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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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1010 Gott sieht ins Herz, der Mensch aufs Auge. - Sailer, 216; Sprichwörterschatz, 24.

1011 Gott sieht man überall ins Gesicht. - Sprichwörterschatz, 6.

1012 Gott sieht mehr auf den Willen als aufs Werk.

Mhd.: Got siht den muot baz dan daz der man getuot. (Zingerle, 59.)

1013 Gott sieht mehr auf die Gemüther als auf die Güter.

1014 Gott sieht und rächt alles.

Böhm.: Tajne sam Buh sondi.

Frz.: Dieu voit tout. (Leroux, I, 12.)

Lat.: Est profecto deus, qui, quae nos gerimus auditque et videt. (Fischer, 81, 22; Seybold, 153; Philippi, I, 137.)

1015 Gott sihet allein den Glauben an, sonst kan für jhm kein Mensch bestahn. - Petri, I, 49; Henisch, 1634, 26.

1016 Gott sihets, Gott zürnet, Gott straffet. - Petri, II, 353.

Lat.: Aspiciunt oculis superi mortalia justis. (Seybold, 41.)

1017 Gott sind alle Dinge möglich.

1018 Gott sitzt hoch vnd sihet tieff herunder. - Henisch, 1713, 38; Petri, II, 353.

1019 Gott soll man preisen mit einem Leibe von Kupfer, einer Seele von Hanf und einem Herzen von Eisen.

1020 Gott soll man tragen mit frewden, die Welt mit Gedult. - Petri, I, 50.

1021 Gott sorget, aber wir sollen arbeiten. - Henisch, 1713, 51; Petri, II, 353; Schottel, 1141b.

Span.: Dios proveera, mas buen haz de paja se querra. (Bohn I, 214.)

1022 Gott sorget für die seinen. - Henisch, 1713, 52; Petri, II, 353.

Lat.: Deus providebit. (Gaal, 857.)

Lit.: Dewui daugiaus rup kaip mums, Diewas dawe Giedra, Diewas dus ir litaus. (Frischbier, 4207.)

1023 Gott sorget für die Vögelein vnd ernehret die Emslein vnd Würmlein vnter der Erden. - Petri, II, 353.

Die Russen: Gott fettet die Federn den Vögeln, die im Wasser leben. (Altmann V, 88.)

1024 Gott sorgt dafür, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. - Körte, 2353; Körte2, 2912; Braun, I, 946; Lohrengel, I, 334.

1025 Gott sorgt dafür, dass die Wölfe den Mond nicht fressen.

Frz.: Dieu garde la lune des loups. (Bohn I, 15.)

1026 Gott spannet offt zwey vngleiche zusammen, damit niemand stoltz werde vnd ein jeder sein Creutz hab vnd eins mit dem andern hinkomme. - Petri, II, 354.

1027 Gott spielt mehr Donner als Blitz herab. - Sprichwörterschatz, 205.

1028 Gott spricht auch mit einem Achtziger, wenn er ihn nur hören will.

Die Russen: Gott spricht zu allen Zeiten, man muss nur die Ohren aufthun. (Altmann VI, 492.)

1029 Gott spricht: Die Rach' ist mein.

Lat.: Deo vindicta. - Illius rei Deus est ultor, cuius non est auctor. (Fischer, 61, 29.)

1030 Gott spricht zum Platzregen, so ist er da mit Macht. - Petri, II, 842.

1031 Gott spricht zum Schnee, so ist er bald auff Erden. - Petri, II, 842.

1032 Gott steckt seinen Feinden einen Pflock für, der heisst: Trotz. - Luther's Werke, II, 228a.

Er macht, dass sie ihre Anschläge nicht ausführen können.

1033 Gott stehet dem frommen bey. - Henisch, 1707, 11; Petri, I, 50.

1034 Gott stellt sich offt, als wolt er nicht, vnd hat doch hilff schon zugericht. - Henisch, 1710, 42; Petri, I, 50.

1035 Gott sticht bald ein Loch in die Blase, so ist's aus.

"Gott lässt etliche gross und mächtig sich erheben. Wenn nun die Blase voll ist, und iedermann meinet, sie liegen ob, so sticht Gott ein Loch in die Blassen, so ists gar aus." (Luther's Werke, I, 467.)

1036 Gott stösst tausend Mann mit einem Strohhalm um. - Luthers' Tischreden, Kap. 35.

[Spaltenumbruch] 1037 Gott straffet einen buben mit dem andern, schelcke mit schelcken. - Henisch, 543, 60; Petri, II, 324.

1038 Gott straffet mit schmertzen all vntrewe hertzen. - Petri, II, 354.

1039 Gott straffet schälck mit schälcken, ein Zeitigen mit einem Vnzeitigen. - Lehmann, II, 231, 159; Henisch, 1713, 43.

Die Russen: Gott lässt einen Dieb den andern bestehlen. Gott straft Schelme durch Narren. (Altmann VI, 509.)

1040 Gott strafft ein bösen durch den andern. - Lehmann, 804, 2.

"Strenge Obrigkeit durch vffrürische Vnterthanen."

1041 Gott strafft Vnrecht mit Vnrecht. - Lehmann, 804, 2.

1042 Gott straft Buben mit Buben. - Simrock, 1368; Eiselein, 100.

Lat.: Cretensis Cretensem invenit. (Erasm., 851.) - Fallacia fallaciam trudit. (Erasm., 593.)

1043 Gott straft die Laster, nicht die Religion. - Opel, 394.

1044 Gott straft gemeiniglich Tyrannei mit Rebellion. - Opel, 383.

1045 Gott straft nach langem Verzicht, ohn' dass er spricht.

Die Serben sagen: Gott posaunt es nicht aus, warum er den Menschen verdirbt. (Reinsberg I, 12.)

1046 Gott straft nicht ohn' Ursach.

1047 Gott straft offt hie, dass er dort schon. - Petri, I, 50.

1048 Gott straft, was Menschen nicht strafen.

1049 Gott straft, was verborgen geschieht, die Obrigkeit nur, was sie sieht.

Dän.: Gud straffer de hemmelige (skiulde), övrigheden de aabenbare synder. (Prov. dan., 256.)

1050 Gott stüret (steuert) de Böme, dat se nich in den Heven (Himmel) wassen. (Oldenburg.) - Schütze, IV, 218; Goldschmidt, 53; Firmenich, I, 233, 62; Eichwald, 145; für Lippstadt: Firmenich, I, 344, 3; für Soest: Firmenich, I, 349, 58; hochdeutsch bei Latendorf II, 15; Petri, II, 354; Körte, 2353.

Lat.: Desine magna loqui, perdit deus omne superbum. (Philippi, I, 116; Seybold, 1032.)

1051 Gott sucht die, die ihn nicht suchen.

Die Russen: Wer nicht zu Gott geht, zu dem geht Gott selbst. (Altmann VII, 477.)

1052 Gott sucht die Seinen (seine Freunde) heim. - Eiselein, 248.

Der Entlebucher sagte aber: "I nett, er hält mi nit funde."

1053 Gott sucht vns zuvor, ehe denn wir jhn. - Petri, I, 48.

1054 Gott tadelt zwar den Menschen, aber er spottet seiner nicht.

1055 Gott thäte, was wir wollten, wenn wir nur thäten, was wir sollten.

Frz.: Autre chose Dieu ne veut que ce qu'on doit, et ce qu'on peut.

1056 Gott theilet einem jegklichen sein mass zu, das er leyde. - Henisch, 1713, 65.

1057 Gott theilet seine Gaben vngleich auss. - Henisch, 1329, 21; Petri, II, 355.

Lat.: Omnibus ex aequo non dant sua munera Divi. (Binder I, 1292; II, 2409; Philippi, II, 71; Seybold, 413.)

1058 Gott thut mit glück ergötzen, die jhr Hoffnung auff jhn setzen. - Henisch, 1709, 10; Petri, I, 52.

1059 Gott thut nichts vbels. - Agricola I, 709; Lehmann, II, 231, 160; Petri, II, 355; Blum, 20.

1060 Gott thut, was er will, der Mensch, was er kann. - Sprichwörterschatz, 46; Winckler, XIX, 31.

1061 Gott trägt sich selbst feil allen Creaturen, ein jeder sehe, dass er nur sein genug empfahe. - Petri, I, 52.

1062 Gott tränket die Seinigen mit Wollust als mit einem Strom. - Ps. 36, 9; Fabricius, 5.

1063 Gott treugt nicht und wird nicht betrogen. - Eiselein, 250.

Lat.: Multa noris oportet, quibus deum fallas. (Eiselein, 250.)

[Spaltenumbruch]

1010 Gott sieht ins Herz, der Mensch aufs Auge.Sailer, 216; Sprichwörterschatz, 24.

1011 Gott sieht man überall ins Gesicht.Sprichwörterschatz, 6.

1012 Gott sieht mehr auf den Willen als aufs Werk.

Mhd.: Got siht den muot baz dan daz der man getuot. (Zingerle, 59.)

1013 Gott sieht mehr auf die Gemüther als auf die Güter.

1014 Gott sieht und rächt alles.

Böhm.: Tajné sám Bůh sondí.

Frz.: Dieu voit tout. (Leroux, I, 12.)

Lat.: Est profecto deus, qui, quae nos gerimus auditque et videt. (Fischer, 81, 22; Seybold, 153; Philippi, I, 137.)

1015 Gott sihet allein den Glauben an, sonst kan für jhm kein Mensch bestahn.Petri, I, 49; Henisch, 1634, 26.

1016 Gott sihets, Gott zürnet, Gott straffet.Petri, II, 353.

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1017 Gott sind alle Dinge möglich.

1018 Gott sitzt hoch vnd sihet tieff herunder.Henisch, 1713, 38; Petri, II, 353.

1019 Gott soll man preisen mit einem Leibe von Kupfer, einer Seele von Hanf und einem Herzen von Eisen.

1020 Gott soll man tragen mit frewden, die Welt mit Gedult.Petri, I, 50.

1021 Gott sorget, aber wir sollen arbeiten.Henisch, 1713, 51; Petri, II, 353; Schottel, 1141b.

Span.: Dios proveerá, mas buen haz de paja se querrá. (Bohn I, 214.)

1022 Gott sorget für die seinen.Henisch, 1713, 52; Petri, II, 353.

Lat.: Deus providebit. (Gaal, 857.)

Lit.: Dewui daugiaus rup kaip mums, Diewas dawe Giedra, Diewas dus ir litaus. (Frischbier, 4207.)

1023 Gott sorget für die Vögelein vnd ernehret die Emslein vnd Würmlein vnter der Erden.Petri, II, 353.

Die Russen: Gott fettet die Federn den Vögeln, die im Wasser leben. (Altmann V, 88.)

1024 Gott sorgt dafür, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen.Körte, 2353; Körte2, 2912; Braun, I, 946; Lohrengel, I, 334.

1025 Gott sorgt dafür, dass die Wölfe den Mond nicht fressen.

Frz.: Dieu garde la lune des loups. (Bohn I, 15.)

1026 Gott spannet offt zwey vngleiche zusammen, damit niemand stoltz werde vnd ein jeder sein Creutz hab vnd eins mit dem andern hinkomme.Petri, II, 354.

1027 Gott spielt mehr Donner als Blitz herab.Sprichwörterschatz, 205.

1028 Gott spricht auch mit einem Achtziger, wenn er ihn nur hören will.

Die Russen: Gott spricht zu allen Zeiten, man muss nur die Ohren aufthun. (Altmann VI, 492.)

1029 Gott spricht: Die Rach' ist mein.

Lat.: Deo vindicta. – Illius rei Deus est ultor, cuius non est auctor. (Fischer, 61, 29.)

1030 Gott spricht zum Platzregen, so ist er da mit Macht.Petri, II, 842.

1031 Gott spricht zum Schnee, so ist er bald auff Erden.Petri, II, 842.

1032 Gott steckt seinen Feinden einen Pflock für, der heisst: Trotz.Luther's Werke, II, 228a.

Er macht, dass sie ihre Anschläge nicht ausführen können.

1033 Gott stehet dem frommen bey.Henisch, 1707, 11; Petri, I, 50.

1034 Gott stellt sich offt, als wolt er nicht, vnd hat doch hilff schon zugericht.Henisch, 1710, 42; Petri, I, 50.

1035 Gott sticht bald ein Loch in die Blase, so ist's aus.

„Gott lässt etliche gross und mächtig sich erheben. Wenn nun die Blase voll ist, und iedermann meinet, sie liegen ob, so sticht Gott ein Loch in die Blassen, so ists gar aus.“ (Luther's Werke, I, 467.)

1036 Gott stösst tausend Mann mit einem Strohhalm um.Luthers' Tischreden, Kap. 35.

[Spaltenumbruch] 1037 Gott straffet einen buben mit dem andern, schelcke mit schelcken.Henisch, 543, 60; Petri, II, 324.

1038 Gott straffet mit schmertzen all vntrewe hertzen.Petri, II, 354.

1039 Gott straffet schälck mit schälcken, ein Zeitigen mit einem Vnzeitigen.Lehmann, II, 231, 159; Henisch, 1713, 43.

Die Russen: Gott lässt einen Dieb den andern bestehlen. Gott straft Schelme durch Narren. (Altmann VI, 509.)

1040 Gott strafft ein bösen durch den andern.Lehmann, 804, 2.

„Strenge Obrigkeit durch vffrürische Vnterthanen.“

1041 Gott strafft Vnrecht mit Vnrecht.Lehmann, 804, 2.

1042 Gott straft Buben mit Buben.Simrock, 1368; Eiselein, 100.

Lat.: Cretensis Cretensem invenit. (Erasm., 851.) – Fallacia fallaciam trudit. (Erasm., 593.)

1043 Gott straft die Laster, nicht die Religion.Opel, 394.

1044 Gott straft gemeiniglich Tyrannei mit Rebellion.Opel, 383.

1045 Gott straft nach langem Verzicht, ohn' dass er spricht.

Die Serben sagen: Gott posaunt es nicht aus, warum er den Menschen verdirbt. (Reinsberg I, 12.)

1046 Gott straft nicht ohn' Ursach.

1047 Gott straft offt hie, dass er dort schon.Petri, I, 50.

1048 Gott straft, was Menschen nicht strafen.

1049 Gott straft, was verborgen geschieht, die Obrigkeit nur, was sie sieht.

Dän.: Gud straffer de hemmelige (skiulde), øvrigheden de aabenbare synder. (Prov. dan., 256.)

1050 Gott stüret (steuert) de Böme, dat se nich in den Heven (Himmel) wassen. (Oldenburg.) – Schütze, IV, 218; Goldschmidt, 53; Firmenich, I, 233, 62; Eichwald, 145; für Lippstadt: Firmenich, I, 344, 3; für Soest: Firmenich, I, 349, 58; hochdeutsch bei Latendorf II, 15; Petri, II, 354; Körte, 2353.

Lat.: Desine magna loqui, perdit deus omne superbum. (Philippi, I, 116; Seybold, 1032.)

1051 Gott sucht die, die ihn nicht suchen.

Die Russen: Wer nicht zu Gott geht, zu dem geht Gott selbst. (Altmann VII, 477.)

1052 Gott sucht die Seinen (seine Freunde) heim.Eiselein, 248.

Der Entlebucher sagte aber: „I nett, er hält mi nit funde.“

1053 Gott sucht vns zuvor, ehe denn wir jhn.Petri, I, 48.

1054 Gott tadelt zwar den Menschen, aber er spottet seiner nicht.

1055 Gott thäte, was wir wollten, wenn wir nur thäten, was wir sollten.

Frz.: Autre chose Dieu ne veut que ce qu'on doit, et ce qu'on peut.

1056 Gott theilet einem jegklichen sein mass zu, das er leyde.Henisch, 1713, 65.

1057 Gott theilet seine Gaben vngleich auss.Henisch, 1329, 21; Petri, II, 355.

Lat.: Omnibus ex aequo non dant sua munera Divi. (Binder I, 1292; II, 2409; Philippi, II, 71; Seybold, 413.)

1058 Gott thut mit glück ergötzen, die jhr Hoffnung auff jhn setzen.Henisch, 1709, 10; Petri, I, 52.

1059 Gott thut nichts vbels.Agricola I, 709; Lehmann, II, 231, 160; Petri, II, 355; Blum, 20.

1060 Gott thut, was er will, der Mensch, was er kann.Sprichwörterschatz, 46; Winckler, XIX, 31.

1061 Gott trägt sich selbst feil allen Creaturen, ein jeder sehe, dass er nur sein genug empfahe.Petri, I, 52.

1062 Gott tränket die Seinigen mit Wollust als mit einem Strom.Ps. 36, 9; Fabricius, 5.

1063 Gott treugt nicht und wird nicht betrogen.Eiselein, 250.

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[[23]/0029] 1010 Gott sieht ins Herz, der Mensch aufs Auge. – Sailer, 216; Sprichwörterschatz, 24. 1011 Gott sieht man überall ins Gesicht. – Sprichwörterschatz, 6. 1012 Gott sieht mehr auf den Willen als aufs Werk. Mhd.: Got siht den muot baz dan daz der man getuot. (Zingerle, 59.) 1013 Gott sieht mehr auf die Gemüther als auf die Güter. 1014 Gott sieht und rächt alles. Böhm.: Tajné sám Bůh sondí. Frz.: Dieu voit tout. (Leroux, I, 12.) Lat.: Est profecto deus, qui, quae nos gerimus auditque et videt. (Fischer, 81, 22; Seybold, 153; Philippi, I, 137.) 1015 Gott sihet allein den Glauben an, sonst kan für jhm kein Mensch bestahn. – Petri, I, 49; Henisch, 1634, 26. 1016 Gott sihets, Gott zürnet, Gott straffet. – Petri, II, 353. Lat.: Aspiciunt oculis superi mortalia justis. (Seybold, 41.) 1017 Gott sind alle Dinge möglich. 1018 Gott sitzt hoch vnd sihet tieff herunder. – Henisch, 1713, 38; Petri, II, 353. 1019 Gott soll man preisen mit einem Leibe von Kupfer, einer Seele von Hanf und einem Herzen von Eisen. 1020 Gott soll man tragen mit frewden, die Welt mit Gedult. – Petri, I, 50. 1021 Gott sorget, aber wir sollen arbeiten. – Henisch, 1713, 51; Petri, II, 353; Schottel, 1141b. Span.: Dios proveerá, mas buen haz de paja se querrá. (Bohn I, 214.) 1022 Gott sorget für die seinen. – Henisch, 1713, 52; Petri, II, 353. Lat.: Deus providebit. (Gaal, 857.) Lit.: Dewui daugiaus rup kaip mums, Diewas dawe Giedra, Diewas dus ir litaus. (Frischbier, 4207.) 1023 Gott sorget für die Vögelein vnd ernehret die Emslein vnd Würmlein vnter der Erden. – Petri, II, 353. Die Russen: Gott fettet die Federn den Vögeln, die im Wasser leben. (Altmann V, 88.) 1024 Gott sorgt dafür, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. – Körte, 2353; Körte2, 2912; Braun, I, 946; Lohrengel, I, 334. 1025 Gott sorgt dafür, dass die Wölfe den Mond nicht fressen. Frz.: Dieu garde la lune des loups. (Bohn I, 15.) 1026 Gott spannet offt zwey vngleiche zusammen, damit niemand stoltz werde vnd ein jeder sein Creutz hab vnd eins mit dem andern hinkomme. – Petri, II, 354. 1027 Gott spielt mehr Donner als Blitz herab. – Sprichwörterschatz, 205. 1028 Gott spricht auch mit einem Achtziger, wenn er ihn nur hören will. Die Russen: Gott spricht zu allen Zeiten, man muss nur die Ohren aufthun. (Altmann VI, 492.) 1029 Gott spricht: Die Rach' ist mein. Lat.: Deo vindicta. – Illius rei Deus est ultor, cuius non est auctor. (Fischer, 61, 29.) 1030 Gott spricht zum Platzregen, so ist er da mit Macht. – Petri, II, 842. 1031 Gott spricht zum Schnee, so ist er bald auff Erden. – Petri, II, 842. 1032 Gott steckt seinen Feinden einen Pflock für, der heisst: Trotz. – Luther's Werke, II, 228a. Er macht, dass sie ihre Anschläge nicht ausführen können. 1033 Gott stehet dem frommen bey. – Henisch, 1707, 11; Petri, I, 50. 1034 Gott stellt sich offt, als wolt er nicht, vnd hat doch hilff schon zugericht. – Henisch, 1710, 42; Petri, I, 50. 1035 Gott sticht bald ein Loch in die Blase, so ist's aus. „Gott lässt etliche gross und mächtig sich erheben. Wenn nun die Blase voll ist, und iedermann meinet, sie liegen ob, so sticht Gott ein Loch in die Blassen, so ists gar aus.“ (Luther's Werke, I, 467.) 1036 Gott stösst tausend Mann mit einem Strohhalm um. – Luthers' Tischreden, Kap. 35. 1037 Gott straffet einen buben mit dem andern, schelcke mit schelcken. – Henisch, 543, 60; Petri, II, 324. 1038 Gott straffet mit schmertzen all vntrewe hertzen. – Petri, II, 354. 1039 Gott straffet schälck mit schälcken, ein Zeitigen mit einem Vnzeitigen. – Lehmann, II, 231, 159; Henisch, 1713, 43. Die Russen: Gott lässt einen Dieb den andern bestehlen. Gott straft Schelme durch Narren. (Altmann VI, 509.) 1040 Gott strafft ein bösen durch den andern. – Lehmann, 804, 2. „Strenge Obrigkeit durch vffrürische Vnterthanen.“ 1041 Gott strafft Vnrecht mit Vnrecht. – Lehmann, 804, 2. 1042 Gott straft Buben mit Buben. – Simrock, 1368; Eiselein, 100. Lat.: Cretensis Cretensem invenit. (Erasm., 851.) – Fallacia fallaciam trudit. (Erasm., 593.) 1043 Gott straft die Laster, nicht die Religion. – Opel, 394. 1044 Gott straft gemeiniglich Tyrannei mit Rebellion. – Opel, 383. 1045 Gott straft nach langem Verzicht, ohn' dass er spricht. Die Serben sagen: Gott posaunt es nicht aus, warum er den Menschen verdirbt. (Reinsberg I, 12.) 1046 Gott straft nicht ohn' Ursach. 1047 Gott straft offt hie, dass er dort schon. – Petri, I, 50. 1048 Gott straft, was Menschen nicht strafen. 1049 Gott straft, was verborgen geschieht, die Obrigkeit nur, was sie sieht. Dän.: Gud straffer de hemmelige (skiulde), øvrigheden de aabenbare synder. (Prov. dan., 256.) 1050 Gott stüret (steuert) de Böme, dat se nich in den Heven (Himmel) wassen. (Oldenburg.) – Schütze, IV, 218; Goldschmidt, 53; Firmenich, I, 233, 62; Eichwald, 145; für Lippstadt: Firmenich, I, 344, 3; für Soest: Firmenich, I, 349, 58; hochdeutsch bei Latendorf II, 15; Petri, II, 354; Körte, 2353. Lat.: Desine magna loqui, perdit deus omne superbum. (Philippi, I, 116; Seybold, 1032.) 1051 Gott sucht die, die ihn nicht suchen. Die Russen: Wer nicht zu Gott geht, zu dem geht Gott selbst. (Altmann VII, 477.) 1052 Gott sucht die Seinen (seine Freunde) heim. – Eiselein, 248. Der Entlebucher sagte aber: „I nett, er hält mi nit funde.“ 1053 Gott sucht vns zuvor, ehe denn wir jhn. – Petri, I, 48. 1054 Gott tadelt zwar den Menschen, aber er spottet seiner nicht. 1055 Gott thäte, was wir wollten, wenn wir nur thäten, was wir sollten. Frz.: Autre chose Dieu ne veut que ce qu'on doit, et ce qu'on peut. 1056 Gott theilet einem jegklichen sein mass zu, das er leyde. – Henisch, 1713, 65. 1057 Gott theilet seine Gaben vngleich auss. – Henisch, 1329, 21; Petri, II, 355. Lat.: Omnibus ex aequo non dant sua munera Divi. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [23]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/29>, abgerufen am 18.05.2024.