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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 190 Eine Katze kann man nicht gut ohne Handschuhe fangen.

Frz.: On ne prend pas chat sans mitaines. (Cahier, 314.)

191 Eine Katze mag noch so begierig sein, sie frisst doch keine heisse Suppe. - Winckler, II, 91.

192 Eine Katze mit Handschuhen faht keine Maus.

"Katz, zieh die Handschuh aus, sonst fahst keine Maus!" (Abschatz.)

Frz.: Chat enmoufle ne prend souris. (Leroux, I, 99; Bohn I, 27.) - Chat gante no prit jamais souris. (Cahier, 310.)

Holl.: Is de kat van handschoenen voorzien, zo vangt zie geene muizen of ratten. (Harrebomee, I, 388a.)

It.: Gatta con guanti non prende sorci. (Pazzaglia, 148, 7.)

193 Eine kluge Katze macht viel Mäuse zu Narren. - Altmann VI, 428.

194 Eine lauernde Katze hat das erste Fleisch aus dem Topfe.

Holl.: Luipende katten hebben het eerst het vleesch uit den pot. (Harrebomee, I, 388a.)

195 Eine naschende Katze wird bald gefasst.

Engl.: The liquorish cat gets many a rap. (Bohn II, 3.)

Holl.: Eene lekkere kat slaat men dikwijls op den bek. - Eene snoepende kat wordt ligt gevat. (Harrebomee, I, 386a.)

196 Eine näschige Katze macht fleissige Mägde. - Körte, 3320.

197 Eine schlafende Katze muss man nicht aufwecken.

Einen gefährlichen Menschen, der sich ruhig verhält, nicht reizen.

Frz.: Reveille point le chat qui dort. (Bovill, III, 194; Cahier, 309 u. 577; Leroux, I, 100; Lendroy, 338.)

Lat.: Ne catum expergefac dormientem. (Bohn I, 40; Bovill, III, 194.)

198 Eine schwarze Katze wird durch Seife nicht weiss. - Reinsberg IV, 35.

199 Eine todte Katze fängt keine Maus.

Span.: Andar a caza con huron muerto. (Bohn I, 199.)

200 Eine todte Katze wird selbst von Mäusen gebissen.

201 Eine verhungerte Katze fängt keine Maus.

Böhm.: Syta kocka dobre lovi, hladova nevesta mnoho krade. (Celakovsky, 399.)

Kroat.: Sita macka dobra lovica, gladna sneha verla tatica. (Celakovsky, 399.)

202 Eine weisse Katze mit schwarzem Schwanz redet viel von Hermelinen.

Die Dänen sagen: Wer eine weisse Katze hat, soll den Schinder nicht zu Gaste bitten: Den som haver hvide katte, maa ei byde skinderen til giaest. (Prov. dan., 507.)

203 Einer boshaften Katze darf man nicht trauen, wenn man sie auch liebkost.

Holl.: Streelt gij de kat, zij zal u in het aangezigt springen. (Harrebomee, I, 388b.)

204 Einer g'schickten Katze vertrinnt (entgeht bisweilen) auch eine Maus. (Deisslingen.) - Birlinger, 280.

205 Einer guten Katze gehört eine gute Maus.

206 Einer Katze braucht man das Klettern nicht zu lehren.

Holl.: Men behoeft de kat niet te leeren klauteren. (Harrebomee, I, 388a.)

207 Einer Katze, die am Bratspiess leckt (treibt), darf man nicht den Braten übergeben.

208 Einer Katze, die Asche leckt, darf man kein Mehl anvertrauen.

Holl.: Eene kat, die asch likt, zult gij geen meel geven. (Harrebomee, I, 385b.)

209 Einer Katze, die den Bratspiess beleckt, muss man den Speck nicht anvertrauen.

Holl.: Aan de kat die het spit likt, moet men het spek (gebraad) niet toe vertrouwen. (Harrebomee, I, 384b.)

It.: A gatta che lecca spiedo non fidar arrosto. (Bohn I, 68.)

210 Einer Katze, die den Milchhafen leckt, muss man die Milch nicht anvertrauen.

Engl.: The dog that licks ashes, trust not with meal. (Gaal, 1560.)

It.: A cane che lecca cenere, non gli fidar farina. - A gatto, che lecca spiedi, non gli fidar arrosto. (Gaal, 1560.)

211 Einer Katze, die mausen soll, darf man die Krallen nicht beschneiden.

212 Einer schlafenden Katze laufft kein Mauss ins Maul. - Lehmann, II, 319, 20.

"So ein katz schlafft, hatt gleich 's maul offen, kumpt doch kein mauss darein geloffen."

[Spaltenumbruch] Holl.: Een luije kat krijgt nimmer wat. - Slapende katten vangen geen ratten. (Harrebomee, I, 386a u. 388b.)

Lat.: Dum stertit catus, nunquam sibi currit in os mus. (Loci comm., 148.)

213 Eingesperrte (eingewickelte) Katzen fressen keine Mäuse.

Zum Thätigsein gehört Freiheit.

Frz.: Jamais chat emmitouffle ou gante ne prit souris. (Starschedel, 415.)

214 En hält de Katt, de anner stöäkert. (Mecklenburg.) - Schiller, III, 6b.

Von jemand, der von allen Seiten geängstigt wird.

215 En schädlich Kaz mächt en gat Wirtäu. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 199.

Schädliche, d. i. naschhafte Katzen machen gute (aufmerksame) Wirthinnen.

216 Endlich muss die Katze doch aus dem Sacke heraus. - Der wieder auferstandene Eulenspiegel (Stuttgart 1862), Nr. 6.

217 Erst leckt die Katz, hernach sie krellt. - Wend Vnmuth, V, 308.

218 Es gibt keine getreue Katze bei der Milch.

"Wie man keine getreue Katze über der Milch findet, so findet man auch keine getreue Frau." (Gryphius, 105.)

219 Es gilt der Katze um den Schwanz. - Simrock, 5506.

220 Es ist eine böse (schlechte) katze, die jhr selbs nit mag mausen. - Gruter, I, 32; Lehmann, II, 140, 130; Petri, II, 295; Eiselein, 365; Simrock, 5470.

Lat.: Ad suum quemque quaestum aequum est esse callidum. (Plautus.) (Philippi, I, 11.) - Maxima pars pecore amisso praesepia claudit. - Nec quicquam sapit, qui sibi non sapit. (Sutor, 917; Seybold, 344.) - Qui sibi nequam, cui bonus? - Qui sibi semitam non sapiunt, alteri monstrant viam. (Philippi, II, 138.)

221 Es ist eine dumme Katze, welche die Maus laufen lässt, um eine Fliege zu fangen.

Holl.: Hij verbant de kat, die eene muis laat ontsnappen, om een insekt te vangen. (Harrebomee, I, 387b.)

222 Es ist eine einfältige Katze, die bei Einem Loche sitzen bleibt.

Poln.: Ostani ten kot, co przy jednej dziurze siedzi. (Lompa, 27.)

223 Es ist eine gute Katze, die bei der Milch sitzt und nicht daraus leckt.

224 Es ist eine vornehme Katze, die sich zu mausen schämt.

"Und das (wenn) die Katz sich schempt des mausens." (Waldis, IV, 42, 72.)

225 Es ist eins, ob man von der Katze oder vom Kater gekratzt (gebissen) wird.

Holl.: Of men van de kat of den kater gebeten wordt, is het zelfde. (Harrebomee, I, 388b.)

226 Es ist ke Chatz so gschid, es vertrönnt1 er nüd au e Mus. - Tobler, 190.

1) Vertrönna, vertrena = entrinnen. - Ea ist niemand so gescheit, klug, tüchtig, dass er nicht einmal etwas übersieht.

227 Es ist keine Katze noch so mild, wenn man sie einsperrt, wird sie wild.

Holl.: Eene kat, die besloten is, verandert wel in een' leeuw. (Harrebomee, I, 385b.)

228 Es ist keine Katze schlimmer als die mit neun Schwänzen. - Schles. Morgenblatt, 1866, Nr. 86.

Es ist das Strafwerkzeug der Engländer, die neunschwänzige Katze gemeint.

229 Es ist keine Katze, sie findet ein Grätchen.

Holl.: Aan de kat komt een graatje toe. (Harrebomee I, 384b.)

230 Es ist keine Katze so alt, sie springt wie eine junge, wenn sie eine Maus sieht.

Aehnlich russisch Altmam IV, 468.

231 Es ist keine Katze so glatt, sie hat scharfe Nägel. - Simrock, 5482; Körte, 3307; Braun, I, 1780.

Frz.: Il n'est si petit chat qui n'egratigne. (Cahier, 311.)

Holl.: Geene kat zoo glad, of zij heeft hare klaauwen. (Harrebomee, I, 386a.)

232 Es ist keine Katze, wenn sie zur Milch kommt, sie leckt.

Engl.: That cat is out of kind that sweet milk will not lap. (Bohn II, 76.)

233 Es ist nicht der Katze Schuld, wenn die Magd faul ist.

It.: Che colpa v' ha la gatta, se la massara e matta. (Pazzaglia, 136, 3.)


[Spaltenumbruch] 190 Eine Katze kann man nicht gut ohne Handschuhe fangen.

Frz.: On ne prend pas chat sans mitaines. (Cahier, 314.)

191 Eine Katze mag noch so begierig sein, sie frisst doch keine heisse Suppe.Winckler, II, 91.

192 Eine Katze mit Handschuhen faht keine Maus.

„Katz, zieh die Handschuh aus, sonst fahst keine Maus!“ (Abschatz.)

Frz.: Chat enmouflé ne prend souris. (Leroux, I, 99; Bohn I, 27.) – Chat ganté no prit jamais souris. (Cahier, 310.)

Holl.: Is de kat van handschoenen voorzien, zo vangt zie geene muizen of ratten. (Harrebomée, I, 388a.)

It.: Gatta con guanti non prende sorci. (Pazzaglia, 148, 7.)

193 Eine kluge Katze macht viel Mäuse zu Narren.Altmann VI, 428.

194 Eine lauernde Katze hat das erste Fleisch aus dem Topfe.

Holl.: Luipende katten hebben het eerst het vleesch uit den pot. (Harrebomée, I, 388a.)

195 Eine naschende Katze wird bald gefasst.

Engl.: The liquorish cat gets many a rap. (Bohn II, 3.)

Holl.: Eene lekkere kat slaat men dikwijls op den bek. – Eene snoepende kat wordt ligt gevat. (Harrebomée, I, 386a.)

196 Eine näschige Katze macht fleissige Mägde.Körte, 3320.

197 Eine schlafende Katze muss man nicht aufwecken.

Einen gefährlichen Menschen, der sich ruhig verhält, nicht reizen.

Frz.: Réveille point le chat qui dort. (Bovill, III, 194; Cahier, 309 u. 577; Leroux, I, 100; Lendroy, 338.)

Lat.: Ne catum expergefac dormientem. (Bohn I, 40; Bovill, III, 194.)

198 Eine schwarze Katze wird durch Seife nicht weiss.Reinsberg IV, 35.

199 Eine todte Katze fängt keine Maus.

Span.: Andar á caza con huron muerto. (Bohn I, 199.)

200 Eine todte Katze wird selbst von Mäusen gebissen.

201 Eine verhungerte Katze fängt keine Maus.

Böhm.: Sytá kočka dobře loví, hladová nevĕsta mnoho krade. (Čelakovsky, 399.)

Kroat.: Sita mačka dobra lovica, gladna snéha verla tatica. (Čelakovsky, 399.)

202 Eine weisse Katze mit schwarzem Schwanz redet viel von Hermelinen.

Die Dänen sagen: Wer eine weisse Katze hat, soll den Schinder nicht zu Gaste bitten: Den som haver hvide katte, maa ei byde skinderen til giæst. (Prov. dan., 507.)

203 Einer boshaften Katze darf man nicht trauen, wenn man sie auch liebkost.

Holl.: Streelt gij de kat, zij zal u in het aangezigt springen. (Harrebomée, I, 388b.)

204 Einer g'schickten Katze vertrinnt (entgeht bisweilen) auch eine Maus. (Deisslingen.) – Birlinger, 280.

205 Einer guten Katze gehört eine gute Maus.

206 Einer Katze braucht man das Klettern nicht zu lehren.

Holl.: Men behoeft de kat niet te leeren klauteren. (Harrebomée, I, 388a.)

207 Einer Katze, die am Bratspiess leckt (treibt), darf man nicht den Braten übergeben.

208 Einer Katze, die Asche leckt, darf man kein Mehl anvertrauen.

Holl.: Eene kat, die asch likt, zult gij geen meel geven. (Harrebomée, I, 385b.)

209 Einer Katze, die den Bratspiess beleckt, muss man den Speck nicht anvertrauen.

Holl.: Aan de kat die het spit likt, moet men het spek (gebraad) niet toe vertrouwen. (Harrebomée, I, 384b.)

It.: A gatta che lecca spiedo non fidar arrosto. (Bohn I, 68.)

210 Einer Katze, die den Milchhafen leckt, muss man die Milch nicht anvertrauen.

Engl.: The dog that licks ashes, trust not with meal. (Gaal, 1560.)

It.: A cane che lecca cenere, non gli fidar farina. – A gatto, che lecca spiedi, non gli fidar arrosto. (Gaal, 1560.)

211 Einer Katze, die mausen soll, darf man die Krallen nicht beschneiden.

212 Einer schlafenden Katze laufft kein Mauss ins Maul.Lehmann, II, 319, 20.

„So ein katz schlafft, hatt gleich 's maul offen, kumpt doch kein mauss darein geloffen.“

[Spaltenumbruch] Holl.: Een luije kat krijgt nimmer wat. – Slapende katten vangen geen ratten. (Harrebomée, I, 386a u. 388b.)

Lat.: Dum stertit catus, nunquam sibi currit in os mus. (Loci comm., 148.)

213 Eingesperrte (eingewickelte) Katzen fressen keine Mäuse.

Zum Thätigsein gehört Freiheit.

Frz.: Jamais chat emmitoufflé ou ganté ne prit souris. (Starschedel, 415.)

214 En hält de Katt, de anner stöäkert. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 6b.

Von jemand, der von allen Seiten geängstigt wird.

215 En schädlich Kaz mächt en gat Wirtäu. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 199.

Schädliche, d. i. naschhafte Katzen machen gute (aufmerksame) Wirthinnen.

216 Endlich muss die Katze doch aus dem Sacke heraus.Der wieder auferstandene Eulenspiegel (Stuttgart 1862), Nr. 6.

217 Erst leckt die Katz, hernach sie krellt.Wend Vnmuth, V, 308.

218 Es gibt keine getreue Katze bei der Milch.

„Wie man keine getreue Katze über der Milch findet, so findet man auch keine getreue Frau.“ (Gryphius, 105.)

219 Es gilt der Katze um den Schwanz.Simrock, 5506.

220 Es ist eine böse (schlechte) katze, die jhr selbs nit mag mausen.Gruter, I, 32; Lehmann, II, 140, 130; Petri, II, 295; Eiselein, 365; Simrock, 5470.

Lat.: Ad suum quemque quaestum aequum est esse callidum. (Plautus.) (Philippi, I, 11.) – Maxima pars pecore amisso praesepia claudit. – Nec quicquam sapit, qui sibi non sapit. (Sutor, 917; Seybold, 344.) – Qui sibi nequam, cui bonus? – Qui sibi semitam non sapiunt, alteri monstrant viam. (Philippi, II, 138.)

221 Es ist eine dumme Katze, welche die Maus laufen lässt, um eine Fliege zu fangen.

Holl.: Hij verbant de kat, die eene muis laat ontsnappen, om een insekt te vangen. (Harrebomée, I, 387b.)

222 Es ist eine einfältige Katze, die bei Einem Loche sitzen bleibt.

Poln.: Ostani ten kot, co przy jednej dziurze siedzi. (Lompa, 27.)

223 Es ist eine gute Katze, die bei der Milch sitzt und nicht daraus leckt.

224 Es ist eine vornehme Katze, die sich zu mausen schämt.

„Und das (wenn) die Katz sich schempt des mausens.“ (Waldis, IV, 42, 72.)

225 Es ist eins, ob man von der Katze oder vom Kater gekratzt (gebissen) wird.

Holl.: Of men van de kat of den kater gebeten wordt, is het zelfde. (Harrebomée, I, 388b.)

226 Es ist ke Chatz so gschid, es vertrönnt1 er nüd au e Mus.Tobler, 190.

1) Vertrönna, vertrena = entrinnen. – Ea ist niemand so gescheit, klug, tüchtig, dass er nicht einmal etwas übersieht.

227 Es ist keine Katze noch so mild, wenn man sie einsperrt, wird sie wild.

Holl.: Eene kat, die besloten is, verandert wel in een' leeuw. (Harrebomée, I, 385b.)

228 Es ist keine Katze schlimmer als die mit neun Schwänzen.Schles. Morgenblatt, 1866, Nr. 86.

Es ist das Strafwerkzeug der Engländer, die neunschwänzige Katze gemeint.

229 Es ist keine Katze, sie findet ein Grätchen.

Holl.: Aan de kat komt een graatje toe. (Harrebomée I, 384b.)

230 Es ist keine Katze so alt, sie springt wie eine junge, wenn sie eine Maus sieht.

Aehnlich russisch Altmam IV, 468.

231 Es ist keine Katze so glatt, sie hat scharfe Nägel.Simrock, 5482; Körte, 3307; Braun, I, 1780.

Frz.: Il n'est si petit chat qui n'égratigne. (Cahier, 311.)

Holl.: Geene kat zoo glad, of zij heeft hare klaauwen. (Harrebomée, I, 386a.)

232 Es ist keine Katze, wenn sie zur Milch kommt, sie leckt.

Engl.: That cat is out of kind that sweet milk will not lap. (Bohn II, 76.)

233 Es ist nicht der Katze Schuld, wenn die Magd faul ist.

It.: Che colpa v' hà la gatta, se la massara è matta. (Pazzaglia, 136, 3.)


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[[589]/0595] 190 Eine Katze kann man nicht gut ohne Handschuhe fangen. Frz.: On ne prend pas chat sans mitaines. (Cahier, 314.) 191 Eine Katze mag noch so begierig sein, sie frisst doch keine heisse Suppe. – Winckler, II, 91. 192 Eine Katze mit Handschuhen faht keine Maus. „Katz, zieh die Handschuh aus, sonst fahst keine Maus!“ (Abschatz.) Frz.: Chat enmouflé ne prend souris. (Leroux, I, 99; Bohn I, 27.) – Chat ganté no prit jamais souris. (Cahier, 310.) Holl.: Is de kat van handschoenen voorzien, zo vangt zie geene muizen of ratten. (Harrebomée, I, 388a.) It.: Gatta con guanti non prende sorci. (Pazzaglia, 148, 7.) 193 Eine kluge Katze macht viel Mäuse zu Narren. – Altmann VI, 428. 194 Eine lauernde Katze hat das erste Fleisch aus dem Topfe. Holl.: Luipende katten hebben het eerst het vleesch uit den pot. (Harrebomée, I, 388a.) 195 Eine naschende Katze wird bald gefasst. Engl.: The liquorish cat gets many a rap. (Bohn II, 3.) Holl.: Eene lekkere kat slaat men dikwijls op den bek. – Eene snoepende kat wordt ligt gevat. (Harrebomée, I, 386a.) 196 Eine näschige Katze macht fleissige Mägde. – Körte, 3320. 197 Eine schlafende Katze muss man nicht aufwecken. Einen gefährlichen Menschen, der sich ruhig verhält, nicht reizen. Frz.: Réveille point le chat qui dort. (Bovill, III, 194; Cahier, 309 u. 577; Leroux, I, 100; Lendroy, 338.) Lat.: Ne catum expergefac dormientem. (Bohn I, 40; Bovill, III, 194.) 198 Eine schwarze Katze wird durch Seife nicht weiss. – Reinsberg IV, 35. 199 Eine todte Katze fängt keine Maus. Span.: Andar á caza con huron muerto. (Bohn I, 199.) 200 Eine todte Katze wird selbst von Mäusen gebissen. 201 Eine verhungerte Katze fängt keine Maus. Böhm.: Sytá kočka dobře loví, hladová nevĕsta mnoho krade. (Čelakovsky, 399.) Kroat.: Sita mačka dobra lovica, gladna snéha verla tatica. (Čelakovsky, 399.) 202 Eine weisse Katze mit schwarzem Schwanz redet viel von Hermelinen. Die Dänen sagen: Wer eine weisse Katze hat, soll den Schinder nicht zu Gaste bitten: Den som haver hvide katte, maa ei byde skinderen til giæst. (Prov. dan., 507.) 203 Einer boshaften Katze darf man nicht trauen, wenn man sie auch liebkost. Holl.: Streelt gij de kat, zij zal u in het aangezigt springen. (Harrebomée, I, 388b.) 204 Einer g'schickten Katze vertrinnt (entgeht bisweilen) auch eine Maus. (Deisslingen.) – Birlinger, 280. 205 Einer guten Katze gehört eine gute Maus. 206 Einer Katze braucht man das Klettern nicht zu lehren. Holl.: Men behoeft de kat niet te leeren klauteren. (Harrebomée, I, 388a.) 207 Einer Katze, die am Bratspiess leckt (treibt), darf man nicht den Braten übergeben. 208 Einer Katze, die Asche leckt, darf man kein Mehl anvertrauen. Holl.: Eene kat, die asch likt, zult gij geen meel geven. (Harrebomée, I, 385b.) 209 Einer Katze, die den Bratspiess beleckt, muss man den Speck nicht anvertrauen. Holl.: Aan de kat die het spit likt, moet men het spek (gebraad) niet toe vertrouwen. (Harrebomée, I, 384b.) It.: A gatta che lecca spiedo non fidar arrosto. (Bohn I, 68.) 210 Einer Katze, die den Milchhafen leckt, muss man die Milch nicht anvertrauen. Engl.: The dog that licks ashes, trust not with meal. (Gaal, 1560.) It.: A cane che lecca cenere, non gli fidar farina. – A gatto, che lecca spiedi, non gli fidar arrosto. (Gaal, 1560.) 211 Einer Katze, die mausen soll, darf man die Krallen nicht beschneiden. 212 Einer schlafenden Katze laufft kein Mauss ins Maul. – Lehmann, II, 319, 20. „So ein katz schlafft, hatt gleich 's maul offen, kumpt doch kein mauss darein geloffen.“ Holl.: Een luije kat krijgt nimmer wat. – Slapende katten vangen geen ratten. (Harrebomée, I, 386a u. 388b.) Lat.: Dum stertit catus, nunquam sibi currit in os mus. (Loci comm., 148.) 213 Eingesperrte (eingewickelte) Katzen fressen keine Mäuse. Zum Thätigsein gehört Freiheit. Frz.: Jamais chat emmitoufflé ou ganté ne prit souris. (Starschedel, 415.) 214 En hält de Katt, de anner stöäkert. (Mecklenburg.) – Schiller, III, 6b. Von jemand, der von allen Seiten geängstigt wird. 215 En schädlich Kaz mächt en gat Wirtäu. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 199. Schädliche, d. i. naschhafte Katzen machen gute (aufmerksame) Wirthinnen. 216 Endlich muss die Katze doch aus dem Sacke heraus. – Der wieder auferstandene Eulenspiegel (Stuttgart 1862), Nr. 6. 217 Erst leckt die Katz, hernach sie krellt. – Wend Vnmuth, V, 308. 218 Es gibt keine getreue Katze bei der Milch. „Wie man keine getreue Katze über der Milch findet, so findet man auch keine getreue Frau.“ (Gryphius, 105.) 219 Es gilt der Katze um den Schwanz. – Simrock, 5506. 220 Es ist eine böse (schlechte) katze, die jhr selbs nit mag mausen. – Gruter, I, 32; Lehmann, II, 140, 130; Petri, II, 295; Eiselein, 365; Simrock, 5470. Lat.: Ad suum quemque quaestum aequum est esse callidum. (Plautus.) (Philippi, I, 11.) – Maxima pars pecore amisso praesepia claudit. – Nec quicquam sapit, qui sibi non sapit. (Sutor, 917; Seybold, 344.) – Qui sibi nequam, cui bonus? – Qui sibi semitam non sapiunt, alteri monstrant viam. (Philippi, II, 138.) 221 Es ist eine dumme Katze, welche die Maus laufen lässt, um eine Fliege zu fangen. Holl.: Hij verbant de kat, die eene muis laat ontsnappen, om een insekt te vangen. (Harrebomée, I, 387b.) 222 Es ist eine einfältige Katze, die bei Einem Loche sitzen bleibt. Poln.: Ostani ten kot, co przy jednej dziurze siedzi. (Lompa, 27.) 223 Es ist eine gute Katze, die bei der Milch sitzt und nicht daraus leckt. 224 Es ist eine vornehme Katze, die sich zu mausen schämt. „Und das (wenn) die Katz sich schempt des mausens.“ (Waldis, IV, 42, 72.) 225 Es ist eins, ob man von der Katze oder vom Kater gekratzt (gebissen) wird. Holl.: Of men van de kat of den kater gebeten wordt, is het zelfde. (Harrebomée, I, 388b.) 226 Es ist ke Chatz so gschid, es vertrönnt1 er nüd au e Mus. – Tobler, 190. 1) Vertrönna, vertrena = entrinnen. – Ea ist niemand so gescheit, klug, tüchtig, dass er nicht einmal etwas übersieht. 227 Es ist keine Katze noch so mild, wenn man sie einsperrt, wird sie wild. Holl.: Eene kat, die besloten is, verandert wel in een' leeuw. (Harrebomée, I, 385b.) 228 Es ist keine Katze schlimmer als die mit neun Schwänzen. – Schles. Morgenblatt, 1866, Nr. 86. Es ist das Strafwerkzeug der Engländer, die neunschwänzige Katze gemeint. 229 Es ist keine Katze, sie findet ein Grätchen. Holl.: Aan de kat komt een graatje toe. (Harrebomée I, 384b.) 230 Es ist keine Katze so alt, sie springt wie eine junge, wenn sie eine Maus sieht. Aehnlich russisch Altmam IV, 468. 231 Es ist keine Katze so glatt, sie hat scharfe Nägel. – Simrock, 5482; Körte, 3307; Braun, I, 1780. Frz.: Il n'est si petit chat qui n'égratigne. (Cahier, 311.) 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [589]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/595>, abgerufen am 24.11.2024.