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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 131 Der liebe Gott lässt der Ziege den Schwanz nicht länger wachsen, als sie ihn braucht. (Oberlausitz.)

132 Der liebe Gott sieht alle Jahr einmal vom Himmel; wen er dann bei der Arbeit findet, der muss das ganze Jahr arbeiten, und wen er spazieren gehen sieht, der geht das ganze Jahr spazieren. (Braunschweig.)

133 Der liebe Gott verlässt keinen treuen Bier- und Branntweintrinker. (Ostpreuss.)

134 Der muss Gottes Ehre verletzen, der das Gold sich macht zum Götzen.

135 Der Name Gottes muss sich zu allen Anfängen brauchen lassen.

136 Der, welchem Gott hilft, ist noch besser daran, als der, welcher früh aufsteht. - Sprichwörterschatz, 113.

137 Die auf Gott hoffen, haben stets das Beste getroffen. - Parömiakon, 3173.

Wahlspruch Sigismund's von Polen.

138 Die got förchten, werden gedult haben, bis sie got ansihet. - Franck, I, 51a; Körte, 2330.

139 Die Gott am meisten begabt, schmückt der Kaiser billig mit Adlersfedern.

140 Die Gott blos fürchten, kennen ihn nicht.

141 Die Gott in sich tragen, können alle Teufel jagen.

142 Die Gottes Wort nicht haben, wünschen's; die es haben, verachten's. - Petri, I, 25.

143 Die trawen Gott, sehen keinen Todt. - Petri, I, 27.

144 Dreierlei hat Gott sich vorbehalten: aus nichts etwas zu machen, Künftiges vorher zu wissen und über die Gewissen zu herrschen.

Angeblich ein Wort Stephan's, Königs von Polen.

145 Du kannst Gott keinen blauen Dunst vormachen. - Sprichwörterschatz, 32.

146 Du musst din Gott nig in de Ogen greipen. (Holst.)

Gegen die, welche die Gottlosigkeit zu weit treiben.

147 E Gotts Name ist nit g'schwore. (Luzern.)

148 Ehe du Gott suchst, hat (muss) dich Gott schon gefunden (haben). - Sailer, 215; Simrock, 3874; Braun, I, 925; Körte, 2340 u. 2897; Sprichwörterschatz, 13.

Gott kommt, wenn wir ihn am fernsten glauben, sagen die Engländer. (Reinsberg II, 6.)

149 Ehe Gott die Thür schliesst, öffnet er ein Fenster.

150 Ehe Gottes Werck geschehen, so glaubts niemand; wenn sie geschehen sind, so achts niemand. - Petri, I, 29; Henisch, 794, 59.

"Unglaub gehet vorher, Verachtung folgt hernach."

151 Ehre Gott für allen Dingen, so mag dir nichts misslingen. - Henisch, 803, 23.

152 Ei, behüt uns Gott, ich muss schier zum Krüglein werden und zum Gitterlein herausschauen. (Schweiz.)

153 Ein Got vnd ein gbot. - Franck, II, 5a; Tappius, 6a; Henisch, 1712, 46; Graf, 2, 18; Braun, I, 909; Körte, 2368 u. 2934.

Holl.: Een God, een bod. (Harrebomee, I, 242.)

Kroat.: Jedanti Bog a jedna bozja verce.

154 Ein Gott, Ein König, Ein Pfarrer, Ein Arzt, Ein Hirt, Ein Weib, Ein Wein sagt wohl zu, und - Frieden; wenn ihrer mehr sind, so verderben sie gemeiniglich.

Dän.: Een Gud, een lov, een konge. (Prov. dan., 258.)

Frz.: Un Dieu, un roi, une loi. (Kritzinger, 244b; Leroux, II, 75.)

Holl.: Een God, eene vrouw, maar veel vrienden. (Bohn I, 313.)

155 Ein Gott, Ein Rock und Ein Weib. - Simrock, 1941.

156 Ein Gott haben ohn sein Wort, heist keinen Gott haben. - Petri I, 29.

157 Ein Gott und viel Freunde. - Sprichwörterschatz, 4.

Frz.: Un Dieu et plusieurs amis. (Kritzinger, 234a.)

Lat.: Unus Deus et plures amici (parandi). (Tappius, 6a; Gaal, 515; Sutor, 216; Eiselein, 254.)

158 Einen gnädigen Gott haben, macht ein fröhlich hertz. - Petri, I, 29.

[Spaltenumbruch] 159 Einen Gott und keinen mehr, aber Freund' ein ganzes Heer. - Gaal, 515.

Engl.: One God, no more; but friends good store. (Bohn, II, 96; Gaal, 515.)

160 Einen Gott vnd vil Freundt soll man haben. - Henisch, 1706, 61; Körte, 2370.

Man hat an einem Gott genug, aber nicht an einem Freunde. (Reinsberg II, 21.)

161 Ere, dene god na siner ler, sonst gefelt em nen (kein) denst noch ehr. - Ebstorf, 2.

162 Erst gibt Gott Stein, dann reicht er Helfenbein. - Parömiakon, 3121.

Er gibt die Last, hilft sie aber auch tragen.

163 Es gibt nur ein Gott und ein Kaiser. (Steiermark.) - Sonntag.

164 Es gibt nur Einen Gott, Einen Voltaire und Einen Cagliostro.

Das Leibsprichwort des berüchtigten Betrügers Cagliostro. (Vgl. von Böcklin's Paragraphen, S. 133.)

165 Es ist also, odder Gott todte mich. - Agricola I, 551.

166 Es ist besser in Gottes Hände fallen, als in die Hände der Menschen. - Kirchhofer, 130.

Dän.: Bedre at falde i guds haand end in menneskens. (Prov. dan., 152.)

167 Es ist besser zu Gott reden, als zu seinen Heiligen.

Warum sich an den Pfeil wenden, wenn der Schütze gegenwärtig ist, heisst es im Tamulischen. (Reinsberg III, 122.)

Frz.: II vaut mieux avoir affaire a Dieu qu'a ses saints. (Bohn I, 26.) - Il vaut mieux s'adresser a Dieu qu'a ses saints. (Lendroy, 1349.)

168 Es ist ein Gott, sagt der Loangoneger, wenn er eine Puppe sieht.

Die Neger in Surinam, um zu sagen: dem stehen gleich die Sinne still, wenn er etwas Neues sieht. Die Dummheit und Unwissenheit sieht hinter den gewöhnlichsten Dingen Wunderbares.

169 Es ist ein grosses, Gottes wort vnd ein Stuck brot haben. - Henisch, 1701, 13.

170 Es ist ein jeder wie ihn Gott geschaffen hat, auch oft noch ärger.

Holl.: Ieder is, zoo als hem onze Heer geschapen heeft, of nog een' graad erger. (Harrebomee, I, 293.)

171 Es ist für Gott zu viel, sagt jener Burgermeister in der Herberg, gab ein Mercker vnd hatte für einen Gulden Lachs gefressen. - Latendorf II, 12.

172 Es ist Gottes Ehre, ain sache verbergen, aber es ist der Künige ehre, ain sache erforschen. - Agricola II, 236.

173 Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, sagt Stöhr, da lew hei noch1. (Lüneburg.)

1) So sagte er, da er noch lebte. In unmittelbarer Nähe des Wegs, der sich von Soltau im Lüneburgischen nach dem Hofe Heidenhof durch die Heide dahinzieht, befindet sich ein hölzernes Kreuz mit der Inschrift: "Ein alter Sohn aus Heidenhof, mit Namen Stöhr, der sprach allhier mit seinem verschlafenen Mund: Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, 1510." Nach der Sage lebte am Schluss des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts in dem erwähnten Heidenhof ein Haussohn Namens Stöhr, welcher dem Besitzer des Hofs als Knecht diente und sich angewöhnt hatte, sich bei passenden oder unpassenden Anlässen der stehenden Redensart: "Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr", zu bedienen. Als man ihn, nachdem er im hohen Alter verstorben war, beerdigen wollte, erhob sich da, wo sich jetzt das Kreuz befindet, ein furchtbares, von heftigen Regengüssen begleitetes Gewitter. Als einer der Leidtragenden von Angst und Schreck ergriffen ausrief: "Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, segt Stöhr, da lew hei noch"; so rief eine hohle Stimme aus dem Sarge: "Dat hätt hei seggt, un seggt hei ock noch." Das Unwetter liess hierauf plötzlich nach und der Himmel wurde freundlich. Man öffnete den Sarg, um den Scheintodten dem Leben zurückzugeben, aber man fand ihn todt. Zur Erinnerung an den Vorgang liess der Besitzer des Hofs ein Kreuz an die Stelle setzen. (Vgl. Niedersächsische Volkssagen von A. Beneke in den Hausblättern von Hackländer und Hoefer, Stuttgart 1863, Hft. 13, S. 62.)

174 Es ist mit Gottes wort nicht zu schertzen, es findet sich doch zuletzt. - Henisch, 1701, 15.

175 Es ist nicht alles Gottes Wort, was gepredigt wird; es bringt auch mancher seine eigene Waare mit zu Markte. - Ramann, Unterr., IV, 3; Simrock, 7998.

[Spaltenumbruch] 131 Der liebe Gott lässt der Ziege den Schwanz nicht länger wachsen, als sie ihn braucht. (Oberlausitz.)

132 Der liebe Gott sieht alle Jahr einmal vom Himmel; wen er dann bei der Arbeit findet, der muss das ganze Jahr arbeiten, und wen er spazieren gehen sieht, der geht das ganze Jahr spazieren. (Braunschweig.)

133 Der liebe Gott verlässt keinen treuen Bier- und Branntweintrinker. (Ostpreuss.)

134 Der muss Gottes Ehre verletzen, der das Gold sich macht zum Götzen.

135 Der Name Gottes muss sich zu allen Anfängen brauchen lassen.

136 Der, welchem Gott hilft, ist noch besser daran, als der, welcher früh aufsteht.Sprichwörterschatz, 113.

137 Die auf Gott hoffen, haben stets das Beste getroffen.Parömiakon, 3173.

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138 Die got förchten, werden gedult haben, bis sie got ansihet.Franck, I, 51a; Körte, 2330.

139 Die Gott am meisten begabt, schmückt der Kaiser billig mit Adlersfedern.

140 Die Gott blos fürchten, kennen ihn nicht.

141 Die Gott in sich tragen, können alle Teufel jagen.

142 Die Gottes Wort nicht haben, wünschen's; die es haben, verachten's.Petri, I, 25.

143 Die trawen Gott, sehen keinen Todt.Petri, I, 27.

144 Dreierlei hat Gott sich vorbehalten: aus nichts etwas zu machen, Künftiges vorher zu wissen und über die Gewissen zu herrschen.

Angeblich ein Wort Stephan's, Königs von Polen.

145 Du kannst Gott keinen blauen Dunst vormachen.Sprichwörterschatz, 32.

146 Du musst din Gott nig in de Ôgen grîpen. (Holst.)

Gegen die, welche die Gottlosigkeit zu weit treiben.

147 E Gotts Name ist nit g'schwore. (Luzern.)

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Gott kommt, wenn wir ihn am fernsten glauben, sagen die Engländer. (Reinsberg II, 6.)

149 Ehe Gott die Thür schliesst, öffnet er ein Fenster.

150 Ehe Gottes Werck geschehen, so glaubts niemand; wenn sie geschehen sind, so achts niemand.Petri, I, 29; Henisch, 794, 59.

„Unglaub gehet vorher, Verachtung folgt hernach.“

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152 Ei, behüt uns Gott, ich muss schier zum Krüglein werden und zum Gitterlein herausschauen. (Schweiz.)

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154 Ein Gott, Ein König, Ein Pfarrer, Ein Arzt, Ein Hirt, Ein Weib, Ein Wein sagt wohl zu, und – Frieden; wenn ihrer mehr sind, so verderben sie gemeiniglich.

Dän.: Een Gud, een lov, een konge. (Prov. dan., 258.)

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Frz.: Un Dieu et plusieurs amis. (Kritzinger, 234a.)

Lat.: Unus Deus et plures amici (parandi). (Tappius, 6a; Gaal, 515; Sutor, 216; Eiselein, 254.)

158 Einen gnädigen Gott haben, macht ein fröhlich hertz.Petri, I, 29.

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Er gibt die Last, hilft sie aber auch tragen.

163 Es gibt nur ein Gott und ein Kaiser. (Steiermark.) – Sonntag.

164 Es gibt nur Einen Gott, Einen Voltaire und Einen Cagliostro.

Das Leibsprichwort des berüchtigten Betrügers Cagliostro. (Vgl. von Böcklin's Paragraphen, S. 133.)

165 Es ist also, odder Gott todte mich.Agricola I, 551.

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167 Es ist besser zu Gott reden, als zu seinen Heiligen.

Warum sich an den Pfeil wenden, wenn der Schütze gegenwärtig ist, heisst es im Tamulischen. (Reinsberg III, 122.)

Frz.: II vaut mieux avoir affaire à Dieu qu'à ses saints. (Bohn I, 26.) – Il vaut mieux s'adresser à Dieu qu'à ses saints. (Lendroy, 1349.)

168 Es ist ein Gott, sagt der Loangoneger, wenn er eine Puppe sieht.

Die Neger in Surinam, um zu sagen: dem stehen gleich die Sinne still, wenn er etwas Neues sieht. Die Dummheit und Unwissenheit sieht hinter den gewöhnlichsten Dingen Wunderbares.

169 Es ist ein grosses, Gottes wort vnd ein Stuck brot haben.Henisch, 1701, 13.

170 Es ist ein jeder wie ihn Gott geschaffen hat, auch oft noch ärger.

Holl.: Ieder is, zoo als hem onze Heer geschapen heeft, of nog een' graad erger. (Harrebomée, I, 293.)

171 Es ist für Gott zu viel, sagt jener Burgermeister in der Herberg, gab ein Mercker vnd hatte für einen Gulden Lachs gefressen.Latendorf II, 12.

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173 Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, sagt Stöhr, da lew hei noch1. (Lüneburg.)

1) So sagte er, da er noch lebte. In unmittelbarer Nähe des Wegs, der sich von Soltau im Lüneburgischen nach dem Hofe Heidenhof durch die Heide dahinzieht, befindet sich ein hölzernes Kreuz mit der Inschrift: „Ein alter Sohn aus Heidenhof, mit Namen Stöhr, der sprach allhier mit seinem verschlafenen Mund: Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, 1510.“ Nach der Sage lebte am Schluss des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts in dem erwähnten Heidenhof ein Haussohn Namens Stöhr, welcher dem Besitzer des Hofs als Knecht diente und sich angewöhnt hatte, sich bei passenden oder unpassenden Anlässen der stehenden Redensart: „Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr“, zu bedienen. Als man ihn, nachdem er im hohen Alter verstorben war, beerdigen wollte, erhob sich da, wo sich jetzt das Kreuz befindet, ein furchtbares, von heftigen Regengüssen begleitetes Gewitter. Als einer der Leidtragenden von Angst und Schreck ergriffen ausrief: „Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, segt Stöhr, da lew hei noch“; so rief eine hohle Stimme aus dem Sarge: „Dat hätt hei seggt, un seggt hei ock noch.“ Das Unwetter liess hierauf plötzlich nach und der Himmel wurde freundlich. Man öffnete den Sarg, um den Scheintodten dem Leben zurückzugeben, aber man fand ihn todt. Zur Erinnerung an den Vorgang liess der Besitzer des Hofs ein Kreuz an die Stelle setzen. (Vgl. Niedersächsische Volkssagen von A. Beneke in den Hausblättern von Hackländer und Hoefer, Stuttgart 1863, Hft. 13, S. 62.)

174 Es ist mit Gottes wort nicht zu schertzen, es findet sich doch zuletzt.Henisch, 1701, 15.

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[[4]/0010] 131 Der liebe Gott lässt der Ziege den Schwanz nicht länger wachsen, als sie ihn braucht. (Oberlausitz.) 132 Der liebe Gott sieht alle Jahr einmal vom Himmel; wen er dann bei der Arbeit findet, der muss das ganze Jahr arbeiten, und wen er spazieren gehen sieht, der geht das ganze Jahr spazieren. (Braunschweig.) 133 Der liebe Gott verlässt keinen treuen Bier- und Branntweintrinker. (Ostpreuss.) 134 Der muss Gottes Ehre verletzen, der das Gold sich macht zum Götzen. 135 Der Name Gottes muss sich zu allen Anfängen brauchen lassen. 136 Der, welchem Gott hilft, ist noch besser daran, als der, welcher früh aufsteht. – Sprichwörterschatz, 113. 137 Die auf Gott hoffen, haben stets das Beste getroffen. – Parömiakon, 3173. Wahlspruch Sigismund's von Polen. 138 Die got förchten, werden gedult haben, bis sie got ansihet. – Franck, I, 51a; Körte, 2330. 139 Die Gott am meisten begabt, schmückt der Kaiser billig mit Adlersfedern. 140 Die Gott blos fürchten, kennen ihn nicht. 141 Die Gott in sich tragen, können alle Teufel jagen. 142 Die Gottes Wort nicht haben, wünschen's; die es haben, verachten's. – Petri, I, 25. 143 Die trawen Gott, sehen keinen Todt. – Petri, I, 27. 144 Dreierlei hat Gott sich vorbehalten: aus nichts etwas zu machen, Künftiges vorher zu wissen und über die Gewissen zu herrschen. Angeblich ein Wort Stephan's, Königs von Polen. 145 Du kannst Gott keinen blauen Dunst vormachen. – Sprichwörterschatz, 32. 146 Du musst din Gott nig in de Ôgen grîpen. (Holst.) Gegen die, welche die Gottlosigkeit zu weit treiben. 147 E Gotts Name ist nit g'schwore. (Luzern.) 148 Ehe du Gott suchst, hat (muss) dich Gott schon gefunden (haben). – Sailer, 215; Simrock, 3874; Braun, I, 925; Körte, 2340 u. 2897; Sprichwörterschatz, 13. Gott kommt, wenn wir ihn am fernsten glauben, sagen die Engländer. (Reinsberg II, 6.) 149 Ehe Gott die Thür schliesst, öffnet er ein Fenster. 150 Ehe Gottes Werck geschehen, so glaubts niemand; wenn sie geschehen sind, so achts niemand. – Petri, I, 29; Henisch, 794, 59. „Unglaub gehet vorher, Verachtung folgt hernach.“ 151 Ehre Gott für allen Dingen, so mag dir nichts misslingen. – Henisch, 803, 23. 152 Ei, behüt uns Gott, ich muss schier zum Krüglein werden und zum Gitterlein herausschauen. (Schweiz.) 153 Ein Got vnd ein gbot. – Franck, II, 5a; Tappius, 6a; Henisch, 1712, 46; Graf, 2, 18; Braun, I, 909; Körte, 2368 u. 2934. Holl.: Eén God, eén bod. (Harrebomée, I, 242.) Kroat.: Jedanti Bog a jedna božja vĕrce. 154 Ein Gott, Ein König, Ein Pfarrer, Ein Arzt, Ein Hirt, Ein Weib, Ein Wein sagt wohl zu, und – Frieden; wenn ihrer mehr sind, so verderben sie gemeiniglich. Dän.: Een Gud, een lov, een konge. (Prov. dan., 258.) Frz.: Un Dieu, un roi, une loi. (Kritzinger, 244b; Leroux, II, 75.) Holl.: Een God, ééne vrouw, maar veel vrienden. (Bohn I, 313.) 155 Ein Gott, Ein Rock und Ein Weib. – Simrock, 1941. 156 Ein Gott haben ohn sein Wort, heist keinen Gott haben. – Petri I, 29. 157 Ein Gott und viel Freunde. – Sprichwörterschatz, 4. Frz.: Un Dieu et plusieurs amis. (Kritzinger, 234a.) Lat.: Unus Deus et plures amici (parandi). (Tappius, 6a; Gaal, 515; Sutor, 216; Eiselein, 254.) 158 Einen gnädigen Gott haben, macht ein fröhlich hertz. – Petri, I, 29. 159 Einen Gott und keinen mehr, aber Freund' ein ganzes Heer. – Gaal, 515. Engl.: One God, no more; but friends good store. (Bohn, II, 96; Gaal, 515.) 160 Einen Gott vnd vil Freundt soll man haben. – Henisch, 1706, 61; Körte, 2370. Man hat an einem Gott genug, aber nicht an einem Freunde. (Reinsberg II, 21.) 161 Ere, dene god na siner ler, sonst gefelt em nen (kein) denst noch ehr. – Ebstorf, 2. 162 Erst gibt Gott Stein, dann reicht er Helfenbein. – Parömiakon, 3121. Er gibt die Last, hilft sie aber auch tragen. 163 Es gibt nur ein Gott und ein Kaiser. (Steiermark.) – Sonntag. 164 Es gibt nur Einen Gott, Einen Voltaire und Einen Cagliostro. Das Leibsprichwort des berüchtigten Betrügers Cagliostro. (Vgl. von Böcklin's Paragraphen, S. 133.) 165 Es ist also, odder Gott todte mich. – Agricola I, 551. 166 Es ist besser in Gottes Hände fallen, als in die Hände der Menschen. – Kirchhofer, 130. Dän.: Bedre at falde i guds haand end in menneskens. (Prov. dan., 152.) 167 Es ist besser zu Gott reden, als zu seinen Heiligen. Warum sich an den Pfeil wenden, wenn der Schütze gegenwärtig ist, heisst es im Tamulischen. (Reinsberg III, 122.) Frz.: II vaut mieux avoir affaire à Dieu qu'à ses saints. (Bohn I, 26.) – Il vaut mieux s'adresser à Dieu qu'à ses saints. (Lendroy, 1349.) 168 Es ist ein Gott, sagt der Loangoneger, wenn er eine Puppe sieht. Die Neger in Surinam, um zu sagen: dem stehen gleich die Sinne still, wenn er etwas Neues sieht. Die Dummheit und Unwissenheit sieht hinter den gewöhnlichsten Dingen Wunderbares. 169 Es ist ein grosses, Gottes wort vnd ein Stuck brot haben. – Henisch, 1701, 13. 170 Es ist ein jeder wie ihn Gott geschaffen hat, auch oft noch ärger. Holl.: Ieder is, zoo als hem onze Heer geschapen heeft, of nog een' graad erger. (Harrebomée, I, 293.) 171 Es ist für Gott zu viel, sagt jener Burgermeister in der Herberg, gab ein Mercker vnd hatte für einen Gulden Lachs gefressen. – Latendorf II, 12. 172 Es ist Gottes Ehre, ain sache verbergen, aber es ist der Künige ehre, ain sache erforschen. – Agricola II, 236. 173 Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, sagt Stöhr, da lew hei noch1. (Lüneburg.) 1) So sagte er, da er noch lebte. In unmittelbarer Nähe des Wegs, der sich von Soltau im Lüneburgischen nach dem Hofe Heidenhof durch die Heide dahinzieht, befindet sich ein hölzernes Kreuz mit der Inschrift: „Ein alter Sohn aus Heidenhof, mit Namen Stöhr, der sprach allhier mit seinem verschlafenen Mund: Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, 1510.“ Nach der Sage lebte am Schluss des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts in dem erwähnten Heidenhof ein Haussohn Namens Stöhr, welcher dem Besitzer des Hofs als Knecht diente und sich angewöhnt hatte, sich bei passenden oder unpassenden Anlässen der stehenden Redensart: „Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr“, zu bedienen. Als man ihn, nachdem er im hohen Alter verstorben war, beerdigen wollte, erhob sich da, wo sich jetzt das Kreuz befindet, ein furchtbares, von heftigen Regengüssen begleitetes Gewitter. Als einer der Leidtragenden von Angst und Schreck ergriffen ausrief: „Es ist Gottes Wille und Gottes Wehr, segt Stöhr, da lew hei noch“; so rief eine hohle Stimme aus dem Sarge: „Dat hätt hei seggt, un seggt hei ock noch.“ Das Unwetter liess hierauf plötzlich nach und der Himmel wurde freundlich. Man öffnete den Sarg, um den Scheintodten dem Leben zurückzugeben, aber man fand ihn todt. Zur Erinnerung an den Vorgang liess der Besitzer des Hofs ein Kreuz an die Stelle setzen. (Vgl. Niedersächsische Volkssagen von A. Beneke in den Hausblättern von Hackländer und Hoefer, Stuttgart 1863, Hft. 13, S. 62.) 174 Es ist mit Gottes wort nicht zu schertzen, es findet sich doch zuletzt. – Henisch, 1701, 15. 175 Es ist nicht alles Gottes Wort, was gepredigt wird; es bringt auch mancher seine eigene Waare mit zu Markte. – Ramann, Unterr., IV, 3; Simrock, 7998.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/10>, abgerufen am 24.11.2024.