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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 730 Hunde, Kühe und Esel haben es zum besten, die dürfen nur trinken, so viel ihnen beliebt. - Opel, 381.

731 Hunde müssen auch ernehret sein. - Lehmann, II, 268, 92.

Man mag sie so schlecht füttern, wie man will.

732 Hunde müssen Beine nagen.

Von hündischer Behandlung.

733 Hunde, Pferd' und verliebte Herzen machen Vergnügen, aber mehr Schmerzen.

Frz.: De chiens, chevaux, armes, amours pour un plaisir mille doulours. (Cahier, 350.)

734 Hunde pissen und Weiber weinen, wann sie wollen. - Eiselein, 331; Simrock, 5050.

Lat.: Canes, dum volunt, mingunt; mulier dum vult flet. (Eiselein, 331.) - Canes et mulieres mingunt, quando volunt. (Binder II, 410.)

735 Hunde sind Bettler.

736 Hunde und Bettler sind selten intim.

Lat.: Canis mendico auxilians. (Eiselein, 333.)

737 Hunde und Edelleute lassen die Thür auf. - Körte, 2990; Braun, I, 1533.

738 Hunde und Herren machen keine Thür zu. - Eiselein, 334.

739 Hunde und Hofschranzen kann man zu allem abrichten.

"Wenn ein Vornehmer Lust hätte auf dem Kopfe zu stehen, so würden die Elenden seine Füsse mit demüthigen Worten anreden." Montaigne erzählt von einem Könige, an dessen Hofe es Sitte gewesen, dass sogar jedesmal eine Hofdame die Hand hinhielt, so oft die Speicheldrüse der Majestät von Ueberfluss geplagt war.

740 Hunde und Höflinge sind Ein Geschlecht.

Wenn der König von Ceylon fragte, woher jemand komme, so antwortete dieser: "Dein Hund kommt von da oder dort." Fragte er nach der Zahl seiner Kinder, so lautete die Antwort: "Deine Hündin hat deinem Hunde zwei Junge geworfen." (Breslauer Erzähler, 1806, S. 602.)

741 Hunde und Katzen müssen sich bratzen. (Kamnitz.)

742 Hunde und Katzen sind gern da, wo man sie nicht ruft. - Schlechta, 198.

743 Hunde und Kinder wissen, wer ihnen gut ist.

744 Hunde und Schmeichler beschmuzen gern ihren eigenen Herrn.

745 Hunde und Verleumder prüfen die Natur von hinten. - Eiselein, 332.

Lat.: In canis podicem inspicere. (Eiselein, 332.)

746 Hunde, Vögel vnd Krieg seynd lieblich vnd anmutig, bringen aber grossen Schaden. - Lehmann, II, 268, 101.

747 Hunden, die einen anbellen, soll man ein stück Brot fürwerffen. - Petri, II, 385.

748 Hunden ist böss das Bett zu machen. - Petri, II, 385; Henisch, 343, 21; Lehmann, II, 268, 105.

749 Hundes bellen hindert niemand. - Petri, II, 385.

750 Hundt lausen einander die Flöh ab. - Lehmann, 165, 11.

751 Hungrige Hund vnd durstige Pferd geben auff keine Streich acht. - Lehmann, 62, 8.

Dän.: Hungrige hunde og törstige heste passe ei om hug. (Prov. dan., 315.)

752 Hungrige Hunde fressen auch alte, riechende Würste.

It.: Cani affamati mangiano boldoni imbrattati. (Pazzaglia, 4.)

753 Hungrigem Hund werffs ins Maul, wiltu jhn halten zum Freund. - Lehmann, II, 269, 107.

754 Hunn' pissen un Fraunslüd wen', wenn 's will'n. (Altmark.) - Danneil, 86; für Jever: Frommann, III, 39, 27.

755 Hunn' un Eddellüd laot'n de Däör aopen. (Altmark.) - Danneil, 33; für Mecklenburg: Raabe, 75.

756 Ich habe den Hund lieber zum Freund als zum Feind. - Simrock, 5064.

"Ich hab den Hund lieber zum Freund, denn das er solte sein mein Feind."

Lat.: Plus canis appeterem plausum, quam forte furorem. (Loci comm., 94.)

[Spaltenumbruch] 757 Ich sehe lieber den Hund mit dem Schwanze wedeln als die Zähne zeigen.

Dän.: Jeg seer heller en hund logrer ad mig med halen, end bider mig med tanden. (Prov. dan., 311.)

758 Ich sollte einen Hund füttern und selber bellen? - Eiselein, 333.

Engl.: What, keep a dog, and bark myself? (Eiselein, 333.)

759 Ich will mich nicht mit jedem Hunde beissen, sagte der Schafhund; ich muss meine Zähne für den Wolf sparen. - Hoefer, 893; Sutor, 127; Simrock, 4996.

760 Is man erst aver (über) de Hund, kummt man ok woll aver de Stert (Schwanz). (Ostfries.) - Frommann, VI, 284, 741; Bueren, 709; Hauskalender, I.

761 Ist der Hund nicht dreist, so wird er selten feist.

762 Ist der Hund todt, springt jede Katze auf ihm herum.

763 Ist der Hund unter dem Tisch, so sieht er auch hinauf.

Böhm.: Pust psa pod stul, poleze i na stul. (Celakovsky, 52.)

764 Ist kein Hund da, so nimmt man die Ziege zur Jagd.

Die Neger in Surinam: Man muss sich zu helfen wissen.

765 Ja leecher (abgezehrter, magerer) d'r Hund, ja ärger de Fleh. (Oberharz.) - Lohrengel, I, 394; für Hannover: Schambach, I, 314.

It.: Le maggiori tribulazioni vengono a' piu miseri. (Pazzaglia, 380, 2.)

766 Jag mit den hunden, die vorhanden. - Franck, II, 114b; Eyering, III, 198; Petri, II, 409.

767 Jage den lauchenden1 Hund nicht hinaus, er soll sein Theil mit riechen. - Eiselein, 327.

1) Fustenden, windenden (Crepitus ventris edentim).

768 Jar a Hüünj komt, as a Has tu Haal (zu Loche). (Amrum.) - Haupt, VIII, 355, 81.

Auf Sylt: Jer di Hün' klaar und', es di Haas tö Hol. (Haupt, VIII, 355, 81.)

769 Jarag Hüünjer luup altidj me rewlag Skan. (Amrum.) - Haupt, VIII, 353, 51; Johansen, 32; Firmenich, III, 71, 111.

D. i. bissige Hunde laufen stets mit zerschundener Haut herum.

770 Je betziger vnd schlimmer Hund, je mehr Flöhe. - Petri, II, 396; Gruter, III, 53; Lehmann, II, 282, 23.

Dän.: Jo bidskere hund, jo fleere lopper. (Prov. dan., 70.)

771 Je grötter de Hünd, je grötter de Knüppel. (Westf.)

772 Je kürzer der Hund angelegt ist, je böser ist er. - Winckler, II, 86.

773 Je magerer der Hund ist, desto mehr er frisst.

Der magere Hund ist hier ein Bild des Neides.

Lat.: Quo quis indoctior, eo impudentior.

774 Je magerer der Hund, je fetter (grösser) die Flöhe. - Körte, 3013; Simrock, 5046.

775 Je mehr Hunde, je weher dem Bein. - Petri, III, 394; Henisch, 262, 67; Lehmann, II, 276, 11; Simrock, 5037.

Holl.: So meer honden so wee den been. (Fallersleben, 795; Harrebomee, I, 321.)

Lat.: Ve sibi quando canes veniunt os rodere plures. (Fallersleben, 795.)

776 Je mehr Hunne, je mehr Flöhe. (Göttingen.) - Schambach, I, 256; für Mecklenburg: Schiller, III, 4a.

777 Je mehr man den Hund prügelt, desto treuer wird er.

778 Je schäbiger (beissiger) Hund, je mehr Flöhe. - Blum, 402; Körte, 2993; Braun, I, 1539.

Je schmuziger und pöbelhafter der äussere Mensch, je unreiner und gemeiner pflegt auch seine Seele, sein Denken und Handeln zu sein. In Westfalen: Je schöerwiger Hund, je mehr Fläue.

Holl.: Hoe schurftiger hond, hoe meer vlooijen. (Harrebomee, I, 321.)

779 Je schlimmer Hund, je mehr Flöhe. - Henisch, 1157, 3.

780 Je ulleger1 Hund, je mehr Flöhe. (Meurs.) - Firmenich, I, 406, 342.

1) Elender, erbärmlicher.

781 Je unseliger der Hund, je mehr Flauh. (Sauerland.)

[Spaltenumbruch] 730 Hunde, Kühe und Esel haben es zum besten, die dürfen nur trinken, so viel ihnen beliebt.Opel, 381.

731 Hunde müssen auch ernehret sein.Lehmann, II, 268, 92.

Man mag sie so schlecht füttern, wie man will.

732 Hunde müssen Beine nagen.

Von hündischer Behandlung.

733 Hunde, Pferd' und verliebte Herzen machen Vergnügen, aber mehr Schmerzen.

Frz.: De chiens, chevaux, armes, amours pour un plaisir mille doulours. (Cahier, 350.)

734 Hunde pissen und Weiber weinen, wann sie wollen.Eiselein, 331; Simrock, 5050.

Lat.: Canes, dum volunt, mingunt; mulier dum vult flet. (Eiselein, 331.) – Canes et mulieres mingunt, quando volunt. (Binder II, 410.)

735 Hunde sind Bettler.

736 Hunde und Bettler sind selten intim.

Lat.: Canis mendico auxilians. (Eiselein, 333.)

737 Hunde und Edelleute lassen die Thür auf.Körte, 2990; Braun, I, 1533.

738 Hunde und Herren machen keine Thür zu.Eiselein, 334.

739 Hunde und Hofschranzen kann man zu allem abrichten.

„Wenn ein Vornehmer Lust hätte auf dem Kopfe zu stehen, so würden die Elenden seine Füsse mit demüthigen Worten anreden.“ Montaigne erzählt von einem Könige, an dessen Hofe es Sitte gewesen, dass sogar jedesmal eine Hofdame die Hand hinhielt, so oft die Speicheldrüse der Majestät von Ueberfluss geplagt war.

740 Hunde und Höflinge sind Ein Geschlecht.

Wenn der König von Ceylon fragte, woher jemand komme, so antwortete dieser: „Dein Hund kommt von da oder dort.“ Fragte er nach der Zahl seiner Kinder, so lautete die Antwort: „Deine Hündin hat deinem Hunde zwei Junge geworfen.“ (Breslauer Erzähler, 1806, S. 602.)

741 Hunde und Katzen müssen sich bratzen. (Kamnitz.)

742 Hunde und Katzen sind gern da, wo man sie nicht ruft.Schlechta, 198.

743 Hunde und Kinder wissen, wer ihnen gut ist.

744 Hunde und Schmeichler beschmuzen gern ihren eigenen Herrn.

745 Hunde und Verleumder prüfen die Natur von hinten.Eiselein, 332.

Lat.: In canis podicem inspicere. (Eiselein, 332.)

746 Hunde, Vögel vnd Krieg seynd lieblich vnd anmutig, bringen aber grossen Schaden.Lehmann, II, 268, 101.

747 Hunden, die einen anbellen, soll man ein stück Brot fürwerffen.Petri, II, 385.

748 Hunden ist böss das Bett zu machen.Petri, II, 385; Henisch, 343, 21; Lehmann, II, 268, 105.

749 Hundes bellen hindert niemand.Petri, II, 385.

750 Hundt lausen einander die Flöh ab.Lehmann, 165, 11.

751 Hungrige Hund vnd durstige Pferd geben auff keine Streich acht.Lehmann, 62, 8.

Dän.: Hungrige hunde og tørstige heste passe ei om hug. (Prov. dan., 315.)

752 Hungrige Hunde fressen auch alte, riechende Würste.

It.: Cani affamati mangiano boldoni imbrattati. (Pazzaglia, 4.)

753 Hungrigem Hund werffs ins Maul, wiltu jhn halten zum Freund.Lehmann, II, 269, 107.

754 Hunn' pissen un Frûnslüd wên', wenn 's will'n. (Altmark.) – Danneil, 86; für Jever: Frommann, III, 39, 27.

755 Hunn' un Eddellüd laot'n de Däör aopen. (Altmark.) – Danneil, 33; für Mecklenburg: Raabe, 75.

756 Ich habe den Hund lieber zum Freund als zum Feind.Simrock, 5064.

„Ich hab den Hund lieber zum Freund, denn das er solte sein mein Feind.“

Lat.: Plus canis appeterem plausum, quam forte furorem. (Loci comm., 94.)

[Spaltenumbruch] 757 Ich sehe lieber den Hund mit dem Schwanze wedeln als die Zähne zeigen.

Dän.: Jeg seer heller en hund logrer ad mig med halen, end bider mig med tanden. (Prov. dan., 311.)

758 Ich sollte einen Hund füttern und selber bellen?Eiselein, 333.

Engl.: What, keep a dog, and bark myself? (Eiselein, 333.)

759 Ich will mich nicht mit jedem Hunde beissen, sagte der Schafhund; ich muss meine Zähne für den Wolf sparen.Hoefer, 893; Sutor, 127; Simrock, 4996.

760 Is man erst aver (über) de Hund, kummt man ôk woll aver de Stert (Schwanz). (Ostfries.) – Frommann, VI, 284, 741; Bueren, 709; Hauskalender, I.

761 Ist der Hund nicht dreist, so wird er selten feist.

762 Ist der Hund todt, springt jede Katze auf ihm herum.

763 Ist der Hund unter dem Tisch, so sieht er auch hinauf.

Böhm.: Pust psa pod stůl, poleze i na stůl. (Čelakovsky, 52.)

764 Ist kein Hund da, so nimmt man die Ziege zur Jagd.

Die Neger in Surinam: Man muss sich zu helfen wissen.

765 Ja leecher (abgezehrter, magerer) d'r Hund, ja ärger de Fleh. (Oberharz.) – Lohrengel, I, 394; für Hannover: Schambach, I, 314.

It.: Le maggiori tribulazioni vengono à' più miseri. (Pazzaglia, 380, 2.)

766 Jag mit den hunden, die vorhanden.Franck, II, 114b; Eyering, III, 198; Petri, II, 409.

767 Jage den lauchenden1 Hund nicht hinaus, er soll sein Theil mit riechen.Eiselein, 327.

1) Fustenden, windenden (Crepitus ventris edentim).

768 Jar a Hüünj komt, as a Hâs tu Haal (zu Loche). (Amrum.) – Haupt, VIII, 355, 81.

Auf Sylt: Jer di Hün' klaar und', es di Haas tö Hol. (Haupt, VIII, 355, 81.)

769 Jarag Hüünjer luup altidj me rewlag Skan. (Amrum.) – Haupt, VIII, 353, 51; Johansen, 32; Firmenich, III, 71, 111.

D. i. bissige Hunde laufen stets mit zerschundener Haut herum.

770 Je betziger vnd schlimmer Hund, je mehr Flöhe.Petri, II, 396; Gruter, III, 53; Lehmann, II, 282, 23.

Dän.: Jo bidskere hund, jo fleere lopper. (Prov. dan., 70.)

771 Je grötter de Hünd, je grötter de Knüppel. (Westf.)

772 Je kürzer der Hund angelegt ist, je böser ist er.Winckler, II, 86.

773 Je magerer der Hund ist, desto mehr er frisst.

Der magere Hund ist hier ein Bild des Neides.

Lat.: Quo quis indoctior, eo impudentior.

774 Je magerer der Hund, je fetter (grösser) die Flöhe.Körte, 3013; Simrock, 5046.

775 Je mehr Hunde, je weher dem Bein.Petri, III, 394; Henisch, 262, 67; Lehmann, II, 276, 11; Simrock, 5037.

Holl.: So meer honden so wee den been. (Fallersleben, 795; Harrebomée, I, 321.)

Lat.: Ve sibi quando canes veniunt os rodere plures. (Fallersleben, 795.)

776 Je mehr Hunne, je mehr Flöhe. (Göttingen.) – Schambach, I, 256; für Mecklenburg: Schiller, III, 4a.

777 Je mehr man den Hund prügelt, desto treuer wird er.

778 Je schäbiger (beissiger) Hund, je mehr Flöhe.Blum, 402; Körte, 2993; Braun, I, 1539.

Je schmuziger und pöbelhafter der äussere Mensch, je unreiner und gemeiner pflegt auch seine Seele, sein Denken und Handeln zu sein. In Westfalen: Je schöerwiger Hund, je mehr Fläue.

Holl.: Hoe schurftiger hond, hoe meer vlooijen. (Harrebomée, I, 321.)

779 Je schlimmer Hund, je mehr Flöhe.Henisch, 1157, 3.

780 Je ulleger1 Hund, je mehr Flöhe. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 342.

1) Elender, erbärmlicher.

781 Je unseliger der Hund, je mehr Flauh. (Sauerland.)

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[[425]/0431] 730 Hunde, Kühe und Esel haben es zum besten, die dürfen nur trinken, so viel ihnen beliebt. – Opel, 381. 731 Hunde müssen auch ernehret sein. – Lehmann, II, 268, 92. Man mag sie so schlecht füttern, wie man will. 732 Hunde müssen Beine nagen. Von hündischer Behandlung. 733 Hunde, Pferd' und verliebte Herzen machen Vergnügen, aber mehr Schmerzen. Frz.: De chiens, chevaux, armes, amours pour un plaisir mille doulours. (Cahier, 350.) 734 Hunde pissen und Weiber weinen, wann sie wollen. – Eiselein, 331; Simrock, 5050. Lat.: Canes, dum volunt, mingunt; mulier dum vult flet. (Eiselein, 331.) – Canes et mulieres mingunt, quando volunt. (Binder II, 410.) 735 Hunde sind Bettler. 736 Hunde und Bettler sind selten intim. Lat.: Canis mendico auxilians. (Eiselein, 333.) 737 Hunde und Edelleute lassen die Thür auf. – Körte, 2990; Braun, I, 1533. 738 Hunde und Herren machen keine Thür zu. – Eiselein, 334. 739 Hunde und Hofschranzen kann man zu allem abrichten. „Wenn ein Vornehmer Lust hätte auf dem Kopfe zu stehen, so würden die Elenden seine Füsse mit demüthigen Worten anreden.“ Montaigne erzählt von einem Könige, an dessen Hofe es Sitte gewesen, dass sogar jedesmal eine Hofdame die Hand hinhielt, so oft die Speicheldrüse der Majestät von Ueberfluss geplagt war. 740 Hunde und Höflinge sind Ein Geschlecht. Wenn der König von Ceylon fragte, woher jemand komme, so antwortete dieser: „Dein Hund kommt von da oder dort.“ Fragte er nach der Zahl seiner Kinder, so lautete die Antwort: „Deine Hündin hat deinem Hunde zwei Junge geworfen.“ (Breslauer Erzähler, 1806, S. 602.) 741 Hunde und Katzen müssen sich bratzen. (Kamnitz.) 742 Hunde und Katzen sind gern da, wo man sie nicht ruft. – Schlechta, 198. 743 Hunde und Kinder wissen, wer ihnen gut ist. 744 Hunde und Schmeichler beschmuzen gern ihren eigenen Herrn. 745 Hunde und Verleumder prüfen die Natur von hinten. – Eiselein, 332. Lat.: In canis podicem inspicere. (Eiselein, 332.) 746 Hunde, Vögel vnd Krieg seynd lieblich vnd anmutig, bringen aber grossen Schaden. – Lehmann, II, 268, 101. 747 Hunden, die einen anbellen, soll man ein stück Brot fürwerffen. – Petri, II, 385. 748 Hunden ist böss das Bett zu machen. – Petri, II, 385; Henisch, 343, 21; Lehmann, II, 268, 105. 749 Hundes bellen hindert niemand. – Petri, II, 385. 750 Hundt lausen einander die Flöh ab. – Lehmann, 165, 11. 751 Hungrige Hund vnd durstige Pferd geben auff keine Streich acht. – Lehmann, 62, 8. Dän.: Hungrige hunde og tørstige heste passe ei om hug. (Prov. dan., 315.) 752 Hungrige Hunde fressen auch alte, riechende Würste. It.: Cani affamati mangiano boldoni imbrattati. (Pazzaglia, 4.) 753 Hungrigem Hund werffs ins Maul, wiltu jhn halten zum Freund. – Lehmann, II, 269, 107. 754 Hunn' pissen un Frûnslüd wên', wenn 's will'n. (Altmark.) – Danneil, 86; für Jever: Frommann, III, 39, 27. 755 Hunn' un Eddellüd laot'n de Däör aopen. (Altmark.) – Danneil, 33; für Mecklenburg: Raabe, 75. 756 Ich habe den Hund lieber zum Freund als zum Feind. – Simrock, 5064. „Ich hab den Hund lieber zum Freund, denn das er solte sein mein Feind.“ Lat.: Plus canis appeterem plausum, quam forte furorem. (Loci comm., 94.) 757 Ich sehe lieber den Hund mit dem Schwanze wedeln als die Zähne zeigen. Dän.: Jeg seer heller en hund logrer ad mig med halen, end bider mig med tanden. (Prov. dan., 311.) 758 Ich sollte einen Hund füttern und selber bellen? – Eiselein, 333. Engl.: What, keep a dog, and bark myself? (Eiselein, 333.) 759 Ich will mich nicht mit jedem Hunde beissen, sagte der Schafhund; ich muss meine Zähne für den Wolf sparen. – Hoefer, 893; Sutor, 127; Simrock, 4996. 760 Is man erst aver (über) de Hund, kummt man ôk woll aver de Stert (Schwanz). (Ostfries.) – Frommann, VI, 284, 741; Bueren, 709; Hauskalender, I. 761 Ist der Hund nicht dreist, so wird er selten feist. 762 Ist der Hund todt, springt jede Katze auf ihm herum. 763 Ist der Hund unter dem Tisch, so sieht er auch hinauf. Böhm.: Pust psa pod stůl, poleze i na stůl. (Čelakovsky, 52.) 764 Ist kein Hund da, so nimmt man die Ziege zur Jagd. Die Neger in Surinam: Man muss sich zu helfen wissen. 765 Ja leecher (abgezehrter, magerer) d'r Hund, ja ärger de Fleh. (Oberharz.) – Lohrengel, I, 394; für Hannover: Schambach, I, 314. It.: Le maggiori tribulazioni vengono à' più miseri. (Pazzaglia, 380, 2.) 766 Jag mit den hunden, die vorhanden. – Franck, II, 114b; Eyering, III, 198; Petri, II, 409. 767 Jage den lauchenden1 Hund nicht hinaus, er soll sein Theil mit riechen. – Eiselein, 327. 1) Fustenden, windenden (Crepitus ventris edentim). 768 Jar a Hüünj komt, as a Hâs tu Haal (zu Loche). (Amrum.) – Haupt, VIII, 355, 81. Auf Sylt: Jer di Hün' klaar und', es di Haas tö Hol. (Haupt, VIII, 355, 81.) 769 Jarag Hüünjer luup altidj me rewlag Skan. (Amrum.) – Haupt, VIII, 353, 51; Johansen, 32; Firmenich, III, 71, 111. D. i. bissige Hunde laufen stets mit zerschundener Haut herum. 770 Je betziger vnd schlimmer Hund, je mehr Flöhe. – Petri, II, 396; Gruter, III, 53; Lehmann, II, 282, 23. Dän.: Jo bidskere hund, jo fleere lopper. (Prov. dan., 70.) 771 Je grötter de Hünd, je grötter de Knüppel. (Westf.) 772 Je kürzer der Hund angelegt ist, je böser ist er. – Winckler, II, 86. 773 Je magerer der Hund ist, desto mehr er frisst. Der magere Hund ist hier ein Bild des Neides. Lat.: Quo quis indoctior, eo impudentior. 774 Je magerer der Hund, je fetter (grösser) die Flöhe. – Körte, 3013; Simrock, 5046. 775 Je mehr Hunde, je weher dem Bein. – Petri, III, 394; Henisch, 262, 67; Lehmann, II, 276, 11; Simrock, 5037. Holl.: So meer honden so wee den been. (Fallersleben, 795; Harrebomée, I, 321.) Lat.: Ve sibi quando canes veniunt os rodere plures. (Fallersleben, 795.) 776 Je mehr Hunne, je mehr Flöhe. (Göttingen.) – Schambach, I, 256; für Mecklenburg: Schiller, III, 4a. 777 Je mehr man den Hund prügelt, desto treuer wird er. 778 Je schäbiger (beissiger) Hund, je mehr Flöhe. – Blum, 402; Körte, 2993; Braun, I, 1539. Je schmuziger und pöbelhafter der äussere Mensch, je unreiner und gemeiner pflegt auch seine Seele, sein Denken und Handeln zu sein. In Westfalen: Je schöerwiger Hund, je mehr Fläue. Holl.: Hoe schurftiger hond, hoe meer vlooijen. (Harrebomée, I, 321.) 779 Je schlimmer Hund, je mehr Flöhe. – Henisch, 1157, 3. 780 Je ulleger1 Hund, je mehr Flöhe. (Meurs.) – Firmenich, I, 406, 342. 1) Elender, erbärmlicher. 781 Je unseliger der Hund, je mehr Flauh. (Sauerland.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [425]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/431>, abgerufen am 03.07.2024.