Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 1017 Wer Geld hat, der hat Sorgen, wer keins hat, der muss borgen. It.: Haver oro e un timore, et il non havere e un dolore. 1018 Wer Geld hat, der ist willkommen. - Petri, II, 710. 1019 Wer Geld hat, der komm' freudig an, förcht' sich nicht vorm wilden Mann. - Hertz, 52. Inschrift an einem Wirthshause in Baden. 1020 Wer Geld hat, der kriegt Ehr. - Petri, II, 710. 1021 Wer Geld hat, der macht wol Freunde. - Petri, II, 710. 1022 Wer Geld hat, der mag alles recht machen, was vnrecht ist. - Petri, II, 710. 1023 Wer Geld hat, der sitzt obenan. 1024 Wer Geld hat, der verdient Geld. - Petri, II, 710. 1025 Wer Geld hat, hält's warm. 1026 Wer Geld hat, hat Sorge. 1027 Wer Geld hat, hat Verstand, wer keins, bleibt Ignorant. Engl.: If you have money, you are wise, if you have none, you are fool. 1028 Wer Geld hat, ist auch klug. - Frischbier 2, 1211. 1029 Wer Geld hat, ist ein lieber Mann, wär er mit eim Dreck angethan. - Phil. von Sittewald (Strasburg 1644), II, 310. 1030 Wer Geld hat, ist Meister. - Kirchhofer, 246. It.: Chi ha capre, ha corni. 1031 Wer Geld hat, ist überall zu Hause. Holl.: Met geld in den zak is men overal t' huis. (Harrebomee, I, 222.) 1032 Wer Geld hat, kann ausbeuteln. 1033 Wer Geld hat, kann den Adel kaufen. Die Russen sagen: Geld kann wol Adel verleihen, aber keine Ahnen (Altmann VI, 511), was wol aber auch überflüssig erscheint, da jeder seine Ahnen bis etwa auf Adam hinauf besitzt. Der Preis des Adels wird wol in den verschiedenen Ländern verschieden sein. In Preussen kostete im Jahre 1865, nach dem Frankfurter Journal, ein Adelsdiplom in Summa 833 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf., und zwar Taxe 400 Thlr. Gold oder 453 Thlr. 10 Sgr., Gnadenstempel 200 Thlr., Ausfertigungsgebühren 27 Thlr. 20 Sgr., Notificationsstempel 15 Sgr., Pergament 4 Thlr. 10 Sgr., Mundiren des Diploms 40 Thlr., Wappenskizze 3 Thlr., Einmalen des Wappens 29 Thlr., Einband des Diploms 20 Thlr., silberne Quasten und Schnüre 11 Thlr. 22 Sgr., Diplomskosten 13 Thlr., Holzkiste 17 Sgr. 6 Pf., silberne Siegelkapsel 27 Thlr., Siegellack 1 Thlr. 5 Sgr., Knüpfen der Schnüre 1 Thlr., Siegelung 1 Thlr. (Schles. Morgenblatt, Breslau 1865, Nr. 216.) Für Ahnen ist auch hier nichts in Rechnung gebracht worden. In Deutschland wurden sie ehedem aber auch verliehen. Fast alle kaiserlichen Diplome enthalten diese Bestimmung; sie hiessen "gemalte Ahnen". Vgl. Graf (S. 39) und im spätern Nachtrag zum Deutschen Sprichwörter-Lexikon das Sprichwort: Gemalte Ahnen zählen nicht. Böhm.: Mas-li jen sto kop, bude z tebe treba pop. (Celakovsky, 162.) Engl.: He who pays the money, plays the fife. Lat.: Crumena generosum facit. 1034 Wer Geld hat, kann gut schlafen. Er hat keine Sorge um das Frühstück. Holl.: Eerst geld en dan te bed. (Harrebomee, I, 218.) 1035 Wer Geld hat, kann kaufen, was er will. Holl.: Die geld heeft, kan wat koopen. (Harrebomee, I, 217.) 1036 Wer Geld hat, kann leicht nach Rom kommen. 1037 Wer Geld hat, kann sich seine Schwiegersöhne auswählen. Span.: Quien dineros y pan tiene, consuegra con quien quiere. (Bohn I, 248.) 1038 Wer Geld hat, kommt ans Bret. Frz.: L'homme de plume vole. (Kritzinger, 725a.) 1039 Wer Geld hat, lässt blasen. - Weinhold, Schles. Wb. 1040 Wer Geld hat, sagt der Bettelmann, kann Kuchen essen. Holl.: De geld heeft, zei de boer, kan wittebrood koopen. (Harrebomee, I, 217.) 1041 Wer Geld hat, schifft mit gutem Winde. 1042 Wer Geld hat, tanzt wann (wo) er will. Frz.: Qui a de l'argent, a des pirouettes. (Bohn I, 48; Starschedel, 21 u. 314; Cahier, 1378.) 1043 Wer Geld hat, thut was er will. - Petri, II, 710. 1044 Wer Geld hat und es nicht kann lassen liegen, der kauf' sich Tauben und lass' sie fliegen. 1045 Wer Geld hat und Fisch, hat guten Fastentisch. It.: Chi ha denari e cappari, e ben proveduto per la quaresima. (Pazzaglia, 80, 5.) [Spaltenumbruch] 1046 Wer Geld hat, vor dem trägt mn den Hut in den Händen. 1047 Wer Geld hat, weiss nicht wo die Sterne stehen. 1048 Wer Geld hat, will Willen haben. 1049 Wer Geld hat, wird überall verstanden. It.: Il denaro e il turcimanno di tutte le lingue. (Pazzaglia, 80, 1.) 1050 Wer Geld het (hat), de is ock klok (klug). (Rendsburg.) 1051 Wer Geld im Beutel, dem ist der Verstand eitel. 1052 Wer Geld im Beutel hat, der hat auch einen gescheiten Kopf. 1053 Wer Geld im Beutel treit, den zeucht man für allezeit. - Petri, II, 710. 1054 Wer Geld im Säckel hat, den jeder freundlich pfaht, ist 's Geld aus dem Beutel heraus, so lässt ihn niemand ins Haus. 1055 Wer Geld in dei Tasch hett, brukt keinen Staat tau maken. (Mecklenburg.) - Raabe, 135; für Jever: Frommann, III, 39, 35; für Hamburg: Schütze, II, 20. 1056 Wer Geld in der Tasche hat, wenn er den Kukuk das erste mal hö'rt, dem fehlt's das ganze Jahr an Geld nicht. Um die Zeit, wenn der Kukuk erscheint, fangen die Einnahmen der Landleute aus Eierverkäufen u. dgl. wieder an. Der Bauer aber, der nach einem aufzehrenden Winter noch Geld in der Tasche besitzt, wenn er den Kukuk vernimmt, kann darauf rechnen, dass er um so mehr in der weit günstigern übrigen Zeit bei Geld sein wird. Dies bemerkt die Wupperzeitung (Hückeswagen 1863, Nr. 113) zu dem obigen Sprichwort. 1057 Wer Geld in Händen hat, dem bleibt allezeit etwas kleben. - Kirchhofer, 356. 1058 Wer Geld säet, wird Armuth ernten. Dän.: Hvem der saaer penge, höster armod. (Bohn I, 375; Starschedel, 21.) 1059 Wer Geld sieht, und wär' er selbst der Gerechtigkeit Wage, neigt sich nach dem Gewicht. 1060 Wer Geld un Got denkt to erlang'n, mütt allererst bi't Maul anfangen. - Schwerin, 68; Danneil, 277. 1061 Wer Geld und Gesundheit hat, bei dem steht es wohl so früh wie spat. Frz.: Qui a argent et sante est fort bien hyver et ete. (Kritzinger, 35a.) 1062 Wer Geld und Gut besitzt, gar offt in sorgen schwitzt. - Petri, II, 711. 1063 Wer Geld und Gut in Ehren hält, den bringt es wieder zu Ehren. 1064 Wer Gelds zu viel hat, der bawe, da wird er sein wol loss. - Petri, II, 711. 1065 Wer gelt bringt, der kriegt wol gnad; wer das nicht hat, der kompt zu spat. - Henisch, 1476, 24. 1066 Wer gelt darff, der gehe zum reichen, wer rhat darff, der gehe zum erfahrenen. - Lehmann, 682, 15. 1067 Wer Gelt genug hat, ist geschickt genug. - Lehmann, 297, 58. 1068 Wer Gelt hat, der darff der Freundt hülff nicht. - Lehmann, 254, 14. 1069 Wer Gelt hat, der hat, was er will; Tugend vnd Kunst gelten nicht viel. - Lehmann, 255, 42. Böhm.: Bud' jen zbozi, bude i stesti. (Celakovsky, 164.) Lat.: O Cives, Cives, quaerenda pecunia primum; virtus post nummos. (Kruse, 32, 738; Philippi, II, 60.) 1070 Wer gelt hat, der kriegt wol ehr. - Henisch, 1476, 27; Petri, II, 710. 1071 Wer gelt hat, der kriegt wol Schuch. - Henisch, 1476, 28; Petri, II, 710. "Was aller schönen wort." 1072 Wer gelt hat, der verdienet gelt. - Henisch, 1476, 33; Petri, II, 710. 1073 Wer gelt hat, der macht wol Freundt. - Henisch, 1476, 30; Petri, II, 710. 1074 Wer gelt hat, der mag alles recht machen, was vnrecht ist. - Henisch, 1476, 31; Petri, II, 710. Frz.: Qui a argent il fait ce qu'il veult. (Leroux, II, 288.). Holl.: Met geld kan men alles goed maken. (Harrebomee, I, 222.)
[Spaltenumbruch] 1017 Wer Geld hat, der hat Sorgen, wer keins hat, der muss borgen. It.: Haver oro è un timore, et il non havere è un dolore. 1018 Wer Geld hat, der ist willkommen. – Petri, II, 710. 1019 Wer Geld hat, der komm' freudig an, förcht' sich nicht vorm wilden Mann. – Hertz, 52. Inschrift an einem Wirthshause in Baden. 1020 Wer Geld hat, der kriegt Ehr. – Petri, II, 710. 1021 Wer Geld hat, der macht wol Freunde. – Petri, II, 710. 1022 Wer Geld hat, der mag alles recht machen, was vnrecht ist. – Petri, II, 710. 1023 Wer Geld hat, der sitzt obenan. 1024 Wer Geld hat, der verdient Geld. – Petri, II, 710. 1025 Wer Geld hat, hält's warm. 1026 Wer Geld hat, hat Sorge. 1027 Wer Geld hat, hat Verstand, wer keins, bleibt Ignorant. 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1017 Wer Geld hat, der hat Sorgen, wer keins hat, der muss borgen.
It.: Haver oro è un timore, et il non havere è un dolore.
1018 Wer Geld hat, der ist willkommen. – Petri, II, 710.
1019 Wer Geld hat, der komm' freudig an, förcht' sich nicht vorm wilden Mann. – Hertz, 52.
Inschrift an einem Wirthshause in Baden.
1020 Wer Geld hat, der kriegt Ehr. – Petri, II, 710.
1021 Wer Geld hat, der macht wol Freunde. – Petri, II, 710.
1022 Wer Geld hat, der mag alles recht machen, was vnrecht ist. – Petri, II, 710.
1023 Wer Geld hat, der sitzt obenan.
1024 Wer Geld hat, der verdient Geld. – Petri, II, 710.
1025 Wer Geld hat, hält's warm.
1026 Wer Geld hat, hat Sorge.
1027 Wer Geld hat, hat Verstand, wer keins, bleibt Ignorant.
Engl.: If you have money, you are wise, if you have none, you are fool.
1028 Wer Geld hat, ist auch klug. – Frischbier 2, 1211.
1029 Wer Geld hat, ist ein lieber Mann, wär er mit eim Dreck angethan. – Phil. von Sittewald (Strasburg 1644), II, 310.
1030 Wer Geld hat, ist Meister. – Kirchhofer, 246.
It.: Chi hà capre, hà corni.
1031 Wer Geld hat, ist überall zu Hause.
Holl.: Met geld in den zak is men overal t' huis. (Harrebomée, I, 222.)
1032 Wer Geld hat, kann ausbeuteln.
1033 Wer Geld hat, kann den Adel kaufen.
Die Russen sagen: Geld kann wol Adel verleihen, aber keine Ahnen (Altmann VI, 511), was wol aber auch überflüssig erscheint, da jeder seine Ahnen bis etwa auf Adam hinauf besitzt. Der Preis des Adels wird wol in den verschiedenen Ländern verschieden sein. In Preussen kostete im Jahre 1865, nach dem Frankfurter Journal, ein Adelsdiplom in Summa 833 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf., und zwar Taxe 400 Thlr. Gold oder 453 Thlr. 10 Sgr., Gnadenstempel 200 Thlr., Ausfertigungsgebühren 27 Thlr. 20 Sgr., Notificationsstempel 15 Sgr., Pergament 4 Thlr. 10 Sgr., Mundiren des Diploms 40 Thlr., Wappenskizze 3 Thlr., Einmalen des Wappens 29 Thlr., Einband des Diploms 20 Thlr., silberne Quasten und Schnüre 11 Thlr. 22 Sgr., Diplomskosten 13 Thlr., Holzkiste 17 Sgr. 6 Pf., silberne Siegelkapsel 27 Thlr., Siegellack 1 Thlr. 5 Sgr., Knüpfen der Schnüre 1 Thlr., Siegelung 1 Thlr. (Schles. Morgenblatt, Breslau 1865, Nr. 216.) Für Ahnen ist auch hier nichts in Rechnung gebracht worden. In Deutschland wurden sie ehedem aber auch verliehen. Fast alle kaiserlichen Diplome enthalten diese Bestimmung; sie hiessen „gemalte Ahnen“. Vgl. Graf (S. 39) und im spätern Nachtrag zum Deutschen Sprichwörter-Lexikon das Sprichwort: Gemalte Ahnen zählen nicht.
Böhm.: Más-li jen sto kop, bude z tebe třeba pop. (Čelakovský, 162.)
Engl.: He who pays the money, plays the fife.
Lat.: Crumena generosum facit.
1034 Wer Geld hat, kann gut schlafen.
Er hat keine Sorge um das Frühstück.
Holl.: Eerst geld en dan te bed. (Harrebomée, I, 218.)
1035 Wer Geld hat, kann kaufen, was er will.
Holl.: Die geld heeft, kan wat koopen. (Harrebomée, I, 217.)
1036 Wer Geld hat, kann leicht nach Rom kommen.
1037 Wer Geld hat, kann sich seine Schwiegersöhne auswählen.
Span.: Quien dineros y pan tiene, consuegra con quien quiere. (Bohn I, 248.)
1038 Wer Geld hat, kommt ans Bret.
Frz.: L'homme de plume vole. (Kritzinger, 725a.)
1039 Wer Geld hat, lässt blasen. – Weinhold, Schles. Wb.
1040 Wer Geld hat, sagt der Bettelmann, kann Kuchen essen.
Holl.: De geld heeft, zei de boer, kan wittebrood koopen. (Harrebomée, I, 217.)
1041 Wer Geld hat, schifft mit gutem Winde.
1042 Wer Geld hat, tanzt wann (wo) er will.
Frz.: Qui a de l'argent, a des pirouettes. (Bohn I, 48; Starschedel, 21 u. 314; Cahier, 1378.)
1043 Wer Geld hat, thut was er will. – Petri, II, 710.
1044 Wer Geld hat und es nicht kann lassen liegen, der kauf' sich Tauben und lass' sie fliegen.
1045 Wer Geld hat und Fisch, hat guten Fastentisch.
It.: Chi hà denari e cappari, è ben proveduto per la quaresima. (Pazzaglia, 80, 5.)
1046 Wer Geld hat, vor dem trägt mn den Hut in den Händen.
1047 Wer Geld hat, weiss nicht wo die Sterne stehen.
1048 Wer Geld hat, will Willen haben.
1049 Wer Geld hat, wird überall verstanden.
It.: Il denaro è il turcimanno di tutte le lingue. (Pazzaglia, 80, 1.)
1050 Wer Geld het (hat), de is ock klôk (klug). (Rendsburg.)
1051 Wer Geld im Beutel, dem ist der Verstand eitel.
1052 Wer Geld im Beutel hat, der hat auch einen gescheiten Kopf.
1053 Wer Geld im Beutel treit, den zeucht man für allezeit. – Petri, II, 710.
1054 Wer Geld im Säckel hat, den jeder freundlich pfaht, ist 's Geld aus dem Beutel heraus, so lässt ihn niemand ins Haus.
1055 Wer Geld in dei Tasch hett, brukt keinen Staat tau maken. (Mecklenburg.) – Raabe, 135; für Jever: Frommann, III, 39, 35; für Hamburg: Schütze, II, 20.
1056 Wer Geld in der Tasche hat, wenn er den Kukuk das erste mal hö'rt, dem fehlt's das ganze Jahr an Geld nicht.
Um die Zeit, wenn der Kukuk erscheint, fangen die Einnahmen der Landleute aus Eierverkäufen u. dgl. wieder an. Der Bauer aber, der nach einem aufzehrenden Winter noch Geld in der Tasche besitzt, wenn er den Kukuk vernimmt, kann darauf rechnen, dass er um so mehr in der weit günstigern übrigen Zeit bei Geld sein wird. Dies bemerkt die Wupperzeitung (Hückeswagen 1863, Nr. 113) zu dem obigen Sprichwort.
1057 Wer Geld in Händen hat, dem bleibt allezeit etwas kleben. – Kirchhofer, 356.
1058 Wer Geld säet, wird Armuth ernten.
Dän.: Hvem der saaer penge, høster armod. (Bohn I, 375; Starschedel, 21.)
1059 Wer Geld sieht, und wär' er selbst der Gerechtigkeit Wage, neigt sich nach dem Gewicht.
1060 Wer Geld un Gôt denkt to erlang'n, mütt allererst bi't Mûl anfangen. – Schwerin, 68; Danneil, 277.
1061 Wer Geld und Gesundheit hat, bei dem steht es wohl so früh wie spat.
Frz.: Qui a argent et santé est fort bien hyver et été. (Kritzinger, 35a.)
1062 Wer Geld und Gut besitzt, gar offt in sorgen schwitzt. – Petri, II, 711.
1063 Wer Geld und Gut in Ehren hält, den bringt es wieder zu Ehren.
1064 Wer Gelds zu viel hat, der bawe, da wird er sein wol loss. – Petri, II, 711.
1065 Wer gelt bringt, der kriegt wol gnad; wer das nicht hat, der kompt zu spat. – Henisch, 1476, 24.
1066 Wer gelt darff, der gehe zum reichen, wer rhat darff, der gehe zum erfahrenen. – Lehmann, 682, 15.
1067 Wer Gelt genug hat, ist geschickt genug. – Lehmann, 297, 58.
1068 Wer Gelt hat, der darff der Freundt hülff nicht. – Lehmann, 254, 14.
1069 Wer Gelt hat, der hat, was er will; Tugend vnd Kunst gelten nicht viel. – Lehmann, 255, 42.
Böhm.: Bud' jen zboží, bude i štĕstí. (Čelakovský, 164.)
Lat.: O Cives, Cives, quaerenda pecunia primum; virtus post nummos. (Kruse, 32, 738; Philippi, II, 60.)
1070 Wer gelt hat, der kriegt wol ehr. – Henisch, 1476, 27; Petri, II, 710.
1071 Wer gelt hat, der kriegt wol Schuch. – Henisch, 1476, 28; Petri, II, 710.
„Was aller schönen wort.“
1072 Wer gelt hat, der verdienet gelt. – Henisch, 1476, 33; Petri, II, 710.
1073 Wer gelt hat, der macht wol Freundt. – Henisch, 1476, 30; Petri, II, 710.
1074 Wer gelt hat, der mag alles recht machen, was vnrecht ist. – Henisch, 1476, 31; Petri, II, 710.
Frz.: Qui a argent il fait ce qu'il veult. (Leroux, II, 288.).
Holl.: Met geld kan men alles goed maken. (Harrebomée, I, 222.)
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