem kdo mní, že dobře stojí, tobo nechat se nejvíc bojí. (Čelakovsky, 248.)
215 Was gut ist, kommt wieder.
216 Was gut ist, kommt zeitig genug.
Frz.: Assez tost si assez bien. (Leroux, II, 176.)
217 Was gut ist, weiss keiner, der das Böse nicht kennt.
218 Was gut werden soll, muss klein angehen. – Petri, II, 597.
219 Was gut werden will, schickt sich beizeiten. – Gaal, 814.
Lat.: Generosioris arboris statim planta cum fructa est. (Seybold, 200.)
220 Was gut, will weil haben. – Henisch, 1796, 16; Lehmann, II, 834, 141; Latendorf II, 32.
221 Was jemand zu gut gesetzt ist, kann er verwillküren. – Graf, 236, 75; Klingen, 132b, 3.
Jeder kann auf Ansprüche und Vortheile verzichten, die ein Vertrag zu seinen Gunsten enthält.
222 Was man nicht für gut hält, das ist immer böse. – Graf, 292, 63; Daniels, Weichbildglosse, 348.
223 Wass gut ist, erkent man auss dem, wass böss ist. – Lehmann, 946, 5.
„Sehen können ist gut, denn blind sein ist böss; Fried ist gut, denn Krieg ist böss.“
224 Wat gaud is vor de Hitte is âk gaud vor de Külle. – Schambach, 343.
225 Wat gaut geit, dat doit de Bûern sülwest. – Schambach, II, 421.
Die leichtern und angenehmern Arbeiten verrichtet der Hofbesitzer (Bauer) in der Regel selbst, während er die gröbern und anstrengendern durch seine Knechte oder Tagelöhner verrichten lässt.
226 Wat gôd is, mutt'n ôk gôd wesen laten. (Ostfries.) – Bueren, 1227; Hauskalender, I.
227 Wat got es für de Wärme, dat es auk got für die Külle. (Lippe.)
228 Wem es gut geht, dem fehlt's an Freunden nicht.
Böhm.: Kde se dobře vodí, tam se rádo chodí. (Čelakovsky, 154.)
229 Wem es gut geht, der denke, dass es wieder übel gehen kann.
Böhm.: Jsa na svobodč mysli o příhodĕ. (Čelakovsky, 248.)
Poln.: Gdyś na swobodzie, myśl o przygodzie. (Čelakovsky, 248.)
230 Wem es gut geht, der rühme sich nicht.
Böhm.: Když ti dobře, mlč. (Čelakovsky, 103.)
Poln.: Milcz, kiedy, dobrze. (Čelakovsky, 103.)
231 Wem soll der gut thun, der ihm selber übel thut.
Lat.: Aspice felicem sibi, non tibi Romule, Syllam. – Necquicquam sapit, qui sibi non sapit.
232 Wem's gut geht, ist gut rathen. – Körte, 6715.
233 Wenn es gut geht, sind alle gute Rathgeber. – Simrock, 8133.
234 Wenn es gut ist, ist's genug. (Franz. Schweiz.)
235 Wenn et dek gaud geit, sau hest de Frünne genaug, wenn et âwer scheiwe geit, sau trecket se sek torüe.
So lange es gut geht, so hast du Freunde genug; wenn es aber schief geht, ziehen sie sich zurück.
236 Wenn's gut geht, ist's gut rathen.
It.: Quando la cosa va bene, e buono dar consiglio. (Bohn I, 122.)
237 Wenn's gut geht, sind alle gute Hebammen. – Körte, 2700.
238 Wer es gut hat und will es besser haben, trachtet nach Unglück.
239 Wêr et gaud hem (haben) will, de mâke 't gaud. (Hannover.) – Schambach, 118.
240 Wer gut ist, bedarff keins lobs. – Henisch, 1795, 1; Petri, II, 715.
241 Wer gut ist, bei dem kommt der Teufel zu kurz.
Böhm.: Jsi-li dobrý, ménĕ na tobĕ čert má. (Čelakovsky, 103.)
242 Wer gut ist, der ist auch froh.
243 Wer sich für gut hält, fängt an schlecht zu werden.
It.: Comincia a diventar cattivo chi si tien buono. (Bohn I, 88.)
244 Wer sich selbst für gut hält, wird täglich schlechter.
It.: Comincia a diventar cattivo chi si tien buono. (Bohn I, 88.)
245 Wer weder gut noch schlecht, der macht's allen Leuten recht.
246 Wer weiss, wozu es gut ist! – Tendlau, 987.
247 Wer's gut hat und wählt sich's schlecht, ist fürwahr ein thörichter Knecht.
248 Wers gut macht, der hats gut vnd hats auch gut zu verantworten. – Henisch, 1796, 46; Schottel, 1143b.
Dän.: Gier vel og faer vel, siig smuk og giør godt. – Hold dig vel det staaer dig vel, træd paa jorden hun taal det vel. (Prov. dan., 234 u. 297.)
249 Wer's so gut macht, als er kann, macht's gut genug.
Frz.: Bien escorche à qui ne deult, assez fait qui faict ce qu'il peult. (Leroux, II, 181.)
250 Wer's zu gut haben will, wird gar oft (gemeiniglich) betrogen. – Seybold, 342.
Lat.: Elephas cornua petens amisit et aures. (Gaal, 815.) – Ne quaeras mollia, ne contingant dura. (Seybold, 342.)
251 Wo es mir gut geht, da ist mein Vaterland.
„Ein weiser Mann nennt, wie bekannt, wo's ihm gut geht, sein Vaterland.“ (Butler.)
Lat.: Illa mihi patria est, ubi pascor, non ubi nascor; illa ubi sum notus, non ubi natus eram. (Binder II, 1374.) – Ubi bene, ibi patria. (Binder I, 1781.)
252 Zu gut ist ein Stückchen Liederlichkeit.
253 Zu gut ist niemand.
Frz.: Nul trop n'est bon, ne peu àssés. (Leroux, II, 271.)
254 Zu gut taugt selten viel.
It.: Tanto buono che non val niente. (Bohn I, 127; Cahier, 2833.)
255 Zu vil gut, ist böss. – Franck, II, 81b; Gruter, I, 88; Petri, II, 828; Simrock, 4101; Eiselein, 661.
*256 A denkt, ich bîn em groade gut genunk. (Schles.) – Frommann, 409, 372.
*257 Auch jnn guten. – Agricola I, 587.
So fragt jemand, wenn man ihm sagt, dass seiner gedacht worden sei.
*258 Das ist gut der Sau vor den Arsch zu giessen. – Frischbier, 3213.
Von schlechten, unschmackhaften Getränken, Suppen u. s. w.
*259 Das ist gut, Pilato zum Opfer und die lateinische Kunst (ars) daran zu wischen. – Eiselein, 512.
*260 Das ist gut zum Charooses. – Tendlau, 494.
Jüdisch-deutsch von einem werthlosen oder verdorbenen Dinge. Es taugt blos zu dem Gemengsel, welches am Pesachabend zum Andenken an die Lehmarbeiten in Aegypten auf den Tisch gestellt wird.
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