Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 12 Alte Hund' und Affen, junge Mönch' und Pfaffen, wilde Löwen und Bären soll niemand in sein Haus begehren. - Büsching's Wöchentliche Nachrichten, I, 334; Eiselein, 329. 13 Alte Hunde beissen auch. Span.: A perro viejo, no le digas: quiz quiz (tus, tus). (Cahier, 3758.) 14 Alte Hunde bellen auch. Aehnlich russisch Altmann VI, 424. 15 Alte Hunde bellen nicht umsonst. Böhm.: Stary pes, statry rektor (ucitel). (Celakovsky, 308.) Frz.: Jamais bon chien n'abbaye a faute. - L'aboy d'un vieux chien doit-on croire. (Leroux, I, 108.) 16 Alte Hunde haben stumpfe Zähne. - Nass. Schulbl., XIV, 5. 17 Alte Hunde ist bös bellen lehren. - Simrock, 5008. Holl.: Ouden honden is kwaad bassen te leeren. (Harrebomee, I, 321; Bohn I, 336.) It.: Can vecchio non s'avezza a portar collare. (Bohn I, 77.) 18 Alte Hunde lassen sich schwer bändigen. - Luther, 128. "So kann", sagt Luther, "niemand alte Schälke fromm machen." Lat.: Annosa arbor non transplantatur. (Gaal, 926.) - Colla canum veterum nolunt attingere lorum. (Schamelius, 190, 2.) - Senem corrigere durum. 19 Alte Hunde lassen sich schwer täuschen. Holl.: Oude honden hooren naar geen: wis, wis. (Harrebomee, I, 321.) 20 Alte Hunde oft selber verschulden, wenn man sie nicht länger will dulden. 21 Alte Hunde sind bös zu ziehen. Engl.: An old dog will learn no tricks. (Körte, 3024; Gaal, 926.) Holl.: Oude honden laten zich moeijelijk afrigten. (Harrebomee, I, 321.) 22 Alte Hunde, treue Hunde. 23 Alte Hunde und alte Freunde sind viel werth. 24 Altem Hund und altem Knecht ergeht es überall gar schlecht. Böhm.: Staremu psu a staremu sluhovi jeden plat. - Stary celedin, jako stary pes: pryc s dvora, anebo pod lavici. (Celakovsky, 379.) Poln.: Stary sluga jak stary pies. (Celakovsky, 379.) Ung.: Ag ebnek, ven szolganak egy a fizetese. (Gaal, 292.) 25 Alter Hund lernt nicht aufwarten (tanzen). 26 Alter Hund macht gute Jagd. 27 Am fremden Hunde riechen die andern. - Eiselein, 326; Simrock, 5048; Braun, I, 1520. 28 An alten Hunden ist Chrisam vnd Tauff verloren. - Henisch, 624, 12; Simrock, 5012. 29 An bäsen Hund geit mer (gibt man) zwä Brocken. (Franken.) - Frommann, VI, 317, 190. 30 An bellenden Hunden sollen hohe Leut kein Hundschläger werden. - Lehmann, 731, 55. 31 An bösen Hünj mut'm an Stak Broad du, that'r ean egh bat. (Nordfries.) - Lappenkorb; Firmenich, III, 2. Einem bösen Hunde muss man ein Stück Brot geben, dass er einen nicht beisse. 32 An den Hunden liegt's nicht, wenn die Pferde sterben. 33 An der hund hincken, huren (buhlschwester) wincken, frawen weinen vnd krämer schweren sol sich niemand (kein weiser an)keren. - Franck, I, 75b; II, 83b; Tappius, 1023; Egenolff, 89b; Eyering, I, 80 u. 749; Petri, II, 15; Henisch, 1196, 56; Gruter, I, 5; Lehmann, 92, 59; Lehmann, II, 262, 26; Pistor., V, 20; Blum, 392; Sailer, 143; Graf, 47; Seybold, 440; Eiselein, 331; Parömiakon, 2299; Körte, 3042; Körte2, 3779; Simrock, 5070; Braun, I, 1552. Bei Fischart (Prakt.) heisst es: "Du aber sollst dich an der Hund hincken, der Metzen wincken, der Frauen weinen, der Kinder greinen, der Krämer schwören nicht ein Dimplein kehren." - "Weist das sprichwort: an frawen weinen, an hund hincken auff dreyen beinen vnd darzu auch an Kaufmanns schweren soll sich kein weiser man ankern." (H. Sachs, I, XXVIIb.) Der Volkskalender des Kladderadatsch (Berlin 1850) hat den Spruch (Monat Juli) in folgender Fassung: "An alter Bummler Trinken, an junger Mädchen Winken, an alter Weiber Zähren und mancher Fürsten Schwören, da soll sich niemand kehren." [Spaltenumbruch] Mhd.: An hundes hinken, frawen wainen und kramer schweren, da darff sich kain man an keren. (Fastnachtsspiel.) (Zingerle, 75.) Böhm.: Kdyz pes spi, zid prisaha, zena place, never. (Celakovsky, 393.) Dän.: Naar hunde hinker, horen vinker, qvinder graede, kraemmere svaere, derom skal sig ingen kere. (Prov. dan., 292.) Holl.: Aan der honden hinken, aan der hoeren winken, aan des kramers zweren, en des wijfs begeeren zal men zich niet keeren. (Harrebomee, I, 315.) Lat.: Phoenicum pacta. (Philippi, II, 95.) Poln.: Kiedy pies spi, zid przysiega, pijany sie modli, a bialoglowa placze, rzadko wierzyc trzeba. (Wurzbach I, 210, 101; Celakovsky, 393.) 34 An fremden Hunden und Kindern hat man das Brot verloren. - Pistor., IX, 35; Simrock, 2692. "Man sagt, was man den frembden Hunden zu gut thut vnd den frembden kinden, das wirdt mit vnflat vnd mit stanck bezalt, denn solchs ist der Welt danck." (Waldis, III, 47, 34.) Lat.: Qui canem alit exterum. (Tappius, 6b.) - Qui canem alit peregrinum huic praeter funiculum nihil fit reliqui. (Seybold, 480.) Ung.: Idegen ebnek kenyeret ne hany. (Gaal, 924.) 35 An Hünj leapt nimmer söwen Juar dol. (Nordfries.) Ein Hund läuft nie sieben Jahr toll. - Der Lauf des Bösen hat sein Ziel, der Verbrecher bleibt in der Regel nicht eine sehr lange Zeit unangefochten. 36 An kleiner Hund bellen sol man sich nicht kehren. - Petri, II, 17. 37 Andere Hund sind zum Hasen-, andere zum Bärenfangen. - Lehmann, 397, 2. 38 Arge Hunde gehen stets mit zerrissenem Fell. Mhd.: Bei argen hunden hoert man argez schallen. (Colm.) (Zingerle, 75.) Lat.: Ossis jactura non est canibus nocitura. (Mone, Anzeiger, VII, 505; Zingerle, 75.) 39 Auch der böseste Hund wedelt mit dem Schwanze. Freundlichkeit ist keine Bürgschaft für Güte. 40 Auch der Hund hebt den Fuss zur Hochzeit. 41 Auch die Hunde der Herren werden zu Herren. 42 Auch ein Hund beisst nicht, wenn man freundlich mit ihm spricht. Böhm.: I pes nehned ukousne, vlidne-li promluvis. (Celakovsky, 85.) 43 Auch einem frommen Hunde muss man die Hand nicht ins Maul stecken. 44 Auch einem Hunde, der mit dem Schwanze wedelt, darf man nicht trauen. 45 Auch gute Hunde knurren, wenn man ihnen mit dem Stock kommt. Böhm.: Nepodavej psu vidlicek. (Celakovsky, 370.) 46 Auf des Hundes Biss Hundshaar nit vergiss, und auf viel Wein lass Wein das beste Pflaster sein. 47 Auf die Hunde, die heftig bellen, und Feinde, die viel Prahlens machen, hält man nicht viel. Lat.: Canes plerumque, qui vehementius latrant, et hostes, qui multum hostilitatis denunciant, habentur viliores. (Seybold, 64.) 48 Auf einen stillen Hund und schweigenden Menschen gib wohl Acht. - Winckler, II, 19. 49 Aus dem Hunde, glaube mir, wird, wie er wächst, doch nie ein Stier. Die Russen: Der Hund wächst sich nie zum Löwen aus, wenn er sich auch noch so sehr streckt. (Altmann VI, 420.) 50 Bange (furchtsame) Hunde bellen viel. Der Feind, welcher die meisten Drohungen ausstösst, ist nicht der gefährlichste. Weiber fechten mit der Zunge besser als Männer. Lat.: Canes timidi vehementius latrant, quam mordent. (Gaal, 929.) Ung.: A felenk eb csak ugat, de nem igen marhat. (Gaal, 929.) 51 Begossene Hunde fürchten das Wasser. - Eiselein, 331; Simrock, 5058. 52 Bei Hunden sieht man zu jeder Frist, ob einer Mops oder Pinscher ist. 53 Bei Hunden trinkt man keinen Wein. 54 Bei Hunden und Katzen ist Beissen und Kratzen. Mhd.: Bei hunden und bei katzen was beizen ie und kratzen. (Freidank.) (Zingerle, 75.) 55 Beisst der Hund, so wird er wieder gebissen (oder geschmissen). - Lehmann, 589, 5. 56 Bellende Hunde beissen nicht. - Waldis, II, 36, 28; Eiselein, 332; Simrock, 5002; Lohrengel, I, 79. Da der Hund mit dem Menschen fast über die ganze [Spaltenumbruch] 12 Alte Hund' und Affen, junge Mönch' und Pfaffen, wilde Löwen und Bären soll niemand in sein Haus begehren. – Büsching's Wöchentliche Nachrichten, I, 334; Eiselein, 329. 13 Alte Hunde beissen auch. Span.: A perro viejo, no le digas: quiz quiz (tus, tus). (Cahier, 3758.) 14 Alte Hunde bellen auch. Aehnlich russisch Altmann VI, 424. 15 Alte Hunde bellen nicht umsonst. Böhm.: Starý pes, statrý rektor (učitel). (Čelakovsky, 308.) Frz.: Jamais bon chien n'abbaye à faute. – L'aboy d'un vieux chien doit-on croire. (Leroux, I, 108.) 16 Alte Hunde haben stumpfe Zähne. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 17 Alte Hunde ist bös bellen lehren. – Simrock, 5008. Holl.: Ouden honden is kwaad bassen te leeren. (Harrebomée, I, 321; Bohn I, 336.) 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12 Alte Hund' und Affen, junge Mönch' und Pfaffen, wilde Löwen und Bären soll niemand in sein Haus begehren. – Büsching's Wöchentliche Nachrichten, I, 334; Eiselein, 329.
13 Alte Hunde beissen auch.
Span.: A perro viejo, no le digas: quiz quiz (tus, tus). (Cahier, 3758.)
14 Alte Hunde bellen auch.
Aehnlich russisch Altmann VI, 424.
15 Alte Hunde bellen nicht umsonst.
Böhm.: Starý pes, statrý rektor (učitel). (Čelakovsky, 308.)
Frz.: Jamais bon chien n'abbaye à faute. – L'aboy d'un vieux chien doit-on croire. (Leroux, I, 108.)
16 Alte Hunde haben stumpfe Zähne. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
17 Alte Hunde ist bös bellen lehren. – Simrock, 5008.
Holl.: Ouden honden is kwaad bassen te leeren. (Harrebomée, I, 321; Bohn I, 336.)
It.: Can vecchio non s'avezza a portar collare. (Bohn I, 77.)
18 Alte Hunde lassen sich schwer bändigen. – Luther, 128.
„So kann“, sagt Luther, „niemand alte Schälke fromm machen.“
Lat.: Annosa arbor non transplantatur. (Gaal, 926.) – Colla canum veterum nolunt attingere lorum. (Schamelius, 190, 2.) – Senem corrigere durum.
19 Alte Hunde lassen sich schwer täuschen.
Holl.: Oude honden hooren naar geen: wis, wis. (Harrebomée, I, 321.)
20 Alte Hunde oft selber verschulden, wenn man sie nicht länger will dulden.
21 Alte Hunde sind bös zu ziehen.
Engl.: An old dog will learn no tricks. (Körte, 3024; Gaal, 926.)
Holl.: Oude honden laten zich moeijelijk afrigten. (Harrebomée, I, 321.)
22 Alte Hunde, treue Hunde.
23 Alte Hunde und alte Freunde sind viel werth.
24 Altem Hund und altem Knecht ergeht es überall gar schlecht.
Böhm.: Starému psu a starému sluhovi jeden plat. – Starý čeledín, jako starý pes: pryč s dvora, anebo pod lavici. (Čelakovsky, 379.)
Poln.: Stary sługa jak stary pies. (Čelakovsky, 379.)
Ung.: Ag ebnek, vén szolgának egy a fizetése. (Gaal, 292.)
25 Alter Hund lernt nicht aufwarten (tanzen).
26 Alter Hund macht gute Jagd.
27 Am fremden Hunde riechen die andern. – Eiselein, 326; Simrock, 5048; Braun, I, 1520.
28 An alten Hunden ist Chrisam vnd Tauff verloren. – Henisch, 624, 12; Simrock, 5012.
29 An bäsen Hund geit mer (gibt man) zwä Brocken. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 190.
30 An bellenden Hunden sollen hohe Leut kein Hundschläger werden. – Lehmann, 731, 55.
31 An bösen Hünj mut'm an Stak Broad du, that'r ean egh bat. (Nordfries.) – Lappenkorb; Firmenich, III, 2.
Einem bösen Hunde muss man ein Stück Brot geben, dass er einen nicht beisse.
32 An den Hunden liegt's nicht, wenn die Pferde sterben.
33 An der hund hincken, huren (buhlschwester) wincken, frawen weinen vnd krämer schweren sol sich niemand (kein weiser an)keren. – Franck, I, 75b; II, 83b; Tappius, 1023; Egenolff, 89b; Eyering, I, 80 u. 749; Petri, II, 15; Henisch, 1196, 56; Gruter, I, 5; Lehmann, 92, 59; Lehmann, II, 262, 26; Pistor., V, 20; Blum, 392; Sailer, 143; Graf, 47; Seybold, 440; Eiselein, 331; Parömiakon, 2299; Körte, 3042; Körte2, 3779; Simrock, 5070; Braun, I, 1552.
Bei Fischart (Prakt.) heisst es: „Du aber sollst dich an der Hund hincken, der Metzen wincken, der Frauen weinen, der Kinder greinen, der Krämer schwören nicht ein Dimplein kehren.“ – „Weist das sprichwort: an frawen weinen, an hund hincken auff dreyen beinen vnd darzu auch an Kaufmanns schweren soll sich kein weiser man ankern.“ (H. Sachs, I, XXVIIb.) Der Volkskalender des Kladderadatsch (Berlin 1850) hat den Spruch (Monat Juli) in folgender Fassung: „An alter Bummler Trinken, an junger Mädchen Winken, an alter Weiber Zähren und mancher Fürsten Schwören, da soll sich niemand kehren.“
Mhd.: An hundes hinken, frawen wainen und krâmer schweren, dâ darff sich kain man an keren. (Fastnachtsspiel.) (Zingerle, 75.)
Böhm.: Když pes spí, žid přisahá, žena pláče, nevĕř. (Čelakovsky, 393.)
Dän.: Naar hunde hinker, horen vinker, qvinder græde, kræmmere svære, derom skal sig ingen kere. (Prov. dan., 292.)
Holl.: Aan der honden hinken, aan der hoeren winken, aan des kramers zweren, en des wijfs begeeren zal men zich niet keeren. (Harrebomée, I, 315.)
Lat.: Phoenicum pacta. (Philippi, II, 95.)
Poln.: Kiedy pies śpi, żid przysięga, pijany się modłi, a białogłowa płacze, rzadko wierzyć trzeba. (Wurzbach I, 210, 101; Čelakovsky, 393.)
34 An fremden Hunden und Kindern hat man das Brot verloren. – Pistor., IX, 35; Simrock, 2692.
„Man sagt, was man den frembden Hunden zu gut thut vnd den frembden kinden, das wirdt mit vnflat vnd mit stanck bezalt, denn solchs ist der Welt danck.“ (Waldis, III, 47, 34.)
Lat.: Qui canem alit exterum. (Tappius, 6b.) – Qui canem alit peregrinum huic praeter funiculum nihil fit reliqui. (Seybold, 480.)
Ung.: Idegen ebnek kenyeret ne hány. (Gaal, 924.)
35 An Hünj leapt nimmer söwen Juar dol. (Nordfries.)
Ein Hund läuft nie sieben Jahr toll. – Der Lauf des Bösen hat sein Ziel, der Verbrecher bleibt in der Regel nicht eine sehr lange Zeit unangefochten.
36 An kleiner Hund bellen sol man sich nicht kehren. – Petri, II, 17.
37 Andere Hund sind zum Hasen-, andere zum Bärenfangen. – Lehmann, 397, 2.
38 Arge Hunde gehen stets mit zerrissenem Fell.
Mhd.: Bî argen hunden hoert man argez schallen. (Colm.) (Zingerle, 75.)
Lat.: Ossis jactura non est canibus nocitura. (Mone, Anzeiger, VII, 505; Zingerle, 75.)
39 Auch der böseste Hund wedelt mit dem Schwanze.
Freundlichkeit ist keine Bürgschaft für Güte.
40 Auch der Hund hebt den Fuss zur Hochzeit.
41 Auch die Hunde der Herren werden zu Herren.
42 Auch ein Hund beisst nicht, wenn man freundlich mit ihm spricht.
Böhm.: I pes nehned ukousne, vlídnĕ-li promluvíš. (Čelakovsky, 85.)
43 Auch einem frommen Hunde muss man die Hand nicht ins Maul stecken.
44 Auch einem Hunde, der mit dem Schwanze wedelt, darf man nicht trauen.
45 Auch gute Hunde knurren, wenn man ihnen mit dem Stock kommt.
Böhm.: Nepodávej psu vidliček. (Čelakovsky, 370.)
46 Auf des Hundes Biss Hundshaar nit vergiss, und auf viel Wein lass Wein das beste Pflaster sein.
47 Auf die Hunde, die heftig bellen, und Feinde, die viel Prahlens machen, hält man nicht viel.
Lat.: Canes plerumque, qui vehementius latrant, et hostes, qui multum hostilitatis denunciant, habentur viliores. (Seybold, 64.)
48 Auf einen stillen Hund und schweigenden Menschen gib wohl Acht. – Winckler, II, 19.
49 Aus dem Hunde, glaube mir, wird, wie er wächst, doch nie ein Stier.
Die Russen: Der Hund wächst sich nie zum Löwen aus, wenn er sich auch noch so sehr streckt. (Altmann VI, 420.)
50 Bange (furchtsame) Hunde bellen viel.
Der Feind, welcher die meisten Drohungen ausstösst, ist nicht der gefährlichste. Weiber fechten mit der Zunge besser als Männer.
Lat.: Canes timidi vehementius latrant, quam mordent. (Gaal, 929.)
Ung.: A félénk eb csak ugat, de nem igen marhat. (Gaal, 929.)
51 Begossene Hunde fürchten das Wasser. – Eiselein, 331; Simrock, 5058.
52 Bei Hunden sieht man zu jeder Frist, ob einer Mops oder Pinscher ist.
53 Bei Hunden trinkt man keinen Wein.
54 Bei Hunden und Katzen ist Beissen und Kratzen.
Mhd.: Bî hunden und bî katzen was bîzen ie und kratzen. (Freidank.) (Zingerle, 75.)
55 Beisst der Hund, so wird er wieder gebissen (oder geschmissen). – Lehmann, 589, 5.
56 Bellende Hunde beissen nicht. – Waldis, II, 36, 28; Eiselein, 332; Simrock, 5002; Lohrengel, I, 79.
Da der Hund mit dem Menschen fast über die ganze
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