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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 40 Die Hasen fangt man nicht mit der Drummel. - Lehmann, 69, 28.

41 Döweil ma' ön Has'n nent, kimt a g'rent. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 78.

42 Ein gebratener Hase lest sich auch wol aus einer hültzen Schüssel essen. - Petri, II, 188; Henisch, 481, 1.

43 Ein Hase, den der erste Schuss verfehlte, ist vor dem zweiten nicht sicher.

Aehnlich russisch Altmann VI, 503.

44 Ein Hase läuft leichter bergauf als bergab. - Parömiakon, 2033.

Abraham a Sancta Clara macht die Anwendung davon, es sei leichter in den Himmel als in die Hölle zu kommen, und schwerer dem Teufel, als Gott zu dienen.

45 Ein Hase läuft vor einem ausgestopften Fuchsbalg.

46 Ein Hase wird vielen bissigen Hunden zum Raube. - Parömiakon, 317.

47 Ein Hass auff grüner Heid zur speiss ist vnbereit. - Petri. II, 196; Henisch, 284, 29.

48 Ein kleiner Haass laufft geschwinder als ein Kuh. - Sutor, 552.

49 Ein lebendiger Hase springt über einen (tritt einem) todten Löwen (auf den Kopf).

Holl.: Een haas bespringt ook wel een' leeuw, als hij op 't gijpen ligt. (Harrebomee, I, 271.)

50 Einem alten Hasen braucht man die Krautfelder nicht zu zeigen.

Böhm.: Stareho zajice netreba ucit do zeli chodit'. (Celakovsky, 218.)

Wend.: Stareho zajaca njetrjebas wucic do kalu khodzic. (Celakovsky, 219.)

51 Einem Hasen braucht man das Kohlfressen nicht zu lehren. - Altmann VI, 392 u. 498.

52 Einer jagt den Hasen auf, der andere fängt ihn.

"Offt eyner eyn hasen iaget, den doch eyn ander fahet; also hofft eyner zcu zcueyten auff das gelück, das doch eym andern wirt zcu geschickt." (Werdea, li.)

Dän.: Den ene jagen, den anden aeder haren. (Bohn I, 353.)

It.: Uno leva la lepre, un altro la piglia. (Bohn I, 130.)

53 Einer treibt den Hasen aus dem Lager und der andere schiesst ihn.

It.: L'un leva la lepre, ed un altro spesso la piglia. (Pazzaglia, 193, 1.)

54 Em ka laichter en Hierd Huosen haid'n, oals en Fra. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 390a.

55 Erst den Hasen fangen und dann den Pfeffer daran thun. - Winckler, XIV, 84.

56 Es gibt mehr Hasen als Jäger.

57 Es haben nicht alle Hasen lange Ohren. - Petri, II, 249.

58 Es heisst, dass kein Has den andern beisst. - Eiselein, 283.

59 Es ist schwer, den Hasen am Kopff zu streutfen. - Fischer, Psalter, 17c.

"Ein jeder trewer Seelsorger sol nicht allein die armen vnd gemeinen Leute, sondern auch die reichen vnd Herren lehren, straffen, warnen. Der Has lest sich wol bey den Beinen vnd leibe streuffen, aber es ist bös, jn beim Kopffe zu streuffen." (Fischer, Psalter, 301b.)

60 Es ist übel Hasen fangen mit Trommeln.

Holl.: Het is kwaad hazen met trommels vangen. (Harrebomee, I, 271.)

61 Es ist um dan Hasen geschehen, wenn er die Eisen leckt.

Böhm.: Zajic lapky lize. (Celakovsky, 120.)

Poln.: Zajac lapki lize. (Celakovsky, 120.)

62 Es ist um den Hasen geschehn, lässt er sich im Kraute sehn.

In Abyssinien hat man das Sprichwort: Es ist für den Hasen gefährlich, wenn seine Ohren über das Teffeld hinauswachsen. "Dies Sprichwort", heisst es Altmann II, "ist befremdend, da die Mohammedaner bekanntlich sich des Hasenfleisches enthalten, indem der Hase, der Menstruation wegen, ihnen als unreines Thier erscheint. Vielleicht rührt es von dem christlichen Theile der Bevölkerung Abyssiniens her."

63 Es ist um den Hasen geschehen, wenn er zum Fuchse flüchtet.

Dän.: Da haren kom i strid med örnen, begierte han succurs at raeven. (Prov. dan., 274.)

64 Es kann auch ein Hase einen Leuen mit goldenen Netzen fangen. - Winckler, VII, 78.

[Spaltenumbruch] 65 Es meinet mancher, es habe jn ein hase geleckt, so hat jhn ein Fuchss beschmissen. - Mathesy, 121a.

66 Es wird mancher Hase gejagt, der kein Kraut abgefressen hat.

Böhn.: Ne o skodu zajice honi. (Celakovsky, 350.)

Poln.:Sie o szkode zajaca gonia. (Celakovsky, 350.)

67 Et es schwoer, dem Haas et höppete verbene. (Gladbach.) - Firmenich, III, 516, 27.

68 Gebraten Hasen fliehen dir nit ins maul. - Franck, I, 87a.

Holl.: Gebraden hazen loopen den slapenden niet in den mond. (Harrebomee, I, 271.)

69 Gelahrte Hasen fahet man im Schulgarn. - Eiselein, 283; Simrock, 4363.

70 Gelehrte Hasen bleiben stets im Schulgarn stecken. - Lehmann, 937, 8.

71 Gelehrte Hasen fallen stets in die schulgarn. - Lehmann, 296, 55.

72 Grosser Has, der kleine Has kommt schneller wol als du fürbass. - Nass. Schulblatt, 5.

73 Hase und Hirsch laufen, wenn ein Hund hinter ihnen ist.

74 Hasen darf nicht jeder schiessen.

75 Hasen haben das Herz in der Wade (in den Beinen).

76 Hasen haben in der Wade das Herz und leiden oft am Zahnschmerz.

Nämlich von den Schmerzen, welche ihnen durch die Zähne der Hunde verursacht werden.

Holl.: De hazen sterven van tandpijn. (Harrebomee, I, 271.)

77 Hasen mit Pauken fangen ist gross Glück. - Petri, II, 371.

78 Hasen sind ein gut Wild.

Dän.: Hären og kramsfuglen er det beste vildt. (Prov. dan., 274.)

79 Hasen und Hunde werden nie Freunde.

80 Hasen vnd Huren sind böss (schwer) zu zehmen. - Petri, II, 371; Körte, 2626.

Holl.: Hazen en hoeren zijn kwaad te temmen. (Harrebomee, I, 271.)

81 Hat man nur den Hasen, die Bratpfanne findet sich schon.

Aehnlich russisch Altmann VI, 458.

82 Hätte der Hase auch ein weisses Fell, so wär' er noch kein Hermelin.

Die Russen sagen: Wenn des Hasen Fell im Winter weiss wird, so zählt er sich zu den Hermelinen. (Altmann VI, 457.)

83 Hätten die Hasen ihre Füsse nicht, es gäbe keinen einzigen mehr.

So gross ist ihrer Feinde Zahl. "Menschen, Hunde, Wölfe, Füchse, Marder, Iltis, Katzen, Lüchse, Adler, Uhu, Raben, Krähen, jeder Habicht den wir sehen, Elstern selbst nicht zu vergessen, alles, alles will ihn fressen." (Rossmässler, Aus der Heimat, Leipzig 1864, Nr. 43, S. 688.)

84 Is de Has im Harwst sir fett, früsst dat im Winter Pepernöt. (Eldena.) - Boebel, 115.

85 Ist der Hase auch noch so schnell, der Windhund fasst ihn doch beim Fell.

Span.: Por mucho gue corra la liebre mas corre el galgo, pues la prende. (Bohn I, 241.)

86 Junger Hasen Blicke stecken oft voll alter Füchse Tücke.

87 Kleine Hasen haben auch Ohren. - Petri, II, 422.

88 Man fängt die Hasen nicht mit der Trommel.

Frz.: On ne prend pas le lievre au son du tambour. (Bohn I, 42; Cahier, 947; Leroux, I, 115.)

Holl.: Men vangt geen hazen met trommels. (Bohn I, 333; Harrebomee, III, 211a.)

89 Man findet grosse Hasen in allen Ständen. - Nass. Schulblatt, XIV, 5.

"Alle Welt ist voller Narren, man findet grosse Hasen in allen Ständen; sie lassen sich's offtmalen mit den Ohren auch ziemlich merken, aber niemand darff sie vor Hasen schelten." (Coler, 324b.)

90 Man isset keinen Hasen, man hat jhn denn gefangen. - Lehmann, 403, 32.

91 Man jagt den Hasen leichter auf, als man ihn fängt. - Altmann V, 124.

[Spaltenumbruch] 40 Die Hasen fangt man nicht mit der Drummel.Lehmann, 69, 28.

41 Döweil ma' ön Has'n nent, kimt a g'rent. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 78.

42 Ein gebratener Hase lest sich auch wol aus einer hültzen Schüssel essen.Petri, II, 188; Henisch, 481, 1.

43 Ein Hase, den der erste Schuss verfehlte, ist vor dem zweiten nicht sicher.

Aehnlich russisch Altmann VI, 503.

44 Ein Hase läuft leichter bergauf als bergab.Parömiakon, 2033.

Abraham a Sancta Clara macht die Anwendung davon, es sei leichter in den Himmel als in die Hölle zu kommen, und schwerer dem Teufel, als Gott zu dienen.

45 Ein Hase läuft vor einem ausgestopften Fuchsbalg.

46 Ein Hase wird vielen bissigen Hunden zum Raube.Parömiakon, 317.

47 Ein Hass auff grüner Heid zur speiss ist vnbereit.Petri. II, 196; Henisch, 284, 29.

48 Ein kleiner Haass laufft geschwinder als ein Kuh.Sutor, 552.

49 Ein lebendiger Hase springt über einen (tritt einem) todten Löwen (auf den Kopf).

Holl.: Een haas bespringt ook wel een' leeuw, als hij op 't gijpen ligt. (Harrebomée, I, 271.)

50 Einem alten Hasen braucht man die Krautfelder nicht zu zeigen.

Böhm.: Starého zajice netreba ucit do zelí chodit'. (Čelakovsky, 218.)

Wend.: Stareho zajaca njetrjebaš wučić do kału khodźić. (Čelakovsky, 219.)

51 Einem Hasen braucht man das Kohlfressen nicht zu lehren.Altmann VI, 392 u. 498.

52 Einer jagt den Hasen auf, der andere fängt ihn.

„Offt eyner eyn hasen iaget, den doch eyn ander fahet; also hofft eyner zcu zcueyten auff das gelück, das doch eym andern wirt zcu geschickt.“ (Werdea, li.)

Dän.: Den ene jagen, den anden æder haren. (Bohn I, 353.)

It.: Uno leva la lepre, un altro la piglia. (Bohn I, 130.)

53 Einer treibt den Hasen aus dem Lager und der andere schiesst ihn.

It.: L'un leva la lepre, ed un altro spesso la piglia. (Pazzaglia, 193, 1.)

54 Em ka laichter en Hiérd Huosen hâid'n, oals en Frâ. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 390a.

55 Erst den Hasen fangen und dann den Pfeffer daran thun.Winckler, XIV, 84.

56 Es gibt mehr Hasen als Jäger.

57 Es haben nicht alle Hasen lange Ohren.Petri, II, 249.

58 Es heisst, dass kein Has den andern beisst.Eiselein, 283.

59 Es ist schwer, den Hasen am Kopff zu streutfen.Fischer, Psalter, 17c.

„Ein jeder trewer Seelsorger sol nicht allein die armen vnd gemeinen Leute, sondern auch die reichen vnd Herren lehren, straffen, warnen. Der Has lest sich wol bey den Beinen vnd leibe streuffen, aber es ist bös, jn beim Kopffe zu streuffen.“ (Fischer, Psalter, 301b.)

60 Es ist übel Hasen fangen mit Trommeln.

Holl.: Het is kwaad hazen met trommels vangen. (Harrebomée, I, 271.)

61 Es ist um dan Hasen geschehen, wenn er die Eisen leckt.

Böhm.: Zajíc lapky lize. (Čelakovsky, 120.)

Poln.: Zajac łapki líze. (Čelakovsky, 120.)

62 Es ist um den Hasen geschehn, lässt er sich im Kraute sehn.

In Abyssinien hat man das Sprichwort: Es ist für den Hasen gefährlich, wenn seine Ohren über das Teffeld hinauswachsen. „Dies Sprichwort“, heisst es Altmann II, „ist befremdend, da die Mohammedaner bekanntlich sich des Hasenfleisches enthalten, indem der Hase, der Menstruation wegen, ihnen als unreines Thier erscheint. Vielleicht rührt es von dem christlichen Theile der Bevölkerung Abyssiniens her.“

63 Es ist um den Hasen geschehen, wenn er zum Fuchse flüchtet.

Dän.: Da haren kom i strid med ørnen, begierte han succurs at ræven. (Prov. dan., 274.)

64 Es kann auch ein Hase einen Leuen mit goldenen Netzen fangen.Winckler, VII, 78.

[Spaltenumbruch] 65 Es meinet mancher, es habe jn ein hase geleckt, so hat jhn ein Fuchss beschmissen.Mathesy, 121a.

66 Es wird mancher Hase gejagt, der kein Kraut abgefressen hat.

Böhn.: Ne o škodu zajíce honí. (Čelakovsky, 350.)

Poln.:Sie o szkodę zająca gonią. (Čelakovsky, 350.)

67 Et es schwoer, dem Haas et höppete verbêne. (Gladbach.) – Firmenich, III, 516, 27.

68 Gebraten Hasen fliehen dir nit ins maul.Franck, I, 87a.

Holl.: Gebraden hazen loopen den slapenden niet in den mond. (Harrebomée, I, 271.)

69 Gelahrte Hasen fahet man im Schulgarn.Eiselein, 283; Simrock, 4363.

70 Gelehrte Hasen bleiben stets im Schulgarn stecken.Lehmann, 937, 8.

71 Gelehrte Hasen fallen stets in die schulgarn.Lehmann, 296, 55.

72 Grosser Has, der kleine Has kommt schneller wol als du fürbass.Nass. Schulblatt, 5.

73 Hase und Hirsch laufen, wenn ein Hund hinter ihnen ist.

74 Hasen darf nicht jeder schiessen.

75 Hasen haben das Herz in der Wade (in den Beinen).

76 Hasen haben in der Wade das Herz und leiden oft am Zahnschmerz.

Nämlich von den Schmerzen, welche ihnen durch die Zähne der Hunde verursacht werden.

Holl.: De hazen sterven van tandpijn. (Harrebomée, I, 271.)

77 Hasen mit Pauken fangen ist gross Glück.Petri, II, 371.

78 Hasen sind ein gut Wild.

Dän.: Hären og kramsfuglen er det beste vildt. (Prov. dan., 274.)

79 Hasen und Hunde werden nie Freunde.

80 Hasen vnd Huren sind böss (schwer) zu zehmen.Petri, II, 371; Körte, 2626.

Holl.: Hazen en hoeren zijn kwaad te temmen. (Harrebomée, I, 271.)

81 Hat man nur den Hasen, die Bratpfanne findet sich schon.

Aehnlich russisch Altmann VI, 458.

82 Hätte der Hase auch ein weisses Fell, so wär' er noch kein Hermelin.

Die Russen sagen: Wenn des Hasen Fell im Winter weiss wird, so zählt er sich zu den Hermelinen. (Altmann VI, 457.)

83 Hätten die Hasen ihre Füsse nicht, es gäbe keinen einzigen mehr.

So gross ist ihrer Feinde Zahl. „Menschen, Hunde, Wölfe, Füchse, Marder, Iltis, Katzen, Lüchse, Adler, Uhu, Raben, Krähen, jeder Habicht den wir sehen, Elstern selbst nicht zu vergessen, alles, alles will ihn fressen.“ (Rossmässler, Aus der Heimat, Leipzig 1864, Nr. 43, S. 688.)

84 Is de Hâs im Harwst sir fett, früsst dat im Winter Pepernöt. (Eldena.) – Boebel, 115.

85 Ist der Hase auch noch so schnell, der Windhund fasst ihn doch beim Fell.

Span.: Por mucho gue corra la liebre mas corre el galgo, pues la prende. (Bohn I, 241.)

86 Junger Hasen Blicke stecken oft voll alter Füchse Tücke.

87 Kleine Hasen haben auch Ohren.Petri, II, 422.

88 Man fängt die Hasen nicht mit der Trommel.

Frz.: On ne prend pas le lièvre au son du tambour. (Bohn I, 42; Cahier, 947; Leroux, I, 115.)

Holl.: Men vangt geen hazen met trommels. (Bohn I, 333; Harrebomée, III, 211a.)

89 Man findet grosse Hasen in allen Ständen.Nass. Schulblatt, XIV, 5.

„Alle Welt ist voller Narren, man findet grosse Hasen in allen Ständen; sie lassen sich's offtmalen mit den Ohren auch ziemlich merken, aber niemand darff sie vor Hasen schelten.“ (Coler, 324b.)

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[[185]/0191] 40 Die Hasen fangt man nicht mit der Drummel. – Lehmann, 69, 28. 41 Döweil ma' ön Has'n nent, kimt a g'rent. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 78. 42 Ein gebratener Hase lest sich auch wol aus einer hültzen Schüssel essen. – Petri, II, 188; Henisch, 481, 1. 43 Ein Hase, den der erste Schuss verfehlte, ist vor dem zweiten nicht sicher. Aehnlich russisch Altmann VI, 503. 44 Ein Hase läuft leichter bergauf als bergab. – Parömiakon, 2033. Abraham a Sancta Clara macht die Anwendung davon, es sei leichter in den Himmel als in die Hölle zu kommen, und schwerer dem Teufel, als Gott zu dienen. 45 Ein Hase läuft vor einem ausgestopften Fuchsbalg. 46 Ein Hase wird vielen bissigen Hunden zum Raube. – Parömiakon, 317. 47 Ein Hass auff grüner Heid zur speiss ist vnbereit. – Petri. II, 196; Henisch, 284, 29. 48 Ein kleiner Haass laufft geschwinder als ein Kuh. – Sutor, 552. 49 Ein lebendiger Hase springt über einen (tritt einem) todten Löwen (auf den Kopf). Holl.: Een haas bespringt ook wel een' leeuw, als hij op 't gijpen ligt. (Harrebomée, I, 271.) 50 Einem alten Hasen braucht man die Krautfelder nicht zu zeigen. Böhm.: Starého zajice netreba ucit do zelí chodit'. (Čelakovsky, 218.) Wend.: Stareho zajaca njetrjebaš wučić do kału khodźić. (Čelakovsky, 219.) 51 Einem Hasen braucht man das Kohlfressen nicht zu lehren. – Altmann VI, 392 u. 498. 52 Einer jagt den Hasen auf, der andere fängt ihn. „Offt eyner eyn hasen iaget, den doch eyn ander fahet; also hofft eyner zcu zcueyten auff das gelück, das doch eym andern wirt zcu geschickt.“ (Werdea, li.) Dän.: Den ene jagen, den anden æder haren. (Bohn I, 353.) It.: Uno leva la lepre, un altro la piglia. (Bohn I, 130.) 53 Einer treibt den Hasen aus dem Lager und der andere schiesst ihn. It.: L'un leva la lepre, ed un altro spesso la piglia. (Pazzaglia, 193, 1.) 54 Em ka laichter en Hiérd Huosen hâid'n, oals en Frâ. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 390a. 55 Erst den Hasen fangen und dann den Pfeffer daran thun. – Winckler, XIV, 84. 56 Es gibt mehr Hasen als Jäger. 57 Es haben nicht alle Hasen lange Ohren. – Petri, II, 249. 58 Es heisst, dass kein Has den andern beisst. – Eiselein, 283. 59 Es ist schwer, den Hasen am Kopff zu streutfen. – Fischer, Psalter, 17c. „Ein jeder trewer Seelsorger sol nicht allein die armen vnd gemeinen Leute, sondern auch die reichen vnd Herren lehren, straffen, warnen. Der Has lest sich wol bey den Beinen vnd leibe streuffen, aber es ist bös, jn beim Kopffe zu streuffen.“ (Fischer, Psalter, 301b.) 60 Es ist übel Hasen fangen mit Trommeln. Holl.: Het is kwaad hazen met trommels vangen. (Harrebomée, I, 271.) 61 Es ist um dan Hasen geschehen, wenn er die Eisen leckt. Böhm.: Zajíc lapky lize. (Čelakovsky, 120.) Poln.: Zajac łapki líze. (Čelakovsky, 120.) 62 Es ist um den Hasen geschehn, lässt er sich im Kraute sehn. In Abyssinien hat man das Sprichwort: Es ist für den Hasen gefährlich, wenn seine Ohren über das Teffeld hinauswachsen. „Dies Sprichwort“, heisst es Altmann II, „ist befremdend, da die Mohammedaner bekanntlich sich des Hasenfleisches enthalten, indem der Hase, der Menstruation wegen, ihnen als unreines Thier erscheint. Vielleicht rührt es von dem christlichen Theile der Bevölkerung Abyssiniens her.“ 63 Es ist um den Hasen geschehen, wenn er zum Fuchse flüchtet. Dän.: Da haren kom i strid med ørnen, begierte han succurs at ræven. (Prov. dan., 274.) 64 Es kann auch ein Hase einen Leuen mit goldenen Netzen fangen. – Winckler, VII, 78. 65 Es meinet mancher, es habe jn ein hase geleckt, so hat jhn ein Fuchss beschmissen. – Mathesy, 121a. 66 Es wird mancher Hase gejagt, der kein Kraut abgefressen hat. Böhn.: Ne o škodu zajíce honí. (Čelakovsky, 350.) Poln.:Sie o szkodę zająca gonią. (Čelakovsky, 350.) 67 Et es schwoer, dem Haas et höppete verbêne. 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(Prov. dan., 274.) 79 Hasen und Hunde werden nie Freunde. 80 Hasen vnd Huren sind böss (schwer) zu zehmen. – Petri, II, 371; Körte, 2626. Holl.: Hazen en hoeren zijn kwaad te temmen. (Harrebomée, I, 271.) 81 Hat man nur den Hasen, die Bratpfanne findet sich schon. Aehnlich russisch Altmann VI, 458. 82 Hätte der Hase auch ein weisses Fell, so wär' er noch kein Hermelin. Die Russen sagen: Wenn des Hasen Fell im Winter weiss wird, so zählt er sich zu den Hermelinen. (Altmann VI, 457.) 83 Hätten die Hasen ihre Füsse nicht, es gäbe keinen einzigen mehr. So gross ist ihrer Feinde Zahl. „Menschen, Hunde, Wölfe, Füchse, Marder, Iltis, Katzen, Lüchse, Adler, Uhu, Raben, Krähen, jeder Habicht den wir sehen, Elstern selbst nicht zu vergessen, alles, alles will ihn fressen.“ (Rossmässler, Aus der Heimat, Leipzig 1864, Nr. 43, S. 688.) 84 Is de Hâs im Harwst sir fett, früsst dat im Winter Pepernöt. (Eldena.) – Boebel, 115. 85 Ist der Hase auch noch so schnell, der Windhund fasst ihn doch beim Fell. Span.: Por mucho gue corra la liebre mas corre el galgo, pues la prende. (Bohn I, 241.) 86 Junger Hasen Blicke stecken oft voll alter Füchse Tücke. 87 Kleine Hasen haben auch Ohren. – Petri, II, 422. 88 Man fängt die Hasen nicht mit der Trommel. Frz.: On ne prend pas le lièvre au son du tambour. (Bohn I, 42; Cahier, 947; Leroux, I, 115.) Holl.: Men vangt geen hazen met trommels. (Bohn I, 333; Harrebomée, III, 211a.) 89 Man findet grosse Hasen in allen Ständen. – Nass. Schulblatt, XIV, 5. „Alle Welt ist voller Narren, man findet grosse Hasen in allen Ständen; sie lassen sich's offtmalen mit den Ohren auch ziemlich merken, aber niemand darff sie vor Hasen schelten.“ (Coler, 324b.) 90 Man isset keinen Hasen, man hat jhn denn gefangen. – Lehmann, 403, 32. 91 Man jagt den Hasen leichter auf, als man ihn fängt. – Altmann V, 124.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [185]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/191>, abgerufen am 23.11.2024.