Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 11 Wenn der Knüttel nicht wirdt bei den Hund gelegt, so achtet man keines Gesetzes. - Henisch, 1561, 15; Petri, II, 801. 12 Wer mit Knitteln unter die Hunde wirft, wird darauf mit Kuchen nicht mit ihnen auskommen. *13 Den Knittel neben den Hund legen. - Herberger, I, 866. "Er saget: Ihr seyd nicht meine Freunde (aber ich muss den Knüttel neben die Hunde legen), so ihr thut was ich euch gebiete." (Herberger, Herzpostille; Pauli Bekehrung, 70b.) *14 Den Knittel unter die Hunde werfen. Vergehen rücksichtslos, ohne Ansehen der Person bestrafen. Knittelhard. * Mit Knittelhardi's herumwerfen. Wol so viel als: in Sprichwörtern reden. Bei Coler (215b) heisst es: "Auch sollen sie ungebetet zum Tische oder von Tische nicht gehen, denn das gehöret Sewen (Säuen) und nicht den Menschen, zu, wie die alten Knüttelhardi lauten: Ad mensam residens et pani non benedicens, hic residet ut sus et surgit ut alter asellus." Knittellauge. * Einen mit Knittellauge waschen. Ihn derb durchprügeln. Knittlerwald. * Ainen durch den Knüttlerwald führen. - Schöpf, 331. Ihn Gassenlaufen (militärische Strafe) machen, uneigentlich: ihn sehr peinigen, plagen. Knoblauch. 1 Als Knoblauch ist er gegangen und als Zwiebel wieder gekommen. (S. Zwiebel.) - Reinsberg IV, 40. 2 As (wenn) man esst nischt kein Knobel, stinkt man nicht. (Jüd.-deutsch. Brody.) Wenn man keinen Knobloch isst, riecht man nicht danach. 3 Der Knobloch blüht, er will Hetel1 tragen. (Schles.) - Weinhold, 11 u. 45. 1) Von Haupt, Häuptel, Köpfe. - Bei übergrosser Lustigkeit. 4 D'r Knoblich bleid'm, a wat Hätla trään. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 445. Er ist übermüthig, die Strafe wird nicht ausbleiben. 5 Knoblauch heisst die Zwiebel Stinkwurz. 6 Knoblauch ist ein guter Koch, dem Apotheker zu Schmoch, dem Doctor zu Poch, aber der Nase zum Joch. - Körte, 3455. Um die wirksamen Eigenschaften des Knoblauchs hervorzuheben sagen die Polen: An dem Tage, wo man Butter und Knoblauch isst, braucht man sich nicht vor Gift zu fürchten. (Magazin, 1863, 604.) Auch bei den Alten war der Knoblauch eine sehr beliebte Speise der Soldaten, das Bild eines kriegerischen Lebens und Sinnes. In dieser Beziehung hatten die Friedliebenden das Sprichwort: Iss nicht Knoblauch; das so viel bedeutet, als: Sei nicht kriegs- oder streitlustig. 7 Knoblauch stinkt von allen Seiten. - Winckler, XIX, 62. Böhm.: Nes cesnek kam chces, cesnek i bude. Frz.: Tousjours sent le mortier les aux. (Leroux, I, 37.) 8 Knoblauch tregt man auss, Zwiebeln bringt man wieder. - Petri, II, 425; Mathesius, Postilla, III, XXVIIa. "Lasset die alten fallen darnieder, tragent knobloch auss und zwifel herwieder." (Schade, I, 82, 179.) "Haben Knobloch getragen auss, bringen Zwifel wieder nach hauss." (H. Sachs, IV, L, 2.) 9 Knoblauch vnd brantwein wöllen beisammen sein. - Henisch, 477, 23; Petri, II, 425. 10 Knobloch hat ein weissen Kopff, grünen Stengel (Stiel und scharfe Zinken). - Lehmann, 10, 67 u. 146, 95; Eiselein, 385. Böhm.: Cesnek ma hlavu bilou, ale klicku zelenou. (Celakovsky, 122.) Poln.: Czosnek ma glowe biala, a ogon zielony. (Celakovsky, 122.) 11 Nach Knoblauch riecht der eine, der andere nach Zwiebeln. 12 Wenn einer Knoblauch gegessen hat, so riecht man's wol. Frz.: Plus on pile d'ail, plus il sent mauvais. (Cahier, 55.) 13 Wenn Knoblauch fortgeht, kommt Zwiebel wieder. It.: Andadu ses azu, torradu ses chibudda. [Spaltenumbruch] 14 Wer den Knoblauch isst, dem riecht er nicht widrig. - Altmann VI, 430. 15 Wer keinen Knoblauch gegessen, der stinkt auch nicht danach. 16 Wer Knoblauch gegessen, der riecht nach Knoblauch. Böhm.: Kdo cesnek jedl, tomu dech pachne. (Celakovsky, 372.) 17 Wer knoblauch gessen, der empfindt keinen gestanck davon. - Lehmann, 739, 10. "Wer in sünden lebt, der merkts selbst nicht." 18 Wo man Knoblauch stampft, stinkt auch der Mörser. *19 Ich frage nach Knoblauch und er antwortet von Zwiebeln. Lat.: Ego tibi de alliis loquor, tu respondes de caepis. (Faselius. 74.) *20 Sich zum ägyptischen Knoblauch zurückwünschen. Aus einer bessern, aber ungewohnten Lage in die frühern, zwar drückendern, aber gewohnten Verhältnisse. Knoblauchskönig. * Es ist der Knoblauchskönig. "So wurde Heinrich's Gegenkaiser, Hermann von Lothringen (1082) genannt. Sein königlicher Sitz wurde ihm gen Eissleben verordnet. Vnd weil dazumal zu Eissleben viel Knoblauch gebaut wurde, ward dieser newe König von den Kayserischen >König Knoblauch< oder der Knoblauchs König genannt." (Düringische Chronica, 204 fg.) Knöchel. * Er wird mir schon einmal unter meine Knöchel kommen. Holl.: Iemand in de knokkels krijgen. (Harrebomee, I, 420b.) Knochen. 1 Aus fremden Knochen ist gut Mark kochen. 2 Besser an einem Knochen klauben, als gar kein Fleisch. Span.: Quien te da el hueso no te querria ver muerto. (Don Quixote.) 3 Das sind Knochen von dem verbotenen Fleisch, das die Klosterfrauen heimlich assen, sagte der Gärtner zum Knaben, als sie beim aufgehobenen Kloster auf ein Häuflein Kinderknochen gruben. - Klosterspiegel, 50, 2. 4 Den Knake, dei Enem beschert öss, wat de Hund nich wegschleppe. - Frischbier2, 2081. 5 Den Knochen, der einem beschert ist, trägt kein Katz' davon. - Auerbach, Dorfgeschichten (Stuttgart 1861), III, 307. 6 Der Knoche, den einer han soll, schlebbt 'm kenn Hund furt. (Strasburg.) - Firmenich, II, 527. 7 Der Knochen war erst auf des Herrn Tafel, ehe er auf den Weg geworfen wurde. (Surinam.) Meine Lage war nicht stets eine so traurige; ich lebte früher in bessern Verhältnissen. Ich bin eine ausgedrückte Citrone. 8 Die Knochen bleiben denen, die zu spät kommen. 9 Die Knochen sind für die Abwesenden. - Reinsberg III, 4. 10 Ein fetter Knochen lockt viel Hunde herbei. Böhm.: Pri tucne kosti psi se radi svadi. (Celakovsky, 314.) Kroat.: Pri mastni kosti cucki se rado posvade. (Celakovsky, 314.) 11 Ein Knochen ist leichter ausgedreht als eingerenkt. - Altmann VI, 42. 12 Ein Knochen lockt oft mehr als einen Hund herbei. Aehnlich russisch Altmann VI, 476. 13 Ein Knochen und zwei Hunde geben keine ruhige Stunde. 14 Ein schlechter Knochen ist besser als gar keiner, sagte der Pudel. - Reinsberg IV, 8. 15 Es müssen auch Knochen sein, die das fleisch halten vnd tragen. - Henisch, 1136, 66; Petri, II, 840. 16 Ist der Knochen noch so gross, für zwei Hunde ist er zu klein. Frz.: Un os a deux mastins ensemble combien qu'il soit gros, est trop peu. (Leroux, I, 119.)
[Spaltenumbruch] 11 Wenn der Knüttel nicht wirdt bei den Hund gelegt, so achtet man keines Gesetzes. – Henisch, 1561, 15; Petri, II, 801. 12 Wer mit Knitteln unter die Hunde wirft, wird darauf mit Kuchen nicht mit ihnen auskommen. *13 Den Knittel neben den Hund legen. – Herberger, I, 866. „Er saget: Ihr seyd nicht meine Freunde (aber ich muss den Knüttel neben die Hunde legen), so ihr thut was ich euch gebiete.“ (Herberger, Herzpostille; Pauli Bekehrung, 70b.) *14 Den Knittel unter die Hunde werfen. Vergehen rücksichtslos, ohne Ansehen der Person bestrafen. Knittelhard. * Mit Knittelhardi's herumwerfen. Wol so viel als: in Sprichwörtern reden. Bei Coler (215b) heisst es: „Auch sollen sie ungebetet zum Tische oder von Tische nicht gehen, denn das gehöret Sewen (Säuen) und nicht den Menschen, zu, wie die alten Knüttelhardi lauten: Ad mensam residens et pani non benedicens, hic residet ut sus et surgit ut alter asellus.“ Knittellauge. * Einen mit Knittellauge waschen. Ihn derb durchprügeln. Knittlerwald. * Ainen durch den Knüttlerwald führen. – Schöpf, 331. Ihn Gassenlaufen (militärische Strafe) machen, uneigentlich: ihn sehr peinigen, plagen. Knoblauch. 1 Als Knoblauch ist er gegangen und als Zwiebel wieder gekommen. (S. Zwiebel.) – Reinsberg IV, 40. 2 As (wenn) man esst nischt kein Knobel, stinkt man nicht. (Jüd.-deutsch. Brody.) Wenn man keinen Knobloch isst, riecht man nicht danach. 3 Der Knobloch blüht, er will Hêtel1 tragen. (Schles.) – Weinhold, 11 u. 45. 1) Von Haupt, Häuptel, Köpfe. – Bei übergrosser Lustigkeit. 4 D'r Knoblich blîd'm, a wat Hätla trään. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 445. Er ist übermüthig, die Strafe wird nicht ausbleiben. 5 Knoblauch heisst die Zwiebel Stinkwurz. 6 Knoblauch ist ein guter Koch, dem Apotheker zu Schmoch, dem Doctor zu Poch, aber der Nase zum Joch. – Körte, 3455. 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(Čelakovsky, 372.) 17 Wer knoblauch gessen, der empfindt keinen gestanck davon. – Lehmann, 739, 10. „Wer in sünden lebt, der merkts selbst nicht.“ 18 Wo man Knoblauch stampft, stinkt auch der Mörser. *19 Ich frage nach Knoblauch und er antwortet von Zwiebeln. Lat.: Ego tibi de alliis loquor, tu respondes de caepis. (Faselius. 74.) *20 Sich zum ägyptischen Knoblauch zurückwünschen. Aus einer bessern, aber ungewohnten Lage in die frühern, zwar drückendern, aber gewohnten Verhältnisse. Knoblauchskönig. * Es ist der Knoblauchskönig. „So wurde Heinrich's Gegenkaiser, Hermann von Lothringen (1082) genannt. Sein königlicher Sitz wurde ihm gen Eissleben verordnet. Vnd weil dazumal zu Eissleben viel Knoblauch gebaut wurde, ward dieser newe König von den Kayserischen ›König Knoblauch‹ oder der Knoblauchs König genannt.“ (Düringische Chronica, 204 fg.) Knöchel. * Er wird mir schon einmal unter meine Knöchel kommen. Holl.: Iemand in de knokkels krijgen. (Harrebomée, I, 420b.) Knochen. 1 Aus fremden Knochen ist gut Mark kochen. 2 Besser an einem Knochen klauben, als gar kein Fleisch. Span.: Quien te da el hueso no te querria ver muerto. (Don Quixote.) 3 Das sind Knochen von dem verbotenen Fleisch, das die Klosterfrauen heimlich assen, sagte der Gärtner zum Knaben, als sie beim aufgehobenen Kloster auf ein Häuflein Kinderknochen gruben. – Klosterspiegel, 50, 2. 4 Den Knake, dei Ênem beschert öss, wat de Hund nich wegschleppe. – Frischbier2, 2081. 5 Den Knochen, der einem beschert ist, trägt kein Katz' davon. – Auerbach, Dorfgeschichten (Stuttgart 1861), III, 307. 6 Der Knoche, den einer han soll, schlebbt 'm kenn Hund furt. (Strasburg.) – Firmenich, II, 527. 7 Der Knochen war erst auf des Herrn Tafel, ehe er auf den Weg geworfen wurde. (Surinam.) Meine Lage war nicht stets eine so traurige; ich lebte früher in bessern Verhältnissen. 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*14 Den Knittel unter die Hunde werfen.
Vergehen rücksichtslos, ohne Ansehen der Person bestrafen.
Knittelhard.
* Mit Knittelhardi's herumwerfen.
Wol so viel als: in Sprichwörtern reden. Bei Coler (215b) heisst es: „Auch sollen sie ungebetet zum Tische oder von Tische nicht gehen, denn das gehöret Sewen (Säuen) und nicht den Menschen, zu, wie die alten Knüttelhardi lauten: Ad mensam residens et pani non benedicens, hic residet ut sus et surgit ut alter asellus.“
Knittellauge.
* Einen mit Knittellauge waschen.
Ihn derb durchprügeln.
Knittlerwald.
* Ainen durch den Knüttlerwald führen. – Schöpf, 331.
Ihn Gassenlaufen (militärische Strafe) machen, uneigentlich: ihn sehr peinigen, plagen.
Knoblauch.
1 Als Knoblauch ist er gegangen und als Zwiebel wieder gekommen. (S. Zwiebel.) – Reinsberg IV, 40.
2 As (wenn) man esst nischt kein Knobel, stinkt man nicht. (Jüd.-deutsch. Brody.)
Wenn man keinen Knobloch isst, riecht man nicht danach.
3 Der Knobloch blüht, er will Hêtel1 tragen. (Schles.) – Weinhold, 11 u. 45.
1) Von Haupt, Häuptel, Köpfe. – Bei übergrosser Lustigkeit.
4 D'r Knoblich blîd'm, a wat Hätla trään. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 445.
Er ist übermüthig, die Strafe wird nicht ausbleiben.
5 Knoblauch heisst die Zwiebel Stinkwurz.
6 Knoblauch ist ein guter Koch, dem Apotheker zu Schmoch, dem Doctor zu Poch, aber der Nase zum Joch. – Körte, 3455.
Um die wirksamen Eigenschaften des Knoblauchs hervorzuheben sagen die Polen: An dem Tage, wo man Butter und Knoblauch isst, braucht man sich nicht vor Gift zu fürchten. (Magazin, 1863, 604.) Auch bei den Alten war der Knoblauch eine sehr beliebte Speise der Soldaten, das Bild eines kriegerischen Lebens und Sinnes. In dieser Beziehung hatten die Friedliebenden das Sprichwort: Iss nicht Knoblauch; das so viel bedeutet, als: Sei nicht kriegs- oder streitlustig.
7 Knoblauch stinkt von allen Seiten. – Winckler, XIX, 62.
Böhm.: Nes česnek kam chceš, česnek i bude.
Frz.: Tousjours sent le mortier les aux. (Leroux, I, 37.)
8 Knoblauch tregt man auss, Zwiebeln bringt man wieder. – Petri, II, 425; Mathesius, Postilla, III, XXVIIa.
„Lasset die alten fallen darnieder, tragent knobloch auss und zwifel herwieder.“ (Schade, I, 82, 179.) „Haben Knobloch getragen auss, bringen Zwifel wieder nach hauss.“ (H. Sachs, IV, L, 2.)
9 Knoblauch vnd brantwein wöllen beisammen sein. – Henisch, 477, 23; Petri, II, 425.
10 Knobloch hat ein weissen Kopff, grünen Stengel (Stiel und scharfe Zinken). – Lehmann, 10, 67 u. 146, 95; Eiselein, 385.
Böhm.: Česnek má hlavu bílou, ale kličku zelenou. (Čelakovsky, 122.)
Poln.: Czosnek ma głowe biała, a ogon zielony. (Čelakovsky, 122.)
11 Nach Knoblauch riecht der eine, der andere nach Zwiebeln.
12 Wenn einer Knoblauch gegessen hat, so riecht man's wol.
Frz.: Plus on pile d'ail, plus il sent mauvais. (Cahier, 55.)
13 Wenn Knoblauch fortgeht, kommt Zwiebel wieder.
It.: Andadu ses azu, torradu ses chibudda.
14 Wer den Knoblauch isst, dem riecht er nicht widrig. – Altmann VI, 430.
15 Wer keinen Knoblauch gegessen, der stinkt auch nicht danach.
16 Wer Knoblauch gegessen, der riecht nach Knoblauch.
Böhm.: Kdo česnek jedl, tomu dech páchne. (Čelakovsky, 372.)
17 Wer knoblauch gessen, der empfindt keinen gestanck davon. – Lehmann, 739, 10.
„Wer in sünden lebt, der merkts selbst nicht.“
18 Wo man Knoblauch stampft, stinkt auch der Mörser.
*19 Ich frage nach Knoblauch und er antwortet von Zwiebeln.
Lat.: Ego tibi de alliis loquor, tu respondes de caepis. (Faselius. 74.)
*20 Sich zum ägyptischen Knoblauch zurückwünschen.
Aus einer bessern, aber ungewohnten Lage in die frühern, zwar drückendern, aber gewohnten Verhältnisse.
Knoblauchskönig.
* Es ist der Knoblauchskönig.
„So wurde Heinrich's Gegenkaiser, Hermann von Lothringen (1082) genannt. Sein königlicher Sitz wurde ihm gen Eissleben verordnet. Vnd weil dazumal zu Eissleben viel Knoblauch gebaut wurde, ward dieser newe König von den Kayserischen ›König Knoblauch‹ oder der Knoblauchs König genannt.“ (Düringische Chronica, 204 fg.)
Knöchel.
* Er wird mir schon einmal unter meine Knöchel kommen.
Holl.: Iemand in de knokkels krijgen. (Harrebomée, I, 420b.)
Knochen.
1 Aus fremden Knochen ist gut Mark kochen.
2 Besser an einem Knochen klauben, als gar kein Fleisch.
Span.: Quien te da el hueso no te querria ver muerto. (Don Quixote.)
3 Das sind Knochen von dem verbotenen Fleisch, das die Klosterfrauen heimlich assen, sagte der Gärtner zum Knaben, als sie beim aufgehobenen Kloster auf ein Häuflein Kinderknochen gruben. – Klosterspiegel, 50, 2.
4 Den Knake, dei Ênem beschert öss, wat de Hund nich wegschleppe. – Frischbier2, 2081.
5 Den Knochen, der einem beschert ist, trägt kein Katz' davon. – Auerbach, Dorfgeschichten (Stuttgart 1861), III, 307.
6 Der Knoche, den einer han soll, schlebbt 'm kenn Hund furt. (Strasburg.) – Firmenich, II, 527.
7 Der Knochen war erst auf des Herrn Tafel, ehe er auf den Weg geworfen wurde. (Surinam.)
Meine Lage war nicht stets eine so traurige; ich lebte früher in bessern Verhältnissen. Ich bin eine ausgedrückte Citrone.
8 Die Knochen bleiben denen, die zu spät kommen.
9 Die Knochen sind für die Abwesenden. – Reinsberg III, 4.
10 Ein fetter Knochen lockt viel Hunde herbei.
Böhm.: Při tučné kosti psi se rádi svadí. (Čelakovsky, 314.)
Kroat.: Pri mastni kosti cucki se rado posvade. (Čelakovsky, 314.)
11 Ein Knochen ist leichter ausgedreht als eingerenkt. – Altmann VI, 42.
12 Ein Knochen lockt oft mehr als einen Hund herbei.
Aehnlich russisch Altmann VI, 476.
13 Ein Knochen und zwei Hunde geben keine ruhige Stunde.
14 Ein schlechter Knochen ist besser als gar keiner, sagte der Pudel. – Reinsberg IV, 8.
15 Es müssen auch Knochen sein, die das fleisch halten vnd tragen. – Henisch, 1136, 66; Petri, II, 840.
16 Ist der Knochen noch so gross, für zwei Hunde ist er zu klein.
Frz.: Un os à deux mastins ensemble combien qu'il soit gros, est trop peu. (Leroux, I, 119.)
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