Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] *181 Er wird in seiner Haut sterben. Wird nicht anders, bessert sich nicht. Frz.: Il mourra dans sa peau. (Lendroy, 1042.) *182 Er würde es aus der Haut schneiden, wenn er könnte (wenn er's hätte). Poln.: Chocby za skora mial, toby dal. ( Lompa, 8.) *183 Es geht ihm an Haut und Haar. *184 Es geht um seine eigene Haut. (Nürtingen.) *185 Es gilt die Haut. -Der Teufel selber von Jod. Hocker (Ursel 1568), im Theatrum Diabolorum, 37a. Lat.: Res in meo foro vertitur. (Plautus.) (Philippi, II, 156.) *186 Ea ist eine fidele Haut. Einfältiger, argloser Mensch. *187 Es ist eine gute ehrliche Haut. - Braun, I, 1195; Lohrengel, II, 179. Frz.: C'est bonne lame. (Kritzinger, 409b.) - C'est un homme qui va son train (oder: son grand chemin). - C'est une bonne pate d'homme. (Kritzinger, 18b u. 517a.) *188 Es ist ihm in die Haut hinein bezahlt. (Nürtingen.) Sehr theuer, besonders vom Schlachtvieh. *189 Es ist ihm um seine Haut. Holl.: Hij is bang voor zijne huid. (Harrebomee, I, 337.) *190 Es ist jm in der haut; weres inn kleydern, so möchte mans herab waschen. - Franck, II, 36b; Tappius, 38a; Gruter, I, 34 u. 238a; Sutor, 541; Eiselein, 290; Sailer, 301; Körte, 2697; Simrock, 4459; Braun, I, 1212. Die Osmanen sagen ähnlich: Der Charakter steckt unter der Seele, so lange man diese nicht aushaucht, gibt man jenen nicht auf. (Schlechta, 221.) Lat.: Sepem erigere durum est. (Binder II, 3080; Seybold, 551; Erasm., 838; Tappius, 39a.) - Naturam mutare difficile est. (Philippi, II, 6.) *191 Es ist mir von Haut und Haar zuwider. - Eiselein, 291. Haut und Haar sträuben sich bei mir dagegen, die Haut schaudert davor und die Haare bersten sich dawider. Holl.: Hij bestaat mij niet van huid of haar. (Harrebomee, I, 337b.) *192 Es ist nit mehr dann haut vnd beyn an jm. - Franck, II, 55a; Egenolff, 56b; Eyering, II, 557. Frz.: Elle n'a que la carcasse. - Elle n'a que la peau et les os. (Kritzinger, 108a.) *193 Es ist um aus der Haut zu fahren. *194 Es ist weder Haut noch Haar an ihm was nutz. - Anna, Kurfürstin von Sachsen, bei K. von Weber, S. 203. Lat.: Ne micam bonae mentis habet. (Seybold, 337.) *195 Es streckt sich eine faule Haut und bricht nicht. (Nürtingen.) Zuruf an einen, der sich dehnt und streckt. *196 Es wird (ist) mir in der weiten Haut zu enge. (Rottenburg.) Es ist ihm unbehaglich. Vor Unmuth. *197 Et en de Haut hebben. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 6. *198 Et ging emme (ihm) scharp än der Hiauit her. (Lippe.) *199 Etwas mit Haut und Haar fressen. - Luther's Tischr., 287b. Böhm.: Kuze pila, kuze drz. (Celakovsky, 141.) Holl.: Hij eet het met huid en haar op. (Harrebomee, I, 337.) *200 Ham as 't Hidj uftanj. (Amrum.) - Haupt, VIII, 360. Ihm ist die Haut abgezogen. *201 Haut und Haar daran setzen. " ... Die jhr haut vnd haar vmb gelts willen setzen in fahr." (Waldis, II, 38, 32.) *202 Haut vnd har lassen. - Aventin, XLIIIIb. *203 He kann kum in de Hut hangen. - Eichwald, 828. *204 He kann nig in heler Haut leven. (Holst.) - Schütze, II, 177; Eichwald, 827. Von einem, der immer Händel sucht. *205 He kann up heler Haut nig slapen. (Holst.) - Schütze, II, 121; Richey, 91. Er ringt nach Schlägen. *206 Hiermit grepen se einander up de Haut. - Lauremberg, IV, 686. [Spaltenumbruch] *207 Hut un Har. Whd.: Sint dem male dat he hut unde har gheloset hef. (Hannöversches Stadtrecht im 14. Jahrhundert, im Vaterländischen Archiv des historischen Vereins für Niedersachsen, Jahrg. 1844, S. 376.) *208 I hau'n g'moant, i mües aus der Haut fahra. - Nefflen, 161. Fast wäre ich dem Zorn, dem Unwillen unterlegen, ich hätte fast meine Fassung verloren. *209 Ich mag's von Haut und Haar nicht. - Eiselein, 291. *210 Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. - Campe, 584a. Nicht in seiner Lage, an seiner Stelle sein. Frz.: Je ne voudrais pas etre en. (Kritzinger, 519b.) *211 Ich werde meine Haut selber zu Markte tragen. Holl.: Zijne huid 'zelf ter markt brengen. (Harrebomee, I, 338.) *212 Ich will dir's ab (an) der Haut (wieder) herabschinden. - Sutor, 375. Lat.: De corio tuo mihi satisfaciam. (Seybold, 115; Froberg, 125; Philippi, I, 112.) *213 Ich will Haut und Haar dransetzen. Frz.: Je mangerai plutot mon bras jusqu'au coude. (Kritzinger, 436b.) *214 Ich will ihm die Haut ausklopfen. Frz.: Faire de la peau d'un bon homme un tambour. (Leroux, I, 80.) *215 Ick kenn em von Haut un Hoar nich. - Frommann, II, 37. Er ist mir ganz fremd. "Lüd' oder Gäst', de mi mit Haut un Hoar nicks angoan." Die Redensart: "Etwas mit Haut und Haar verzehren", ist dem Plattdeutschen wie dem Hochdeutschen eigen. (Latendorf a. a. O.) Holl.: Ik ken hem van huid en haar. (Harrebomee, I, 338.) *216 Ik kann 't nit iut der Hiud sniyen. (Westf.) Nämlich das, was ich schaffen soll; ich weiss es nicht zu schaffen. *217 In den seiner Haut möget' i nit stack'n. (Franken.) - Frommann, V, 516, 168. *218 In einer andern Haut stecken. - Schottel, 1116b. *219 In 'ner slechten Hiud steaken. (Westf.) Sich keiner guten Gesundheit erfreuen. *220 Iss is ken a sener Haut oas ar. - Gomolcke, 671. *221 Man möchte aus der Haut fahren. - Eiselein, 290; Körte, 2699. Lat.: Intra tuam pelliculam te contine. (Eiselein, 90.) - Suspendio deligenda arbor. (Philippi, II, 208.) - Tuam pelliculam cura. (Eiselein, 290.) *222 Mit der Haut das Gelenk bezahlen. - Herberger, II, 416. *223 Mit gantzer haut aussgehen, aber mit halber haut widerumb heim kommen. - Geiler, Nsch., 51. in Kloster, I, 506. *224 Mit Haut und Haar. - Eiselein, 266; Draun, I, 1196. Lat.: Vel cum pulvisculo. (Eiselein, 290.) *225 Mit haut vnd har, mit grund vnd wurtzel aussreuten. - Aventin, CLXXXVIIa. *226 'S is ke bessrer a senner Haut as ar (er). - Frommann, III, 409. *227 Seine Haut am Stecken heimtragen. - Eiselein, 291; Braun, I, 1199. Folgen liederlichen Lebens. "Lebe nur so fort, so kannst du deine Haut am Stecken heimtragen." *228 Seine Haut darstrecken. *229 Seine Haut gleicht dem Zebrafell. Von einem gewaltig Geprügelten. *230 Seine Haut so theuer als möglich verkaufen. - Eiselein, 291; Braun, I, 1202. Sich bis aufs Aeusserste vertheidigen, sich bis aufs Blut wehren. *231 Seine Haut wohlfeil zu Markte tragen. Sich unbedachtsam in Lebensgefahr begeben, sein Leben nicht achten, es muthwillig in die Schanze schlagen. Frz.: Faire bon marche de sa peau. (Kritzinger, 440a.) *232 Seiner Haut kann sich jeder wehren. Lat.: Repellere fraudem, armaque in armatos sumere jura sinant. (Philippi, I, 154.) *233 Seng Heokt feil dron. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 325, 256. Seine Haut feil tragen. *234 Sich aus fremder Haut Riemen schneiden. Lat.: Scindit corrigias ex pelle tua sibi latas. (Binder II, 3041; Eiselein, 529.) [Spaltenumbruch] *181 Er wird in seiner Haut sterben. Wird nicht anders, bessert sich nicht. Frz.: Il mourra dans sa peau. 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*181 Er wird in seiner Haut sterben.
Wird nicht anders, bessert sich nicht.
Frz.: Il mourra dans sa peau. (Lendroy, 1042.)
*182 Er würde es aus der Haut schneiden, wenn er könnte (wenn er's hätte).
Poln.: Choćby za skórą miał, toby dał. ( Lompa, 8.)
*183 Es geht ihm an Haut und Haar.
*184 Es geht um seine eigene Haut. (Nürtingen.)
*185 Es gilt die Haut. –Der Teufel selber von Jod. Hocker (Ursel 1568), im Theatrum Diabolorum, 37a.
Lat.: Res in meo foro vertitur. (Plautus.) (Philippi, II, 156.)
*186 Ea ist eine fidele Haut.
Einfältiger, argloser Mensch.
*187 Es ist eine gute ehrliche Haut. – Braun, I, 1195; Lohrengel, II, 179.
Frz.: C'est bonne lame. (Kritzinger, 409b.) – C'est un homme qui va son train (oder: son grand chemin). – C'est une bonne pâte d'homme. (Kritzinger, 18b u. 517a.)
*188 Es ist ihm in die Haut hinein bezahlt. (Nürtingen.)
Sehr theuer, besonders vom Schlachtvieh.
*189 Es ist ihm um seine Haut.
Holl.: Hij is bang voor zijne huid. (Harrebomée, I, 337.)
*190 Es ist jm in der haut; weres inn kleydern, so möchte mans herab waschen. – Franck, II, 36b; Tappius, 38a; Gruter, I, 34 u. 238a; Sutor, 541; Eiselein, 290; Sailer, 301; Körte, 2697; Simrock, 4459; Braun, I, 1212.
Die Osmanen sagen ähnlich: Der Charakter steckt unter der Seele, so lange man diese nicht aushaucht, gibt man jenen nicht auf. (Schlechta, 221.)
Lat.: Sepem erigere durum est. (Binder II, 3080; Seybold, 551; Erasm., 838; Tappius, 39a.) – Naturam mutare difficile est. (Philippi, II, 6.)
*191 Es ist mir von Haut und Haar zuwider. – Eiselein, 291.
Haut und Haar sträuben sich bei mir dagegen, die Haut schaudert davor und die Haare bersten sich dawider.
Holl.: Hij bestaat mij niet van huid of haar. (Harrebomée, I, 337b.)
*192 Es ist nit mehr dann haut vnd beyn an jm. – Franck, II, 55a; Egenolff, 56b; Eyering, II, 557.
Frz.: Elle n'a que la carcasse. – Elle n'a que la peau et les os. (Kritzinger, 108a.)
*193 Es ist um aus der Haut zu fahren.
*194 Es ist weder Haut noch Haar an ihm was nutz. – Anna, Kurfürstin von Sachsen, bei K. von Weber, S. 203.
Lat.: Ne micam bonae mentis habet. (Seybold, 337.)
*195 Es streckt sich eine faule Haut und bricht nicht. (Nürtingen.)
Zuruf an einen, der sich dehnt und streckt.
*196 Es wird (ist) mir in der weiten Haut zu enge. (Rottenburg.)
Es ist ihm unbehaglich. Vor Unmuth.
*197 Et en de Hût hebben. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 6.
*198 Et ging emme (ihm) scharp än der Hiûit her. (Lippe.)
*199 Etwas mit Haut und Haar fressen. – Luther's Tischr., 287b.
Böhm.: Kůže pila, kůže drž. (Čelakovsky, 141.)
Holl.: Hij eet het met huid en haar op. (Harrebomée, I, 337.)
*200 Ham as 't Hidj uftânj. (Amrum.) – Haupt, VIII, 360.
Ihm ist die Haut abgezogen.
*201 Haut und Haar daran setzen.
„ ... Die jhr haut vnd haar vmb gelts willen setzen in fahr.“ (Waldis, II, 38, 32.)
*202 Haut vnd har lassen. – Aventin, XLIIIIb.
*203 He kann kum in de Hut hangen. – Eichwald, 828.
*204 He kann nig in hêler Hût leven. (Holst.) – Schütze, II, 177; Eichwald, 827.
Von einem, der immer Händel sucht.
*205 He kann up hêler Hût nig slapen. (Holst.) – Schütze, II, 121; Richey, 91.
Er ringt nach Schlägen.
*206 Hiermit grepen se einander up de Hût. – Lauremberg, IV, 686.
*207 Hut un Hâr.
Whd.: Sint dem male dat he hut unde har gheloset hef. (Hannöversches Stadtrecht im 14. Jahrhundert, im Vaterländischen Archiv des historischen Vereins für Niedersachsen, Jahrg. 1844, S. 376.)
*208 I hau'n g'moant, i mües aus der Haut fahra. – Nefflen, 161.
Fast wäre ich dem Zorn, dem Unwillen unterlegen, ich hätte fast meine Fassung verloren.
*209 Ich mag's von Haut und Haar nicht. – Eiselein, 291.
*210 Ich möchte nicht in seiner Haut stecken. – Campe, 584a.
Nicht in seiner Lage, an seiner Stelle sein.
Frz.: Je ne voudrais pas être en. (Kritzinger, 519b.)
*211 Ich werde meine Haut selber zu Markte tragen.
Holl.: Zijne huid 'zelf ter markt brengen. (Harrebomée, I, 338.)
*212 Ich will dir's ab (an) der Haut (wieder) herabschinden. – Sutor, 375.
Lat.: De corio tuo mihi satisfaciam. (Seybold, 115; Froberg, 125; Philippi, I, 112.)
*213 Ich will Haut und Haar dransetzen.
Frz.: Je mangerai plutôt mon bras jusqu'au coude. (Kritzinger, 436b.)
*214 Ich will ihm die Haut ausklopfen.
Frz.: Faire de la peau d'un bon homme un tambour. (Leroux, I, 80.)
*215 Ick kenn em von Hût un Hoar nich. – Frommann, II, 37.
Er ist mir ganz fremd. „Lüd' oder Gäst', de mi mit Hût un Hoar nicks angoan.“ Die Redensart: „Etwas mit Haut und Haar verzehren“, ist dem Plattdeutschen wie dem Hochdeutschen eigen. (Latendorf a. a. O.)
Holl.: Ik ken hem van huid en haar. (Harrebomée, I, 338.)
*216 Ik kann 't nit iut der Hiud sniyen. (Westf.)
Nämlich das, was ich schaffen soll; ich weiss es nicht zu schaffen.
*217 In den seiner Haut möget' i nit stack'n. (Franken.) – Frommann, V, 516, 168.
*218 In einer andern Haut stecken. – Schottel, 1116b.
*219 In 'ner slechten Hiud steaken. (Westf.)
Sich keiner guten Gesundheit erfreuen.
*220 Iss is ken a sener Haut oas ar. – Gomolcke, 671.
*221 Man möchte aus der Haut fahren. – Eiselein, 290; Körte, 2699.
Lat.: Intra tuam pelliculam te contine. (Eiselein, 90.) – Suspendio deligenda arbor. (Philippi, II, 208.) – Tuam pelliculam cura. (Eiselein, 290.)
*222 Mit der Haut das Gelenk bezahlen. – Herberger, II, 416.
*223 Mit gantzer haut aussgehen, aber mit halber haut widerumb heim kommen. – Geiler, Nsch., 51. in Kloster, I, 506.
*224 Mit Haut und Haar. – Eiselein, 266; Draun, I, 1196.
Lat.: Vel cum pulvisculo. (Eiselein, 290.)
*225 Mit haut vnd har, mit grund vnd wurtzel aussreuten. – Aventin, CLXXXVIIa.
*226 'S is ke bessrer a senner Haut as âr (er). – Frommann, III, 409.
*227 Seine Haut am Stecken heimtragen. – Eiselein, 291; Braun, I, 1199.
Folgen liederlichen Lebens. „Lebe nur so fort, so kannst du deine Haut am Stecken heimtragen.“
*228 Seine Haut darstrecken.
*229 Seine Haut gleicht dem Zebrafell.
Von einem gewaltig Geprügelten.
*230 Seine Haut so theuer als möglich verkaufen. – Eiselein, 291; Braun, I, 1202.
Sich bis aufs Aeusserste vertheidigen, sich bis aufs Blut wehren.
*231 Seine Haut wohlfeil zu Markte tragen.
Sich unbedachtsam in Lebensgefahr begeben, sein Leben nicht achten, es muthwillig in die Schanze schlagen.
Frz.: Faire bon marché de sa peau. (Kritzinger, 440a.)
*232 Seiner Haut kann sich jeder wehren.
Lat.: Repellere fraudem, armaque in armatos sumere jura sinant. (Philippi, I, 154.)
*233 Seng Heokt fîl drôn. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 325, 256.
Seine Haut feil tragen.
*234 Sich aus fremder Haut Riemen schneiden.
Lat.: Scindit corrigias ex pelle tua sibi latas. (Binder II, 3041; Eiselein, 529.)
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