Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] Frz.: Ecorcher un pou pour en avoir la peau. (Lendroy, 1576) - Il ecorcherait un pou pour en avoir la peau. (Leroux, I, 128; Kritzinger, 258b.) Holl.: Hij zou eene luis dooden (villen) om er de heud van (het vel daarof) te hebben. (Harrebomee, II, 41.) It.: Impiccherebbe suo padre per un centesimo. (Marin, 14.) Lat.: Mortuorum crines secare. (Binder II, 1903; Novarin, 100.) - Salinum obsignare cum sale. (Plautus.) (Binder II, 3010.) Schwed.: Han ger inte bort gangkläderna. (Marin, 14; Rhodin, 59; Grubb, 308.) *146 Er solt billich den leusen die schuch anthun. - Tappius, 35a; Lehmann, II, 125, 91. *147 Er sucht Läuse, wo es nicht beisst. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 585. *148 Er ziechat da Laus ön Bölz a. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 116. Von einem, der sehr schuftig ist. Er zöge auch der Laus den Pelz ab. Zur Bezeichnung von Knickerei und schmuzigem Geiz. *149 Es geht ihm wie einer Laus zwischen zwei Balken. - Simrock, 6758. *150 Es geht wie eine Laus auf dem Theer. Holl.: Dat schikt als eene luis in eene teerton. (Harrebomee, II, 41.) *151 Es kann keine Laus über seine Leber laufen. Ist leicht gerührt und bewegt. *152 Es laufft jm die Laus vber die Leber. - Fischer, Psalter, 240, 3; Körte, 3721b. Sein Unwille ist erregt, er wird zornig. In Hannover: De Laus löpet em ower de Lewer. *153 Hei heft kein Lües, de Lües hebbe em. - Frischbier2, 2328. *154 Hellauf, un a Laus am Strick. - Birlinger, 311. *155 Ihm ist wie einer Laus im Grind. Span.: Ser como piojo en costura. (Bohn II, 256.) *156 Man hat ihm eine Laus ins Ohr gesetzt. Holl.: Hij heeft eene luis (vloo) in het oor. (Harrebomee, II, 40.) *157 Mehr leuss dann gelts bringen. - Franck, II, 23b. *158 Mi kömmt e Laus op det Ohr, morge wat et regne. (Samland.) - Frischbier2, 2330. *159 Nicht ein Laus gross. - Jer. Gotthelf, Erzählungen, III, 119. Auch blos: Nicht die Laus, d. i. durchaus gar nichts, nicht die Spur, die Probe, nicht die blasse Idee. *160 Sech Lüüs en de Pelz poten. (Meurs.) - Firmenich, I, 406, 382; hochdeutsch bei Frischbier, 444. *161 Seine eigenen Läuse beissen ihn. Hat Familienärgerniss. *162 Sich die Läuse fressen lassen. *163 Sich Lois' än de Pelz moachen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 174, 151. In Schlesien: Ich weld' mer (oder: ma kennt' sich) Loise an a Pelz sezen. (Frommann, III, 408, 333; Gomolcke, 578 u. 734.) In Oesterreichisch-Schlesien: Mit dan denge hod a sich Laise ai a Pälz g'setzt. (Peter, 449.) In Ostfriesland: Lüse in'n Pelz sett'n. (Eichwald, 1236.) Aehnlich russisch Altmann VI, 514. Schwed.: Sättia löss i Pälzen. (Grubb, 62.) *164 Thet gongt üs an Lüs üb an Tjarkwast. (Nordfries.) - Firmenich, III, 3. Das geht wie eine Laus auf einer Theerquaste, d. h. man kommt nicht von der Stelle, so viel man sich abmüht. *165 Von dem gehen die Läuse. (Nürtingen.) So verkommt er. *166 Weame 'ne Laus in't Ar oder unnere Prük (Perrüke) setten. (Westf.) *167 Wier wird sich Leis än de Pielz machen. (Siebenbürg.-sächs.) Laus tibi Christi, Hairle ganz weg, oder i friss di. (Unterbrettingen.) - Birlinger, 1138. Lausangel. * Er Lausangel. - Frischbier2, 2336. Schimpfname, auch gegen solche angewandt, die keine Läuse besitzen. Lausbusch. * En Lausbösch. (S. Läuflich.) - Sutermeister, 87. Läuschen. Wenn ut de Lüseke 'ne Laus ward, denn wet se sik nich tau bergen. (Göttingen.) [Spaltenumbruch] Lauschen. 1 Wer da lauschet hinter der Wand, der höret seine eigene Schand'. - Mathesy, I, 134a. Engl.: Listeners never hear good of themselves. (Bohn II, 55.) *2 Er lauscht auf ihn wie die Katz' auf die Maus. Frz.: Il le guette comme le chat fait la souris. (Kritzinger, 127b.) *3 Er lauscht wie eine Sau, die 's Kornsieb rütteln hört. *4 Hä loust bi e Heftelesmacher. (Westf.) Lauscht, spitzt die Ohren wie ein Heftelmacher. *5 Hei lustert as en Suegen, dei sichten (sieben) hörte. Lauscher. Der Lauscher hinter der Wand hört seine eigene Schand'. In Steiermark: Da Lousa hinta da Wount head sain oagni Schount. (Firmenich, II, 765, 36.) (S. Horcher 1 und Loser.) In Trier: De Lausderer oan der Wannd hörd sein ajn Schand. (Laven, 177, 21.) Lat.: Clam qui sermones aliorum sublegit, audit quod non vult. Lausebein. * Ja, wenn Läusebeine Geld wären! (Köthen.) Zu ergänzen: dann wäre es ausführbar. Bei Anforderungen an die Kasse, die nicht zu erschwingen. Lausen. 1 Ga hen un luse di in de Legte (Niederung), dann hest du ken Noth, dat up de Höchde di de Lü seht. *2 Ich will ihn lausen. Frz.: Chercher a quelqu'un des poux a la tete. (Leroux, I, 128.) Lausepelz. 1 Im Läusepelz ist übel wohnen. Scheint sich weniger auf ein Kleidungstück als auf eine unweit des Bahnhofs in Reibnitz (Kreis Hirschberg) gelegene Ruine zu beziehen, die in alten Chroniken unter dem Namen Laudis Palatium erwähnt wird, woraus der Volksmund "Läusepelz" gemacht hat. Im Jahre 1750 entdeckte man in einer Wand des auf einem Hügel gelegenen, mit dem Vorwerk durch eine Lindenallee verbundenen, meist zerstörten steinernen Gebäudes die Jahreszahl 1234. *2 Er ist im Lausepelz zur Welt getragen. - Körte, 3721f. *3 Musje Lausepelz von Nirgendheim. - Narrensp. Ein vornehmer Herumtreiber, Bettler, Schwindler. Lausepeter. * E Luskenpeter. - Lauremberg, I, 153. Auch Lausefritz. Lauser. 1 Ein Lauser wird veracht. - Petri, II, 211. 2 Einem Lauser (Knicker) steht's nicht wol an, dass er reich ist. - Petri, II, 177. *3 Es ist ein Lauser. "Ein Lauser ist ein Filtz, ein Küsse- und Drückenpfennig, vnd hat den Namen bekommen von dem Spiel, so man Läusen heisset, da man vber einen Heller drey Stunden spielet." (Mathesy, I, 82b.) Lausewenzel. *1 Er ist ein rechter Lausewenzel. Für Pfennigfuchser, karger Filz. Frz.: Etre large des epaules. (Kritzinger, 412b.) *2 Lausewenzel rauchen. In Schlesien schlechten, übelriechenden Taback. Lausgrau. Laus-, maus- und eselsgrau sind seine Nationalfarben. Soll wol auf Schmuz, Feigheit und Dummheit gehen. Lausig. 1 Ey, wie lausig gehets zu, sagt jener, wolt man jhn hencken. - Gruter, III, 25; Lehmann, II, 146, 12; Latendorf II, 12; Simrock, 4331; Hoefer, 479. 2 Wer erst lausig ist, wird auch bald grindig. - Henisch, 1746, 13; Petri, II, 731; Simrock, 6227; Körte, 6747. Holl.: Die lusich is, wort wael schorft. (Harrebomee, II, 41; Tunn., 13, 8.) Lat.: Pediculosus homo scabiem patietur in imo. (Fallersleben, 310.) *3 Sich lausig machen. - Herberger, II, 398. Lausigel. * 'S is a rechter Lausigel. - Gomolcke, 973. [Spaltenumbruch] Frz.: Ecorcher un pou pour en avoir la peau. (Lendroy, 1576) – Il écorcherait un pou pour en avoir la peau. (Leroux, I, 128; Kritzinger, 258b.) Holl.: Hij zou eene luis dooden (villen) om er de heud van (het vel daarof) te hebben. (Harrebomée, II, 41.) It.: Impiccherebbe suo padre per un centesimo. (Marin, 14.) Lat.: Mortuorum crines secare. (Binder II, 1903; Novarin, 100.) – Salinum obsignare cum sale. (Plautus.) (Binder II, 3010.) Schwed.: Han ger inte bort gångkläderna. (Marin, 14; Rhodin, 59; Grubb, 308.) *146 Er solt billich den leusen die schuch anthun. – Tappius, 35a; Lehmann, II, 125, 91. *147 Er sucht Läuse, wo es nicht beisst. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 585. *148 Er ziechat da Laus ön Bölz a. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 116. Von einem, der sehr schuftig ist. Er zöge auch der Laus den Pelz ab. Zur Bezeichnung von Knickerei und schmuzigem Geiz. *149 Es geht ihm wie einer Laus zwischen zwei Balken. – Simrock, 6758. *150 Es geht wie eine Laus auf dem Theer. Holl.: Dat schikt als eene luis in eene teerton. (Harrebomée, II, 41.) *151 Es kann keine Laus über seine Leber laufen. Ist leicht gerührt und bewegt. *152 Es laufft jm die Laus vber die Leber. – Fischer, Psalter, 240, 3; Körte, 3721b. Sein Unwille ist erregt, er wird zornig. In Hannover: De Lûs löpet em ower de Lewer. *153 Hei heft kein Lües, de Lües hebbe em. – Frischbier2, 2328. *154 Hellauf, un a Laus am Strick. – Birlinger, 311. *155 Ihm ist wie einer Laus im Grind. Span.: Ser como piojo en costura. (Bohn II, 256.) *156 Man hat ihm eine Laus ins Ohr gesetzt. Holl.: Hij heeft eene luis (vloo) in het oor. (Harrebomée, II, 40.) *157 Mehr leuss dann gelts bringen. – Franck, II, 23b. *158 Mi kömmt e Lûs op det Ohr, morge wat et regne. (Samland.) – Frischbier2, 2330. *159 Nicht ein Laus gross. – Jer. Gotthelf, Erzählungen, III, 119. Auch blos: Nicht die Laus, d. i. durchaus gar nichts, nicht die Spur, die Probe, nicht die blasse Idee. *160 Sech Lüüs en de Pelz poten. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 382; hochdeutsch bei Frischbier, 444. *161 Seine eigenen Läuse beissen ihn. Hat Familienärgerniss. *162 Sich die Läuse fressen lassen. *163 Sich Lois' än de Pelz moachen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 174, 151. In Schlesien: Ich weld' mer (oder: ma kennt' sich) Loise an a Pelz sezen. (Frommann, III, 408, 333; Gomolcke, 578 u. 734.) In Oesterreichisch-Schlesien: Mit dan denge hôd a sich Laise ai a Pälz g'setzt. (Peter, 449.) In Ostfriesland: Lüse in'n Pelz sett'n. (Eichwald, 1236.) Aehnlich russisch Altmann VI, 514. Schwed.: Sättia löss i Pälzen. (Grubb, 62.) *164 Thet gongt üs an Lüs üb an Tjarkwast. (Nordfries.) – Firmenich, III, 3. Das geht wie eine Laus auf einer Theerquaste, d. h. man kommt nicht von der Stelle, so viel man sich abmüht. *165 Von dem gehen die Läuse. (Nürtingen.) So verkommt er. *166 Weame 'ne Lûs in't Ar oder unnere Prük (Perrüke) setten. (Westf.) *167 Wiér wird sich Lîs än de Piélz mâchen. (Siebenbürg.-sächs.) Laus tibi Christi, Hairle ganz weg, oder i friss di. (Unterbrettingen.) – Birlinger, 1138. Lausangel. * Er Lausangel. – Frischbier2, 2336. Schimpfname, auch gegen solche angewandt, die keine Läuse besitzen. Lausbusch. * En Lûsbösch. (S. Läuflich.) – Sutermeister, 87. Läuschen. Wenn ut de Lüseke 'ne Lûs ward, denn wet se sik nich tau bergen. (Göttingen.) [Spaltenumbruch] Lauschen. 1 Wer da lauschet hinter der Wand, der höret seine eigene Schand'. – Mathesy, I, 134a. Engl.: Listeners never hear good of themselves. (Bohn II, 55.) *2 Er lauscht auf ihn wie die Katz' auf die Maus. Frz.: Il le guette comme le chat fait la souris. (Kritzinger, 127b.) *3 Er lauscht wie eine Sau, die 's Kornsieb rütteln hört. *4 Hä loust bi e Heftelesmacher. (Westf.) Lauscht, spitzt die Ohren wie ein Heftelmacher. *5 Hei lustert as en Suegen, dei sichten (sieben) hörte. Lauscher. Der Lauscher hinter der Wand hört seine eigene Schand'. In Steiermark: Da Lousa hinta da Wount head sain oagni Schount. (Firmenich, II, 765, 36.) (S. Horcher 1 und Loser.) In Trier: De Lausderer oan der Wannd hörd sein âjn Schand. (Laven, 177, 21.) Lat.: Clam qui sermones aliorum sublegit, audit quod non vult. Lausebein. * Ja, wenn Läusebeine Geld wären! (Köthen.) Zu ergänzen: dann wäre es ausführbar. Bei Anforderungen an die Kasse, die nicht zu erschwingen. Lausen. 1 Ga hen un luse di in de Legte (Niederung), dann hest du kên Noth, dat up de Höchde di de Lü seht. *2 Ich will ihn lausen. Frz.: Chercher à quelqu'un des poux à la tête. (Leroux, I, 128.) Lausepelz. 1 Im Läusepelz ist übel wohnen. Scheint sich weniger auf ein Kleidungstück als auf eine unweit des Bahnhofs in Reibnitz (Kreis Hirschberg) gelegene Ruine zu beziehen, die in alten Chroniken unter dem Namen Laudis Palatium erwähnt wird, woraus der Volksmund „Läusepelz“ gemacht hat. Im Jahre 1750 entdeckte man in einer Wand des auf einem Hügel gelegenen, mit dem Vorwerk durch eine Lindenallee verbundenen, meist zerstörten steinernen Gebäudes die Jahreszahl 1234. *2 Er ist im Lausepelz zur Welt getragen. – Körte, 3721f. *3 Musje Lausepelz von Nirgendheim. – Narrensp. Ein vornehmer Herumtreiber, Bettler, Schwindler. Lausepeter. * E Luskenpeter. – Lauremberg, I, 153. Auch Lausefritz. Lauser. 1 Ein Lauser wird veracht. – Petri, II, 211. 2 Einem Lauser (Knicker) steht's nicht wol an, dass er reich ist. – Petri, II, 177. *3 Es ist ein Lauser. „Ein Lauser ist ein Filtz, ein Küsse- und Drückenpfennig, vnd hat den Namen bekommen von dem Spiel, so man Läusen heisset, da man vber einen Heller drey Stunden spielet.“ (Mathesy, I, 82b.) Lausewenzel. *1 Er ist ein rechter Lausewenzel. Für Pfennigfuchser, karger Filz. Frz.: Être large des épaules. (Kritzinger, 412b.) *2 Lausewenzel rauchen. In Schlesien schlechten, übelriechenden Taback. Lausgrau. Laus-, maus- und eselsgrau sind seine Nationalfarben. Soll wol auf Schmuz, Feigheit und Dummheit gehen. Lausig. 1 Ey, wie lausig gehets zu, sagt jener, wolt man jhn hencken. – Gruter, III, 25; Lehmann, II, 146, 12; Latendorf II, 12; Simrock, 4331; Hoefer, 479. 2 Wer erst lausig ist, wird auch bald grindig. – Henisch, 1746, 13; Petri, II, 731; Simrock, 6227; Körte, 6747. Holl.: Die lusich is, wort wael schorft. (Harrebomée, II, 41; Tunn., 13, 8.) Lat.: Pediculosus homo scabiem patietur in imo. (Fallersleben, 310.) *3 Sich lausig machen. – Herberger, II, 398. Lausigel. * 'S is a rechter Lausigel. – Gomolcke, 973. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i"><pb facs="#f0921" n="[915]"/><cb n="1829"/> Frz.</hi>: Ecorcher un pou pour en avoir la peau. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1576</hi>) – Il écorcherait un pou pour en avoir la peau. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 128; Kritzinger, 258<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij zou eene luis dooden (villen) om er de heud van (het vel daarof) te hebben. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 41.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Impiccherebbe suo padre per un centesimo. (<hi rendition="#i">Marin, 14.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mortuorum crines secare. (<hi rendition="#i">Binder II, 1903; Novarin, 100.</hi>) – Salinum obsignare cum sale. (<hi rendition="#i">Plautus.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 3010.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Han ger inte bort gångkläderna. (<hi rendition="#i">Marin, 14; Rhodin, 59; Grubb, 308.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*146 Er solt billich den leusen die schuch anthun.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 35<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, II, 125, 91.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*147 Er sucht Läuse, wo es nicht beisst.</hi> – <hi rendition="#i">Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 585.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*148 Er ziechat da Laus ön Bölz a.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) – <hi rendition="#i">Baumgarten, 116.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von einem, der sehr schuftig ist. Er zöge auch der Laus den Pelz ab. Zur Bezeichnung von Knickerei und schmuzigem Geiz.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*149 Es geht ihm wie einer Laus zwischen zwei Balken.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 6758.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*150 Es geht wie eine Laus auf dem Theer.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat schikt als eene luis in eene teerton. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 41.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*151 Es kann keine Laus über seine Leber laufen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Ist leicht gerührt und bewegt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*152 Es laufft jm die Laus vber die Leber.</hi> – <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 240, 3; Körte, 3721<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Sein Unwille ist erregt, er wird zornig. In Hannover: De Lûs löpet em ower de Lewer.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*153 Hei heft kein Lües, de Lües hebbe em.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2328.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*154 Hellauf, un a Laus am Strick.</hi> – <hi rendition="#i">Birlinger, 311.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*155 Ihm ist wie einer Laus im Grind.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Ser como piojo en costura. (<hi rendition="#i">Bohn II, 256.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*156 Man hat ihm eine Laus ins Ohr gesetzt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft eene luis (vloo) in het oor. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 40.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*157 Mehr leuss dann gelts bringen.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, II, 23<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*158 Mi kömmt e Lûs op det Ohr, morge wat et regne.</hi> (<hi rendition="#i">Samland.</hi>) – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2330.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*159 Nicht ein Laus gross.</hi> – <hi rendition="#i">Jer. Gotthelf, Erzählungen, III, 119.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Auch blos: Nicht die Laus, d. i. durchaus gar nichts, nicht die Spur, die Probe, nicht die blasse Idee.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*160 Sech Lüüs en de Pelz poten.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 406, 382;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Frischbier, 444.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*161 Seine eigenen Läuse beissen ihn.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Hat Familienärgerniss.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*162 Sich die Läuse fressen lassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*163 Sich Lois' än de Pelz moachen.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, V, 174, 151.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In Schlesien: Ich weld' mer (oder: ma kennt' sich) Loise an a Pelz sezen. (<hi rendition="#i">Frommann, III, 408, 333; Gomolcke, 578 u. 734.</hi>) In Oesterreichisch-Schlesien: Mit dan denge hôd a sich Laise ai a Pälz g'setzt. (<hi rendition="#i">Peter, 449.</hi>) In Ostfriesland: Lüse in'n Pelz sett'n. (<hi rendition="#i">Eichwald, 1236.</hi>) Aehnlich russisch <hi rendition="#i">Altmann VI, 514.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Schwed.:</hi> Sättia löss i Pälzen. (<hi rendition="#i">Grubb, 62.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*164 Thet gongt üs an Lüs üb an Tjarkwast.</hi> (<hi rendition="#i">Nordfries.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, III, 3.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Das geht wie eine Laus auf einer Theerquaste, d. h. man kommt nicht von der Stelle, so viel man sich abmüht.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*165 Von dem gehen die Läuse.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">So verkommt er.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*166 Weame 'ne Lûs in't Ar oder unnere Prük (Perrüke) setten.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*167 Wiér wird sich Lîs än de Piélz mâchen.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Laus tibi Christi, Hairle ganz weg, oder i friss di.</hi> (<hi rendition="#i">Unterbrettingen.</hi>) – <hi rendition="#i">Birlinger, 1138.</hi></p><lb/> <p/><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lausangel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er Lausangel.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2336.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Schimpfname, auch gegen solche angewandt, die keine Läuse besitzen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lausbusch.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* En Lûsbösch.</hi> (S. Läuflich.) – <hi rendition="#i">Sutermeister, 87.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Läuschen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wenn ut de Lüseke 'ne Lûs ward, denn wet se sik nich tau bergen.</hi> (<hi rendition="#i">Göttingen.</hi>)</p><lb/> <cb n="1830"/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lauschen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Wer da lauschet hinter der Wand, der höret seine eigene Schand'.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, I, 134<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Listeners never hear good of themselves. (<hi rendition="#i">Bohn II, 55.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er lauscht auf ihn wie die Katz' auf die Maus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il le guette comme le chat fait la souris. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 127<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Er lauscht wie eine Sau, die 's Kornsieb rütteln hört.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Hä loust bi e Heftelesmacher.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Lauscht, spitzt die Ohren wie ein Heftelmacher.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Hei lustert as en Suegen, dei sichten (sieben) hörte.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lauscher.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Der Lauscher hinter der Wand hört seine eigene Schand'.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In Steiermark: Da Lousa hinta da Wount head sain oagni Schount. (<hi rendition="#i">Firmenich, II, 765, 36.</hi>) (S. Horcher 1 und Loser.) In Trier: De Lausderer oan der Wannd hörd sein âjn Schand. (<hi rendition="#i">Laven, 177, 21.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Clam qui sermones aliorum sublegit, audit quod non vult.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lausebein.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ja, wenn Läusebeine Geld wären!</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Zu ergänzen: dann wäre es ausführbar. Bei Anforderungen an die Kasse, die nicht zu erschwingen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lausen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Ga hen un luse di in de Legte (Niederung), dann hest du kên Noth, dat up de Höchde di de Lü seht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Ich will ihn lausen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Chercher à quelqu'un des poux à la tête. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 128.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lausepelz.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Im Läusepelz ist übel wohnen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Scheint sich weniger auf ein Kleidungstück als auf eine unweit des Bahnhofs in Reibnitz (Kreis Hirschberg) gelegene Ruine zu beziehen, die in alten Chroniken unter dem Namen Laudis Palatium erwähnt wird, woraus der Volksmund „Läusepelz“ gemacht hat. Im Jahre 1750 entdeckte man in einer Wand des auf einem Hügel gelegenen, mit dem Vorwerk durch eine Lindenallee verbundenen, meist zerstörten steinernen Gebäudes die Jahreszahl 1234.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er ist im Lausepelz zur Welt getragen.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 3721<hi rendition="#sup">f</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Musje Lausepelz von Nirgendheim.</hi> – <hi rendition="#i">Narrensp.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Ein vornehmer Herumtreiber, Bettler, Schwindler.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lausepeter.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* E Luskenpeter.</hi> – <hi rendition="#i">Lauremberg, I, 153.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Auch Lausefritz.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lauser.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Ein Lauser wird veracht.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 211.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Einem Lauser (Knicker) steht's nicht wol an, dass er reich ist.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 177.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Es ist ein Lauser.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Ein Lauser ist ein Filtz, ein Küsse- und Drückenpfennig, vnd hat den Namen bekommen von dem Spiel, so man Läusen heisset, da man vber einen Heller drey Stunden spielet.“ (<hi rendition="#i">Mathesy, I, 82<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lausewenzel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Er ist ein rechter Lausewenzel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Für Pfennigfuchser, karger Filz.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Être large des épaules. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 412<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Lausewenzel rauchen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In Schlesien schlechten, übelriechenden Taback.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lausgrau.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Laus-, maus- und eselsgrau sind seine Nationalfarben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Soll wol auf Schmuz, Feigheit und Dummheit gehen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lausig.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Ey, wie lausig gehets zu, sagt jener, wolt man jhn hencken.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 25; Lehmann, II, 146, 12; Latendorf II, 12; Simrock, 4331; Hoefer, 479.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wer erst lausig ist, wird auch bald grindig.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1746, 13; Petri, II, 731; Simrock, 6227; Körte, 6747.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die lusich is, wort wael schorft. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 41; Tunn., 13, 8.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pediculosus homo scabiem patietur in imo. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 310.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Sich lausig machen.</hi> – <hi rendition="#i">Herberger, II, 398.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Lausigel.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* 'S is a rechter Lausigel.</hi> – <hi rendition="#i">Gomolcke, 973.</hi></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[915]/0921]
Frz.: Ecorcher un pou pour en avoir la peau. (Lendroy, 1576) – Il écorcherait un pou pour en avoir la peau. (Leroux, I, 128; Kritzinger, 258b.)
Holl.: Hij zou eene luis dooden (villen) om er de heud van (het vel daarof) te hebben. (Harrebomée, II, 41.)
It.: Impiccherebbe suo padre per un centesimo. (Marin, 14.)
Lat.: Mortuorum crines secare. (Binder II, 1903; Novarin, 100.) – Salinum obsignare cum sale. (Plautus.) (Binder II, 3010.)
Schwed.: Han ger inte bort gångkläderna. (Marin, 14; Rhodin, 59; Grubb, 308.)
*146 Er solt billich den leusen die schuch anthun. – Tappius, 35a; Lehmann, II, 125, 91.
*147 Er sucht Läuse, wo es nicht beisst. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 585.
*148 Er ziechat da Laus ön Bölz a. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 116.
Von einem, der sehr schuftig ist. Er zöge auch der Laus den Pelz ab. Zur Bezeichnung von Knickerei und schmuzigem Geiz.
*149 Es geht ihm wie einer Laus zwischen zwei Balken. – Simrock, 6758.
*150 Es geht wie eine Laus auf dem Theer.
Holl.: Dat schikt als eene luis in eene teerton. (Harrebomée, II, 41.)
*151 Es kann keine Laus über seine Leber laufen.
Ist leicht gerührt und bewegt.
*152 Es laufft jm die Laus vber die Leber. – Fischer, Psalter, 240, 3; Körte, 3721b.
Sein Unwille ist erregt, er wird zornig. In Hannover: De Lûs löpet em ower de Lewer.
*153 Hei heft kein Lües, de Lües hebbe em. – Frischbier2, 2328.
*154 Hellauf, un a Laus am Strick. – Birlinger, 311.
*155 Ihm ist wie einer Laus im Grind.
Span.: Ser como piojo en costura. (Bohn II, 256.)
*156 Man hat ihm eine Laus ins Ohr gesetzt.
Holl.: Hij heeft eene luis (vloo) in het oor. (Harrebomée, II, 40.)
*157 Mehr leuss dann gelts bringen. – Franck, II, 23b.
*158 Mi kömmt e Lûs op det Ohr, morge wat et regne. (Samland.) – Frischbier2, 2330.
*159 Nicht ein Laus gross. – Jer. Gotthelf, Erzählungen, III, 119.
Auch blos: Nicht die Laus, d. i. durchaus gar nichts, nicht die Spur, die Probe, nicht die blasse Idee.
*160 Sech Lüüs en de Pelz poten. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 382; hochdeutsch bei Frischbier, 444.
*161 Seine eigenen Läuse beissen ihn.
Hat Familienärgerniss.
*162 Sich die Läuse fressen lassen.
*163 Sich Lois' än de Pelz moachen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 174, 151.
In Schlesien: Ich weld' mer (oder: ma kennt' sich) Loise an a Pelz sezen. (Frommann, III, 408, 333; Gomolcke, 578 u. 734.) In Oesterreichisch-Schlesien: Mit dan denge hôd a sich Laise ai a Pälz g'setzt. (Peter, 449.) In Ostfriesland: Lüse in'n Pelz sett'n. (Eichwald, 1236.) Aehnlich russisch Altmann VI, 514.
Schwed.: Sättia löss i Pälzen. (Grubb, 62.)
*164 Thet gongt üs an Lüs üb an Tjarkwast. (Nordfries.) – Firmenich, III, 3.
Das geht wie eine Laus auf einer Theerquaste, d. h. man kommt nicht von der Stelle, so viel man sich abmüht.
*165 Von dem gehen die Läuse. (Nürtingen.)
So verkommt er.
*166 Weame 'ne Lûs in't Ar oder unnere Prük (Perrüke) setten. (Westf.)
*167 Wiér wird sich Lîs än de Piélz mâchen. (Siebenbürg.-sächs.)
Laus tibi Christi, Hairle ganz weg, oder i friss di. (Unterbrettingen.) – Birlinger, 1138.
Lausangel.
* Er Lausangel. – Frischbier2, 2336.
Schimpfname, auch gegen solche angewandt, die keine Läuse besitzen.
Lausbusch.
* En Lûsbösch. (S. Läuflich.) – Sutermeister, 87.
Läuschen.
Wenn ut de Lüseke 'ne Lûs ward, denn wet se sik nich tau bergen. (Göttingen.)
Lauschen.
1 Wer da lauschet hinter der Wand, der höret seine eigene Schand'. – Mathesy, I, 134a.
Engl.: Listeners never hear good of themselves. (Bohn II, 55.)
*2 Er lauscht auf ihn wie die Katz' auf die Maus.
Frz.: Il le guette comme le chat fait la souris. (Kritzinger, 127b.)
*3 Er lauscht wie eine Sau, die 's Kornsieb rütteln hört.
*4 Hä loust bi e Heftelesmacher. (Westf.)
Lauscht, spitzt die Ohren wie ein Heftelmacher.
*5 Hei lustert as en Suegen, dei sichten (sieben) hörte.
Lauscher.
Der Lauscher hinter der Wand hört seine eigene Schand'.
In Steiermark: Da Lousa hinta da Wount head sain oagni Schount. (Firmenich, II, 765, 36.) (S. Horcher 1 und Loser.) In Trier: De Lausderer oan der Wannd hörd sein âjn Schand. (Laven, 177, 21.)
Lat.: Clam qui sermones aliorum sublegit, audit quod non vult.
Lausebein.
* Ja, wenn Läusebeine Geld wären! (Köthen.)
Zu ergänzen: dann wäre es ausführbar. Bei Anforderungen an die Kasse, die nicht zu erschwingen.
Lausen.
1 Ga hen un luse di in de Legte (Niederung), dann hest du kên Noth, dat up de Höchde di de Lü seht.
*2 Ich will ihn lausen.
Frz.: Chercher à quelqu'un des poux à la tête. (Leroux, I, 128.)
Lausepelz.
1 Im Läusepelz ist übel wohnen.
Scheint sich weniger auf ein Kleidungstück als auf eine unweit des Bahnhofs in Reibnitz (Kreis Hirschberg) gelegene Ruine zu beziehen, die in alten Chroniken unter dem Namen Laudis Palatium erwähnt wird, woraus der Volksmund „Läusepelz“ gemacht hat. Im Jahre 1750 entdeckte man in einer Wand des auf einem Hügel gelegenen, mit dem Vorwerk durch eine Lindenallee verbundenen, meist zerstörten steinernen Gebäudes die Jahreszahl 1234.
*2 Er ist im Lausepelz zur Welt getragen. – Körte, 3721f.
*3 Musje Lausepelz von Nirgendheim. – Narrensp.
Ein vornehmer Herumtreiber, Bettler, Schwindler.
Lausepeter.
* E Luskenpeter. – Lauremberg, I, 153.
Auch Lausefritz.
Lauser.
1 Ein Lauser wird veracht. – Petri, II, 211.
2 Einem Lauser (Knicker) steht's nicht wol an, dass er reich ist. – Petri, II, 177.
*3 Es ist ein Lauser.
„Ein Lauser ist ein Filtz, ein Küsse- und Drückenpfennig, vnd hat den Namen bekommen von dem Spiel, so man Läusen heisset, da man vber einen Heller drey Stunden spielet.“ (Mathesy, I, 82b.)
Lausewenzel.
*1 Er ist ein rechter Lausewenzel.
Für Pfennigfuchser, karger Filz.
Frz.: Être large des épaules. (Kritzinger, 412b.)
*2 Lausewenzel rauchen.
In Schlesien schlechten, übelriechenden Taback.
Lausgrau.
Laus-, maus- und eselsgrau sind seine Nationalfarben.
Soll wol auf Schmuz, Feigheit und Dummheit gehen.
Lausig.
1 Ey, wie lausig gehets zu, sagt jener, wolt man jhn hencken. – Gruter, III, 25; Lehmann, II, 146, 12; Latendorf II, 12; Simrock, 4331; Hoefer, 479.
2 Wer erst lausig ist, wird auch bald grindig. – Henisch, 1746, 13; Petri, II, 731; Simrock, 6227; Körte, 6747.
Holl.: Die lusich is, wort wael schorft. (Harrebomée, II, 41; Tunn., 13, 8.)
Lat.: Pediculosus homo scabiem patietur in imo. (Fallersleben, 310.)
*3 Sich lausig machen. – Herberger, II, 398.
Lausigel.
* 'S is a rechter Lausigel. – Gomolcke, 973.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |