Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch]
Hineintheilen. * Sie theilen sich hinein, wie die Raubvögel ins Aas. Lat.: Corvus oculos voret, canis intestina, caetera membra lupus. (Fasetius, 32.) Hineintragen. Trag' nichts hinein, trag' nichts heraus, so ist der Friede stets im Haus. - Hertz, 13. Hausinschrift im Unterinnthal. Hineintreiben. * Er wird sie hineintreiben, wie der Teufel die Advocaten in die Hölle. Hineinziehen. * 'S zieht nei, wie Gots Wort ei de Studenten. (Oberlausitz.) Wird z. B. gesagt, wenn das Leder gut die Schmiere annimmt. Hinfahren. * Do faart et hen un wi heft dat Nakeiken. (Holst.) Wenn man sich einen Vortheil oder eine Lust entwischen liess. Hinfallen. 1 Hinfallen ist keine Schande, aber liegen bleiben. Die Russen: Hinfallen ist erlaubt, aufstehen aber befohlen. (Altmann VI, 425.) *2 Er fällt hin, ehe die Flinte abbrennt. Lat.: Trepidas ante tubam. (Philippi, II, 223.) *3 Er fiel hin wie ein Nussack. Hingang. * Den Hingang vor den Hergang haben. - Grimmelshausen, Teutscher Michel; Simplic., I, 440; Mayer, II, 78. Zur Bezeichnung eines erfolglosen, nutzlosen Ganges. Hingehen. 1 Bu vill hei gätt, gätt ah wink hei. (Henneberg.) Wo viel hingeht, geht auch wenig hin. 2 Dar gan wi hen, mit Mester Markes. (Oldenburg.) - Frommann, II, 536, 113; Hauskalender, II; Eichwald, 1277; Bueren, 200. 3 Dar geit't hen, sä de Junge, do let he 'n Laus dansen. (Ostfries.) - Frommann, II, 536, 124; Eichwald, 916; Bueren, 332; Hoefer, 516. 4 Dar geit't hen, sä mall Jan, do hadd he sein Moor vör de Ploeg. (Ostfries.) - Hauskalender, IV. 5 De gradig (hurtig, schnell, stracks) hengeit, kann gradig wedderkamen. (Holst.) - Körte, 3694. 6 Doa goa wi her, sagte de Kreie, da hadde se de Hawik int Mul. (Büren.) 7 Einmal gehet hyn, komme aber (zum andern mahl) nicht wider. - Agricola I, 341; Theatrum Diabolorum, 279a; Gruter, I, 26. Warnung vor Wiederholung einer Handlung, die man einmal mit Uebereilung entschuldigt. 8 Gehe gemach hin vnd kom bald wieder. - Petri, II, 326. 9 Gehe hyn, werd ein kramer (ein schalck), sagt der hencker zu seinem knechte. - Agricola I, 226; Gruter, I, 42; Hoefer, 436. 10 Gehet hin, ihr Verdammten, in das höllische Feuer, sagte der Pfaff, als man eine kurze Predigt von ihm verlangte. - Sutor, 696. 11 Wer hingeht und wiederkommt, macht eine gute Reise. It.: Chi va e ritorna fa buon viaggio. (Pazzaglia, 15, 1; 406, 4.) 12 Wer langsam hingeht, kann langsam wiederkommen. - Reinsberg III, 13. 13 Wo geh' ich hin (um sie in Sicherheit zu essen), sagte ein armer Beduine, der eine weggeworfene Dattel fand. - Burckhardt, 137. *14 Da geht er hin und singet nicht. (Köthen.) *15 Da geht es alle hin, sagte Scheissinsbett. - Simrock, 8919; Hoefer, 907. *16 Da geit he hen, as de Hund an Swans. (Holst.) - Schütze, II, 172; IV, 232. Ist übel an- oder weggekommen. *17 Das soll ihm nicht so hingehen. *18 Doa geit he hen un singt nich moal. (Strelitz.) - Firmenich, III, 70, 15. *19 Ea kaun hingain, wou da Pfeffa woxt. (Steiermark.) - Firmenich, II, 766, 56. [Spaltenumbruch] *20 Er geht hin wie die Braut zum Tanz. Lustig und wohlgemuth. *21 Er geht hin, wohin er geschickt wird. - Tendlau, 356. Zur Bezeichnung eines aller Selbständigkeit e tbehrenden Menschen. *22 Es geht hin als her. - Franck, I, 53b u. 118b; II, 95a u. 101a. *23 Es geht wohl hin wie ein alt Weib am Stecken. *24 Es mag einmal hingehen. Frz.: Passe pour cela je le veux. (Kritzinger, 514b.) *25 Ga hen, föhl de Höner, of se 'n Ei heft, un danz' mit de Han! (Ostfries.) - Frommann, V, 428, 478; Bueren, 488; Hauskalender, III. *26 Ga hen na Hörsten, un leer 't beden. (Ostfries.) - Frommann, V, 428, 476; Bueren, 489; Hauskalender, III. *27 Ga hen un floit de Aanten wat vör. - Diermissen, 140. Um jemand abzufertigen. *28 Ga hen un giff de Katt 'n bäten Heu. - Schiller, III, 6b. Um jemand zu entfernen. *29 Ga hen un lause die in de Legde (Niederung), dann hest du ken Not, dat up de Hogde (Höhe) di de Lü(de) set. (Ostfries.) - Frommann, V, 428, 479; Bueren, 491; Eichwald, 1243; Hauskalender, III. *30 Ga hen und leere dat Weven, dann kannst du 'n Amt. (Ostfries.) - Frommann, V, 428, 477; Bueren, 490; Hauskalender, III. *31 Geh hin und sprich: Du bist dagewesen. (Meiningen.) Um zu sagen: Geh, Alberner, geh! *32 Geh hin, wo der Pfeffer wächst. - Binder II, 1444. *33 Goh hen un piss dein Moder up'n Kes, dat he frisch bleiwt. (Pommern.) Abweisung eines Zudringlings, der sich um Sachen bekümmert, die ihn nichts angehen. Hingelöbniss. Hingelöbniss vnd heimfarth sol man nicht lange lassen anstehen, denn der Teuffel ist vnledig. - Petri, II, 381. Hingiessen. Wenn man hingiesst, wo es schon nass ist, wird leicht eine Pfütze draus. - Simrock, 7922; Körte, 4807. Hingucken. * Er guckt daran hin, wie eine Kuh an ein neues Scheuerthor. (Rottenburg.) Hinhängen. Henge ymer hin. - Luther's Ms., S. 5. Hinkacken. Kacke du man hen, et is'r ganz reine, segt de Frau Wase. (Hildesheim.) - Hoefer, 1106. Hinkebein. Hinkebein spielt den Mann. - Eiselein, 312; Simrock, 4757. Lat.: Claudus optime virum agit. (Eiselein, 302.) Hinkehren. Wo man sich hinkehrt vnd wend, da seynd falsch Hertzen vnd vntrew Händ. - Lehmann, 92, 55. Hinken. 1 Am Hinken erkennt man den Lahmen. Lat.: E naevo cognoscere aliquem. (Faselius, 59.) 2 Auf das Hinken der Hunde und die Thränen der Frauen ist wenig zu bauen. 3 Besser hincken als gar auff Krücken gehen. - Petri, II, 37. 4 Besser hinken als sinken. - Eiselein, 312. 5 Es hinckt keyner an eines andern fuss (Wehe, Geschwür oder von fremdem Schaden). - Franck, I, 85a; Egenolff, 344b; Gruter, I, 31; Petri, II, 253; Gaal, 1581; Steiger, 217; Günther, 72; Winckler, XV, 72; Sailer, 184; Eiselein, 199; Körte, 2869; Simrock, 4755; Schottel, 1127b; Braun, I, 1383; Reinsberg IV, 103. Im Jeverlande: Der hinkt Nüms an sein Naber sin' faul Ben. (Firmenich, III, 13, 15.)
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Hineintheilen. * Sie theilen sich hinein, wie die Raubvögel ins Aas. Lat.: Corvus oculos voret, canis intestina, caetera membra lupus. (Fasetius, 32.) Hineintragen. Trag' nichts hinein, trag' nichts heraus, so ist der Friede stets im Haus. – Hertz, 13. Hausinschrift im Unterinnthal. Hineintreiben. * Er wird sie hineintreiben, wie der Teufel die Advocaten in die Hölle. Hineinziehen. * 'S zieht nei, wie Gôts Wort ei de Studenten. (Oberlausitz.) Wird z. B. gesagt, wenn das Leder gut die Schmiere annimmt. Hinfahren. * Do faart et hen un wi heft dat Nakîken. (Holst.) Wenn man sich einen Vortheil oder eine Lust entwischen liess. Hinfallen. 1 Hinfallen ist keine Schande, aber liegen bleiben. Die Russen: Hinfallen ist erlaubt, aufstehen aber befohlen. (Altmann VI, 425.) *2 Er fällt hin, ehe die Flinte abbrennt. Lat.: Trepidas ante tubam. (Philippi, II, 223.) *3 Er fiel hin wie ein Nussack. Hingang. * Den Hingang vor den Hergang haben. – Grimmelshausen, Teutscher Michel; Simplic., I, 440; Mayer, II, 78. Zur Bezeichnung eines erfolglosen, nutzlosen Ganges. Hingehen. 1 Bu vill hî gätt, gätt ah wink hî. (Henneberg.) Wo viel hingeht, geht auch wenig hin. 2 Dar gân wi hen, mit Mester Markes. (Oldenburg.) – Frommann, II, 536, 113; Hauskalender, II; Eichwald, 1277; Bueren, 200. 3 Dar geit't hen, sä de Junge, dô lêt he 'n Lûs dansen. (Ostfries.) – Frommann, II, 536, 124; Eichwald, 916; Bueren, 332; Hoefer, 516. 4 Dâr geit't hen, sä mall Jan, do hadd he sîn Moor vör de Ploeg. (Ostfries.) – Hauskalender, IV. 5 De gradig (hurtig, schnell, stracks) hengeit, kann gradig wedderkamen. (Holst.) – Körte, 3694. 6 Doa goa wi her, sagte de Kreie, da hadde se de Hawik int Mul. (Büren.) 7 Einmal gehet hyn, komme aber (zum andern mahl) nicht wider. – Agricola I, 341; Theatrum Diabolorum, 279a; Gruter, I, 26. Warnung vor Wiederholung einer Handlung, die man einmal mit Uebereilung entschuldigt. 8 Gehe gemach hin vnd kom bald wieder. – Petri, II, 326. 9 Gehe hyn, werd ein kramer (ein schalck), sagt der hencker zu seinem knechte. – Agricola I, 226; Gruter, I, 42; Hoefer, 436. 10 Gehet hin, ihr Verdammten, in das höllische Feuer, sagte der Pfaff, als man eine kurze Predigt von ihm verlangte. – Sutor, 696. 11 Wer hingeht und wiederkommt, macht eine gute Reise. It.: Chi và e ritorna fà buon viaggio. (Pazzaglia, 15, 1; 406, 4.) 12 Wer langsam hingeht, kann langsam wiederkommen. – Reinsberg III, 13. 13 Wo geh' ich hin (um sie in Sicherheit zu essen), sagte ein armer Beduine, der eine weggeworfene Dattel fand. – Burckhardt, 137. *14 Da geht er hin und singet nicht. (Köthen.) *15 Da geht es alle hin, sagte Scheissinsbett. – Simrock, 8919; Hoefer, 907. *16 Da geit he hen, as de Hund ân Swans. (Holst.) – Schütze, II, 172; IV, 232. 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Hingucken. * Er guckt daran hin, wie eine Kuh an ein neues Scheuerthor. (Rottenburg.) Hinhängen. Henge ymer hin. – Luther's Ms., S. 5. Hinkacken. Kacke du man hen, et is'r ganz reine, segt de Frû Wâse. (Hildesheim.) – Hoefer, 1106. Hinkebein. Hinkebein spielt den Mann. – Eiselein, 312; Simrock, 4757. Lat.: Claudus optime virum agit. (Eiselein, 302.) Hinkehren. Wo man sich hinkehrt vnd wend, da seynd falsch Hertzen vnd vntrew Händ. – Lehmann, 92, 55. Hinken. 1 Am Hinken erkennt man den Lahmen. Lat.: E naevo cognoscere aliquem. 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Hineintheilen.
* Sie theilen sich hinein, wie die Raubvögel ins Aas.
Lat.: Corvus oculos voret, canis intestina, caetera membra lupus. (Fasetius, 32.)
Hineintragen.
Trag' nichts hinein, trag' nichts heraus, so ist der Friede stets im Haus. – Hertz, 13.
Hausinschrift im Unterinnthal.
Hineintreiben.
* Er wird sie hineintreiben, wie der Teufel die Advocaten in die Hölle.
Hineinziehen.
* 'S zieht nei, wie Gôts Wort ei de Studenten. (Oberlausitz.)
Wird z. B. gesagt, wenn das Leder gut die Schmiere annimmt.
Hinfahren.
* Do faart et hen un wi heft dat Nakîken. (Holst.)
Wenn man sich einen Vortheil oder eine Lust entwischen liess.
Hinfallen.
1 Hinfallen ist keine Schande, aber liegen bleiben.
Die Russen: Hinfallen ist erlaubt, aufstehen aber befohlen. (Altmann VI, 425.)
*2 Er fällt hin, ehe die Flinte abbrennt.
Lat.: Trepidas ante tubam. (Philippi, II, 223.)
*3 Er fiel hin wie ein Nussack.
Hingang.
* Den Hingang vor den Hergang haben. – Grimmelshausen, Teutscher Michel; Simplic., I, 440; Mayer, II, 78.
Zur Bezeichnung eines erfolglosen, nutzlosen Ganges.
Hingehen.
1 Bu vill hî gätt, gätt ah wink hî. (Henneberg.)
Wo viel hingeht, geht auch wenig hin.
2 Dar gân wi hen, mit Mester Markes. (Oldenburg.) – Frommann, II, 536, 113; Hauskalender, II; Eichwald, 1277; Bueren, 200.
3 Dar geit't hen, sä de Junge, dô lêt he 'n Lûs dansen. (Ostfries.) – Frommann, II, 536, 124; Eichwald, 916; Bueren, 332; Hoefer, 516.
4 Dâr geit't hen, sä mall Jan, do hadd he sîn Moor vör de Ploeg. (Ostfries.) – Hauskalender, IV.
5 De gradig (hurtig, schnell, stracks) hengeit, kann gradig wedderkamen. (Holst.) – Körte, 3694.
6 Doa goa wi her, sagte de Kreie, da hadde se de Hawik int Mul. (Büren.)
7 Einmal gehet hyn, komme aber (zum andern mahl) nicht wider. – Agricola I, 341; Theatrum Diabolorum, 279a; Gruter, I, 26.
Warnung vor Wiederholung einer Handlung, die man einmal mit Uebereilung entschuldigt.
8 Gehe gemach hin vnd kom bald wieder. – Petri, II, 326.
9 Gehe hyn, werd ein kramer (ein schalck), sagt der hencker zu seinem knechte. – Agricola I, 226; Gruter, I, 42; Hoefer, 436.
10 Gehet hin, ihr Verdammten, in das höllische Feuer, sagte der Pfaff, als man eine kurze Predigt von ihm verlangte. – Sutor, 696.
11 Wer hingeht und wiederkommt, macht eine gute Reise.
It.: Chi và e ritorna fà buon viaggio. (Pazzaglia, 15, 1; 406, 4.)
12 Wer langsam hingeht, kann langsam wiederkommen. – Reinsberg III, 13.
13 Wo geh' ich hin (um sie in Sicherheit zu essen), sagte ein armer Beduine, der eine weggeworfene Dattel fand. – Burckhardt, 137.
*14 Da geht er hin und singet nicht. (Köthen.)
*15 Da geht es alle hin, sagte Scheissinsbett. – Simrock, 8919; Hoefer, 907.
*16 Da geit he hen, as de Hund ân Swans. (Holst.) – Schütze, II, 172; IV, 232.
Ist übel an- oder weggekommen.
*17 Das soll ihm nicht so hingehen.
*18 Doa geit he hen un singt nich moal. (Strelitz.) – Firmenich, III, 70, 15.
*19 Ea kaun hingain, wou da Pfeffa woxt. (Steiermark.) – Firmenich, II, 766, 56.
*20 Er geht hin wie die Braut zum Tanz.
Lustig und wohlgemuth.
*21 Er geht hin, wohin er geschickt wird. – Tendlau, 356.
Zur Bezeichnung eines aller Selbständigkeit e tbehrenden Menschen.
*22 Es geht hin als her. – Franck, I, 53b u. 118b; II, 95a u. 101a.
*23 Es geht wohl hin wie ein alt Weib am Stecken.
*24 Es mag einmal hingehen.
Frz.: Passe pour cela je le veux. (Kritzinger, 514b.)
*25 Ga hen, föhl de Höner, of se 'n Ei heft, un danz' mit de Hân! (Ostfries.) – Frommann, V, 428, 478; Bueren, 488; Hauskalender, III.
*26 Ga hen na Hörsten, un leer 't beden. (Ostfries.) – Frommann, V, 428, 476; Bueren, 489; Hauskalender, III.
*27 Ga hen un floit de Aanten wat vör. – Diermissen, 140.
Um jemand abzufertigen.
*28 Ga hen un giff de Katt 'n bäten Heu. – Schiller, III, 6b.
Um jemand zu entfernen.
*29 Ga hen un lûse die in de Legde (Niederung), dann hest du kên Nôt, dat up de Hôgde (Höhe) di de Lü(de) sêt. (Ostfries.) – Frommann, V, 428, 479; Bueren, 491; Eichwald, 1243; Hauskalender, III.
*30 Ga hen und leere dat Weven, dann kannst du 'n Amt. (Ostfries.) – Frommann, V, 428, 477; Bueren, 490; Hauskalender, III.
*31 Geh hin und sprich: Du bist dagewesen. (Meiningen.)
Um zu sagen: Geh, Alberner, geh!
*32 Geh hin, wo der Pfeffer wächst. – Binder II, 1444.
*33 Gôh hen un piss dîn Moder up'n Kês, dat he frisch blîwt. (Pommern.)
Abweisung eines Zudringlings, der sich um Sachen bekümmert, die ihn nichts angehen.
Hingelöbniss.
Hingelöbniss vnd heimfarth sol man nicht lange lassen anstehen, denn der Teuffel ist vnledig. – Petri, II, 381.
Hingiessen.
Wenn man hingiesst, wo es schon nass ist, wird leicht eine Pfütze draus. – Simrock, 7922; Körte, 4807.
Hingucken.
* Er guckt daran hin, wie eine Kuh an ein neues Scheuerthor. (Rottenburg.)
Hinhängen.
Henge ymer hin. – Luther's Ms., S. 5.
Hinkacken.
Kacke du man hen, et is'r ganz reine, segt de Frû Wâse. (Hildesheim.) – Hoefer, 1106.
Hinkebein.
Hinkebein spielt den Mann. – Eiselein, 312; Simrock, 4757.
Lat.: Claudus optime virum agit. (Eiselein, 302.)
Hinkehren.
Wo man sich hinkehrt vnd wend, da seynd falsch Hertzen vnd vntrew Händ. – Lehmann, 92, 55.
Hinken.
1 Am Hinken erkennt man den Lahmen.
Lat.: E naevo cognoscere aliquem. (Faselius, 59.)
2 Auf das Hinken der Hunde und die Thränen der Frauen ist wenig zu bauen.
3 Besser hincken als gar auff Krücken gehen. – Petri, II, 37.
4 Besser hinken als sinken. – Eiselein, 312.
5 Es hinckt keyner an eines andern fuss (Wehe, Geschwür oder von fremdem Schaden). – Franck, I, 85a; Egenolff, 344b; Gruter, I, 31; Petri, II, 253; Gaal, 1581; Steiger, 217; Günther, 72; Winckler, XV, 72; Sailer, 184; Eiselein, 199; Körte, 2869; Simrock, 4755; Schottel, 1127b; Braun, I, 1383; Reinsberg IV, 103.
Im Jeverlande: Der hinkt Nüms an sîn Naber sin' fûl Bên. (Firmenich, III, 13, 15.)
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