Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 207 Wie die Henne, so die Küchlein. - Parömiakon, 2584. 208 Wie man die Henne füttert, so legt sie. Holl.: Hoe beter de hen gevoerd wordt, hoe beter zij legt. (Harrebomee, I, 305.) 209 Wiese Hennen leggen de Eier leglech (leicht) en de Netelen. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 38. 210 Wo die Henne ihre Eier, da hat sie ihre Augen. Port.: Onde fogo nao ha, fumo nao se levanta. (Bohn, I, 289.) 211 Wo die Henne ist, da scharrt sie. 212 Wo die Henne kein Ei findet, da legt sie keins hin. Man sammelt nicht Schätze, es muss ein Anfang zum Reichthum sein. Holl.: De hennen leggen gaarne waar zij een ei zien. (Bohn I, 305.) 213 Wo die Henne kräht den Hahn hinaus, da steht es übel im Haus. (S. 177.) Poln.: Biada temu dworowi, gdzie wybodzie krowa wolowi. - Nie dobrze tam, gdzie maz w spodnicy a zona w gatkach chodzi. (Lompa, 6 u. 22.) 214 Wo die Henne kräht und der Hahn ist stumm, da steht's mit dem Frieden krumm. 215 Wo die Henne kräht und der Hahn schweigt, da geht's liederlich zu. - Körte, 2751; Simrock, 4561. Frz.: La poule ne doit pas chanter devant le coq. 216 Wo eine Henne hinlegen soll, muss schon ein Ei liegen. 217 Wo ist die Henne, die goldene Eier legt? Die Letten: Hast du nur erst die silberne Henne, so wirst du auch bald die goldenen Eier haben. Es ist, wie man auch sonst sagen hört, nur um die erste Million zu thun. 218 Zwölf der Hennen zwingt ein Hahn und ein Weib halb so viel Mann. - Eiselein, 271. "Eine Henne die meistert zwölf Hahn, dass sie ihr legen Eier." *219 Dar schall neien Henn' oder Hahn na kraien. (Ovelgönne.) - Firmenich, III, 25, 31. *220 Das ist eine Henne mit Sporen. Ein durchtriebenes, verschmitztes Weib. Holl.: Het is eene hen met sporen. (Harrebomee, I, 304.) *221 Die Henne hat das Ei noch nicht gelegt. Wenn man zu früh Rühmens von etwas macht. *222 Die Henne hat den Pips. Holl.: De hen leeft nog, al heeft ze de pip. (Harrebomee, I, 304.) Span.: Viva la gallina, y viva con su pepita. (Cahier, 3432.) *223 Die Henne legt nicht mehr. Entweder mit dem Tone auf "die": diese Einnahmequelle ist versiegt, oder mit dem Tone auf "legt": die Frau hat aufgehört, Kinder zu bekommen. *224 Die Henne locken, um das Ei zu gewinnen. Holl.: Hij zal het hennetje wel inlokken, om er een eitje van te hebben. (Harrebomee, I, 305.) *225 Die Henne sammt den Küchlein essen (geniessen). - Parömiakon, 2136. Mutter und Tochter zugleich lieben. *226 Die Henne tödten, um ein Ei zu gewinnen. Frz.: Tuer la poule pour avoir l'oeuf. (Lendroy, 1240.) *227 Die Henne will den Hahn überkrähen. Holl.: De hen overkraait den haan. (Harrebomee, I, 304.) *228 Do hod a plinti Henn a Kenddl gfuntn. (Steiermark.) - Firmenich, II, 767, 80. Da hat eine blinde Henne ein Körnlein gefunden. *229 Dös kratzt ke' Ha' (keine Henne) mer 'raus. (Franken.) - Frommann, VI, 317, 187. Ist nicht mehr ungeschrieben, ungeschehen zu machen. *230 Eine Henne kratzt mit den Füssen nicht so viel als er mit seinen Schuhen. *231 Eine Henne melken wollen. *232 Eine Henne mit einem Heuwagen abholen. Von einem kleinen Mädchen und einem sehr grossen Freier. *233 Eine Henne suchen und eine Gans verlieren. Poln.: Kurki szukal, gaske stracil. (Lompa, 19.) *234 Er ist von einer weissen Henne ausgebrütet. (Altröm.) D. h. unter glücklichen Umständen geboren. Den Römern war die weisse Farbe ein Zeichen des Glücks. *235 Er meint, er liegt bei der weissen Henne. (Baiern.) Er bildet sich ein, sehr gescheit zu sein. [Spaltenumbruch] *236 Er weiss die Henne zu pflücken, ohne dass sie schreit. Holl.: Hij weet de hen te plukken, zonder dat ze schreeuwt. (Harrebomee, I, 304.) *237 Er wird seine Henne nicht bei Regenwetter verkaufen. Er versteht seinen Vortheil. *238 Es geht ihm wie einer Henne, die Enten ausgebrütet hat. Von schwachen Menschen, die Dinge unternehmen, deren Aus- oder Durchführung über ihre Kräfte geht. *239 Es ist ein Hans Henne. Durch diese witzige Zusammenstellung eines männlichen mit einem weiblichen Namen bezeichnet man eine männliche Person, die sich mit Dingen beschäftigt, welche (Küche, Keller) vorherrschend in den Bereich weiblicher Thätigkeit gehören. *240 Es ist eine Henne, die gatzt, aber nicht legt. (Franken.) Von einer Frau, die zwar geschlechtliche Bedürfnisse hat, aber unfruchtbar ist. *241 Es ist eine Henne, die vorm Hahn singt. Lat.: Gallinam prae gallo cantare. (Bovill, 95.) *242 Es ist ihr wie einer Henne zu Muth, die den Breit verloren hat. (Schles.) *243 I häd bald a schwarze Henna verlobt. (Baiern.) - Klein I, 192. Wird gesagt, wenn jemand lange ausgeblieben ist. *244 Ik san egh onner a Han breat. (Nordfries.) - Johansen, 72. *245 Ja, Henne! - Stricker, 1301-50. Ein Ausruf wie etwa unser: Ja, des Kukuks, ei der Tausend. (S. Hennenei.) *246 Lass die Henne erst auf ihre Eier kommen. Warte die Zeit ab. *247 Mit den Hennen aufsitzen. (Rottenburg.) *248 O wat, tütteretütt, met den Hennen noam Ossen. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 81, 8. Um zu sagen, das ist unglaublich. *249 'S ies ass wenn anne blinde Henne a Körnel findt. - Robinson, 296. *250 Wan die Hennen vor sich kratzen (scharren). - Schottel, 1124a; Eyering, III, 373; Körte, 2762a. Wird es geschehen, d. h. nie. (S. Nimmerstag.) *251 Wie Henne vnd Else tantzen. - Henisch, 873, 65. Hennegau. Hennegau hat keinen andern Herrn als Gott. - Deutsche Romanzeitung, III, 47, 868. Hennchen. Os 't Hennetje vor 't Hoantje kroayt, 't goa dickers ol bekoayt. (Franz. Flandern.) - Firmenich, III, 698, 33. Wenn das Hennchen vor dem Hähnchen kräht, so geht öfters alles verkehrt. Henneke. * Henneke vör allen Hölen. (Hamburg.) - Richey, 93; Eichwald, 1520; Körte, 2763. Von einem, der aus Vorwitz hinter allem her ist und die Finger in alle Löcher steckt. (S. Hähnke.) Hennendreck. Hennendreck1 macht der Koh den Stärtz fett. (Bedburg.) 1) Es ist Acker-Ehrenpreis gemeint. Hennenei. Spuk Hennenei! Im Hanauischen für entsprechend dem Ausruf: Ei der Tausend! Ja des Kukuks! (Grimm, Altdeutsche Wälder, III, 208.) Hennengreifer. 1 Dem Hennengreifer ist eine rechte Frau nicht hold. - Eiselein, 200; Körte, 4585. 2 Ein rechter Hennengreifer gäbe ein gute Nonnenmaid. - Klosterspiegel, 30, 1. *3 Er ist ein rechter Hennengreifer. Hennk. Hennk vör allen Höge. (S. Antk u. Hähnke.) (Lübeck.) - Eichwald, 1520. In Osnabrück: Hähnke vör alle Döre. (Eichwald, 1520.) Henz. * Es ist ein fauler Hentz. "Ein treger schelm vnd fauler Hentz, der sich stets stechen lasst den Glenz." (Waldis, III, 48.) [Spaltenumbruch] 207 Wie die Henne, so die Küchlein. – Parömiakon, 2584. 208 Wie man die Henne füttert, so legt sie. Holl.: Hoe beter de hen gevoerd wordt, hoe beter zij legt. 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207 Wie die Henne, so die Küchlein. – Parömiakon, 2584.
208 Wie man die Henne füttert, so legt sie.
Holl.: Hoe beter de hen gevoerd wordt, hoe beter zij legt. (Harrebomée, I, 305.)
209 Wiese Hennen leggen de Eier leglech (leicht) en de Netelen. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 38.
210 Wo die Henne ihre Eier, da hat sie ihre Augen.
Port.: Onde fogo não ha, fumo não se levanta. (Bohn, I, 289.)
211 Wo die Henne ist, da scharrt sie.
212 Wo die Henne kein Ei findet, da legt sie keins hin.
Man sammelt nicht Schätze, es muss ein Anfang zum Reichthum sein.
Holl.: De hennen leggen gaarne waar zij een ei zien. (Bohn I, 305.)
213 Wo die Henne kräht den Hahn hinaus, da steht es übel im Haus. (S. 177.)
Poln.: Biada temu dworowi, gdzie wybodzie krowa wołowi. – Nie dobrze tam, gdzie maź w spodnicy a żona w gatkach chodzi. (Lompa, 6 u. 22.)
214 Wo die Henne kräht und der Hahn ist stumm, da steht's mit dem Frieden krumm.
215 Wo die Henne kräht und der Hahn schweigt, da geht's liederlich zu. – Körte, 2751; Simrock, 4561.
Frz.: La poule ne doit pas chanter devant le coq.
216 Wo eine Henne hinlegen soll, muss schon ein Ei liegen.
217 Wo ist die Henne, die goldene Eier legt?
Die Letten: Hast du nur erst die silberne Henne, so wirst du auch bald die goldenen Eier haben. Es ist, wie man auch sonst sagen hört, nur um die erste Million zu thun.
218 Zwölf der Hennen zwingt ein Hahn und ein Weib halb so viel Mann. – Eiselein, 271.
„Eine Henne die meistert zwölf Hahn, dass sie ihr legen Eier.“
*219 Dâr schall nîen Henn' oder Hahn na kraien. (Ovelgönne.) – Firmenich, III, 25, 31.
*220 Das ist eine Henne mit Sporen.
Ein durchtriebenes, verschmitztes Weib.
Holl.: Het is eene hen met sporen. (Harrebomée, I, 304.)
*221 Die Henne hat das Ei noch nicht gelegt.
Wenn man zu früh Rühmens von etwas macht.
*222 Die Henne hat den Pips.
Holl.: De hen leeft nog, al heeft ze de pip. (Harrebomée, I, 304.)
Span.: Viva la gallina, y viva con su pepita. (Cahier, 3432.)
*223 Die Henne legt nicht mehr.
Entweder mit dem Tone auf „die“: diese Einnahmequelle ist versiegt, oder mit dem Tone auf „legt“: die Frau hat aufgehört, Kinder zu bekommen.
*224 Die Henne locken, um das Ei zu gewinnen.
Holl.: Hij zal het hennetje wel inlokken, om er een eitje van te hebben. (Harrebomée, I, 305.)
*225 Die Henne sammt den Küchlein essen (geniessen). – Parömiakon, 2136.
Mutter und Tochter zugleich lieben.
*226 Die Henne tödten, um ein Ei zu gewinnen.
Frz.: Tuer la poule pour avoir l'oeuf. (Lendroy, 1240.)
*227 Die Henne will den Hahn überkrähen.
Holl.: De hen overkraait den haan. (Harrebomée, I, 304.)
*228 Do hod a plinti Henn a Kenddl gfuntn. (Steiermark.) – Firmenich, II, 767, 80.
Da hat eine blinde Henne ein Körnlein gefunden.
*229 Dös kratzt ke' Ha' (keine Henne) mêr 'raus. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 187.
Ist nicht mehr ungeschrieben, ungeschehen zu machen.
*230 Eine Henne kratzt mit den Füssen nicht so viel als er mit seinen Schuhen.
*231 Eine Henne melken wollen.
*232 Eine Henne mit einem Heuwagen abholen.
Von einem kleinen Mädchen und einem sehr grossen Freier.
*233 Eine Henne suchen und eine Gans verlieren.
Poln.: Kurki szukał, gąskę stracił. (Lompa, 19.)
*234 Er ist von einer weissen Henne ausgebrütet. (Altröm.)
D. h. unter glücklichen Umständen geboren. Den Römern war die weisse Farbe ein Zeichen des Glücks.
*235 Er meint, er liegt bei der weissen Henne. (Baiern.)
Er bildet sich ein, sehr gescheit zu sein.
*236 Er weiss die Henne zu pflücken, ohne dass sie schreit.
Holl.: Hij weet de hen te plukken, zonder dat ze schreeuwt. (Harrebomée, I, 304.)
*237 Er wird seine Henne nicht bei Regenwetter verkaufen.
Er versteht seinen Vortheil.
*238 Es geht ihm wie einer Henne, die Enten ausgebrütet hat.
Von schwachen Menschen, die Dinge unternehmen, deren Aus- oder Durchführung über ihre Kräfte geht.
*239 Es ist ein Hans Henne.
Durch diese witzige Zusammenstellung eines männlichen mit einem weiblichen Namen bezeichnet man eine männliche Person, die sich mit Dingen beschäftigt, welche (Küche, Keller) vorherrschend in den Bereich weiblicher Thätigkeit gehören.
*240 Es ist eine Henne, die gatzt, aber nicht legt. (Franken.)
Von einer Frau, die zwar geschlechtliche Bedürfnisse hat, aber unfruchtbar ist.
*241 Es ist eine Henne, die vorm Hahn singt.
Lat.: Gallinam prae gallo cantare. (Bovill, 95.)
*242 Es ist ihr wie einer Henne zu Muth, die den Brît verloren hat. (Schles.)
*243 I häd bald a schwarze Henna verlobt. (Baiern.) – Klein I, 192.
Wird gesagt, wenn jemand lange ausgeblieben ist.
*244 Ik san egh onner a Han breat. (Nordfries.) – Johansen, 72.
*245 Ja, Henne! – Stricker, 1301–50.
Ein Ausruf wie etwa unser: Ja, des Kukuks, ei der Tausend. (S. Hennenei.)
*246 Lass die Henne erst auf ihre Eier kommen.
Warte die Zeit ab.
*247 Mit den Hennen aufsitzen. (Rottenburg.)
*248 O wat, tütteretütt, met den Hennen noam Ossen. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 81, 8.
Um zu sagen, das ist unglaublich.
*249 'S ies ass wenn anne blinde Henne a Körnel findt. – Robinson, 296.
*250 Wan die Hennen vor sich kratzen (scharren). – Schottel, 1124a; Eyering, III, 373; Körte, 2762a.
Wird es geschehen, d. h. nie. (S. Nimmerstag.)
*251 Wie Henne vnd Else tantzen. – Henisch, 873, 65.
Hennegau.
Hennegau hat keinen andern Herrn als Gott. – Deutsche Romanzeitung, III, 47, 868.
Hennchen.
Os 't Hennetje vor 't Hoantje kroayt, 't goa dickers ol bekoayt. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 33.
Wenn das Hennchen vor dem Hähnchen kräht, so geht öfters alles verkehrt.
Henneke.
* Henneke vör allen Hölen. (Hamburg.) – Richey, 93; Eichwald, 1520; Körte, 2763.
Von einem, der aus Vorwitz hinter allem her ist und die Finger in alle Löcher steckt. (S. Hähnke.)
Hennendreck.
Hennendreck1 macht der Koh den Stärtz fett. (Bedburg.)
1) Es ist Acker-Ehrenpreis gemeint.
Hennenei.
Spuk Hennenei!
Im Hanauischen für entsprechend dem Ausruf: Ei der Tausend! Ja des Kukuks! (Grimm, Altdeutsche Wälder, III, 208.)
Hennengreifer.
1 Dem Hennengreifer ist eine rechte Frau nicht hold. – Eiselein, 200; Körte, 4585.
2 Ein rechter Hennengreifer gäbe ein gute Nonnenmaid. – Klosterspiegel, 30, 1.
*3 Er ist ein rechter Hennengreifer.
Hennk.
Hennk vör allen Höge. (S. Antk u. Hähnke.) (Lübeck.) – Eichwald, 1520.
In Osnabrück: Hähnke vör alle Döre. (Eichwald, 1520.)
Henz.
* Es ist ein fauler Hentz.
„Ein treger schelm vnd fauler Hentz, der sich stets stechen lasst den Glenz.“ (Waldis, III, 48.)
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