Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 215 Wenn das am dürren Holz geschieht, was erst am grünen! - Eiselein, 319. 216 Wenn das am grünen Holz geschieht, was soll am dürren werden! - Tendlau, 930; Körte, 2944d; Braun, I, 1457. Holl.: Is dat in het groene hout, wat zal in het dorre zijn. (Harrebomee, I, 336.) 217 Wenn das grüne Holz anbrennt, was ist vom dürren zu erwarten. 218 Wenn das Holz brennt, muss man die Suppe kochen (den Brei wärmen). - Reinsberg II, 8. 219 Wenn das Holz nicht zu Pfeifen geräth, so geräth's zu Bolzen. 220 Wenn das Holz zu lustig brennt, wird es bald zu Asche. 221 Wenn des Holzes viel ist, so wird dass Fewer desto mehr. - Petri, II, 641. 222 Wenn dürr holtz vnten im feur liegt, so frisst es dass grün. - Lehmann, 145, 72. 223 Wenn ein Holz sich in der Wärme nicht beugt, was wird's in der Kälte thun! - Harms, 3. 224 Wenn es an Holz fehlt, muss man mit Stroh heizen. Die Neger in Surinam sagen, um den Gedanken auszudrücken, man muss sich zu helfen wissen; geht's nicht auf dem einen Wege, muss es auf einem andern gehen: Wenn kein Holz da ist, werf' ich Tau (Schlingpflanzen) ins Feuer. 225 Wenn Holz und Feld einander hilft, so gibt's ein gutes Jahr. Tobler (272) hat dies Sprichwort in der Form: Wenn Holz ond Feld enand helfid, so geds e guets Jahr. 226 Wenn krumb Holz wird schlecht, so wird zu Rom funden gut Recht. - Petri, II, 667. 227 Wenn man das Holz nicht anstreicht, wird's wurmstichig. - Parömiakon, 2272. Vortheilhafter Einfluss der äussern Bildung auf die innere Gesittung. 228 Wenn man das Holz vom Feuer thut, so hört es auf zu brennen. 229 Wenn man Holz haut, da gibt's Späne. 230 Wenn man nicht holtz anlegt (oder: wenn nit mehr Holz da ist), so verlischt das fewr. - Petri, II, 670; Lehmann, 466, 92. 231 Wenn man trucken Holtz hat, so kan man leichtlich fewer machen. - Henisch, 1088, 61. Lat.: Ligna arefacta facile concipiunt ignem, vel flammam. (Henisch, 1088, 62.) 232 Wenn's i's blutte Holz donnert, so git's e dürre Summer. (Solothurn.) - Schild, 110, 89. 233 Wenn's i's blutte Holz donnert, so schnei't i's grüene. (Solothurn.) - Schild, 110, 89. Wenn es im Frühling donnert, ehe die Blätter treiben, so folgt noch ein Nachwinter. 234 Wenn's nicht im Holz ist, so wird nichts. 235 Wenn's nit im Holz isch, so git's kei Pfyfe. (Solothurn.) - Schild, 62, 76. 236 Wer allerlei Holz aufliest, hat bald einen Haufen. - Simrock, 4914; Braun, I, 1456; Körte, 2940. 237 Wer faul holtz anlegt, der macht ein (grossen) Rauch. - Lehmann, 181, 8 u. 855, 12. Von schlechten Entschuldigungen. 238 Wer faul Holtz auffklauben wil, find bald ein Arm voll. - Gruter, III, 106; Lehmann, II, 872, 182. 239 Wer gut ins Holz ruft, erhält eine gute Antwort. - Simrock, 4912; Reinsberg III, 57. 240 Wer Holtz spaltet, der wird dauon verletzt. - Petri, II, 719. 241 Wer Holz hackt, darf kein Fleisch hacken. Arme Leute verdienen selten so viel, dass das Fleischessen bei ihnen gewöhnlich sein sollte. 242 Wer Holz hat, kann bald Späne machen. - Winckler, XVIII, 38. It.: Chi ha delle legna puo far delle scheggie. (Pazzaglia, 166, 4.) 243 Wer Holz haut ohne Acht, hat leicht einen Hieb ins Bein gemacht. "Dem gehts wie eim der Holtz will hawen, vnd thut nit fleissig vor sich schawen, hawt sich in seinen Schenckel selb, hott dennocht in der Hand das Helb." (Waldis, IV, 21.) [Spaltenumbruch] 244 Wer Holz lesen will, muss in den Wald gehen. Auch russisch Altmann VI, 423. 245 Wer Holz will fällen, darf die Axt nicht vergessen. - Reinsberg III, 24. 246 Wer im Holz arbeitet, wird nicht reich. - Simrock, 4909. 247 Wer kann alles krumme Holz gerade machen. Holl.: Wie kan alle krom hout regt maken. (Harrebomee, I, 337.) 248 Wer kein Holz hat, kann keine Scheite machen. Die Russen: Wenn Holz fehlt, dann fehlen auch die Scheite. (Altmann VI, 436.) 249 Wer mit Grünem holtz einwermt, der macht mehr rauch als hitz. - Lehmann, 144, 64 u. 409, 17; Sailer, 191; Eiselein, 319. Vorsicht bei der Anstellung junger Personen zu einflussreichen Aemtern. 250 Wer sein Holz z' Spen hackt, enn sein Brud z' Platz backt, enn sein Lerra (Leder) z' Rieme schneidt, der wird ball sein Sach geweiht. (Nassau.) - Kehrein, IV, 30. 251 Wer sein Holz zu Spänen hackt und sein Mehl zu Blätzen1 backt, der sammelt sich Tuch zum Bettelsack. (Eifel.) - Schulfreund, 5. 1) Kuchen, kleine Brote. 252 Wer sich vor dem Holze fürchtet, wird auf Eisen fallen. Um einem kleinen Uebel zu entgehen, lauft man oft einem grössern in die Arme. 253 Wer soll holtz tragen in den busch. - Petri, II, 767; Henisch, 568, 55. Lat.: Aliquem iis rebus augere velle, quibus ipse maxime abundet. (Henisch, 568, 53.) 254 Wer viel holtz anlegt, der macht das fewr grösser. - Lehmann, 181, 9. Viel Entschuldigen verschlimmert die Sache. 255 Wer viel Holz haut, macht viel Späne. Ung.: A ki sokat farag, sok forgacsa vagyon annak. (Gaal, 335.) 256 We's i d's blott Holz1 donnert, so gits gärn ä Rüüch2. (Bern.) - Zyro, 22. 1) Zu einer Zeit, wenn die Bäume noch keine Blätter getrieben haben. 2) Harte, kalte Witterung, Reif, Schnee. 257 Wie das Holtz ist, so gibts Späne. - Lehmann, 572, 77; Reinsberg VII, 29. 258 Wie das Holz, so der Nagel. - Reinsberg III, 58. Böhm.: Do hrubeho dreva hruby cyik dati treba. - Jake drevo, taky cvik. (Celakovsky, 87.) 259 Wie das Holz, so die Asche. 260 Wie man ins Holtz (hinein) rufft (schreit), so rufft man (schallt es) wieder herauss. - Petri, II, 791; Herberger, I, 2, 541; Bücking, 135 u. 208; Simrock, 4911; Reinsberg III, 57. Das Betragen und Verhalten anderer gegen uns wird durch unser Betragen gegen sie bedingt. Frz.: A beau jeu, beau retour. - Telle demande, telle reponse. - Tel son, tel echo. (Starschedel, 409.) Lat.: Contumeliam qui dicit, audit. (Gaal, 1662.) 261 Will dass holtz nit zun pfeiffen gerathen, so geraths zum boltz. - Garg., XXXIII, in Kloster, VIII, 397. 262 Wir sind auch Holz, sagten die Dornen, und knisterten sehr. 263 Wo altes Holz ist, da ist auch altes Geld. (Rott-Thal.) 264 Wo das Holz Risse hat, ist es leicht, Keile einzuschlagen. 265 Wo es kein Holz hat, da gibt es keine Pfeifen. 266 Wo Holt ehacket werd, da mötet ak Spööne placken (oder: da fallt ak Spööne). - Schambach, I, 275. Im Harz: Wu Hols gehackt wärd, fallen ach Schpän. (Lohrengel, I, 988.) Dän.: Hugg, saa falder spaaner. (Bohn I, 379.) 267 Wo Holz brennt, (da) steigt Rauch auf. (Estn.) 268 Wo ken Holt haugen (gehauen) ward, fallen ken Spöön. (Mecklenburg.) - Firmenich, I, 73, 12. 269 Wo man Holz hauet, da fallen Späne. - Simrock, 4907; Körte, 2944; Braun, I, 1455. Bei Streitigkeiten pflegt es nicht leicht ohne Schimpfreden und Verwundungen abzugehen. Auch von Aemtern. [Spaltenumbruch] 215 Wenn das am dürren Holz geschieht, was erst am grünen! – Eiselein, 319. 216 Wenn das am grünen Holz geschieht, was soll am dürren werden! – Tendlau, 930; Körte, 2944d; Braun, I, 1457. Holl.: Is dat in het groene hout, wat zal in het dorre zijn. 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215 Wenn das am dürren Holz geschieht, was erst am grünen! – Eiselein, 319.
216 Wenn das am grünen Holz geschieht, was soll am dürren werden! – Tendlau, 930; Körte, 2944d; Braun, I, 1457.
Holl.: Is dat in het groene hout, wat zal in het dorre zijn. (Harrebomée, I, 336.)
217 Wenn das grüne Holz anbrennt, was ist vom dürren zu erwarten.
218 Wenn das Holz brennt, muss man die Suppe kochen (den Brei wärmen). – Reinsberg II, 8.
219 Wenn das Holz nicht zu Pfeifen geräth, so geräth's zu Bolzen.
220 Wenn das Holz zu lustig brennt, wird es bald zu Asche.
221 Wenn des Holzes viel ist, so wird dass Fewer desto mehr. – Petri, II, 641.
222 Wenn dürr holtz vnten im feur liegt, so frisst es dass grün. – Lehmann, 145, 72.
223 Wenn ein Holz sich in der Wärme nicht beugt, was wird's in der Kälte thun! – Harms, 3.
224 Wenn es an Holz fehlt, muss man mit Stroh heizen.
Die Neger in Surinam sagen, um den Gedanken auszudrücken, man muss sich zu helfen wissen; geht's nicht auf dem einen Wege, muss es auf einem andern gehen: Wenn kein Holz da ist, werf' ich Tau (Schlingpflanzen) ins Feuer.
225 Wenn Holz und Feld einander hilft, so gibt's ein gutes Jahr.
Tobler (272) hat dies Sprichwort in der Form: Wenn Holz ond Feld enand helfid, so geds e guets Jahr.
226 Wenn krumb Holz wird schlecht, so wird zu Rom funden gut Recht. – Petri, II, 667.
227 Wenn man das Holz nicht anstreicht, wird's wurmstichig. – Parömiakon, 2272.
Vortheilhafter Einfluss der äussern Bildung auf die innere Gesittung.
228 Wenn man das Holz vom Feuer thut, so hört es auf zu brennen.
229 Wenn man Holz haut, da gibt's Späne.
230 Wenn man nicht holtz anlegt (oder: wenn nit mehr Holz da ist), so verlischt das fewr. – Petri, II, 670; Lehmann, 466, 92.
231 Wenn man trucken Holtz hat, so kan man leichtlich fewer machen. – Henisch, 1088, 61.
Lat.: Ligna arefacta facile concipiunt ignem, vel flammam. (Henisch, 1088, 62.)
232 Wenn's i's blutte Holz donnert, so git's e dürre Summer. (Solothurn.) – Schild, 110, 89.
233 Wenn's i's blutte Holz donnert, so schnei't i's grüene. (Solothurn.) – Schild, 110, 89.
Wenn es im Frühling donnert, ehe die Blätter treiben, so folgt noch ein Nachwinter.
234 Wenn's nicht im Holz ist, so wird nichts.
235 Wenn's nit im Holz isch, so git's kei Pfyfe. (Solothurn.) – Schild, 62, 76.
236 Wer allerlei Holz aufliest, hat bald einen Haufen. – Simrock, 4914; Braun, I, 1456; Körte, 2940.
237 Wer faul holtz anlegt, der macht ein (grossen) Rauch. – Lehmann, 181, 8 u. 855, 12.
Von schlechten Entschuldigungen.
238 Wer faul Holtz auffklauben wil, find bald ein Arm voll. – Gruter, III, 106; Lehmann, II, 872, 182.
239 Wer gut ins Holz ruft, erhält eine gute Antwort. – Simrock, 4912; Reinsberg III, 57.
240 Wer Holtz spaltet, der wird dauon verletzt. – Petri, II, 719.
241 Wer Holz hackt, darf kein Fleisch hacken.
Arme Leute verdienen selten so viel, dass das Fleischessen bei ihnen gewöhnlich sein sollte.
242 Wer Holz hat, kann bald Späne machen. – Winckler, XVIII, 38.
It.: Chi hà delle legna può far delle scheggie. (Pazzaglia, 166, 4.)
243 Wer Holz haut ohne Acht, hat leicht einen Hieb ins Bein gemacht.
„Dem gehts wie eim der Holtz will hawen, vnd thut nit fleissig vor sich schawen, hawt sich in seinen Schenckel selb, hott dennocht in der Hand das Helb.“ (Waldis, IV, 21.)
244 Wer Holz lesen will, muss in den Wald gehen.
Auch russisch Altmann VI, 423.
245 Wer Holz will fällen, darf die Axt nicht vergessen. – Reinsberg III, 24.
246 Wer im Holz arbeitet, wird nicht reich. – Simrock, 4909.
247 Wer kann alles krumme Holz gerade machen.
Holl.: Wie kan alle krom hout regt maken. (Harrebomée, I, 337.)
248 Wer kein Holz hat, kann keine Scheite machen.
Die Russen: Wenn Holz fehlt, dann fehlen auch die Scheite. (Altmann VI, 436.)
249 Wer mit Grünem holtz einwermt, der macht mehr rauch als hitz. – Lehmann, 144, 64 u. 409, 17; Sailer, 191; Eiselein, 319.
Vorsicht bei der Anstellung junger Personen zu einflussreichen Aemtern.
250 Wer sein Holz z' Spen hackt, enn sein Brud z' Platz backt, enn sein Lerra (Leder) z' Rieme schneidt, der wird ball sein Sach geweiht. (Nassau.) – Kehrein, IV, 30.
251 Wer sein Holz zu Spänen hackt und sein Mehl zu Blätzen1 backt, der sammelt sich Tuch zum Bettelsack. (Eifel.) – Schulfreund, 5.
1) Kuchen, kleine Brote.
252 Wer sich vor dem Holze fürchtet, wird auf Eisen fallen.
Um einem kleinen Uebel zu entgehen, lauft man oft einem grössern in die Arme.
253 Wer soll holtz tragen in den busch. – Petri, II, 767; Henisch, 568, 55.
Lat.: Aliquem iis rebus augere velle, quibus ipse maxime abundet. (Henisch, 568, 53.)
254 Wer viel holtz anlegt, der macht das fewr grösser. – Lehmann, 181, 9.
Viel Entschuldigen verschlimmert die Sache.
255 Wer viel Holz haut, macht viel Späne.
Ung.: A ki sokat farag, sok forgácsa vagyon annak. (Gaal, 335.)
256 We's i d's blott Holz1 donnert, so gits gärn ä Rüüch2. (Bern.) – Zyro, 22.
1) Zu einer Zeit, wenn die Bäume noch keine Blätter getrieben haben. 2) Harte, kalte Witterung, Reif, Schnee.
257 Wie das Holtz ist, so gibts Späne. – Lehmann, 572, 77; Reinsberg VII, 29.
258 Wie das Holz, so der Nagel. – Reinsberg III, 58.
Böhm.: Do hrubého dřeva hrubý cyik dáti třeba. – Jaké dřevo, taký cvik. (Čelakovsky, 87.)
259 Wie das Holz, so die Asche.
260 Wie man ins Holtz (hinein) rufft (schreit), so rufft man (schallt es) wieder herauss. – Petri, II, 791; Herberger, I, 2, 541; Bücking, 135 u. 208; Simrock, 4911; Reinsberg III, 57.
Das Betragen und Verhalten anderer gegen uns wird durch unser Betragen gegen sie bedingt.
Frz.: A beau jeu, beau retour. – Telle demande, telle réponse. – Tel son, tel écho. (Starschedel, 409.)
Lat.: Contumeliam qui dicit, audit. (Gaal, 1662.)
261 Will dass holtz nit zun pfeiffen gerathen, so geraths zum boltz. – Garg., XXXIII, in Kloster, VIII, 397.
262 Wir sind auch Holz, sagten die Dornen, und knisterten sehr.
263 Wo altes Holz ist, da ist auch altes Geld. (Rott-Thal.)
264 Wo das Holz Risse hat, ist es leicht, Keile einzuschlagen.
265 Wo es kein Holz hat, da gibt es keine Pfeifen.
266 Wo Holt ehacket werd, dâ mötet âk Spööne placken (oder: da fallt âk Spööne). – Schambach, I, 275.
Im Harz: Wu Hols gehackt wärd, fallen âch Schpän. (Lohrengel, I, 988.)
Dän.: Hugg, saa falder spaaner. (Bohn I, 379.)
267 Wo Holz brennt, (da) steigt Rauch auf. (Estn.)
268 Wo kên Holt haugen (gehauen) ward, fallen kên Spöön. (Mecklenburg.) – Firmenich, I, 73, 12.
269 Wo man Holz hauet, da fallen Späne. – Simrock, 4907; Körte, 2944; Braun, I, 1455.
Bei Streitigkeiten pflegt es nicht leicht ohne Schimpfreden und Verwundungen abzugehen. Auch von Aemtern.
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