Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] lang, dass der gross Huf a net vergang2). (Vorarlberg.) - Frommann, V, 486.

1) Bienen und Schafen.

2) Nicht vergehe.

856 Wer Glück im Spiel hat, hat kein Glück in der Liebe. - Braun, I, 868.

857 Wer Glück und Unglück nicht leiden kann, der ziehe Sporn und Stiefeln an, sitz' auf einem Esel, reit' davon und leb' im Wald auf sein Raison. - Parömiakon, 1970.

858 Wer Glück vnnd ein Nussschal vol Hirn (Witz) im kopff hat, der kan ein halbe Welt regieren. - Lehmann, 344, 29 u. 659, 80; Eiselein, 243; Simrock, 3762; Reinsberg II, 96.

Die Russen sagen: Wer Glück hat, der wird Hauptmann. Denn: Für das Glück gibt es kein Gesetz. (Reinsberg II, 96.)

859 Wer glück vnnd guten windt hat, der kan im Korb vber Rhein faren. - Lehmann, 344, 27.

Holl.: Met geluk en goeden wind vaart men wel. (Harrebomee, I, 227.)

860 Wer glück zum beistandt hat vnnd daneben weisen Rhat volgt, der verschertzt sein glück, denn es läst sich nicht Meistern. - Lehmann, 345, 55.

861 Wer heut wird vom Glück getragen, der will's morgen noch einmal wagen.

862 Wer im Glück aufschwillt, schrumpft im Unglück zusammen.

863 Wer ist vom Glück rein, der führet die braut heim. - Henisch, 487, 45.

864 Wer kein Glück hat, bricht auf ebenem Boden ein Bein.

Die Russen: Wer kein Glück hat, der erstickt an einem Schluck Wasser. (Altmann VI, 392.)

Lat.: In plano frangit, cui sors est invida, plantam. (Gaal, 1579; Seybold, 247.)

865 Wer kein Glück hat, bricht die Finger im Hirsebrei. - Gaal, 1579.

866 Wer kein Glück hat, dem fällt es schwer, die Hufe zu schleppen.

867 Wer kein Glück hat, dem verbrent (gefriert) das Brot im Ofen. - Henisch, 1665, 58; Petri, II, 728; Sailer, 212; Simrock, 3768.

Das ist leicht möglich; schwieriger ist die Sache beim unglücklichen Italiener, dem das Brot im Ofen verhagelt. (Reinsberg IV, 132.)

868 Wer kein Glück hat, der fällt auf den Rücken im Grase und bricht dabei die Nase.

"Wer kein Glück hat, der fällt die Nase ab, wenn er gleich auf den Rücken zu liegen kommt." (Simplic., III, 104.)

869 Wer meint, das Glück woll' ihn küssen, so hat der Tükel ihn beschissen. - Eiselein, 244.

Kaiser Konrad's I. Wahlspruch.

870 Wer nicht Glück hat, dem ist Feiern das Beste.

871 Wer nicht Glück zum Beistand hat, dem geht kein Anschlag von statt, drum nimm allezeit Gott zu Rath.

872 Wer sein Glück am Himmel sucht, der verliert's auf der Erde.

"Willst du immer weiter schweifen, sieh, das Gute liegt so nah'. Lerne nur das Glück ergreifen (s. Glück 742, 745, 757, 766, 775, 788, 792 u. 801), denn das Glück ist immer da." (Goethe, Lyrische Gedichte: Beherzigung.)

873 Wer sein Glück auf Papier baut, darf sich nicht wundern, wenn er zuletzt Lumpen in der Tasche findet.

874 Wer sein glück dultig tragen kan, der ist warlich ein weiser Mann. - Pauli, Postille, II, 317a.

875 Wer sein Glück nicht ergreift, wenn er kann, kriegt es nicht, wann er will.

Frz.: Qui ne prend son avanture quand il peut, il ne l'a pas quand il veut. (Kritzinger, 44b.)

876 Wer sein Glück nicht machen will zu spat, diene früh der Kirche oder dem Staat.

Span.: Quien quiere medrar, iglesia, o mar, o casa real. (Bohn I, 251.)

877 Wer sein Glück nicht mitbringt, der findet keins.

Die Russen: Wer das Glück nicht mit in seinen Sommersitz bringt, der findet es nicht darin. Die Russen haben eine besondere Vorliebe für ein ländliches Lusthaus, Daca, Villa. (Altmann V, 95.)

[Spaltenumbruch] 878 Wer sein Glück nicht sucht, der versäumt es. - Körte, 2240; Simrock, 3772; Braun, I, 870.

Frz.: Qui ne cherche son avanture, il a perd. (Kritzinger, 44b.)

879 Wer sein Glück nicht sucht und haben will, der muss darum nicht klagen viel.

Frz.: Qui voit son bien et ne le veut, a tort plus apres il se deut. (Kritzinger, 70a.)

880 Wer seinem Glücke ausläutet, dem genügen bleierne Glocken.

881 Wer's Glück ergreifen will, muss wie ein Narr aussehen und wie ein Kluger handeln.

882 Wer's Glück hat, dem geben seine Hühner Milch. - Gruter, I, 80; Lehmann, 343, 26; Petri, II, 756; Körte, 2216; für Herford: Boebel, 144.

883 Wer 's Glück hat, dem kalbt ein Ochs im Backofen. (Posen.)

Die Russen: Wer 's Glück hat, der fällt in die Wolga und zieht einen Stör heraus. (Altmann V, 126.) Die Finnen drücken den Unterschied in der Behandlung des Glücksnarren und Weisen so aus: Fällt der Narr vom Mast des Schiffs in den Sund, mit einer Otter in der Hand taucht aus dem Sund er; fällt der Weise aus dem Kähnlein in den Bach, trotz hingereichtem Ruder muss er doch ertrinken. (Reinsberg IV, 135.)

884 Wer 's Glück hat, führt die Braut heim, und wer's kann1, schläft bei ihr. - Eiselein, 92.

1) Bei Kirchhofer (198): wer 's Recht hat.

885 Wer 's Glück will gewinnen, muss es erstürmen und nicht ersinnen.

886 Wer seines Glückes würdig, ist doppelt glücklich.

Lat.: Magna conscientia est felicitatem meruisse. (Egeria, 127.)

887 Wer seines Glücks sich rühmt, der füttert den Neid.

It.: Chi on vuol esser invidiato, non si vanti di sua fortuna. (Pazzaglia, 138, 3.)

888 Wer sich selbst und sein Glück nicht moderiren kann, wie wollte der andere zur Zucht bringen. - Opel, 381.

889 Wer sich über eines andern Glück freut, dem blühet sein eigens. - Braun, I, 883; Körte, 2280; Günther, 68; Simrock, 3810.

Böhm.: Ten mi brat, kdo stesti memu rad. (Celakovsky, 228.)

890 Wer sich verlest auff sein Glück, der felt offt in eim Augenblick. - Petri, II, 764.

891 Wer unbeneidet Glück will han, der muss es unbeschrien la'n.

Lat.: Tacitus pasci si posset corvus, haberet plus dapis, et rixae multo minus invidiaeque. (Horaz.) (Binder I, 1712; II, 3269; Philippi, II, 210.)

892 Wer vff künfftig gross glück hofft, der lest sichs durch kein (arbeit, beschwernuss) vnglück verleiden. - Lehmann, 395, 17.

893 Wer weiss, wo das Glück ligt. - Lehmann, II, 853, 362; Kirchhofer, 156; Körte, 2213; Sutor, 277.

894 Wer weiss, wo mir das Glück noch blüht! Das Zuchthaus steht noch offen. - Simrock, 3807.

895 Wer, wenn das Glück ihm lacht, nur an sich denkt, hat keinen Freund in Widerwärtigkeit.

896 Wers Glück hat, dem fliegen gebraten Hüner ins Maul. - Lehmann, 344, 26.

897 Wers glück hat, dem fliehen (fliegen) braten enten (Tauben) ins maul. - Franck, I, 26a; Henisch, 1665, 60; Lehmann, II, 854, 382; Simrock, 3765; Körte, 2216.

Holl.: Die het geluk heeft, gebraaden eenden vliegen hem in den mond. (Harrebomee, I, 226.)

898 Wers glück hat, dem kelbert ein ochs. - Franck, I, 26a; II, 117b u. 153a; Henisch, 1665, 62; Schottel, 1146a; Körte, 2216.

Dän.: Naar det skal vaere held, kaelver tyren saa godt som koen. (Bohn I, 391.)

Lat.: Dum fortuna favet, parit et taurus vitulum. (Binder II, 866.)

899 Wers glück hat, der fürt d braut heym. - Franck, I, 26a, 76b u. 86b; Henisch, 487, 53; Gruter, I, 79; Lehmann, II, 854, 381; Petri, II, 756; Eyering, III, 535; Latendorf II, 28; Luther's Ms., 11; Luther, 336; Mayer, I, 198; Sailer, 211; Parömiakon, 1971; Simrock, 1264; Eiselein, 92; Körte, 2247; Körte2, 2801; Wurzbach II, 47;

[Spaltenumbruch] lang, dass der grôss Huf a net vergang2). (Vorarlberg.) – Frommann, V, 486.

1) Bienen und Schafen.

2) Nicht vergehe.

856 Wer Glück im Spiel hat, hat kein Glück in der Liebe.Braun, I, 868.

857 Wer Glück und Unglück nicht leiden kann, der ziehe Sporn und Stiefeln an, sitz' auf einem Esel, reit' davon und leb' im Wald auf sein Raison.Parömiakon, 1970.

858 Wer Glück vnnd ein Nussschal vol Hirn (Witz) im kopff hat, der kan ein halbe Welt regieren.Lehmann, 344, 29 u. 659, 80; Eiselein, 243; Simrock, 3762; Reinsberg II, 96.

Die Russen sagen: Wer Glück hat, der wird Hauptmann. Denn: Für das Glück gibt es kein Gesetz. (Reinsberg II, 96.)

859 Wer glück vnnd guten windt hat, der kan im Korb vber Rhein faren.Lehmann, 344, 27.

Holl.: Met geluk en goeden wind vaart men wel. (Harrebomée, I, 227.)

860 Wer glück zum beistandt hat vnnd daneben weisen Rhat volgt, der verschertzt sein glück, denn es läst sich nicht Meistern.Lehmann, 345, 55.

861 Wer heut wird vom Glück getragen, der will's morgen noch einmal wagen.

862 Wer im Glück aufschwillt, schrumpft im Unglück zusammen.

863 Wer ist vom Glück rein, der führet die braut heim.Henisch, 487, 45.

864 Wer kein Glück hat, bricht auf ebenem Boden ein Bein.

Die Russen: Wer kein Glück hat, der erstickt an einem Schluck Wasser. (Altmann VI, 392.)

Lat.: In plano frangit, cui sors est invida, plantam. (Gaal, 1579; Seybold, 247.)

865 Wer kein Glück hat, bricht die Finger im Hirsebrei.Gaal, 1579.

866 Wer kein Glück hat, dem fällt es schwer, die Hufe zu schleppen.

867 Wer kein Glück hat, dem verbrent (gefriert) das Brot im Ofen.Henisch, 1665, 58; Petri, II, 728; Sailer, 212; Simrock, 3768.

Das ist leicht möglich; schwieriger ist die Sache beim unglücklichen Italiener, dem das Brot im Ofen verhagelt. (Reinsberg IV, 132.)

868 Wer kein Glück hat, der fällt auf den Rücken im Grase und bricht dabei die Nase.

„Wer kein Glück hat, der fällt die Nase ab, wenn er gleich auf den Rücken zu liegen kommt.“ (Simplic., III, 104.)

869 Wer meint, das Glück woll' ihn küssen, so hat der Tükel ihn beschissen.Eiselein, 244.

Kaiser Konrad's I. Wahlspruch.

870 Wer nicht Glück hat, dem ist Feiern das Beste.

871 Wer nicht Glück zum Beistand hat, dem geht kein Anschlag von statt, drum nimm allezeit Gott zu Rath.

872 Wer sein Glück am Himmel sucht, der verliert's auf der Erde.

„Willst du immer weiter schweifen, sieh, das Gute liegt so nah'. Lerne nur das Glück ergreifen (s. Glück 742, 745, 757, 766, 775, 788, 792 u. 801), denn das Glück ist immer da.“ (Goethe, Lyrische Gedichte: Beherzigung.)

873 Wer sein Glück auf Papier baut, darf sich nicht wundern, wenn er zuletzt Lumpen in der Tasche findet.

874 Wer sein glück dultig tragen kan, der ist warlich ein weiser Mann.Pauli, Postille, II, 317a.

875 Wer sein Glück nicht ergreift, wenn er kann, kriegt es nicht, wann er will.

Frz.: Qui ne prend son avanture quand il peut, il ne l'a pas quand il veut. (Kritzinger, 44b.)

876 Wer sein Glück nicht machen will zu spat, diene früh der Kirche oder dem Staat.

Span.: Quien quiere medrar, iglesia, ó mar, ó casa real. (Bohn I, 251.)

877 Wer sein Glück nicht mitbringt, der findet keins.

Die Russen: Wer das Glück nicht mit in seinen Sommersitz bringt, der findet es nicht darin. Die Russen haben eine besondere Vorliebe für ein ländliches Lusthaus, Dača, Villa. (Altmann V, 95.)

[Spaltenumbruch] 878 Wer sein Glück nicht sucht, der versäumt es.Körte, 2240; Simrock, 3772; Braun, I, 870.

Frz.: Qui ne cherche son avanture, il a perd. (Kritzinger, 44b.)

879 Wer sein Glück nicht sucht und haben will, der muss darum nicht klagen viel.

Frz.: Qui voit son bien et ne le veut, à tort plus après il se deut. (Kritzinger, 70a.)

880 Wer seinem Glücke ausläutet, dem genügen bleierne Glocken.

881 Wer's Glück ergreifen will, muss wie ein Narr aussehen und wie ein Kluger handeln.

882 Wer's Glück hat, dem geben seine Hühner Milch.Gruter, I, 80; Lehmann, 343, 26; Petri, II, 756; Körte, 2216; für Herford: Boebel, 144.

883 Wer 's Glück hat, dem kalbt ein Ochs im Backofen. (Posen.)

Die Russen: Wer 's Glück hat, der fällt in die Wolga und zieht einen Stör heraus. (Altmann V, 126.) Die Finnen drücken den Unterschied in der Behandlung des Glücksnarren und Weisen so aus: Fällt der Narr vom Mast des Schiffs in den Sund, mit einer Otter in der Hand taucht aus dem Sund er; fällt der Weise aus dem Kähnlein in den Bach, trotz hingereichtem Ruder muss er doch ertrinken. (Reinsberg IV, 135.)

884 Wer 's Glück hat, führt die Braut heim, und wer's kann1, schläft bei ihr.Eiselein, 92.

1) Bei Kirchhofer (198): wer 's Recht hat.

885 Wer 's Glück will gewinnen, muss es erstürmen und nicht ersinnen.

886 Wer seines Glückes würdig, ist doppelt glücklich.

Lat.: Magna conscientia est felicitatem meruisse. (Egeria, 127.)

887 Wer seines Glücks sich rühmt, der füttert den Neid.

It.: Chi on vuol esser invidiato, non si vanti di sua fortuna. (Pazzaglia, 138, 3.)

888 Wer sich selbst und sein Glück nicht moderiren kann, wie wollte der andere zur Zucht bringen.Opel, 381.

889 Wer sich über eines andern Glück freut, dem blühet sein eigens.Braun, I, 883; Körte, 2280; Günther, 68; Simrock, 3810.

Böhm.: Ten mi brat, kdo štĕstí mému rád. (Čelakovský, 228.)

890 Wer sich verlest auff sein Glück, der felt offt in eim Augenblick.Petri, II, 764.

891 Wer unbeneidet Glück will han, der muss es unbeschrien la'n.

Lat.: Tacitus pasci si posset corvus, haberet plus dapis, et rixae multo minus invidiaeque. (Horaz.) (Binder I, 1712; II, 3269; Philippi, II, 210.)

892 Wer vff künfftig gross glück hofft, der lest sichs durch kein (arbeit, beschwernuss) vnglück verleiden.Lehmann, 395, 17.

893 Wer weiss, wo das Glück ligt.Lehmann, II, 853, 362; Kirchhofer, 156; Körte, 2213; Sutor, 277.

894 Wer weiss, wo mir das Glück noch blüht! Das Zuchthaus steht noch offen.Simrock, 3807.

895 Wer, wenn das Glück ihm lacht, nur an sich denkt, hat keinen Freund in Widerwärtigkeit.

896 Wers Glück hat, dem fliegen gebraten Hüner ins Maul.Lehmann, 344, 26.

897 Wers glück hat, dem fliehen (fliegen) braten enten (Tauben) ins maul.Franck, I, 26a; Henisch, 1665, 60; Lehmann, II, 854, 382; Simrock, 3765; Körte, 2216.

Holl.: Die het geluk heeft, gebraaden eenden vliegen hem in den mond. (Harrebomée, I, 226.)

898 Wers glück hat, dem kelbert ein ochs.Franck, I, 26a; II, 117b u. 153a; Henisch, 1665, 62; Schottel, 1146a; Körte, 2216.

Dän.: Naar det skal være held, kælver tyren saa godt som koen. (Bohn I, 391.)

Lat.: Dum fortuna favet, parit et taurus vitulum. (Binder II, 866.)

899 Wers glück hat, der fürt d braut heym.Franck, I, 26a, 76b u. 86b; Henisch, 487, 53; Gruter, I, 79; Lehmann, II, 854, 381; Petri, II, 756; Eyering, III, 535; Latendorf II, 28; Luther's Ms., 11; Luther, 336; Mayer, I, 198; Sailer, 211; Parömiakon, 1971; Simrock, 1264; Eiselein, 92; Körte, 2247; Körte2, 2801; Wurzbach II, 47;

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0912" n="[884]"/><cb n="1767"/>
lang, dass der grôss Huf a net vergang<hi rendition="#sup">2</hi>).</hi> (<hi rendition="#i">Vorarlberg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 486.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Bienen und Schafen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Nicht vergehe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">856 Wer Glück im Spiel hat, hat kein Glück in der Liebe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 868.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">857 Wer Glück und Unglück nicht leiden kann, der ziehe Sporn und Stiefeln an, sitz' auf einem Esel, reit' davon und leb' im Wald auf sein Raison.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1970.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">858 Wer Glück vnnd ein Nussschal vol Hirn (Witz) im kopff hat, der kan ein halbe Welt regieren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 344, 29 u. 659, 80; Eiselein, 243; Simrock, 3762; Reinsberg II, 96.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen sagen: Wer Glück hat, der wird Hauptmann. Denn: Für das Glück gibt es kein Gesetz. (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 96.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">859 Wer glück vnnd guten windt hat, der kan im Korb vber Rhein faren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 344, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Met geluk en goeden wind vaart men wel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 227.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">860 Wer glück zum beistandt hat vnnd daneben weisen Rhat volgt, der verschertzt sein glück, denn es läst sich nicht Meistern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 345, 55.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">861 Wer heut wird vom Glück getragen, der will's morgen noch einmal wagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">862 Wer im Glück aufschwillt, schrumpft im Unglück zusammen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">863 Wer ist vom Glück rein, der führet die braut heim.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 487, 45.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">864 Wer kein Glück hat, bricht auf ebenem Boden ein Bein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Wer kein Glück hat, der erstickt an einem Schluck Wasser. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 392.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In plano frangit, cui sors est invida, plantam. (<hi rendition="#i">Gaal, 1579; Seybold, 247.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">865 Wer kein Glück hat, bricht die Finger im Hirsebrei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 1579.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">866 Wer kein Glück hat, dem fällt es schwer, die Hufe zu schleppen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">867 Wer kein Glück hat, dem verbrent (gefriert) das Brot im Ofen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1665, 58; Petri, II, 728; Sailer, 212; Simrock, 3768.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das ist leicht möglich; schwieriger ist die Sache beim unglücklichen Italiener, dem das Brot im Ofen verhagelt. (<hi rendition="#i">Reinsberg IV, 132.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">868 Wer kein Glück hat, der fällt auf den Rücken im Grase und bricht dabei die Nase.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wer kein Glück hat, der fällt die Nase ab, wenn er gleich auf den Rücken zu liegen kommt.&#x201C; (<hi rendition="#i">Simplic., III, 104.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">869 Wer meint, das Glück woll' ihn küssen, so hat der Tükel ihn beschissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 244.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Kaiser Konrad's I. Wahlspruch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">870 Wer nicht Glück hat, dem ist Feiern das Beste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">871 Wer nicht Glück zum Beistand hat, dem geht kein Anschlag von statt, drum nimm allezeit Gott zu Rath.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">872 Wer sein Glück am Himmel sucht, der verliert's auf der Erde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Willst du immer weiter schweifen, sieh, das Gute liegt so nah'. Lerne nur das Glück ergreifen (s. Glück  742,  745,  757,  766,  775,  788,  792 u.  801), denn das Glück ist immer da.&#x201C; (<hi rendition="#i">Goethe, Lyrische Gedichte: Beherzigung.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">873 Wer sein Glück auf Papier baut, darf sich nicht wundern, wenn er zuletzt Lumpen in der Tasche findet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">874 Wer sein glück dultig tragen kan, der ist warlich ein weiser Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pauli, Postille, II, 317<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">875 Wer sein Glück nicht ergreift, wenn er kann, kriegt es nicht, wann er will.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui ne prend son avanture quand il peut, il ne l'a pas quand il veut. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 44<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">876 Wer sein Glück nicht machen will zu spat, diene früh der Kirche oder dem Staat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Quien quiere medrar, iglesia, ó mar, ó casa real. (<hi rendition="#i">Bohn I, 251.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">877 Wer sein Glück nicht mitbringt, der findet keins.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Wer das Glück nicht mit in seinen Sommersitz bringt, der findet es nicht darin. Die Russen haben eine besondere Vorliebe für ein ländliches Lusthaus, Da&#x010D;a, Villa. (<hi rendition="#i">Altmann V, 95.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1768"/>
878 Wer sein Glück nicht sucht, der versäumt es.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 2240; Simrock, 3772; Braun, I, 870.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui ne cherche son avanture, il a perd. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 44<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">879 Wer sein Glück nicht sucht und haben will, der muss darum nicht klagen viel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Qui voit son bien et ne le veut, à tort plus après il se deut. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 70<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">880 Wer seinem Glücke ausläutet, dem genügen bleierne Glocken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">881 Wer's Glück ergreifen will, muss wie ein Narr aussehen und wie ein Kluger handeln.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">882 Wer's Glück hat, dem geben seine Hühner Milch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 80; Lehmann, 343, 26; Petri, II, 756; Körte, 2216;</hi> für Herford: <hi rendition="#i">Boebel, 144.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">883 Wer 's Glück hat, dem kalbt ein Ochs im Backofen.</hi> (<hi rendition="#i">Posen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Wer 's Glück hat, der fällt in die Wolga und zieht einen Stör heraus. (<hi rendition="#i">Altmann V, 126.</hi>) Die Finnen drücken den Unterschied in der Behandlung des Glücksnarren und Weisen so aus: Fällt der Narr vom Mast des Schiffs in den Sund, mit einer Otter in der Hand taucht aus dem Sund er; fällt der Weise aus dem Kähnlein in den Bach, trotz hingereichtem Ruder muss er doch ertrinken. (<hi rendition="#i">Reinsberg IV, 135.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">884 Wer 's Glück hat, führt die Braut heim, und wer's kann<hi rendition="#sup">1</hi>, schläft bei ihr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 92.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Bei <hi rendition="#i">Kirchhofer (198)</hi>: wer 's Recht hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">885 Wer 's Glück will gewinnen, muss es erstürmen und nicht ersinnen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">886 Wer seines Glückes würdig, ist doppelt glücklich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Magna conscientia est felicitatem meruisse. (<hi rendition="#i">Egeria, 127.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">887 Wer seines Glücks sich rühmt, der füttert den Neid.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi on vuol esser invidiato, non si vanti di sua fortuna. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 138, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">888 Wer sich selbst und sein Glück nicht moderiren kann, wie wollte der andere zur Zucht bringen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Opel, 381.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">889 Wer sich über eines andern Glück freut, dem blühet sein eigens.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Braun, I, 883; Körte, 2280; Günther, 68; Simrock, 3810.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ten mi brat, kdo &#x0161;t&#x0115;stí mému rád. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 228.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">890 Wer sich verlest auff sein Glück, der felt offt in eim Augenblick.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 764.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">891 Wer unbeneidet Glück will han, der muss es unbeschrien la'n.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tacitus pasci si posset corvus, haberet plus dapis, et rixae multo minus invidiaeque. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 1712; II, 3269; Philippi, II, 210.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">892 Wer vff künfftig gross glück hofft, der lest sichs durch kein (arbeit, beschwernuss) vnglück verleiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 395, 17.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">893 Wer weiss, wo das Glück ligt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 853, 362; Kirchhofer, 156; Körte, 2213; Sutor, 277.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">894 Wer weiss, wo mir das Glück noch blüht! Das Zuchthaus steht noch offen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 3807.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">895 Wer, wenn das Glück ihm lacht, nur an sich denkt, hat keinen Freund in Widerwärtigkeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">896 Wers Glück hat, dem fliegen gebraten Hüner ins Maul.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 344, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">897 Wers glück hat, dem fliehen (fliegen) braten enten (Tauben) ins maul.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 26<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1665, 60; Lehmann, II, 854, 382; Simrock, 3765; Körte, 2216.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die het geluk heeft, gebraaden eenden vliegen hem in den mond. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 226.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">898 Wers glück hat, dem kelbert ein ochs.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 26<hi rendition="#sup">a</hi>; II, 117<hi rendition="#sup">b</hi> u. 153<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1665, 62; Schottel, 1146<hi rendition="#sup">a</hi>; Körte, 2216.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Naar det skal være held, kælver tyren saa godt som koen. (<hi rendition="#i">Bohn I, 391.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dum fortuna favet, parit et taurus vitulum. (<hi rendition="#i">Binder II, 866.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">899 Wers glück hat, der fürt d braut heym.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 26<hi rendition="#sup">a</hi>, 76<hi rendition="#sup">b</hi> u. 86<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 487, 53; Gruter, I, 79; Lehmann, II, 854, 381; Petri, II, 756; Eyering, III, 535; Latendorf II, 28; Luther's Ms., 11; Luther, 336; Mayer, I, 198; Sailer, 211; Parömiakon, 1971; Simrock, 1264; Eiselein, 92; Körte, 2247; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 2801; Wurzbach II, 47;
</hi></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[884]/0912] lang, dass der grôss Huf a net vergang2). (Vorarlberg.) – Frommann, V, 486. 1) Bienen und Schafen. 2) Nicht vergehe. 856 Wer Glück im Spiel hat, hat kein Glück in der Liebe. – Braun, I, 868. 857 Wer Glück und Unglück nicht leiden kann, der ziehe Sporn und Stiefeln an, sitz' auf einem Esel, reit' davon und leb' im Wald auf sein Raison. – Parömiakon, 1970. 858 Wer Glück vnnd ein Nussschal vol Hirn (Witz) im kopff hat, der kan ein halbe Welt regieren. – Lehmann, 344, 29 u. 659, 80; Eiselein, 243; Simrock, 3762; Reinsberg II, 96. Die Russen sagen: Wer Glück hat, der wird Hauptmann. Denn: Für das Glück gibt es kein Gesetz. (Reinsberg II, 96.) 859 Wer glück vnnd guten windt hat, der kan im Korb vber Rhein faren. – Lehmann, 344, 27. Holl.: Met geluk en goeden wind vaart men wel. (Harrebomée, I, 227.) 860 Wer glück zum beistandt hat vnnd daneben weisen Rhat volgt, der verschertzt sein glück, denn es läst sich nicht Meistern. – Lehmann, 345, 55. 861 Wer heut wird vom Glück getragen, der will's morgen noch einmal wagen. 862 Wer im Glück aufschwillt, schrumpft im Unglück zusammen. 863 Wer ist vom Glück rein, der führet die braut heim. – Henisch, 487, 45. 864 Wer kein Glück hat, bricht auf ebenem Boden ein Bein. Die Russen: Wer kein Glück hat, der erstickt an einem Schluck Wasser. (Altmann VI, 392.) Lat.: In plano frangit, cui sors est invida, plantam. (Gaal, 1579; Seybold, 247.) 865 Wer kein Glück hat, bricht die Finger im Hirsebrei. – Gaal, 1579. 866 Wer kein Glück hat, dem fällt es schwer, die Hufe zu schleppen. 867 Wer kein Glück hat, dem verbrent (gefriert) das Brot im Ofen. – Henisch, 1665, 58; Petri, II, 728; Sailer, 212; Simrock, 3768. Das ist leicht möglich; schwieriger ist die Sache beim unglücklichen Italiener, dem das Brot im Ofen verhagelt. (Reinsberg IV, 132.) 868 Wer kein Glück hat, der fällt auf den Rücken im Grase und bricht dabei die Nase. „Wer kein Glück hat, der fällt die Nase ab, wenn er gleich auf den Rücken zu liegen kommt.“ (Simplic., III, 104.) 869 Wer meint, das Glück woll' ihn küssen, so hat der Tükel ihn beschissen. – Eiselein, 244. Kaiser Konrad's I. Wahlspruch. 870 Wer nicht Glück hat, dem ist Feiern das Beste. 871 Wer nicht Glück zum Beistand hat, dem geht kein Anschlag von statt, drum nimm allezeit Gott zu Rath. 872 Wer sein Glück am Himmel sucht, der verliert's auf der Erde. „Willst du immer weiter schweifen, sieh, das Gute liegt so nah'. Lerne nur das Glück ergreifen (s. Glück 742, 745, 757, 766, 775, 788, 792 u. 801), denn das Glück ist immer da.“ (Goethe, Lyrische Gedichte: Beherzigung.) 873 Wer sein Glück auf Papier baut, darf sich nicht wundern, wenn er zuletzt Lumpen in der Tasche findet. 874 Wer sein glück dultig tragen kan, der ist warlich ein weiser Mann. – Pauli, Postille, II, 317a. 875 Wer sein Glück nicht ergreift, wenn er kann, kriegt es nicht, wann er will. Frz.: Qui ne prend son avanture quand il peut, il ne l'a pas quand il veut. (Kritzinger, 44b.) 876 Wer sein Glück nicht machen will zu spat, diene früh der Kirche oder dem Staat. Span.: Quien quiere medrar, iglesia, ó mar, ó casa real. (Bohn I, 251.) 877 Wer sein Glück nicht mitbringt, der findet keins. Die Russen: Wer das Glück nicht mit in seinen Sommersitz bringt, der findet es nicht darin. Die Russen haben eine besondere Vorliebe für ein ländliches Lusthaus, Dača, Villa. (Altmann V, 95.) 878 Wer sein Glück nicht sucht, der versäumt es. – Körte, 2240; Simrock, 3772; Braun, I, 870. Frz.: Qui ne cherche son avanture, il a perd. (Kritzinger, 44b.) 879 Wer sein Glück nicht sucht und haben will, der muss darum nicht klagen viel. Frz.: Qui voit son bien et ne le veut, à tort plus après il se deut. (Kritzinger, 70a.) 880 Wer seinem Glücke ausläutet, dem genügen bleierne Glocken. 881 Wer's Glück ergreifen will, muss wie ein Narr aussehen und wie ein Kluger handeln. 882 Wer's Glück hat, dem geben seine Hühner Milch. – Gruter, I, 80; Lehmann, 343, 26; Petri, II, 756; Körte, 2216; für Herford: Boebel, 144. 883 Wer 's Glück hat, dem kalbt ein Ochs im Backofen. (Posen.) Die Russen: Wer 's Glück hat, der fällt in die Wolga und zieht einen Stör heraus. (Altmann V, 126.) Die Finnen drücken den Unterschied in der Behandlung des Glücksnarren und Weisen so aus: Fällt der Narr vom Mast des Schiffs in den Sund, mit einer Otter in der Hand taucht aus dem Sund er; fällt der Weise aus dem Kähnlein in den Bach, trotz hingereichtem Ruder muss er doch ertrinken. (Reinsberg IV, 135.) 884 Wer 's Glück hat, führt die Braut heim, und wer's kann1, schläft bei ihr. – Eiselein, 92. 1) Bei Kirchhofer (198): wer 's Recht hat. 885 Wer 's Glück will gewinnen, muss es erstürmen und nicht ersinnen. 886 Wer seines Glückes würdig, ist doppelt glücklich. Lat.: Magna conscientia est felicitatem meruisse. (Egeria, 127.) 887 Wer seines Glücks sich rühmt, der füttert den Neid. It.: Chi on vuol esser invidiato, non si vanti di sua fortuna. (Pazzaglia, 138, 3.) 888 Wer sich selbst und sein Glück nicht moderiren kann, wie wollte der andere zur Zucht bringen. – Opel, 381. 889 Wer sich über eines andern Glück freut, dem blühet sein eigens. – Braun, I, 883; Körte, 2280; Günther, 68; Simrock, 3810. Böhm.: Ten mi brat, kdo štĕstí mému rád. (Čelakovský, 228.) 890 Wer sich verlest auff sein Glück, der felt offt in eim Augenblick. – Petri, II, 764. 891 Wer unbeneidet Glück will han, der muss es unbeschrien la'n. Lat.: Tacitus pasci si posset corvus, haberet plus dapis, et rixae multo minus invidiaeque. (Horaz.) (Binder I, 1712; II, 3269; Philippi, II, 210.) 892 Wer vff künfftig gross glück hofft, der lest sichs durch kein (arbeit, beschwernuss) vnglück verleiden. – Lehmann, 395, 17. 893 Wer weiss, wo das Glück ligt. – Lehmann, II, 853, 362; Kirchhofer, 156; Körte, 2213; Sutor, 277. 894 Wer weiss, wo mir das Glück noch blüht! Das Zuchthaus steht noch offen. – Simrock, 3807. 895 Wer, wenn das Glück ihm lacht, nur an sich denkt, hat keinen Freund in Widerwärtigkeit. 896 Wers Glück hat, dem fliegen gebraten Hüner ins Maul. – Lehmann, 344, 26. 897 Wers glück hat, dem fliehen (fliegen) braten enten (Tauben) ins maul. – Franck, I, 26a; Henisch, 1665, 60; Lehmann, II, 854, 382; Simrock, 3765; Körte, 2216. Holl.: Die het geluk heeft, gebraaden eenden vliegen hem in den mond. (Harrebomée, I, 226.) 898 Wers glück hat, dem kelbert ein ochs. – Franck, I, 26a; II, 117b u. 153a; Henisch, 1665, 62; Schottel, 1146a; Körte, 2216. Dän.: Naar det skal være held, kælver tyren saa godt som koen. (Bohn I, 391.) Lat.: Dum fortuna favet, parit et taurus vitulum. (Binder II, 866.) 899 Wers glück hat, der fürt d braut heym. – Franck, I, 26a, 76b u. 86b; Henisch, 487, 53; Gruter, I, 79; Lehmann, II, 854, 381; Petri, II, 756; Eyering, III, 535; Latendorf II, 28; Luther's Ms., 11; Luther, 336; Mayer, I, 198; Sailer, 211; Parömiakon, 1971; Simrock, 1264; Eiselein, 92; Körte, 2247; Körte2, 2801; Wurzbach II, 47;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/912
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [884]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/912>, abgerufen am 25.11.2024.