Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] bekommt. Von Leuten, die so thun, als ob sie etwas nicht haben möchten, während sie doch sehr eifrig danach streben. 1334 Wo geren fritt de Hund Schelle, wenn hei keine Wost hat. (Braunschweig.) Wie gern frisst der Hund Schale, wenn er keine Wurst hat. 1335 Wo geren fritt de Hund Wost, wenn hei man Schelle hat. 1336 Wo Hund und Wolf sich verbünden, da helfe Gott der Heerde. 1337 Wo Hunde, da sind Flöhe, wo Korn ist, da sind Mäuse, wo Weiber sind, da sind Worte. Frz.: Ou chiens y a, puces y a. (Kritzinger, 141a.) 1338 Wo Hunde sind, da bellen Hunde. 1339 Wo Hunne sint, da sint ak Hunnejungens. - Schambach, II, 603. Wo es Hunde gibt, da finden sich auch grosse oder kleine Jungen, die mit ihnen spielen, sie necken, zum Bellen und Beissen reizen. 1340 Wo keine Hunde sind, da hört die Jagd auf. 1341 Wo man dem Hunde den Napf füllt, da bellt er auch. Holl.: De honden bassen, daar zij gevoed worden. (Harrebomee, I, 316.) 1342 Wo man den Hund einmal begossen (verbrüht) hat, da geht er nicht bald wieder hin. Ung.: Höl petsen yet lopott es le forraztatott az eb, ott nem sokat jar. (Gaal, 383.) 1343 Wo oa (ein) Hund hi' brunzt, brunz'n meahr hi'. (Tirol.) - Frommann, VI, 35. 20. 1344 Wo viel Hunde an einem Bein, wird wenig zu schlucken sein. "Das Bein hat wohl von Wehe zu klagen, daran zugleich viel Hunde nagen." (Sutor, 429.) Lat.: Vae tibi, quando canes veniunt os rodere plures (Sutor, 429.) 1345 Wo viel Hunde sind, da ist auch viel Hundedreck. 1346 Wo zwei Hunde und ein Knochen hat selten einer daran gerochen. 1347 Wohin ein Hund pisst, dahin pissen alle. Holl.: Waar een hond tegen pist, daar pissen zij allen tegen. (Harrebomee, I, 322.) 1348 Wollen Hunde den Igel beissen, so pörsselt er sich. - Eiselein, 326. 1349 Wöllst d' matt de grussen Honnen sechen, da mach nomme daste et Böön abkräss. (Eifel.) Willst du mit den grossen Hunden pissen, so mach nur, dass du das Bein aufkriegst. 1350 Wo'r der Hund den Pott apen find't, da'r sleit he de Snut' in. - Körte, 3025. Gelegenheit macht Diebe. 1351 Wun em en Hangd schlo wäl, fäinjt em schin en Kläpel. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 792. 1352 Wun em no em Hangd wirft, troft em en Beamten (oder: Fafen). (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 533. 1353 Zornige Hunde soll man nicht zu viel reitzen. - Petri, II, 822. 1354 Zu einem bösen Hund gehört ein Knittel (harter Prügel, Knüppel). - Petri, II, 822; Lehmann, 50, 37; Lehmann, II, 902, 17; Simrock, 5016. Die Franzosen: Bösem Hunde harte Kette. Die Venetier: Störrischem Esel harter Stock. (Reinsberg III, 59.) 1355 Zween böse Hunde beissen einander nicht (selten). - Petri, II, 829; Winckler, II, 13. 1356 Zween Hund an einem Bein bleiben selten ein. - Petri, II, 829; Latendorf II, 33. "Wie man denn spricht: Zwen Hund allein bleiben nicht eins an einem bein." (H. Sachs, III, V, 2.) Frz.: A un os deux chien fallos. - Deux chiens sont mauvais a un os. (Cahier, 356.) - Deux chiens a un os ne s'accordent. (Leroux, I, 106.) Lat.: Una domus non alit duos canes. (Henisch, 261, 57.) 1357 Zween hund an einem bein vertragen sich selten wol. - Henisch, 261, 56; Sailer, 59; Schlechta, 120; für Waldeck: Curtze, 338, 306. "Das zween Hunde ein Bein nagen, ohne Grimm, das hör' ich selten sagen." (Freidank.) "Wo ist's war vnd denck ich jtzund, wenn an eim bein nagen zween hund, dass sie gar selten einig bleiben." (Ayrer, IV, 2728, 4.) [Spaltenumbruch] 1358 Zween hund inn einem hauss künden sich nit vertragen. - Tappius, 204b. 1359 Zwei böse Hunde weichen einander aus. Die Venetier: Zwischen Hunden beisst man sich nicht. Die Türken: Hund frisst nicht Hund. (Reinsberg IV, 45.) Holl.: Twee grimmige (kwade) honden vreezen elkander. (Harrebomee, I, 322.) 1360 Zwei böse Hunde werden nicht gut, wenn man sie auch in Eine Hütte sperrt. 1361 Zwei Hund an Einem Bein kommen selten vberein. - Eyering, II, 19; Lehmann, 66, 22; Lehmann, II, 268, 104; Blum, 117; Oec. rur., 472; Eiselein, 329; Simrock, 5036; Körte, 3044; Braun, I, 1553. Wenn zwei oder mehrere ein und dasselbe Ding besitzen oder geniessen wollen, so kommt es unter ihnen leicht zu Streitigkeiten. Wie derselbe Gedanke bei den verschiedensten Völkern hier unter diesem, dort unter einem andern Bilde sprichwörtliche Gestalt gewonnen hat, zeigt auch dies Sprichwort. Das Deutsche hat den Hund zum Bilde gewählt, aber auch den Hahn. Wir sagen ebenso: Zwei Hähne auf Einem Misthaufen vertragen sich nicht. Derselben Ansicht sind Albanesen, Czechen, Dänen und Litauer; und ähnlich sagt der Toscaner: Zwei Hähne befinden sich nicht wohl in Einem Hühnerhause. Der Venetier: Zwei Hähne auf Einem Hühnerhofe beissen sich. Der Pole hat statt der Hähne, die sich nicht vertragen, zwei Kater an Einem Ort; der Russe: zwei Bären in Einer Höhle oder zwei Wölfe in Einem Wald. Der Spanier sagt: Zwei Sperlinge auf Einer Kornähre vertragen sich nie. Der Czeche sagt auch: Ein Haus leidet nicht zwei Herren. In Afrika heisst es: Zwei Könige sitzen nicht in Einer Stadt; und der Hebräer fragt: Ist es möglich, dass zwei Könige sich einer einzigen Krone bedienen können? In Böhmen behauptet man: zwei Köchinnen in Einer Küche und zwei Hähne auf Einem Düngerhaufen taugten nicht. Dur Russe sagt: Zwei Schafsköpfe legt man nicht in Einen Kessel. Der Däne bemerkt: Zwei Herren, zwei Hähne und zwei Narren in Einem Haus können sich nicht vertragen; dasselbe bemerkt der Ruthene in Galizien von zwei Hähnen, zwei Rauchsäulen und zwei Herren. Der Hebräer drückt denselben Gedanken mit dem Worte aus: Zwei Krähen schlafen nicht auf Einem Brete. Und in Afrika vernimmt man wieder die Worte: Zwei grosse Fische trinken nicht Wasser an Einer Felsenschlucht, wie: Zwei Krokodile leben nicht in Einer Höhle. Mhd.: Bei dem beine hazzet hunt gesellen. (Murner.) - Daz zwene hunde ein bein nagen an greinen, hoere ich selten sagen. (Freidank.) (Zingerle, 74.) Böhm.: Kde dva psi kost jednu hryzou, brzo se sperou. (Celakovsky, 243.) Dän.: To hunde forliges ei vel om et been, eller to friere om en brud. - Uglen og kragen, to som elsker een; to hunde om et been kunne ei forliges. (Prov. dan., 180.) Engl.: Two cats and a mouse, two wifes in one house, two dogs and a bone never agree in one. Frz.: Il n'y a toujours que trop de chiens autour d'un os. (Cahier, 367.) - Quand deux chiens se mettent apres un os, ils ne s'accordent guere. (Gaal, 927.) Holl.: Twee honden aan den zelfden haard bijten elkander. - Twee honden aan een been komen zelden overeen. (Harrebomee, I, 322; Bohn I, 339.) It.: Due cani, ch' un sol osso hanno, difficilmente in pace stanno. (Pazzaglia, 156, 5.) Krain.: Ce dva psa eno kost glodata, se skoljeta. (Celakovsky, 243.) Lat.: Dum canis os rodit, socium quem diligit odit. (Binder I, 375; II, 861; Gartner, 56; Philippi, I, 282; Seybold, 139; Oec. rur., 472; Gaal, 927.) Ung.: Nehezen alkuszik-meg ket eb egy csonton. (Gaal, 927.) 1362 Zwei Hund an Einem Knochen, zwei Pfeifer in Einer Schenke und zwei Hähne auf Einem Mist bleiben selten ohne Zwist. 1363 Zwei Hunde jagen besser. - Glaubrecht, Erzählungen für das Volk (Frankfurt a. M. 1847), S. 28. 1364 Zwei Hunde können nicht an Einem Knochen nagen. - Binder II, 3402. Lat.: Una domus non alit duos canes. (Binder II, 3402; Erasm., 521; Seybold, 648.) 1365 Zwen Hund beissen einen. - Henisch, 267, 9. 1366 Zwen Hund sein stets des Hasen todt. - Waldis, IV, 1; Seybold, 337. Lat.: Ne Hercules quidem adversus duos. (Seybold, 337.) *1367 A dem schmöckti kei Hund. (Aargau.) Den röche kein Hund an. *1368 A hot hoite a faule Hund. - Robinson, 526; Gomolcke, 73. *1369 A hot kin tudte Hund gesahn. - Robinson, 774; Gomolcke, 1138. *1370 A kimmt vum Hunde uff a Schwanz. In der Gegend von Militsch von jemand, der so schlecht wirthschaftet, dass er an den Bettelstab kommt. In [Spaltenumbruch] bekommt. Von Leuten, die so thun, als ob sie etwas nicht haben möchten, während sie doch sehr eifrig danach streben. 1334 Wo geren fritt de Hund Schelle, wenn hei keine Wost hat. (Braunschweig.) Wie gern frisst der Hund Schale, wenn er keine Wurst hat. 1335 Wo geren fritt de Hund Wost, wenn hei man Schelle hat. 1336 Wo Hund und Wolf sich verbünden, da helfe Gott der Heerde. 1337 Wo Hunde, da sind Flöhe, wo Korn ist, da sind Mäuse, wo Weiber sind, da sind Worte. Frz.: Où chiens y a, puces y a. (Kritzinger, 141a.) 1338 Wo Hunde sind, da bellen Hunde. 1339 Wo Hunne sint, da sint âk Hunnejungens. – Schambach, II, 603. Wo es Hunde gibt, da finden sich auch grosse oder kleine Jungen, die mit ihnen spielen, sie necken, zum Bellen und Beissen reizen. 1340 Wo keine Hunde sind, da hört die Jagd auf. 1341 Wo man dem Hunde den Napf füllt, da bellt er auch. Holl.: De honden bassen, daar zij gevoed worden. (Harrebomée, I, 316.) 1342 Wo man den Hund einmal begossen (verbrüht) hat, da geht er nicht bald wieder hin. Ung.: Höl petsén yét lopott és le forráztatott az eb, ott nem sokat jár. (Gaal, 383.) 1343 Wo oa (ein) Hund hi' brunzt, brunz'n meahr hi'. (Tirol.) – Frommann, VI, 35. 20. 1344 Wo viel Hunde an einem Bein, wird wenig zu schlucken sein. „Das Bein hat wohl von Wehe zu klagen, daran zugleich viel Hunde nagen.“ (Sutor, 429.) Lat.: Vae tibi, quando canes veniunt os rodere plures (Sutor, 429.) 1345 Wo viel Hunde sind, da ist auch viel Hundedreck. 1346 Wo zwei Hunde und ein Knochen hat selten einer daran gerochen. 1347 Wohin ein Hund pisst, dahin pissen alle. Holl.: Waar één hond tegen pist, daar pissen zij allen tegen. (Harrebomée, I, 322.) 1348 Wollen Hunde den Igel beissen, so pörsselt er sich. – Eiselein, 326. 1349 Wöllst d' matt de grussen Honnen sêchen, da mach nomme daste et Böön abkräss. (Eifel.) Willst du mit den grossen Hunden pissen, so mach nur, dass du das Bein aufkriegst. 1350 Wo'r der Hund den Pott apen find't, da'r sleit he de Snut' in. – Körte, 3025. Gelegenheit macht Diebe. 1351 Wun em en Hangd schlô wäl, fäinjt em schin en Kläpel. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 792. 1352 Wun em nô em Hangd wirft, trôft em en Beamten (oder: Fafen). (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 533. 1353 Zornige Hunde soll man nicht zu viel reitzen. – Petri, II, 822. 1354 Zu einem bösen Hund gehört ein Knittel (harter Prügel, Knüppel). – Petri, II, 822; Lehmann, 50, 37; Lehmann, II, 902, 17; Simrock, 5016. Die Franzosen: Bösem Hunde harte Kette. Die Venetier: Störrischem Esel harter Stock. (Reinsberg III, 59.) 1355 Zween böse Hunde beissen einander nicht (selten). – Petri, II, 829; Winckler, II, 13. 1356 Zween Hund an einem Bein bleiben selten ein. – Petri, II, 829; Latendorf II, 33. „Wie man denn spricht: Zwen Hund allein bleiben nicht eins an einem bein.“ (H. Sachs, III, V, 2.) Frz.: A un os deux chien fallos. – Deux chiens sont mauvais à un os. (Cahier, 356.) – Deux chiens a un os ne s'accordent. (Leroux, I, 106.) Lat.: Una domus non alit duos canes. (Henisch, 261, 57.) 1357 Zween hund an einem bein vertragen sich selten wol. – Henisch, 261, 56; Sailer, 59; Schlechta, 120; für Waldeck: Curtze, 338, 306. „Das zween Hunde ein Bein nagen, ohne Grimm, das hör' ich selten sagen.“ (Freidank.) „Wo ist's war vnd denck ich jtzund, wenn an eim bein nagen zween hund, dass sie gar selten einig bleiben.“ (Ayrer, IV, 2728, 4.) [Spaltenumbruch] 1358 Zween hund inn einem hauss künden sich nit vertragen. – Tappius, 204b. 1359 Zwei böse Hunde weichen einander aus. Die Venetier: Zwischen Hunden beisst man sich nicht. Die Türken: Hund frisst nicht Hund. (Reinsberg IV, 45.) Holl.: Twee grimmige (kwade) honden vreezen elkander. (Harrebomée, I, 322.) 1360 Zwei böse Hunde werden nicht gut, wenn man sie auch in Eine Hütte sperrt. 1361 Zwei Hund an Einem Bein kommen selten vberein. – Eyering, II, 19; Lehmann, 66, 22; Lehmann, II, 268, 104; Blum, 117; Oec. rur., 472; Eiselein, 329; Simrock, 5036; Körte, 3044; Braun, I, 1553. Wenn zwei oder mehrere ein und dasselbe Ding besitzen oder geniessen wollen, so kommt es unter ihnen leicht zu Streitigkeiten. Wie derselbe Gedanke bei den verschiedensten Völkern hier unter diesem, dort unter einem andern Bilde sprichwörtliche Gestalt gewonnen hat, zeigt auch dies Sprichwort. Das Deutsche hat den Hund zum Bilde gewählt, aber auch den Hahn. Wir sagen ebenso: Zwei Hähne auf Einem Misthaufen vertragen sich nicht. Derselben Ansicht sind Albanesen, Czechen, Dänen und Litauer; und ähnlich sagt der Toscaner: Zwei Hähne befinden sich nicht wohl in Einem Hühnerhause. Der Venetier: Zwei Hähne auf Einem Hühnerhofe beissen sich. Der Pole hat statt der Hähne, die sich nicht vertragen, zwei Kater an Einem Ort; der Russe: zwei Bären in Einer Höhle oder zwei Wölfe in Einem Wald. Der Spanier sagt: Zwei Sperlinge auf Einer Kornähre vertragen sich nie. Der Czeche sagt auch: Ein Haus leidet nicht zwei Herren. In Afrika heisst es: Zwei Könige sitzen nicht in Einer Stadt; und der Hebräer fragt: Ist es möglich, dass zwei Könige sich einer einzigen Krone bedienen können? In Böhmen behauptet man: zwei Köchinnen in Einer Küche und zwei Hähne auf Einem Düngerhaufen taugten nicht. Dur Russe sagt: Zwei Schafsköpfe legt man nicht in Einen Kessel. Der Däne bemerkt: Zwei Herren, zwei Hähne und zwei Narren in Einem Haus können sich nicht vertragen; dasselbe bemerkt der Ruthene in Galizien von zwei Hähnen, zwei Rauchsäulen und zwei Herren. Der Hebräer drückt denselben Gedanken mit dem Worte aus: Zwei Krähen schlafen nicht auf Einem Brete. Und in Afrika vernimmt man wieder die Worte: Zwei grosse Fische trinken nicht Wasser an Einer Felsenschlucht, wie: Zwei Krokodile leben nicht in Einer Höhle. Mhd.: Bî dem beine hazzet hunt gesellen. (Murner.) – Daz zwêne hunde ein bein nagen ân grînen, hoere ich selten sagen. (Freidank.) (Zingerle, 74.) Böhm.: Kde dva psi kost jednu hryzou, brzo se sperou. (Čelakovsky, 243.) Dän.: To hunde forliges ei vel om et been, eller to friere om en brud. – Uglen og kragen, to som elsker een; to hunde om et been kunne ei forliges. (Prov. dan., 180.) Engl.: Two cats and a mouse, two wifes in one house, two dogs and a bone never agree in one. Frz.: Il n'y a toujours que trop de chiens autour d'un os. (Cahier, 367.) – Quand deux chiens se mettent après un os, ils ne s'accordent guère. (Gaal, 927.) Holl.: Twee honden aan den zelfden haard bijten elkander. – Twee honden aan een been komen zelden overeen. (Harrebomée, I, 322; Bohn I, 339.) It.: Due cani, ch' un sol osso hanno, difficilmente in pace stanno. (Pazzaglia, 156, 5.) Krain.: Če dva psa eno kost glodata, se skoljeta. (Čelakovsky, 243.) Lat.: Dum canis os rodit, socium quem diligit odit. (Binder I, 375; II, 861; Gartner, 56; Philippi, I, 282; Seybold, 139; Oec. rur., 472; Gaal, 927.) Ung.: Nehezen alkuszik-meg két eb egy csonton. (Gaal, 927.) 1362 Zwei Hund an Einem Knochen, zwei Pfeifer in Einer Schenke und zwei Hähne auf Einem Mist bleiben selten ohne Zwist. 1363 Zwei Hunde jagen besser. – Glaubrecht, Erzählungen für das Volk (Frankfurt a. M. 1847), S. 28. 1364 Zwei Hunde können nicht an Einem Knochen nagen. – Binder II, 3402. Lat.: Una domus non alit duos canes. (Binder II, 3402; Erasm., 521; Seybold, 648.) 1365 Zwen Hund beissen einen. – Henisch, 267, 9. 1366 Zwen Hund sein stets des Hasen todt. – Waldis, IV, 1; Seybold, 337. Lat.: Ne Hercules quidem adversus duos. (Seybold, 337.) *1367 A dêm schmöckti kei Hund. (Aargau.) Den röche kein Hund an. *1368 A hot hoite a faule Hund. – Robinson, 526; Gomolcke, 73. *1369 A hot kin tudte Hund gesahn. – Robinson, 774; Gomolcke, 1138. *1370 A kimmt vum Hunde uff a Schwanz. In der Gegend von Militsch von jemand, der so schlecht wirthschaftet, dass er an den Bettelstab kommt. In <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><pb facs="#f0445" n="[439]"/><cb n="877"/> bekommt. Von Leuten, die so thun, als ob sie etwas nicht haben möchten, während sie doch sehr eifrig danach streben.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1334 Wo geren fritt de Hund Schelle, wenn hei keine Wost hat.</hi> (<hi rendition="#i">Braunschweig.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wie gern frisst der Hund Schale, wenn er keine Wurst hat.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1335 Wo geren fritt de Hund Wost, wenn hei man Schelle hat.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1336 Wo Hund und Wolf sich verbünden, da helfe Gott der Heerde.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1337 Wo Hunde, da sind Flöhe, wo Korn ist, da sind Mäuse, wo Weiber sind, da sind Worte.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Où chiens y a, puces y a. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 141<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1338 Wo Hunde sind, da bellen Hunde.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1339 Wo Hunne sint, da sint âk Hunnejungens.</hi> – <hi rendition="#i">Schambach, II, 603.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wo es Hunde gibt, da finden sich auch grosse oder kleine Jungen, die mit ihnen spielen, sie necken, zum Bellen und Beissen reizen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1340 Wo keine Hunde sind, da hört die Jagd auf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1341 Wo man dem Hunde den Napf füllt, da bellt er auch.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De honden bassen, daar zij gevoed worden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 316.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1342 Wo man den Hund einmal begossen (verbrüht) hat, da geht er nicht bald wieder hin.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Höl petsén yét lopott és le forráztatott az eb, ott nem sokat jár. (<hi rendition="#i">Gaal, 383.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1343 Wo oa (ein) Hund hi' brunzt, brunz'n meahr hi'.</hi> (<hi rendition="#i">Tirol.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, VI, 35. 20.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1344 Wo viel Hunde an einem Bein, wird wenig zu schlucken sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Das Bein hat wohl von Wehe zu klagen, daran zugleich viel Hunde nagen.“ (<hi rendition="#i">Sutor, 429.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vae tibi, quando canes veniunt os rodere plures (<hi rendition="#i">Sutor, 429.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1345 Wo viel Hunde sind, da ist auch viel Hundedreck.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1346 Wo zwei Hunde und ein Knochen hat selten einer daran gerochen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1347 Wohin ein Hund pisst, dahin pissen alle.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Waar één hond tegen pist, daar pissen zij allen tegen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 322.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1348 Wollen Hunde den Igel beissen, so pörsselt er sich.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 326.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1349 Wöllst d' matt de grussen Honnen sêchen, da mach nomme daste et Böön abkräss.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Willst du mit den grossen Hunden pissen, so mach nur, dass du das Bein aufkriegst.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1350 Wo'r der Hund den Pott apen find't, da'r sleit he de Snut' in.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 3025.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Gelegenheit macht Diebe.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1351 Wun em en Hangd schlô wäl, fäinjt em schin en Kläpel.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 792.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1352 Wun em nô em Hangd wirft, trôft em en Beamten (oder: Fafen).</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) – <hi rendition="#i">Schuster, 533.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1353 Zornige Hunde soll man nicht zu viel reitzen.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 822.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1354 Zu einem bösen Hund gehört ein Knittel (harter Prügel, Knüppel).</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 822; Lehmann, 50, 37; Lehmann, II, 902, 17; Simrock, 5016.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Franzosen: Bösem Hunde harte Kette. Die Venetier: Störrischem Esel harter Stock. (<hi rendition="#i">Reinsberg III, 59.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1355 Zween böse Hunde beissen einander nicht (selten).</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 829; Winckler, II, 13.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1356 Zween Hund an einem Bein bleiben selten ein.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 829; Latendorf II, 33.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Wie man denn spricht: Zwen Hund allein bleiben nicht eins an einem bein.“ (<hi rendition="#i">H. Sachs, III, V, 2.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A un os deux chien fallos. – Deux chiens sont mauvais à un os. (<hi rendition="#i">Cahier, 356.</hi>) – Deux chiens a un os ne s'accordent. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 106.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Una domus non alit duos canes. (<hi rendition="#i">Henisch, 261, 57.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1357 Zween hund an einem bein vertragen sich selten wol.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 261, 56; Sailer, 59; Schlechta, 120;</hi> für Waldeck: <hi rendition="#i">Curtze, 338, 306.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Das zween Hunde ein Bein nagen, ohne Grimm, das hör' ich selten sagen.“ (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) „Wo ist's war vnd denck ich jtzund, wenn an eim bein nagen zween hund, dass sie gar selten einig bleiben.“ (<hi rendition="#i">Ayrer, IV, 2728, 4.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="878"/> 1358 Zween hund inn einem hauss künden sich nit vertragen.</hi> – <hi rendition="#i">Tappius, 204<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1359 Zwei böse Hunde weichen einander aus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Venetier: Zwischen Hunden beisst man sich nicht. Die Türken: Hund frisst nicht Hund. (<hi rendition="#i">Reinsberg IV, 45.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Twee grimmige (kwade) honden vreezen elkander. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 322.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1360 Zwei böse Hunde werden nicht gut, wenn man sie auch in Eine Hütte sperrt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1361 Zwei Hund an Einem Bein kommen selten vberein.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, II, 19; Lehmann, 66, 22; Lehmann, II, 268, 104; Blum, 117; Oec. rur., 472; Eiselein, 329; Simrock, 5036; Körte, 3044; Braun, I, 1553.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wenn zwei oder mehrere ein und dasselbe Ding besitzen oder geniessen wollen, so kommt es unter ihnen leicht zu Streitigkeiten. Wie derselbe Gedanke bei den verschiedensten Völkern hier unter diesem, dort unter einem andern Bilde sprichwörtliche Gestalt gewonnen hat, zeigt auch dies Sprichwort. Das Deutsche hat den Hund zum Bilde gewählt, aber auch den Hahn. Wir sagen ebenso: Zwei Hähne auf Einem Misthaufen vertragen sich nicht. Derselben Ansicht sind Albanesen, Czechen, Dänen und Litauer; und ähnlich sagt der Toscaner: Zwei Hähne befinden sich nicht wohl in Einem Hühnerhause. Der Venetier: Zwei Hähne auf Einem Hühnerhofe beissen sich. Der Pole hat statt der Hähne, die sich nicht vertragen, zwei Kater an Einem Ort; der Russe: zwei Bären in Einer Höhle oder zwei Wölfe in Einem Wald. Der Spanier sagt: Zwei Sperlinge auf Einer Kornähre vertragen sich nie. Der Czeche sagt auch: Ein Haus leidet nicht zwei Herren. In Afrika heisst es: Zwei Könige sitzen nicht in Einer Stadt; und der Hebräer fragt: Ist es möglich, dass zwei Könige sich einer einzigen Krone bedienen können? In Böhmen behauptet man: zwei Köchinnen in Einer Küche und zwei Hähne auf Einem Düngerhaufen taugten nicht. Dur Russe sagt: Zwei Schafsköpfe legt man nicht in Einen Kessel. Der Däne bemerkt: Zwei Herren, zwei Hähne und zwei Narren in Einem Haus können sich nicht vertragen; dasselbe bemerkt der Ruthene in Galizien von zwei Hähnen, zwei Rauchsäulen und zwei Herren. Der Hebräer drückt denselben Gedanken mit dem Worte aus: Zwei Krähen schlafen nicht auf Einem Brete. Und in Afrika vernimmt man wieder die Worte: Zwei grosse Fische trinken nicht Wasser an Einer Felsenschlucht, wie: Zwei Krokodile leben nicht in Einer Höhle.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Bî dem beine hazzet hunt gesellen. (<hi rendition="#i">Murner.</hi>) – Daz zwêne hunde ein bein nagen ân grînen, hoere ich selten sagen. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 74.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kde dva psi kost jednu hryzou, brzo se sperou. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 243.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: To hunde forliges ei vel om et been, eller to friere om en brud. – Uglen og kragen, to som elsker een; to hunde om et been kunne ei forliges. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 180.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Two cats and a mouse, two wifes in one house, two dogs and a bone never agree in one.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'y a toujours que trop de chiens autour d'un os. (<hi rendition="#i">Cahier, 367.</hi>) – Quand deux chiens se mettent après un os, ils ne s'accordent guère. (<hi rendition="#i">Gaal, 927.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Twee honden aan den zelfden haard bijten elkander. – Twee honden aan een been komen zelden overeen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 322; Bohn I, 339.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Due cani, ch' un sol osso hanno, difficilmente in pace stanno. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 156, 5.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Krain.</hi>: Če dva psa eno kost glodata, se skoljeta. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 243.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dum canis os rodit, socium quem diligit odit. (<hi rendition="#i">Binder I, 375; II, 861; Gartner, 56; Philippi, I, 282; Seybold, 139; Oec. rur., 472; Gaal, 927.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Nehezen alkuszik-meg két eb egy csonton. (<hi rendition="#i">Gaal, 927.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1362 Zwei Hund an Einem Knochen, zwei Pfeifer in Einer Schenke und zwei Hähne auf Einem Mist bleiben selten ohne Zwist.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1363 Zwei Hunde jagen besser.</hi> – <hi rendition="#i">Glaubrecht, Erzählungen für das Volk (Frankfurt a. M. 1847), S. 28.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1364 Zwei Hunde können nicht an Einem Knochen nagen.</hi> – <hi rendition="#i">Binder II, 3402.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Una domus non alit duos canes. (<hi rendition="#i">Binder II, 3402; Erasm., 521; Seybold, 648.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1365 Zwen Hund beissen einen.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 267, 9.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1366 Zwen Hund sein stets des Hasen todt.</hi> – <hi rendition="#i">Waldis, IV, 1; Seybold, 337.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ne Hercules quidem adversus duos. (<hi rendition="#i">Seybold, 337.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1367 A dêm schmöckti kei Hund.</hi> (<hi rendition="#i">Aargau.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Den röche kein Hund an.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1368 A hot hoite a faule Hund.</hi> – <hi rendition="#i">Robinson, 526; Gomolcke, 73.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1369 A hot kin tudte Hund gesahn.</hi> – <hi rendition="#i">Robinson, 774; Gomolcke, 1138.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1370 A kimmt vum Hunde uff a Schwanz.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In der Gegend von Militsch von jemand, der so schlecht wirthschaftet, dass er an den Bettelstab kommt. In </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[439]/0445]
bekommt. Von Leuten, die so thun, als ob sie etwas nicht haben möchten, während sie doch sehr eifrig danach streben.
1334 Wo geren fritt de Hund Schelle, wenn hei keine Wost hat. (Braunschweig.)
Wie gern frisst der Hund Schale, wenn er keine Wurst hat.
1335 Wo geren fritt de Hund Wost, wenn hei man Schelle hat.
1336 Wo Hund und Wolf sich verbünden, da helfe Gott der Heerde.
1337 Wo Hunde, da sind Flöhe, wo Korn ist, da sind Mäuse, wo Weiber sind, da sind Worte.
Frz.: Où chiens y a, puces y a. (Kritzinger, 141a.)
1338 Wo Hunde sind, da bellen Hunde.
1339 Wo Hunne sint, da sint âk Hunnejungens. – Schambach, II, 603.
Wo es Hunde gibt, da finden sich auch grosse oder kleine Jungen, die mit ihnen spielen, sie necken, zum Bellen und Beissen reizen.
1340 Wo keine Hunde sind, da hört die Jagd auf.
1341 Wo man dem Hunde den Napf füllt, da bellt er auch.
Holl.: De honden bassen, daar zij gevoed worden. (Harrebomée, I, 316.)
1342 Wo man den Hund einmal begossen (verbrüht) hat, da geht er nicht bald wieder hin.
Ung.: Höl petsén yét lopott és le forráztatott az eb, ott nem sokat jár. (Gaal, 383.)
1343 Wo oa (ein) Hund hi' brunzt, brunz'n meahr hi'. (Tirol.) – Frommann, VI, 35. 20.
1344 Wo viel Hunde an einem Bein, wird wenig zu schlucken sein.
„Das Bein hat wohl von Wehe zu klagen, daran zugleich viel Hunde nagen.“ (Sutor, 429.)
Lat.: Vae tibi, quando canes veniunt os rodere plures (Sutor, 429.)
1345 Wo viel Hunde sind, da ist auch viel Hundedreck.
1346 Wo zwei Hunde und ein Knochen hat selten einer daran gerochen.
1347 Wohin ein Hund pisst, dahin pissen alle.
Holl.: Waar één hond tegen pist, daar pissen zij allen tegen. (Harrebomée, I, 322.)
1348 Wollen Hunde den Igel beissen, so pörsselt er sich. – Eiselein, 326.
1349 Wöllst d' matt de grussen Honnen sêchen, da mach nomme daste et Böön abkräss. (Eifel.)
Willst du mit den grossen Hunden pissen, so mach nur, dass du das Bein aufkriegst.
1350 Wo'r der Hund den Pott apen find't, da'r sleit he de Snut' in. – Körte, 3025.
Gelegenheit macht Diebe.
1351 Wun em en Hangd schlô wäl, fäinjt em schin en Kläpel. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 792.
1352 Wun em nô em Hangd wirft, trôft em en Beamten (oder: Fafen). (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 533.
1353 Zornige Hunde soll man nicht zu viel reitzen. – Petri, II, 822.
1354 Zu einem bösen Hund gehört ein Knittel (harter Prügel, Knüppel). – Petri, II, 822; Lehmann, 50, 37; Lehmann, II, 902, 17; Simrock, 5016.
Die Franzosen: Bösem Hunde harte Kette. Die Venetier: Störrischem Esel harter Stock. (Reinsberg III, 59.)
1355 Zween böse Hunde beissen einander nicht (selten). – Petri, II, 829; Winckler, II, 13.
1356 Zween Hund an einem Bein bleiben selten ein. – Petri, II, 829; Latendorf II, 33.
„Wie man denn spricht: Zwen Hund allein bleiben nicht eins an einem bein.“ (H. Sachs, III, V, 2.)
Frz.: A un os deux chien fallos. – Deux chiens sont mauvais à un os. (Cahier, 356.) – Deux chiens a un os ne s'accordent. (Leroux, I, 106.)
Lat.: Una domus non alit duos canes. (Henisch, 261, 57.)
1357 Zween hund an einem bein vertragen sich selten wol. – Henisch, 261, 56; Sailer, 59; Schlechta, 120; für Waldeck: Curtze, 338, 306.
„Das zween Hunde ein Bein nagen, ohne Grimm, das hör' ich selten sagen.“ (Freidank.) „Wo ist's war vnd denck ich jtzund, wenn an eim bein nagen zween hund, dass sie gar selten einig bleiben.“ (Ayrer, IV, 2728, 4.)
1358 Zween hund inn einem hauss künden sich nit vertragen. – Tappius, 204b.
1359 Zwei böse Hunde weichen einander aus.
Die Venetier: Zwischen Hunden beisst man sich nicht. Die Türken: Hund frisst nicht Hund. (Reinsberg IV, 45.)
Holl.: Twee grimmige (kwade) honden vreezen elkander. (Harrebomée, I, 322.)
1360 Zwei böse Hunde werden nicht gut, wenn man sie auch in Eine Hütte sperrt.
1361 Zwei Hund an Einem Bein kommen selten vberein. – Eyering, II, 19; Lehmann, 66, 22; Lehmann, II, 268, 104; Blum, 117; Oec. rur., 472; Eiselein, 329; Simrock, 5036; Körte, 3044; Braun, I, 1553.
Wenn zwei oder mehrere ein und dasselbe Ding besitzen oder geniessen wollen, so kommt es unter ihnen leicht zu Streitigkeiten. Wie derselbe Gedanke bei den verschiedensten Völkern hier unter diesem, dort unter einem andern Bilde sprichwörtliche Gestalt gewonnen hat, zeigt auch dies Sprichwort. Das Deutsche hat den Hund zum Bilde gewählt, aber auch den Hahn. Wir sagen ebenso: Zwei Hähne auf Einem Misthaufen vertragen sich nicht. Derselben Ansicht sind Albanesen, Czechen, Dänen und Litauer; und ähnlich sagt der Toscaner: Zwei Hähne befinden sich nicht wohl in Einem Hühnerhause. Der Venetier: Zwei Hähne auf Einem Hühnerhofe beissen sich. Der Pole hat statt der Hähne, die sich nicht vertragen, zwei Kater an Einem Ort; der Russe: zwei Bären in Einer Höhle oder zwei Wölfe in Einem Wald. Der Spanier sagt: Zwei Sperlinge auf Einer Kornähre vertragen sich nie. Der Czeche sagt auch: Ein Haus leidet nicht zwei Herren. In Afrika heisst es: Zwei Könige sitzen nicht in Einer Stadt; und der Hebräer fragt: Ist es möglich, dass zwei Könige sich einer einzigen Krone bedienen können? In Böhmen behauptet man: zwei Köchinnen in Einer Küche und zwei Hähne auf Einem Düngerhaufen taugten nicht. Dur Russe sagt: Zwei Schafsköpfe legt man nicht in Einen Kessel. Der Däne bemerkt: Zwei Herren, zwei Hähne und zwei Narren in Einem Haus können sich nicht vertragen; dasselbe bemerkt der Ruthene in Galizien von zwei Hähnen, zwei Rauchsäulen und zwei Herren. Der Hebräer drückt denselben Gedanken mit dem Worte aus: Zwei Krähen schlafen nicht auf Einem Brete. Und in Afrika vernimmt man wieder die Worte: Zwei grosse Fische trinken nicht Wasser an Einer Felsenschlucht, wie: Zwei Krokodile leben nicht in Einer Höhle.
Mhd.: Bî dem beine hazzet hunt gesellen. (Murner.) – Daz zwêne hunde ein bein nagen ân grînen, hoere ich selten sagen. (Freidank.) (Zingerle, 74.)
Böhm.: Kde dva psi kost jednu hryzou, brzo se sperou. (Čelakovsky, 243.)
Dän.: To hunde forliges ei vel om et been, eller to friere om en brud. – Uglen og kragen, to som elsker een; to hunde om et been kunne ei forliges. (Prov. dan., 180.)
Engl.: Two cats and a mouse, two wifes in one house, two dogs and a bone never agree in one.
Frz.: Il n'y a toujours que trop de chiens autour d'un os. (Cahier, 367.) – Quand deux chiens se mettent après un os, ils ne s'accordent guère. (Gaal, 927.)
Holl.: Twee honden aan den zelfden haard bijten elkander. – Twee honden aan een been komen zelden overeen. (Harrebomée, I, 322; Bohn I, 339.)
It.: Due cani, ch' un sol osso hanno, difficilmente in pace stanno. (Pazzaglia, 156, 5.)
Krain.: Če dva psa eno kost glodata, se skoljeta. (Čelakovsky, 243.)
Lat.: Dum canis os rodit, socium quem diligit odit. (Binder I, 375; II, 861; Gartner, 56; Philippi, I, 282; Seybold, 139; Oec. rur., 472; Gaal, 927.)
Ung.: Nehezen alkuszik-meg két eb egy csonton. (Gaal, 927.)
1362 Zwei Hund an Einem Knochen, zwei Pfeifer in Einer Schenke und zwei Hähne auf Einem Mist bleiben selten ohne Zwist.
1363 Zwei Hunde jagen besser. – Glaubrecht, Erzählungen für das Volk (Frankfurt a. M. 1847), S. 28.
1364 Zwei Hunde können nicht an Einem Knochen nagen. – Binder II, 3402.
Lat.: Una domus non alit duos canes. (Binder II, 3402; Erasm., 521; Seybold, 648.)
1365 Zwen Hund beissen einen. – Henisch, 267, 9.
1366 Zwen Hund sein stets des Hasen todt. – Waldis, IV, 1; Seybold, 337.
Lat.: Ne Hercules quidem adversus duos. (Seybold, 337.)
*1367 A dêm schmöckti kei Hund. (Aargau.)
Den röche kein Hund an.
*1368 A hot hoite a faule Hund. – Robinson, 526; Gomolcke, 73.
*1369 A hot kin tudte Hund gesahn. – Robinson, 774; Gomolcke, 1138.
*1370 A kimmt vum Hunde uff a Schwanz.
In der Gegend von Militsch von jemand, der so schlecht wirthschaftet, dass er an den Bettelstab kommt. In
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:54:47Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |