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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Prof. Leo (s. 256) hat man einen gesunden Krieg einem faulen Frieden vorgezogen. Jean Paul (Politische Nachklänge) sagt: "Das Wundfieber des Kriegs ist gesunder als das Kerkerfieber eines faulenden Friedens. Lieber den Schlag des Kriegs, als die Beize des Friedens." "Der Krieg ist der Kaiserschnitt der Menschheit, er entbindet gewaltsam die Geister." - "Der Krieg ist die stärkende Eisencur der Menschheit und zwar mehr des Theils der Menschheit, die ihn leidet, als des, der ihn führt."

Dän.: Bedre er krig end uvis (skammelig) fred. (Prov. dan., 358.)

Lat.: Pace suspecta tutius bellum. (Binder II, 2464; Lehmann, 215, 55.)

5 Besser einen Krieg wohl führen als wohl beschreiten.

6 Besser ists, krieg versucht, dann hals abe. - Tappius, 9a; Simrock, 5976.

Holl.: Beter camp dan hals ontwee, (Tunn., 1, 17.)

Lat.: Est melium bellum pro collo sive duellum. (Fallersleben, 141.)

7 Besser offener Krieg als vermummter Friede. - Simrock, 5977; Körte, 3561; Braun, I, 2023.

Holl.: Liever krijg hoe zuur die smaakt, dan de vree die oproer maakt. (Harrebomee, I, 450b.)

Schwed.: Bättre krijg, än owiss Fridh. (Grubb, 68; Wensell, 12.)

8 Besser redlicher (ehrlicher) Krieg, denn elender Friede. - Günther, 41; Simrock, 5978; Braun, I, 2024; Körte, 3559.

D. h. ein Friede um jeden Preis, auch um den der Schande. "Der Krieg hat auch seine Ehre, der Beweger des Menschengeschicks." Die Russen: Ganzer Krieg ist besser als halber Friede. (Altmann VI, 390.)

Böhm.: Vojna slavna lepsi nez hanebny pokoj. (Celakovsky, 371.)

9 Beym krieg ist alles vnrecht erlaubt. - Lehmann, 444, 136.

10 Blut'ger Krieg bringt schönen Sieg.

11 Bürgerliche Krieg verheeren Land vnd Leut. - Petri, II, 53.

Frz.: Les guerres civiles sont les grands jours des cieux. (Leroux, II, 65.)

12 Das ist ein krieg schimpfflich vnd wild, wo ein esel den andern schild.

Lat.: Est mirum bellum, quod asellus culpat asellum, pondera saccorum nam portat quilibet horum. (Loci comm., 65.)

13 Den krieg fahe ein ander an. - Franck, I, 71b.

14 Der beste Krieg ist eine goldene Angel.

Er trägt selten so viel ein, als er kostet.

15 Der in keinen Krieg wil ziehen, der nehme kein Weib. - Lehmann, II, 64, 130.

16 Der Krieg betrügt allzeit seinen Mann.

Frz.: La guerre trompe toujours son homme. (Kritzinger, 364.)

17 Der Krieg bringt manchem Glück, aber es kommt nicht jeder zurück.

It.: Mala e la guerra donde non si ritorna.

18 Der Krieg ernährt den Krieg.

Was man im Kriege dem Feinde abnimmt, dient zur Führung desselben. In dem Sinne wie z. B. Wallenstein den Krieg führte. Das Sprichwort scheint aber auch in der Bedeutung angewandt zu werden, dass ein Krieg den andern hervorrufe. (S. 2.)

Frz.: La guerre nourrit la guerre. (Leroux, II', 65; Lendroy, 861; Starschedel, 202.)

Schwed.: Krig föder krig. (Wensell, 46; Grubb, 430.)

19 Der Krieg gehet allein vber armer Leut Beutel. - Petri, II, 98.

20 Der Krieg hat keinen Rath. - Petri, II, 98.

21 Der Krieg hilfft manchem auff die beine, dass auss einem Reuter ein fussgenger wird. - Henisch, 262, 22; Petri, II, 98.

22 Der Krieg ist das grösste Uebel. - Mayer, II, 20.

Lat.: Mars implacabile monstrum. (Seybold, 299.)

23 Der Krieg ist den vnerfarnen ein süss ding. - Franck, Zeytbuch, I, XXXVIIa.

24 Der Krieg ist ein Fass ohne Boden.

25 Der Krieg ist ein gülden Netz: wer es auswirft, hat mehr Schaden als Nutzen. - Eiselein, 396; Simrock, 5967.

Lat.: Nero Caesar vete aurato, funibus purpura coccoque nexis piscari solitus est. (Sueton.) (Eiselein, 396.)

26 Der Krieg ist für den einen eine Amme, für den andern ein Windhund, für den dritten der Tod.

Böhm.: Vojna pro jednoho kojna, pro druheho chrt, pro tretiho smrt. (Celatovsky, 365.)

[Spaltenumbruch] 27 Der Krieg ist gut, der auf den Frieden dringt; der Krieg ist arg, der neues Kriegen bringt. - Graf, 529, 343.

28 Der Krieg ist kein Pfänderspiel.

Schwed.: Krijg är ingen Barnaleek. (Grubb, 428.)

29 Der Krieg ist lustig (süss) den Unerfahrenen. - Petri, II, 427; Simrock, 5971.

Vgl. die Flugschrift: Eyn gemeyn sprüchwort, der krieg ist lustig dem vnerfahrnen, durch den allergelertesten Erasmum von Roterodam erstlich zu latein gar künstlich aussgelegt: Vnd jetzo durch her Vlrichen Varnbüler geteutscht. Gedruckt zu Basel durch Audream Cratandrum an den sechsten Tag. Novbr. 1519, in Nopitsch, 12.

Böhm.: Ten nevi, jak mily jest pokoj, kdo nezakusil vojny. (Celakovsky, 370.)

Dän.: Krig er söd for de uforfarne. (Prov. dan., 357.)

Holl.: De krijg is den onverzochte zoet. (Harrebomee, I, 450a.)

It.: La guerra e dolce per chi non l'ha, provata. (Pazzaglia, 163, 8.)

Lat.: Dulce bellum inexperto. (Franck, Zeytbuch, CLXb; Faselius, 67; Philippi, I, 126; Froberg, 159; Schlonheim, D, 15; Seybold, 137.)

Poln.: Niewie, co to pokoj, kto nieskosztowal wojny. (Celakovsky, 370.)

Port.: Doce he a guerra, para quem uao andou nella. (Bohn I, 275.)

Schwed.: Krijget är ljuft för den som aldrig smakat. (Grubb, 427; Wensell, 46.)

30 Der Krieg ist oft nicht so schlimm als die Furcht vorm Kriege.

It.: Peggio e la paura della guerra, che la guerra istessa. (Pazzaglia, 163, 6.)

31 Der Krieg ist süss den vngenieten. - Franck, Zeytbuch, CCLXb.

32 Der Krieg leidet kein Probestück. - Eiselein, 396.

In der Schweiz: De Krieg leidt kei Pröbli. (Sutermeister, 130.)

Böhm.: Valka zadne rady netrpi. (Celakovsky, 368.)

33 Der Krieg macht (zeugt) die Diebe und der Friede hängt sie auf. - Winckler, XIII, 78.

Engl.: War makes thieves, and peace hangs them. (Bohn II, 21.)

Frz.: La guorre fait les larrons, la paix les pend. (Bohn I, 29.)

It.: La guerra fa i ladri, e la pace gl'impicca. (Pazzaglia, 163, 4; Bohn I, 169.)

34 Der Krieg seucht wol, stirbt aber nicht. - Petri, II, 99.

"Sprechen die Kriegsleut."

35 Der Krieg verderbt Land vnd Leut; wer lebt, dem bleibt die beste Beut. - Petri, II, 98; Henisch, 327, 2.

Frz.: Bonne ne peut estre la guerre qui plusieurs terrasse et attere. - Guerre est la feste des morts. (Leroux, II, 64.)

36 Der Krieg verheert (zerstört), der Friede ernährt.

Lat.: Nulla salus bello, pacem te poscimus omnes. (Virgil.) (Seybold, 389.)

37 Der Krieg verschont weder Bruder noch Freund.

Böhm.: Kde vojna vladne, bratrstvi slabne. (Celakovsky, 366.)

Kroat.: Kad je rat, nigdo nikomu brat. (Celakovsky, 366.)

38 Der Krieg, wie er sich auch wend, so nimpt er doch mit Schad ein End. - Petri, II, 98.

39 Der Krieg will ein Haupt mit guter Zunge und doppeltem Gehirn haben.

40 Der Krieg wird Freunden vnd Feinden schwer. - Petri, II, 99.

41 Der Krieg zerstört, was der Friede genährt.

Dän.: Hvad i mange hundrede aar er samlet, kand krigen i faa timer adsprede. (Prov. dan., 360.)

42 Der Krieg zum Anfang fordert Geld, vnd der zum fortgang aber Geld vnd zum ausswarten eitel Geld. - Petri, II, 98.

43 Der Krieg zwischen Jäger und Wolf führt nicht zum Frieden. - Altmann VI, 424.

44 Der muss nicht in den Krieg ziehen, der sich vorm Schiessen fürchtet.

Frz.: Il ne faut pas aller a la guerre, qui craint les horions. (Leroux, II, 65.)

45 Des Krieges Ausgang ist ungewiss.

Schwed.: Krijg haar owis vthgäng. (Grubb, 430.)

46 Des Krieges Endziel ist der Friede.

Die Russen: Im Kriege ist Frieden das beste. (Altmann VI, 416.)

Dän.: I fred skal laves paa krig. - Krig föres for fredens skyld. (Prov. dan., 358.)

[Spaltenumbruch] Prof. Leo (s. 256) hat man einen gesunden Krieg einem faulen Frieden vorgezogen. Jean Paul (Politische Nachklänge) sagt: „Das Wundfieber des Kriegs ist gesunder als das Kerkerfieber eines faulenden Friedens. Lieber den Schlag des Kriegs, als die Beize des Friedens.“ „Der Krieg ist der Kaiserschnitt der Menschheit, er entbindet gewaltsam die Geister.“ – „Der Krieg ist die stärkende Eisencur der Menschheit und zwar mehr des Theils der Menschheit, die ihn leidet, als des, der ihn führt.“

Dän.: Bedre er krig end uvis (skammelig) fred. (Prov. dan., 358.)

Lat.: Pace suspecta tutius bellum. (Binder II, 2464; Lehmann, 215, 55.)

5 Besser einen Krieg wohl führen als wohl beschreiten.

6 Besser ists, krieg versucht, dann hals abe.Tappius, 9a; Simrock, 5976.

Holl.: Beter camp dan hals ontwee, (Tunn., 1, 17.)

Lat.: Est melium bellum pro collo sive duellum. (Fallersleben, 141.)

7 Besser offener Krieg als vermummter Friede.Simrock, 5977; Körte, 3561; Braun, I, 2023.

Holl.: Liever krijg hoe zuur die smaakt, dan de vreê die oproer maakt. (Harrebomée, I, 450b.)

Schwed.: Bättre krijg, än owiss Fridh. (Grubb, 68; Wensell, 12.)

8 Besser redlicher (ehrlicher) Krieg, denn elender Friede.Günther, 41; Simrock, 5978; Braun, I, 2024; Körte, 3559.

D. h. ein Friede um jeden Preis, auch um den der Schande. „Der Krieg hat auch seine Ehre, der Beweger des Menschengeschicks.“ Die Russen: Ganzer Krieg ist besser als halber Friede. (Altmann VI, 390.)

Böhm.: Vojna slavná lepší než hanebný pokoj. (Čelakovsky, 371.)

9 Beym krieg ist alles vnrecht erlaubt.Lehmann, 444, 136.

10 Blut'ger Krieg bringt schönen Sieg.

11 Bürgerliche Krieg verheeren Land vnd Leut.Petri, II, 53.

Frz.: Les guerres civiles sont les grands jours des cieux. (Leroux, II, 65.)

12 Das ist ein krieg schimpfflich vnd wild, wo ein esel den andern schild.

Lat.: Est mirum bellum, quod asellus culpat asellum, pondera saccorum nam portat quilibet horum. (Loci comm., 65.)

13 Den krieg fahe ein ander an.Franck, I, 71b.

14 Der beste Krieg ist eine goldene Angel.

Er trägt selten so viel ein, als er kostet.

15 Der in keinen Krieg wil ziehen, der nehme kein Weib.Lehmann, II, 64, 130.

16 Der Krieg betrügt allzeit seinen Mann.

Frz.: La guerre trompe toujours son homme. (Kritzinger, 364.)

17 Der Krieg bringt manchem Glück, aber es kommt nicht jeder zurück.

It.: Mala è la guerra donde non si ritorna.

18 Der Krieg ernährt den Krieg.

Was man im Kriege dem Feinde abnimmt, dient zur Führung desselben. In dem Sinne wie z. B. Wallenstein den Krieg führte. Das Sprichwort scheint aber auch in der Bedeutung angewandt zu werden, dass ein Krieg den andern hervorrufe. (S. 2.)

Frz.: La guerre nourrit la guerre. (Leroux, II', 65; Lendroy, 861; Starschedel, 202.)

Schwed.: Krig föder krig. (Wensell, 46; Grubb, 430.)

19 Der Krieg gehet allein vber armer Leut Beutel.Petri, II, 98.

20 Der Krieg hat keinen Rath.Petri, II, 98.

21 Der Krieg hilfft manchem auff die beine, dass auss einem Reuter ein fussgenger wird.Henisch, 262, 22; Petri, II, 98.

22 Der Krieg ist das grösste Uebel.Mayer, II, 20.

Lat.: Mars implacabile monstrum. (Seybold, 299.)

23 Der Krieg ist den vnerfarnen ein süss ding.Franck, Zeytbuch, I, XXXVIIa.

24 Der Krieg ist ein Fass ohne Boden.

25 Der Krieg ist ein gülden Netz: wer es auswirft, hat mehr Schaden als Nutzen.Eiselein, 396; Simrock, 5967.

Lat.: Nero Caesar vete aurato, funibus purpura coccoque nexis piscari solitus est. (Sueton.) (Eiselein, 396.)

26 Der Krieg ist für den einen eine Amme, für den andern ein Windhund, für den dritten der Tod.

Böhm.: Vojna pro jednoho kojná, pro druhého chrt, pro třetího smrt. (Čelatovsky, 365.)

[Spaltenumbruch] 27 Der Krieg ist gut, der auf den Frieden dringt; der Krieg ist arg, der neues Kriegen bringt.Graf, 529, 343.

28 Der Krieg ist kein Pfänderspiel.

Schwed.: Krijg är ingen Barnaleek. (Grubb, 428.)

29 Der Krieg ist lustig (süss) den Unerfahrenen.Petri, II, 427; Simrock, 5971.

Vgl. die Flugschrift: Eyn gemeyn sprüchwort, der krieg ist lustig dem vnerfahrnen, durch den allergelertesten Erasmum von Roterodam erstlich zu latein gar künstlich aussgelegt: Vnd jetzo durch her Vlrichen Varnbüler geteutscht. Gedruckt zu Basel durch Audream Cratandrum an den sechsten Tag. Novbr. 1519, in Nopitsch, 12.

Böhm.: Ten neví, jak milý jest pokoj, kdo nezakusil vojny. (Čelakovsky, 370.)

Dän.: Krig er sød for de uforfarne. (Prov. dan., 357.)

Holl.: De krijg is den onverzochte zoet. (Harrebomée, I, 450a.)

It.: La guerra è dolce per chi non l'hà, provata. (Pazzaglia, 163, 8.)

Lat.: Dulce bellum inexperto. (Franck, Zeytbuch, CLXb; Faselius, 67; Philippi, I, 126; Froberg, 159; Schlonheim, D, 15; Seybold, 137.)

Poln.: Niewie, co to pokój, kto nieskosztował wojny. (Čelakovsky, 370.)

Port.: Doce he a guerra, para quem uão andou nella. (Bohn I, 275.)

Schwed.: Krijget är ljuft för den som aldrig smakat. (Grubb, 427; Wensell, 46.)

30 Der Krieg ist oft nicht so schlimm als die Furcht vorm Kriege.

It.: Peggio è la paura della guerra, che la guerra istessa. (Pazzaglia, 163, 6.)

31 Der Krieg ist süss den vngenieten.Franck, Zeytbuch, CCLXb.

32 Der Krieg leidet kein Probestück.Eiselein, 396.

In der Schweiz: De Krieg lîdt kei Pröbli. (Sutermeister, 130.)

Böhm.: Válka žádné rady netrpí. (Čelakovsky, 368.)

33 Der Krieg macht (zeugt) die Diebe und der Friede hängt sie auf.Winckler, XIII, 78.

Engl.: War makes thieves, and peace hangs them. (Bohn II, 21.)

Frz.: La guorre fait les larrons, la paix les pend. (Bohn I, 29.)

It.: La guerra fà i ladri, e la pace gl'impicca. (Pazzaglia, 163, 4; Bohn I, 169.)

34 Der Krieg seucht wol, stirbt aber nicht.Petri, II, 99.

„Sprechen die Kriegsleut.“

35 Der Krieg verderbt Land vnd Leut; wer lebt, dem bleibt die beste Beut.Petri, II, 98; Henisch, 327, 2.

Frz.: Bonne ne peut estre la guerre qui plusieurs terrasse et attère. – Guerre est la feste des morts. (Leroux, II, 64.)

36 Der Krieg verheert (zerstört), der Friede ernährt.

Lat.: Nulla salus bello, pacem te poscimus omnes. (Virgil.) (Seybold, 389.)

37 Der Krieg verschont weder Bruder noch Freund.

Böhm.: Kde vojna vládne, bratrství slabne. (Čelakovsky, 366.)

Kroat.: Kad je rat, nigdo nikomu brat. (Čelakovsky, 366.)

38 Der Krieg, wie er sich auch wend, so nimpt er doch mit Schad ein End.Petri, II, 98.

39 Der Krieg will ein Haupt mit guter Zunge und doppeltem Gehirn haben.

40 Der Krieg wird Freunden vnd Feinden schwer.Petri, II, 99.

41 Der Krieg zerstört, was der Friede genährt.

Dän.: Hvad i mange hundrede aar er samlet, kand krigen i faa timer adsprede. (Prov. dan., 360.)

42 Der Krieg zum Anfang fordert Geld, vnd der zum fortgang aber Geld vnd zum ausswarten eitel Geld.Petri, II, 98.

43 Der Krieg zwischen Jäger und Wolf führt nicht zum Frieden.Altmann VI, 424.

44 Der muss nicht in den Krieg ziehen, der sich vorm Schiessen fürchtet.

Frz.: Il ne faut pas aller à la guerre, qui craint les horions. (Leroux, II, 65.)

45 Des Krieges Ausgang ist ungewiss.

Schwed.: Krijg haar owis vthgäng. (Grubb, 430.)

46 Des Krieges Endziel ist der Friede.

Die Russen: Im Kriege ist Frieden das beste. (Altmann VI, 416.)

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[[809]/0815] Prof. Leo (s. 256) hat man einen gesunden Krieg einem faulen Frieden vorgezogen. Jean Paul (Politische Nachklänge) sagt: „Das Wundfieber des Kriegs ist gesunder als das Kerkerfieber eines faulenden Friedens. Lieber den Schlag des Kriegs, als die Beize des Friedens.“ „Der Krieg ist der Kaiserschnitt der Menschheit, er entbindet gewaltsam die Geister.“ – „Der Krieg ist die stärkende Eisencur der Menschheit und zwar mehr des Theils der Menschheit, die ihn leidet, als des, der ihn führt.“ Dän.: Bedre er krig end uvis (skammelig) fred. (Prov. dan., 358.) Lat.: Pace suspecta tutius bellum. (Binder II, 2464; Lehmann, 215, 55.) 5 Besser einen Krieg wohl führen als wohl beschreiten. 6 Besser ists, krieg versucht, dann hals abe. – Tappius, 9a; Simrock, 5976. Holl.: Beter camp dan hals ontwee, (Tunn., 1, 17.) Lat.: Est melium bellum pro collo sive duellum. (Fallersleben, 141.) 7 Besser offener Krieg als vermummter Friede. – Simrock, 5977; Körte, 3561; Braun, I, 2023. Holl.: Liever krijg hoe zuur die smaakt, dan de vreê die oproer maakt. (Harrebomée, I, 450b.) Schwed.: Bättre krijg, än owiss Fridh. (Grubb, 68; Wensell, 12.) 8 Besser redlicher (ehrlicher) Krieg, denn elender Friede. – Günther, 41; Simrock, 5978; Braun, I, 2024; Körte, 3559. D. h. ein Friede um jeden Preis, auch um den der Schande. „Der Krieg hat auch seine Ehre, der Beweger des Menschengeschicks.“ Die Russen: Ganzer Krieg ist besser als halber Friede. (Altmann VI, 390.) Böhm.: Vojna slavná lepší než hanebný pokoj. (Čelakovsky, 371.) 9 Beym krieg ist alles vnrecht erlaubt. – Lehmann, 444, 136. 10 Blut'ger Krieg bringt schönen Sieg. 11 Bürgerliche Krieg verheeren Land vnd Leut. – Petri, II, 53. Frz.: Les guerres civiles sont les grands jours des cieux. (Leroux, II, 65.) 12 Das ist ein krieg schimpfflich vnd wild, wo ein esel den andern schild. Lat.: Est mirum bellum, quod asellus culpat asellum, pondera saccorum nam portat quilibet horum. 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(Čelatovsky, 365.) 27 Der Krieg ist gut, der auf den Frieden dringt; der Krieg ist arg, der neues Kriegen bringt. – Graf, 529, 343. 28 Der Krieg ist kein Pfänderspiel. Schwed.: Krijg är ingen Barnaleek. (Grubb, 428.) 29 Der Krieg ist lustig (süss) den Unerfahrenen. – Petri, II, 427; Simrock, 5971. Vgl. die Flugschrift: Eyn gemeyn sprüchwort, der krieg ist lustig dem vnerfahrnen, durch den allergelertesten Erasmum von Roterodam erstlich zu latein gar künstlich aussgelegt: Vnd jetzo durch her Vlrichen Varnbüler geteutscht. Gedruckt zu Basel durch Audream Cratandrum an den sechsten Tag. Novbr. 1519, in Nopitsch, 12. Böhm.: Ten neví, jak milý jest pokoj, kdo nezakusil vojny. (Čelakovsky, 370.) Dän.: Krig er sød for de uforfarne. (Prov. dan., 357.) Holl.: De krijg is den onverzochte zoet. (Harrebomée, I, 450a.) It.: La guerra è dolce per chi non l'hà, provata. (Pazzaglia, 163, 8.) Lat.: Dulce bellum inexperto. (Franck, Zeytbuch, CLXb; Faselius, 67; Philippi, I, 126; Froberg, 159; Schlonheim, D, 15; Seybold, 137.) Poln.: Niewie, co to pokój, kto nieskosztował wojny. (Čelakovsky, 370.) Port.: Doce he a guerra, para quem uão andou nella. (Bohn I, 275.) Schwed.: Krijget är ljuft för den som aldrig smakat. (Grubb, 427; Wensell, 46.) 30 Der Krieg ist oft nicht so schlimm als die Furcht vorm Kriege. It.: Peggio è la paura della guerra, che la guerra istessa. (Pazzaglia, 163, 6.) 31 Der Krieg ist süss den vngenieten. – Franck, Zeytbuch, CCLXb. 32 Der Krieg leidet kein Probestück. – Eiselein, 396. In der Schweiz: De Krieg lîdt kei Pröbli. (Sutermeister, 130.) Böhm.: Válka žádné rady netrpí. (Čelakovsky, 368.) 33 Der Krieg macht (zeugt) die Diebe und der Friede hängt sie auf. – Winckler, XIII, 78. Engl.: War makes thieves, and peace hangs them. (Bohn II, 21.) Frz.: La guorre fait les larrons, la paix les pend. (Bohn I, 29.) It.: La guerra fà i ladri, e la pace gl'impicca. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [809]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/815>, abgerufen am 23.11.2024.