Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 2 Es ist nichts so gering, es ist worzu gut. - Henisch, 1519. 3 Es ist nichts so gering, es wil bey seines gleichen seyn. - Henisch, 1519, 15; Petri, II, 275; Körte, 2189; Simrock, 3685. Ung.: Eb ebnek barattya. - Eb sogor, kutya koma. (Gaal, 734.) 4 Gering macht vnruhe. - Petri, II, 334. 5 Je geringer du bist, je heller Gottes Augen auff dich sehen. - Petri, I, 57. 6 Was gering ist, das ist den Hoffertigen unwerth. - Henisch, 1519, 30. 7 Wer sich gering (vnnd wolfeil) macht, der steht jhm selbst voran im Liecht. - Lehmann, 773, 27. Geringachten. Man soll niemand geringachten. Dän.: Agte ingen ringe, thi hver haver sin gave. (Prov. dan., 20.) Geringe (der). 1 Beym geringen ysset man auch satt. - Henisch, 948, 20. 2 Es ist dem geringern kein schand, wenn er dem grössern weicht. - Henisch, 1519, 10; Lehmann, 876, 19; Petri, II, 258. Dän.: Det er den ringe ingen spot at vige for den större. (Prov. dan., 478.) 3 Wenn die geringen mit hohen zu gast essen, so müssen sie dass thewer genug bezahlen. - Lehmann, 859, 7. 4 Wenn sich der Geringer mit mächtigern in bundtnuss verknüpft, dem wird mit seinem verderben gelohnt. - Lehmann, 108, 33. Geringes. 1 Bei dem Geringen ist Ruhe. 2 Beym geringen jsset man auch satt. - Henisch, 1518, 71; Petri, II, 44. 3 Beym Geringen lebt man am besten. - Petri, II, 44. 4 Die auch das Geringe zählen, denen wird das Grosse nicht fehlen. Lat.: Carnibus est dignus, qui bene mandit olus. (Binder II, 447.) 5 Ein Geringes nützt, ein Geringes schadet. - Lehmann, 261, 2. Frz.: Peu de chose ayde. (Leroux, II, 281.) 6 Man soll ein geringes nicht sparen, ein grosses zu erhalten. - Lehmann, 723, 42. 7 Mit Geringem fängt man an, mit Grossem hört man auf. - Steiger, 127. 8 Vmb eines geringen willen soll niemand ein Hund seyn. - Henisch, 1519, 25; Petri, II, 555. 9 Wer das Geringe acht't, dem wird Besseres gebracht. 10 Wer das geringe nicht achtet (ehrt), der ist dess grossen nicht werth. - Lehmann, 263, 38. 11 Wer das geringer veracht, dem wirdt das grosse nit gebracht. - Henisch, 1519, 33; Lehmann, II, 839, 240; Beyer, 477. Im Appendix zu Luther's Tischreden (Leipzig 1577) findet sich derselbe Gedanke in verschiedenen Formen: "Wer das geringste verschmehet, dem wird das grosse nicht. Wer ein geringes nicht zu rath helt, der verdirbet immer fort." (S. Kropf, Pfennig u. Stunde.) 12 Wer ein geringes nicht acht, der bekompt das grosse nicht. - Lehmann, 733, 25. 13 Wer ein geringes nicht zu rhat hellt, der nimbt täglich ab. - Henisch, 1519, 35; Lehmann, 722, 8; Petri, II, 701. 14 Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Grossen treu. - Luc. 16, 10; Schulze, 238. Lat.: Qui fidelis est in minimo et in maximo fidelis est, et qui in modico iniquus est in majori iniquus est. (Schulze, 238.) Geringster. Der geringste wird offt der beste, ein leimen Wand ein steinern feste. - Petri, II, 90. Gerinne. * Einen aus dem Gerinne ziehen. Holl.: Hij is uit de goot opgenomen. (Harrebomee, I, 251.) [Spaltenumbruch] Gerisp. * Es isch em öppis uff's G'risp1 g'fallen. (Solothurn.) - Schild, 82, 288. 1) Fussrücken. - Es ist ihm etwas Widerwärtiges begegnet. Geriss. * Sie hot's G'riss. (Rottenburg.) Gern. 1 Der nicht gern kommt, der verzeucht lang. - Lehmann, 803, 7. 2 Es hats nicht ein jeder gern, dass man jhm den Kopf kratzt. - Lehmann, 248, 3 u. 795, 21. 3 Es ist gern geschehen, säd de Prestergesell, dar härr he bei'n Prester sin Grotmoder slapen. (Hamburg.) - Hoefer, 823. 4 Gern thun macht leicht arbeit. - Henisch, 1513, 1. 5 Recht gärne, siet de Buer, wann he maut. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 62, 7. 6 Von Herzen gern, sagen die Bauern, da müssen sie. (S. Plaisir u. Wollen.) - Hoefer, 158. 7 Was du nicht gern hast, das thu auch keinem andern nicht. - Lehmann, II, 832, 112. 8 Was einer gern thut, das thut er zum ersten. - Henisch, 1513, 49. 9 Was einer gern thut, kommt ihm nicht sauer an. 10 Was einer nicht gern hat, das glaubt er desto weniger. - Henisch, 1513, 16. 11 Was man gern hat, davon träumt einem bei Nacht. Böhm.: Co kdo rad ma, o tom se mu i zda. - Co kdo rad miva, o tom se mu i sniva. - V cem kdo zalibeni miva, hned mu na jazyku byva. (Celakovsky, 237.) Lat.: Canis panes somnians. (Philippi, I, 71.) Poln.: Co kto miluje, o tem rad rokuje. - Co kto miluje, to i we snie czuje. (Celakovsky, 237.) 12 Was man gern thut, das thut nicht wehe. - Lehmann, 896, 5. 13 Was man gern thut, hat doppelten Werth. Frz.: Chose faicte de grace vaut qui aultrement ne vaudroit mie. (Leroux, II, 201.) 14 Was man gern thut, ist bald (schnell) gethan. Mhd.: Wizzet swaz man gerne tuot, des mac man vil verenden. (Eraclius.) (Zingerle, 50.) Frz.: Besogne qui plaeit est a demi faite. (Cahier, 207.) It.: Assai presto si fa cio che si fa bene. (Pazzaglia, 122, 1.) 15 Was man gern thut, ist kein arbeit. - Lehmann, 896, 5; Simrock, 3445. Dän.: Det man gierne giör, er intet arbeyde. (Prov. dan., 234.) 16 Was man gern thut, ist leicht, ob es schon schwer ist. - Lehmann, 453, 19. 17 Was man gern thut, kommt einem nicht schwer an. - Eiselein, 227; Simrock, 3449; schlesisch bei Robinson, 712. 18 Wass einer nicht gern thut, das vergist er baldt. - Lehmann, 780, 5. 19 Wer nicht gern hat, dass ihm die Hände kalt werden, muss sie zu Fäusten machen. 20 Wo einer nicht gern ist, da bleibt er nicht lang. - Agricola I, 453. 21 Wo ich gern bin, darff ich nicht hin, das ich nit mag, gebürt mir alle Tag. - Henisch, 1513, 45; Eyering, I, 340; Sailer, 170; Simrock, 3447. Neigung und Gesetz in ihrem Widerstreite. 22 Wo ich gern bin, zieht man mich mit einem Haare hin. - Henisch, 1513, 44; Lehmann, II, 857, 443; Petri, II, 806. Holl.: Men tooch mi wael mit enen haer, daer ic gheerne waer. (Tunn., 18, 20.) Lat.: Quando libens graditur, crine vir attrahitur. (Fallersleben, 523.) 23 Woas ma garne thut, kümmt en nich schwär oan. - Gomolcke, 1075; Frommann, III, 411, 431. *24 Dat do ik so geern, as ik gleinige Kohlen ete. Böhm.: Ucinim vsecko pro kazdeho, krom toho treho: Neslibim, nepujcim a nedam za neho sveho. - Vse rad udelam: jen nechtej, bych neco dalt, pujcil aneb slibil. (Celakovsky, 57.) *25 E hot e gärn, wä de Katz det Stocheisen1. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 176, 196. 1) Feuer- oder Schüreisen, von stochen (stochern), schüren.
[Spaltenumbruch] 2 Es ist nichts so gering, es ist worzu gut. – Henisch, 1519. 3 Es ist nichts so gering, es wil bey seines gleichen seyn. – Henisch, 1519, 15; Petri, II, 275; Körte, 2189; Simrock, 3685. Ung.: Eb ebnek baráttya. – Eb sógor, kutya koma. (Gaal, 734.) 4 Gering macht vnruhe. – Petri, II, 334. 5 Je geringer du bist, je heller Gottes Augen auff dich sehen. – Petri, I, 57. 6 Was gering ist, das ist den Hoffertigen unwerth. – Henisch, 1519, 30. 7 Wer sich gering (vnnd wolfeil) macht, der steht jhm selbst voran im Liecht. – Lehmann, 773, 27. Geringachten. Man soll niemand geringachten. Dän.: Agte ingen ringe, thi hver haver sin gave. (Prov. dan., 20.) Geringe (der). 1 Beym geringen ysset man auch satt. – Henisch, 948, 20. 2 Es ist dem geringern kein schand, wenn er dem grössern weicht. – Henisch, 1519, 10; Lehmann, 876, 19; Petri, II, 258. Dän.: Det er den ringe ingen spot at vige for den større. 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2 Es ist nichts so gering, es ist worzu gut. – Henisch, 1519.
3 Es ist nichts so gering, es wil bey seines gleichen seyn. – Henisch, 1519, 15; Petri, II, 275; Körte, 2189; Simrock, 3685.
Ung.: Eb ebnek baráttya. – Eb sógor, kutya koma. (Gaal, 734.)
4 Gering macht vnruhe. – Petri, II, 334.
5 Je geringer du bist, je heller Gottes Augen auff dich sehen. – Petri, I, 57.
6 Was gering ist, das ist den Hoffertigen unwerth. – Henisch, 1519, 30.
7 Wer sich gering (vnnd wolfeil) macht, der steht jhm selbst voran im Liecht. – Lehmann, 773, 27.
Geringachten.
Man soll niemand geringachten.
Dän.: Agte ingen ringe, thi hver haver sin gave. (Prov. dan., 20.)
Geringe (der).
1 Beym geringen ysset man auch satt. – Henisch, 948, 20.
2 Es ist dem geringern kein schand, wenn er dem grössern weicht. – Henisch, 1519, 10; Lehmann, 876, 19; Petri, II, 258.
Dän.: Det er den ringe ingen spot at vige for den større. (Prov. dan., 478.)
3 Wenn die geringen mit hohen zu gast essen, so müssen sie dass thewer genug bezahlen. – Lehmann, 859, 7.
4 Wenn sich der Geringer mit mächtigern in bundtnuss verknüpft, dem wird mit seinem verderben gelohnt. – Lehmann, 108, 33.
Geringes.
1 Bei dem Geringen ist Ruhe.
2 Beym geringen jsset man auch satt. – Henisch, 1518, 71; Petri, II, 44.
3 Beym Geringen lebt man am besten. – Petri, II, 44.
4 Die auch das Geringe zählen, denen wird das Grosse nicht fehlen.
Lat.: Carnibus est dignus, qui bene mandit olus. (Binder II, 447.)
5 Ein Geringes nützt, ein Geringes schadet. – Lehmann, 261, 2.
Frz.: Peu de chose ayde. (Leroux, II, 281.)
6 Man soll ein geringes nicht sparen, ein grosses zu erhalten. – Lehmann, 723, 42.
7 Mit Geringem fängt man an, mit Grossem hört man auf. – Steiger, 127.
8 Vmb eines geringen willen soll niemand ein Hund seyn. – Henisch, 1519, 25; Petri, II, 555.
9 Wer das Geringe acht't, dem wird Besseres gebracht.
10 Wer das geringe nicht achtet (ehrt), der ist dess grossen nicht werth. – Lehmann, 263, 38.
11 Wer das geringer veracht, dem wirdt das grosse nit gebracht. – Henisch, 1519, 33; Lehmann, II, 839, 240; Beyer, 477.
Im Appendix zu Luther's Tischreden (Leipzig 1577) findet sich derselbe Gedanke in verschiedenen Formen: „Wer das geringste verschmehet, dem wird das grosse nicht. Wer ein geringes nicht zu rath helt, der verdirbet immer fort.“ (S. Kropf, Pfennig u. Stunde.)
12 Wer ein geringes nicht acht, der bekompt das grosse nicht. – Lehmann, 733, 25.
13 Wer ein geringes nicht zu rhat hellt, der nimbt täglich ab. – Henisch, 1519, 35; Lehmann, 722, 8; Petri, II, 701.
14 Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Grossen treu. – Luc. 16, 10; Schulze, 238.
Lat.: Qui fidelis est in minimo et in maximo fidelis est, et qui in modico iniquus est in majori iniquus est. (Schulze, 238.)
Geringster.
Der geringste wird offt der beste, ein leimen Wand ein steinern feste. – Petri, II, 90.
Gerinne.
* Einen aus dem Gerinne ziehen.
Holl.: Hij is uit de goot opgenomen. (Harrebomée, I, 251.)
Gerisp.
* Es isch em öppis uff's G'risp1 g'fallen. (Solothurn.) – Schild, 82, 288.
1) Fussrücken. – Es ist ihm etwas Widerwärtiges begegnet.
Geriss.
* Sie hot's G'riss. (Rottenburg.)
Gern.
1 Der nicht gern kommt, der verzeucht lang. – Lehmann, 803, 7.
2 Es hats nicht ein jeder gern, dass man jhm den Kopf kratzt. – Lehmann, 248, 3 u. 795, 21.
3 Es ist gern geschehen, säd de Prêstergesell, dar härr he bî'n Prêster sin Grôtmôder slâpen. (Hamburg.) – Hoefer, 823.
4 Gern thun macht leicht arbeit. – Henisch, 1513, 1.
5 Recht gärne, siet de Buer, wann he maut. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 62, 7.
6 Von Herzen gern, sagen die Bauern, da müssen sie. (S. Plaisir u. Wollen.) – Hoefer, 158.
7 Was du nicht gern hast, das thu auch keinem andern nicht. – Lehmann, II, 832, 112.
8 Was einer gern thut, das thut er zum ersten. – Henisch, 1513, 49.
9 Was einer gern thut, kommt ihm nicht sauer an.
10 Was einer nicht gern hat, das glaubt er desto weniger. – Henisch, 1513, 16.
11 Was man gern hat, davon träumt einem bei Nacht.
Böhm.: Co kdo rád má, o tom se mu i zdá. – Co kdo rád mívá, o tom se mu i snívá. – V čem kdo zalíbení mívá, hned mu na jazyku bývá. (Čelakovský, 237.)
Lat.: Canis panes somnians. (Philippi, I, 71.)
Poln.: Co kto miłuje, o tém rad rokuje. – Co kto miłuje, to i we snie czuje. (Čelakovský, 237.)
12 Was man gern thut, das thut nicht wehe. – Lehmann, 896, 5.
13 Was man gern thut, hat doppelten Werth.
Frz.: Chose faicte de grâce vaut qui aultrement ne vaudroit mie. (Leroux, II, 201.)
14 Was man gern thut, ist bald (schnell) gethan.
Mhd.: Wizzet swaz man gerne tuot, des mac man vil verenden. (Eraclius.) (Zingerle, 50.)
Frz.: Besogne qui plaît est à demi faite. (Cahier, 207.)
It.: Assai presto si fa ciò che si fà bene. (Pazzaglia, 122, 1.)
15 Was man gern thut, ist kein arbeit. – Lehmann, 896, 5; Simrock, 3445.
Dän.: Det man gierne giør, er intet arbeyde. (Prov. dan., 234.)
16 Was man gern thut, ist leicht, ob es schon schwer ist. – Lehmann, 453, 19.
17 Was man gern thut, kommt einem nicht schwer an. – Eiselein, 227; Simrock, 3449; schlesisch bei Robinson, 712.
18 Wass einer nicht gern thut, das vergist er baldt. – Lehmann, 780, 5.
19 Wer nicht gern hat, dass ihm die Hände kalt werden, muss sie zu Fäusten machen.
20 Wo einer nicht gern ist, da bleibt er nicht lang. – Agricola I, 453.
21 Wo ich gern bin, darff ich nicht hin, das ich nit mag, gebürt mir alle Tag. – Henisch, 1513, 45; Eyering, I, 340; Sailer, 170; Simrock, 3447.
Neigung und Gesetz in ihrem Widerstreite.
22 Wo ich gern bin, zieht man mich mit einem Haare hin. – Henisch, 1513, 44; Lehmann, II, 857, 443; Petri, II, 806.
Holl.: Men tooch mi wael mit enen haer, daer ic gheerne waer. (Tunn., 18, 20.)
Lat.: Quando libens graditur, crine vir attrahitur. (Fallersleben, 523.)
23 Woas ma garne thut, kümmt ên nich schwär oan. – Gomolcke, 1075; Frommann, III, 411, 431.
*24 Dat do ik so geern, as ik gleinige Kohlen ete.
Böhm.: Uciním všecko pro každého, krom toho trého: Neslíbím, nepujčím a nedám za nĕho svého. – Vše rád udĕlám: jen nechtĕj, bych nĕco dalt, půjčil aneb slíbil. (Čelakovský, 57.)
*25 E hôt e gärn, wä de Katz det Stôcheisen1. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 196.
1) Feuer- oder Schüreisen, von stôchen (stochern), schüren.
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