Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 28 Gefehrliche Kranckheit heissen einen den Artzt suchen. - Petri, II, 326. 29 Grosse Krankheit führt zur Gesundheit. Frz.: De grande maladie vient-on bien en grande sante. (Leroux, I, 177.) Holl.: Uit groote ziete komt men tot groote gezondheid. (Harrebomee, I, 237.) 30 In Krankheiten geht das Geld zu allen Thüren hinaus. 31 In Krankheiten hat man keine Arznei, dass man die Finger danach leckt. 32 In Krankheiten lernt man seine Freunde kennen. Span.: Echate a enfermar, veras quien te quiere bien, y quien te quiere mal. (Bohn I, 215.) 33 In newen Kranckheiten muss man newe Remedia suchen. - Lehmann, 549, 11. 34 Ist die Krankheit überwunden, kommen wieder bessre Stunden. Auch die Araber sagen: Manchmal kommt nach Krankheit bessere Gesundheit. (Cahier, 2294.) It.: Da una gran malattia si possa sperar ad una perfetta sanita. (Pazzaglia, 209, 3.) 35 Je heftiger die Krankheit, je schärfer die Arznei. Frz.: Aux grands maux les grands remedes. (Lendroy, 1298.) 36 Je heftiger die Krankheit, je stärker die Träume. 37 Je langwieriger die Krankheit, je gewisser der Tod. 38 Keine schlimmere Krankheit als Armuth. Span.: No ay mal tan lastimero, como no tener dinero. (Zeiller.) 39 Kleine Krankheiten sind beschwerlich, grosse gefährlich. It.: Il piccol mal spaventa, il grande amazza. (Pazzaglia, 209, 6.) 40 Kommt die Krankheit zurück, so bricht sie das Genick. Der Rückfall in eine Krankheit nimmt oft einen gefährlichen Verlauf. Böhm.: Horsi odval, nezli poval. (Celakovsky, 300.) 41 Kranckheit kompt zu Pferde vnd gehet zu fusse wider weg. - Petri, II, 134. Engl.: Agues come at horse-back, but go away one foot. Lat.: Tardiora sunt remedia, quam mala. (Masson, 49.) 42 Kranckheit vnd vnglück lehren die Leut demütig sein. - Lehmann, 119, 21. Lat.: Morbus magister est modestiae, sed minus interdum servo. (Lehmann, 119, 21.) 43 Kranckheiten darf man keinen Botten schicken, sie kommen vngebeten. - Lehmann, 431, 10. Dän.: Man har ei fornöden at skikke bud efter sygdom, hun kommer selv-buden. (Prov. dan., 540.) 44 Kranckheiten kan man ohne Schmertzen nicht kuriren. - Lehmann, 49, 14. 45 Kranckheiten kommen auff der Post, gehen aber zu Fuss. - Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 97. 46 Kranckkeiten kommen mit Pfunden, gehen aber mit Quintlin hinweg. - Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 98; Reinsberg II, 83. Die Walachen: Krankheit kommt zu Wagen und zieht durchs Nadelöhr wieder weg. (Reinsberg II, 83.) Engl.: Mischiefs come by the pound and go away by the ounce. (Masson, 49.) It.: Il mal vien a lire, e va via a oncie. (Masson, 49.) 47 Kranckheiten lockt man herbey wie die Falcken mit eim Luder. - Lehmann, 431, 3. 48 Kranckheiten seind des Tods Botten zu seinen Schuldnern. - Lehmann, 431, 1. Dän.: Sygdom er dödens bud. (Prov. dan., 539.) 49 Krankheit, Armuth und Leidenschaft sind des Lebens Koloquintensaft. 50 Krankheit auf Krankheit ist nicht Gesundheit. Frz.: Mal sur mal n'est pas sante, mais un mal est par un autre contente. (Leroux, II, 259.) 51 Krankheit, die man nicht weiss, thut man zu heilen keinen Fleiss. - Petri, II, 426. 52 Krankheit entschuldigt. 53 Krankheit führt zu Gott. Die Russen: Krankenbetten machen Anbeter Gottes. (Altmann VI, 391.) 54 Krankheit ist Arznei gegen die Sünde. - Winckler, VI, 76. Auch russisch Altmann VI, 445. Da kommt sie aber ziemlich spät. It.: La malattia a un rimedio contro la malizia. (Pazzaglia, 209, 4.) [Spaltenumbruch] 55 Krankheit ist des Todes Wetterleuchten. 56 Krankheit ist ein Prüfstein der Geduld. Die Russen: Krankheit macht auch die Weisen ungeduldig. (Altmann VI, 393.) 57 Krankheit kommt libratim und geht hinweg unciatim. - Eiselein, 393; Simrock, 5917. Lat.: Tardiora sunt remedia, quam mala. (Binder II, 3287; Eiselein, 393.) 58 Krankheit kommt mit Extrapost und schleicht wieder weg wie Schnecken. (S. Uebel.) - Eiselein, 394; Simrock, 5918; Reinsberg II, 83. Holl.: Het kwaad komt moedig aangetreden, en gaat weer heen met ezels-schreden. (Harrebomee, I, 460b.) 59 Krankheit kommt ungerufen. - Frischbier2, 2172. 60 Krankheit kommt vierspännig an und zieht einspännig ab. - Frischbier2, 2173. 61 Krankheit kömmt to reide an on geit op Kröcke weg. - Frischbier2, 2173. 62 Krankheit komt bim Zentner und gohd bim Quintli. (Luzern.) - Schweiz, II, 243. Böhm.: Nemoc po librach prichazi, a po lotech odchazei. (Celakovsky, 299.) Poln.: Choroba centnarem sie zwali, a lotami odchodzi. (Lompa, 8.) 63 Krankheit kummt anfleegen, se krupt aber weg. (Oldenburg.) 64 Krankheit kummt to Pere, un gaht to Fote weg. - Körte, 3530. Böhm.: Nemoc na koni prijizdi a pesky odchazi. (Celakovsky, 299.) Frz.: Maladies viennent a cheval et s'en retournent a pied. (Leroux, I, 176; Masson 49.) Lit.: Ligga raita atjoj', peszczia atstoj'. (Celakovsky, 299.) 65 Krankheit lässt sich mit Worten nicht heilen. - Petri, II, 426. 66 Krankheit lässt sich schwer verbergen. Mhd.: Der mensch krank ist, kans nit verheln. (Fastnachtspiel.) 67 Krankheit macht auch die Grossköpfe (Hartköpfe) demüthig (weich). 68 Krankheit macht launisch. - Altmann VI, 416. 69 Krankheit redet oft so, dass man sie nicht fragen darf. Böhn.: Nema nemoc jazyku, a predc mluvi. (Celakovsky, 299.) 70 Krankheit und Armuth lassen sich nicht bergen unterm Hut. Slow.: Siromastvo i kazelj ne dadu se sakryti. 71 Krankheit und Krieg erhalten sich selbst. Dän.: Sygdom og krig naerer sig selv, og holder sig uden spise. (Prov. dan., 539.) 72 Krankheit und Krieg stehen in einer Rubrik. Dän.: Sygdom i legemet er som krig i landet. (Prov. dan., 539.) 73 Krankheit und Noth im Haus schauen bald heraus. Böhm.: Chudoba a kasel nedaji se utajiti. - Nemoc a beda zatajit se neda. (Celakovsky, 170.) 74 Krankheit zerstört Anmuth und Schönheit. Die Russen: Krankheit macht nicht fett. (Altmann VI, 417.) 75 Krankheiten findet man nicht allein im Spital, sondern auch bei Hofe. - Parömiakon, 1975. 76 Krankheiten kehren immer da ein, wo sie gut bedient (gepflegt) werden. Span.: Alla vayas, mal, ado te pongan buen cabezal. (Bohn I, 197.) 77 Krankheiten kommen allein, aber man lockt sie noch durch Frass und Wein. 78 Krankheiten kommen auf vielen Wegen, aber immer ungelegen. Böhm.: Nemoe ma stero cest do tela, a tri z tela horem dolem a kozi. (Celakovsky, 302.) 79 Krankheiten kommen zu Pferd und gehen zu Fuss. - Simrock, 5919; Reinsberg II, 83. Dän.: Sigen kommer til hest, gaaer bort til fods. (Prov. dan., 540.) - Siwgen löber til, kryber fra. (Bohn I, 399; Prov. dan., 499.) It.: Il male viene a cavallo, e se ne va a piedi. (Pazzaglia, 209, 2.) 80 Krankheiten sind des Todes Fourier. 81 Krankheiten sind die Früchte unserer eigenen Saat. It.: Le malattie sono visite di Dio. (Pazzaglia, 209, 4.) 82 Krankheiten sind die Zinsen der Wollust.
[Spaltenumbruch] 28 Gefehrliche Kranckheit heissen einen den Artzt suchen. – Petri, II, 326. 29 Grosse Krankheit führt zur Gesundheit. Frz.: De grande maladie vient-on bien en grande santé. (Leroux, I, 177.) Holl.: Uit groote ziete komt men tot groote gezondheid. (Harrebomée, I, 237.) 30 In Krankheiten geht das Geld zu allen Thüren hinaus. 31 In Krankheiten hat man keine Arznei, dass man die Finger danach leckt. 32 In Krankheiten lernt man seine Freunde kennen. Span.: Echate à enfermar, verás quien te quiere bien, y quien te quiere mal. (Bohn I, 215.) 33 In newen Kranckheiten muss man newe Remedia suchen. – Lehmann, 549, 11. 34 Ist die Krankheit überwunden, kommen wieder bessre Stunden. Auch die Araber sagen: Manchmal kommt nach Krankheit bessere Gesundheit. (Cahier, 2294.) It.: Da una gran malattia si possa sperar ad una perfetta sanità. (Pazzaglia, 209, 3.) 35 Je heftiger die Krankheit, je schärfer die Arznei. Frz.: Aux grands maux les grands remèdes. (Lendroy, 1298.) 36 Je heftiger die Krankheit, je stärker die Träume. 37 Je langwieriger die Krankheit, je gewisser der Tod. 38 Keine schlimmere Krankheit als Armuth. Span.: No ay mal tan lastimero, como no tener dinero. (Zeiller.) 39 Kleine Krankheiten sind beschwerlich, grosse gefährlich. It.: Il piccol mal spaventa, il grande amazza. (Pazzaglia, 209, 6.) 40 Kommt die Krankheit zurück, so bricht sie das Genick. Der Rückfall in eine Krankheit nimmt oft einen gefährlichen Verlauf. Böhm.: Horší odval, nežli poval. (Čelakovsky, 300.) 41 Kranckheit kompt zu Pferde vnd gehet zu fusse wider weg. – Petri, II, 134. Engl.: Agues come at horse-back, but go away one foot. Lat.: Tardiora sunt remedia, quam mala. (Masson, 49.) 42 Kranckheit vnd vnglück lehren die Leut demütig sein. – Lehmann, 119, 21. Lat.: Morbus magister est modestiae, sed minus interdum servo. (Lehmann, 119, 21.) 43 Kranckheiten darf man keinen Botten schicken, sie kommen vngebeten. – Lehmann, 431, 10. Dän.: Man har ei fornøden at skikke bud efter sygdom, hun kommer selv-buden. (Prov. dan., 540.) 44 Kranckheiten kan man ohne Schmertzen nicht kuriren. – Lehmann, 49, 14. 45 Kranckheiten kommen auff der Post, gehen aber zu Fuss. – Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 97. 46 Kranckkeiten kommen mit Pfunden, gehen aber mit Quintlin hinweg. – Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 98; Reinsberg II, 83. Die Walachen: Krankheit kommt zu Wagen und zieht durchs Nadelöhr wieder weg. (Reinsberg II, 83.) Engl.: Mischiefs come by the pound and go away by the ounce. (Masson, 49.) It.: Il mal vien a lire, e va via a oncie. (Masson, 49.) 47 Kranckheiten lockt man herbey wie die Falcken mit eim Luder. – Lehmann, 431, 3. 48 Kranckheiten seind des Tods Botten zu seinen Schuldnern. – Lehmann, 431, 1. Dän.: Sygdom er dødens bud. (Prov. dan., 539.) 49 Krankheit, Armuth und Leidenschaft sind des Lebens Koloquintensaft. 50 Krankheit auf Krankheit ist nicht Gesundheit. Frz.: Mal sur mal n'est pas santé, mais un mal est par un autre contenté. (Leroux, II, 259.) 51 Krankheit, die man nicht weiss, thut man zu heilen keinen Fleiss. – Petri, II, 426. 52 Krankheit entschuldigt. 53 Krankheit führt zu Gott. Die Russen: Krankenbetten machen Anbeter Gottes. (Altmann VI, 391.) 54 Krankheit ist Arznei gegen die Sünde. – Winckler, VI, 76. Auch russisch Altmann VI, 445. Da kommt sie aber ziemlich spät. It.: La malattia à un rimedio contro la malizia. (Pazzaglia, 209, 4.) [Spaltenumbruch] 55 Krankheit ist des Todes Wetterleuchten. 56 Krankheit ist ein Prüfstein der Geduld. Die Russen: Krankheit macht auch die Weisen ungeduldig. (Altmann VI, 393.) 57 Krankheit kommt libratim und geht hinweg unciatim. – Eiselein, 393; Simrock, 5917. Lat.: Tardiora sunt remedia, quam mala. (Binder II, 3287; Eiselein, 393.) 58 Krankheit kommt mit Extrapost und schleicht wieder weg wie Schnecken. (S. Uebel.) – Eiselein, 394; Simrock, 5918; Reinsberg II, 83. Holl.: Het kwaad komt moedig aangetreden, en gaat weer heen met ezels-schreden. (Harrebomée, I, 460b.) 59 Krankheit kommt ungerufen. – Frischbier2, 2172. 60 Krankheit kommt vierspännig an und zieht einspännig ab. – Frischbier2, 2173. 61 Krankheit kömmt to rîde an on geit op Kröcke weg. – Frischbier2, 2173. 62 Krankheit komt bim Zentner und gohd bim Quintli. (Luzern.) – Schweiz, II, 243. Böhm.: Nemoc po librách přichází, a po lotech odcházî. (Čelakovsky, 299.) Poln.: Choroba centnarem się zwali, a łótami odchodzí. (Lompa, 8.) 63 Krankheit kummt anfleegen, se krupt aber weg. (Oldenburg.) 64 Krankheit kummt to Pêre, un gaht to Fôte weg. – Körte, 3530. Böhm.: Nemoc na koni přijízdí a pĕšky odchází. (Čelakovsky, 299.) Frz.: Maladies viennent à cheval et s'en retournent à pied. (Leroux, I, 176; Masson 49.) Lit.: Ligga raita atjoj', pĕszczia atstoj'. (Čelakovsky, 299.) 65 Krankheit lässt sich mit Worten nicht heilen. – Petri, II, 426. 66 Krankheit lässt sich schwer verbergen. Mhd.: Der mensch krank ist, kans nit verheln. (Fastnachtspiel.) 67 Krankheit macht auch die Grossköpfe (Hartköpfe) demüthig (weich). 68 Krankheit macht launisch. – Altmann VI, 416. 69 Krankheit redet oft so, dass man sie nicht fragen darf. Böhn.: Nemá nemoc jazyku, a předc mluví. (Čelakovsky, 299.) 70 Krankheit und Armuth lassen sich nicht bergen unterm Hut. Slow.: Siromaštvo i kaželj ne dadu se sakryti. 71 Krankheit und Krieg erhalten sich selbst. Dän.: Sygdom og krig nærer sig selv, og holder sig uden spise. (Prov. dan., 539.) 72 Krankheit und Krieg stehen in einer Rubrik. Dän.: Sygdom i legemet er som krig i landet. (Prov. dan., 539.) 73 Krankheit und Noth im Haus schauen bald heraus. Böhm.: Chudoba a kašel nedají se utajiti. – Nemoc a bĕda zatajit se nedá. (Čelakovsky, 170.) 74 Krankheit zerstört Anmuth und Schönheit. Die Russen: Krankheit macht nicht fett. (Altmann VI, 417.) 75 Krankheiten findet man nicht allein im Spital, sondern auch bei Hofe. – Parömiakon, 1975. 76 Krankheiten kehren immer da ein, wo sie gut bedient (gepflegt) werden. Span.: Allá vayas, mal, adó te pongan buen cabezal. (Bohn I, 197.) 77 Krankheiten kommen allein, aber man lockt sie noch durch Frass und Wein. 78 Krankheiten kommen auf vielen Wegen, aber immer ungelegen. Böhm.: Nemoe má stero cest do tĕla, a tři z tĕla horem dolem a koži. (Čelakovsky, 302.) 79 Krankheiten kommen zu Pferd und gehen zu Fuss. – Simrock, 5919; Reinsberg II, 83. Dän.: Sigen kommer til hest, gaaer bort til fods. (Prov. dan., 540.) – Siwgen løber til, kryber fra. (Bohn I, 399; Prov. dan., 499.) It.: Il male viene a cavallo, e se ne và a piedi. (Pazzaglia, 209, 2.) 80 Krankheiten sind des Todes Fourier. 81 Krankheiten sind die Früchte unserer eigenen Saat. It.: Le malattie sono visite di Dio. (Pazzaglia, 209, 4.) 82 Krankheiten sind die Zinsen der Wollust.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0798" n="[792]"/><cb n="1583"/> 28 Gefehrliche Kranckheit heissen einen den Artzt suchen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 326.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Grosse Krankheit führt zur Gesundheit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: De grande maladie vient-on bien en grande santé. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 177.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Uit groote ziete komt men tot groote gezondheid. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 237.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 In Krankheiten geht das Geld zu allen Thüren hinaus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 In Krankheiten hat man keine Arznei, dass man die Finger danach leckt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 In Krankheiten lernt man seine Freunde kennen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Echate à enfermar, verás quien te quiere bien, y quien te quiere mal. (<hi rendition="#i">Bohn I, 215.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 In newen Kranckheiten muss man newe Remedia suchen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 549, 11.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Ist die Krankheit überwunden, kommen wieder bessre Stunden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Auch die Araber sagen: Manchmal kommt nach Krankheit bessere Gesundheit. (<hi rendition="#i">Cahier, 2294.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Da una gran malattia si possa sperar ad una perfetta sanità. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 209, 3.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Je heftiger die Krankheit, je schärfer die Arznei.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Aux grands maux les grands remèdes. (<hi rendition="#i">Lendroy, 1298.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Je heftiger die Krankheit, je stärker die Träume.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Je langwieriger die Krankheit, je gewisser der Tod.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Keine schlimmere Krankheit als Armuth.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: No ay mal tan lastimero, como no tener dinero. (<hi rendition="#i">Zeiller.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Kleine Krankheiten sind beschwerlich, grosse gefährlich.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il piccol mal spaventa, il grande amazza. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 209, 6.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Kommt die Krankheit zurück, so bricht sie das Genick.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Der Rückfall in eine Krankheit nimmt oft einen gefährlichen Verlauf.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Horší odval, nežli poval. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 300.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Kranckheit kompt zu Pferde vnd gehet zu fusse wider weg.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 134.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Agues come at horse-back, but go away one foot.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tardiora sunt remedia, quam mala. (<hi rendition="#i">Masson, 49.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Kranckheit vnd vnglück lehren die Leut demütig sein.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 119, 21.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Morbus magister est modestiae, sed minus interdum servo. (<hi rendition="#i">Lehmann, 119, 21.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Kranckheiten darf man keinen Botten schicken, sie kommen vngebeten.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 431, 10.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man har ei fornøden at skikke bud efter sygdom, hun kommer selv-buden. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 540.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Kranckheiten kan man ohne Schmertzen nicht kuriren.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 49, 14.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Kranckheiten kommen auff der Post, gehen aber zu Fuss.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 97.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Kranckkeiten kommen mit Pfunden, gehen aber mit Quintlin hinweg.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 98; Reinsberg II, 83.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Walachen: Krankheit kommt zu Wagen und zieht durchs Nadelöhr wieder weg. (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 83.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Mischiefs come by the pound and go away by the ounce. (<hi rendition="#i">Masson, 49.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il mal vien a lire, e va via a oncie. (<hi rendition="#i">Masson, 49.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Kranckheiten lockt man herbey wie die Falcken mit eim Luder.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 431, 3.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Kranckheiten seind des Tods Botten zu seinen Schuldnern.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 431, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Sygdom er dødens bud. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 539.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">49 Krankheit, Armuth und Leidenschaft sind des Lebens Koloquintensaft.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Krankheit auf Krankheit ist nicht Gesundheit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mal sur mal n'est pas santé, mais un mal est par un autre contenté. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 259.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Krankheit, die man nicht weiss, thut man zu heilen keinen Fleiss.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 426.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Krankheit entschuldigt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Krankheit führt zu Gott.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Krankenbetten machen Anbeter Gottes. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 391.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Krankheit ist Arznei gegen die Sünde.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, VI, 76.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Auch russisch <hi rendition="#i">Altmann VI, 445.</hi> Da kommt sie aber ziemlich spät.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La malattia à un rimedio contro la malizia. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 209, 4.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1584"/> 55 Krankheit ist des Todes Wetterleuchten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Krankheit ist ein Prüfstein der Geduld.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Krankheit macht auch die Weisen ungeduldig. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 393.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Krankheit kommt libratim und geht hinweg unciatim.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 393; Simrock, 5917.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tardiora sunt remedia, quam mala. (<hi rendition="#i">Binder II, 3287; Eiselein, 393.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Krankheit kommt mit Extrapost und schleicht wieder weg wie Schnecken.</hi> (S. Uebel.) – <hi rendition="#i">Eiselein, 394; Simrock, 5918; Reinsberg II, 83.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het kwaad komt moedig aangetreden, en gaat weer heen met ezels-schreden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 460<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Krankheit kommt ungerufen.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2172.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Krankheit kommt vierspännig an und zieht einspännig ab.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2173.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Krankheit kömmt to rîde an on geit op Kröcke weg.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2173.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Krankheit komt bim Zentner und gohd bim Quintli.</hi> (<hi rendition="#i">Luzern.</hi>) – <hi rendition="#i">Schweiz, II, 243.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nemoc po librách přichází, a po lotech odcházî. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 299.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Choroba centnarem się zwali, a łótami odchodzí. (<hi rendition="#i">Lompa, 8.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 Krankheit kummt anfleegen, se krupt aber weg.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Krankheit kummt to Pêre, un gaht to Fôte weg.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 3530.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nemoc na koni přijízdí a pĕšky odchází. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 299.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Maladies viennent à cheval et s'en retournent à pied. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 176; Masson 49.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lit.</hi>: Ligga raita atjoj', pĕszczia atstoj'. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 299.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Krankheit lässt sich mit Worten nicht heilen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 426.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">66 Krankheit lässt sich schwer verbergen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Der mensch krank ist, kans nit verheln. (<hi rendition="#i">Fastnachtspiel.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Krankheit macht auch die Grossköpfe (Hartköpfe) demüthig (weich).</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Krankheit macht launisch.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 416.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">69 Krankheit redet oft so, dass man sie nicht fragen darf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhn.</hi>: Nemá nemoc jazyku, a předc mluví. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 299.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">70 Krankheit und Armuth lassen sich nicht bergen unterm Hut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Slow.</hi>: Siromaštvo i kaželj ne dadu se sakryti.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">71 Krankheit und Krieg erhalten sich selbst.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Sygdom og krig nærer sig selv, og holder sig uden spise. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 539.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">72 Krankheit und Krieg stehen in einer Rubrik.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Sygdom i legemet er som krig i landet. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 539.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">73 Krankheit und Noth im Haus schauen bald heraus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Chudoba a kašel nedají se utajiti. – Nemoc a bĕda zatajit se nedá. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 170.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">74 Krankheit zerstört Anmuth und Schönheit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: Krankheit macht nicht fett. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 417.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Krankheiten findet man nicht allein im Spital, sondern auch bei Hofe.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 1975.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">76 Krankheiten kehren immer da ein, wo sie gut bedient (gepflegt) werden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Allá vayas, mal, adó te pongan buen cabezal. (<hi rendition="#i">Bohn I, 197.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">77 Krankheiten kommen allein, aber man lockt sie noch durch Frass und Wein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">78 Krankheiten kommen auf vielen Wegen, aber immer ungelegen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nemoe má stero cest do tĕla, a tři z tĕla horem dolem a koži. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 302.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">79 Krankheiten kommen zu Pferd und gehen zu Fuss.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 5919; Reinsberg II, 83.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Sigen kommer til hest, gaaer bort til fods. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 540.</hi>) – Siwgen løber til, kryber fra. (<hi rendition="#i">Bohn I, 399; Prov. dan., 499.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il male viene a cavallo, e se ne và a piedi. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 209, 2.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">80 Krankheiten sind des Todes Fourier.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">81 Krankheiten sind die Früchte unserer eigenen Saat.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Le malattie sono visite di Dio. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 209, 4.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">82 Krankheiten sind die Zinsen der Wollust.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[792]/0798]
28 Gefehrliche Kranckheit heissen einen den Artzt suchen. – Petri, II, 326.
29 Grosse Krankheit führt zur Gesundheit.
Frz.: De grande maladie vient-on bien en grande santé. (Leroux, I, 177.)
Holl.: Uit groote ziete komt men tot groote gezondheid. (Harrebomée, I, 237.)
30 In Krankheiten geht das Geld zu allen Thüren hinaus.
31 In Krankheiten hat man keine Arznei, dass man die Finger danach leckt.
32 In Krankheiten lernt man seine Freunde kennen.
Span.: Echate à enfermar, verás quien te quiere bien, y quien te quiere mal. (Bohn I, 215.)
33 In newen Kranckheiten muss man newe Remedia suchen. – Lehmann, 549, 11.
34 Ist die Krankheit überwunden, kommen wieder bessre Stunden.
Auch die Araber sagen: Manchmal kommt nach Krankheit bessere Gesundheit. (Cahier, 2294.)
It.: Da una gran malattia si possa sperar ad una perfetta sanità. (Pazzaglia, 209, 3.)
35 Je heftiger die Krankheit, je schärfer die Arznei.
Frz.: Aux grands maux les grands remèdes. (Lendroy, 1298.)
36 Je heftiger die Krankheit, je stärker die Träume.
37 Je langwieriger die Krankheit, je gewisser der Tod.
38 Keine schlimmere Krankheit als Armuth.
Span.: No ay mal tan lastimero, como no tener dinero. (Zeiller.)
39 Kleine Krankheiten sind beschwerlich, grosse gefährlich.
It.: Il piccol mal spaventa, il grande amazza. (Pazzaglia, 209, 6.)
40 Kommt die Krankheit zurück, so bricht sie das Genick.
Der Rückfall in eine Krankheit nimmt oft einen gefährlichen Verlauf.
Böhm.: Horší odval, nežli poval. (Čelakovsky, 300.)
41 Kranckheit kompt zu Pferde vnd gehet zu fusse wider weg. – Petri, II, 134.
Engl.: Agues come at horse-back, but go away one foot.
Lat.: Tardiora sunt remedia, quam mala. (Masson, 49.)
42 Kranckheit vnd vnglück lehren die Leut demütig sein. – Lehmann, 119, 21.
Lat.: Morbus magister est modestiae, sed minus interdum servo. (Lehmann, 119, 21.)
43 Kranckheiten darf man keinen Botten schicken, sie kommen vngebeten. – Lehmann, 431, 10.
Dän.: Man har ei fornøden at skikke bud efter sygdom, hun kommer selv-buden. (Prov. dan., 540.)
44 Kranckheiten kan man ohne Schmertzen nicht kuriren. – Lehmann, 49, 14.
45 Kranckheiten kommen auff der Post, gehen aber zu Fuss. – Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 97.
46 Kranckkeiten kommen mit Pfunden, gehen aber mit Quintlin hinweg. – Gruter, III, 60; Lehmann, II, 324, 98; Reinsberg II, 83.
Die Walachen: Krankheit kommt zu Wagen und zieht durchs Nadelöhr wieder weg. (Reinsberg II, 83.)
Engl.: Mischiefs come by the pound and go away by the ounce. (Masson, 49.)
It.: Il mal vien a lire, e va via a oncie. (Masson, 49.)
47 Kranckheiten lockt man herbey wie die Falcken mit eim Luder. – Lehmann, 431, 3.
48 Kranckheiten seind des Tods Botten zu seinen Schuldnern. – Lehmann, 431, 1.
Dän.: Sygdom er dødens bud. (Prov. dan., 539.)
49 Krankheit, Armuth und Leidenschaft sind des Lebens Koloquintensaft.
50 Krankheit auf Krankheit ist nicht Gesundheit.
Frz.: Mal sur mal n'est pas santé, mais un mal est par un autre contenté. (Leroux, II, 259.)
51 Krankheit, die man nicht weiss, thut man zu heilen keinen Fleiss. – Petri, II, 426.
52 Krankheit entschuldigt.
53 Krankheit führt zu Gott.
Die Russen: Krankenbetten machen Anbeter Gottes. (Altmann VI, 391.)
54 Krankheit ist Arznei gegen die Sünde. – Winckler, VI, 76.
Auch russisch Altmann VI, 445. Da kommt sie aber ziemlich spät.
It.: La malattia à un rimedio contro la malizia. (Pazzaglia, 209, 4.)
55 Krankheit ist des Todes Wetterleuchten.
56 Krankheit ist ein Prüfstein der Geduld.
Die Russen: Krankheit macht auch die Weisen ungeduldig. (Altmann VI, 393.)
57 Krankheit kommt libratim und geht hinweg unciatim. – Eiselein, 393; Simrock, 5917.
Lat.: Tardiora sunt remedia, quam mala. (Binder II, 3287; Eiselein, 393.)
58 Krankheit kommt mit Extrapost und schleicht wieder weg wie Schnecken. (S. Uebel.) – Eiselein, 394; Simrock, 5918; Reinsberg II, 83.
Holl.: Het kwaad komt moedig aangetreden, en gaat weer heen met ezels-schreden. (Harrebomée, I, 460b.)
59 Krankheit kommt ungerufen. – Frischbier2, 2172.
60 Krankheit kommt vierspännig an und zieht einspännig ab. – Frischbier2, 2173.
61 Krankheit kömmt to rîde an on geit op Kröcke weg. – Frischbier2, 2173.
62 Krankheit komt bim Zentner und gohd bim Quintli. (Luzern.) – Schweiz, II, 243.
Böhm.: Nemoc po librách přichází, a po lotech odcházî. (Čelakovsky, 299.)
Poln.: Choroba centnarem się zwali, a łótami odchodzí. (Lompa, 8.)
63 Krankheit kummt anfleegen, se krupt aber weg. (Oldenburg.)
64 Krankheit kummt to Pêre, un gaht to Fôte weg. – Körte, 3530.
Böhm.: Nemoc na koni přijízdí a pĕšky odchází. (Čelakovsky, 299.)
Frz.: Maladies viennent à cheval et s'en retournent à pied. (Leroux, I, 176; Masson 49.)
Lit.: Ligga raita atjoj', pĕszczia atstoj'. (Čelakovsky, 299.)
65 Krankheit lässt sich mit Worten nicht heilen. – Petri, II, 426.
66 Krankheit lässt sich schwer verbergen.
Mhd.: Der mensch krank ist, kans nit verheln. (Fastnachtspiel.)
67 Krankheit macht auch die Grossköpfe (Hartköpfe) demüthig (weich).
68 Krankheit macht launisch. – Altmann VI, 416.
69 Krankheit redet oft so, dass man sie nicht fragen darf.
Böhn.: Nemá nemoc jazyku, a předc mluví. (Čelakovsky, 299.)
70 Krankheit und Armuth lassen sich nicht bergen unterm Hut.
Slow.: Siromaštvo i kaželj ne dadu se sakryti.
71 Krankheit und Krieg erhalten sich selbst.
Dän.: Sygdom og krig nærer sig selv, og holder sig uden spise. (Prov. dan., 539.)
72 Krankheit und Krieg stehen in einer Rubrik.
Dän.: Sygdom i legemet er som krig i landet. (Prov. dan., 539.)
73 Krankheit und Noth im Haus schauen bald heraus.
Böhm.: Chudoba a kašel nedají se utajiti. – Nemoc a bĕda zatajit se nedá. (Čelakovsky, 170.)
74 Krankheit zerstört Anmuth und Schönheit.
Die Russen: Krankheit macht nicht fett. (Altmann VI, 417.)
75 Krankheiten findet man nicht allein im Spital, sondern auch bei Hofe. – Parömiakon, 1975.
76 Krankheiten kehren immer da ein, wo sie gut bedient (gepflegt) werden.
Span.: Allá vayas, mal, adó te pongan buen cabezal. (Bohn I, 197.)
77 Krankheiten kommen allein, aber man lockt sie noch durch Frass und Wein.
78 Krankheiten kommen auf vielen Wegen, aber immer ungelegen.
Böhm.: Nemoe má stero cest do tĕla, a tři z tĕla horem dolem a koži. (Čelakovsky, 302.)
79 Krankheiten kommen zu Pferd und gehen zu Fuss. – Simrock, 5919; Reinsberg II, 83.
Dän.: Sigen kommer til hest, gaaer bort til fods. (Prov. dan., 540.) – Siwgen løber til, kryber fra. (Bohn I, 399; Prov. dan., 499.)
It.: Il male viene a cavallo, e se ne và a piedi. (Pazzaglia, 209, 2.)
80 Krankheiten sind des Todes Fourier.
81 Krankheiten sind die Früchte unserer eigenen Saat.
It.: Le malattie sono visite di Dio. (Pazzaglia, 209, 4.)
82 Krankheiten sind die Zinsen der Wollust.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |