Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 924 Was hilft das Geld, wenn man's nicht brauchen darf. - Kirchhofer, 246. 925 Was hilft dir Geld, wenn du nicht sch ... kannst. - Frischbier2, 1210. 926 Was hilft viel Geld in der Lad' (Kiste), wenn der Teufel den Schlüssel dazu hat! - Braun, I, 697; Simrock, 3316; Körte, 1906. 927 Was kan das liebe gelt nit thun. - Tappius, 187b; Henisch, 1475; Lehmann, II, 835, 150; Sailer, 128. Die Engländer behaupten, es vermöge mehr als ein Empfehlungsbrief von einem Lord. (Reinsberg II, 107.) Lat.: Quantum ubique possunt duo oboli. (Binder II, 2741; Tappius, 187b.) Ung.: Penzen menny orszagot is vehetni. ( Gaal, 643.) 928 Was macht man nicht alles fürs Geld, sagte der Narr, als er einen Affen auf dem Fenster sitzen sah. - Simrock, 3333. 929 Was man mit Geld kann zahlen, soll man mit dem Leibe nicht büssen. - Lehmann, 256, 49. 930 Was mit gelt bestrewet ist, das erfrewet den Menschen. - Henisch, 1475, 47. 931 Was nicht vil gelt eintregt, nimbt man sich nit leichtlich an. - Henisch, 1475, 47. 932 Was sol eingraben, rostig gelt! - Franck, I, 63a; Egenolff, 329. Lat.: Quo fortuna, si non uteris. 933 Was sol gelt, das nit wandert durch die welt. - Franck, I, 89b; Egenolff, 348b; Henisch, 1475, 56; Petri, II, 609; Gruter, I, 76; Simrock, 3317; Körte, 1902. 934 Was soll gelt, das man nit braucht. - Egenolff, 348b. "Nit das gelt, sonder der brauch des gelts ist köstlich." 935 Was soll gelt, Reichthumb vnd kunst, das man nicht braucht. - Henisch, 1457, 53. 936 Was soll Gelt vnd Gut einem kargen muth. - Henisch, 1799, 31; Petri, II, 609. Holl.: Wat nut heeft het geld, dat in de kist gestapeld wordt. (Harrebomee, I, 223.) 937 Was soll mir das Geld in der Taschen, lieber ist mir Gurgelwaschen. - Fischart. 938 Wat ward net all vör 't Geld makt, hadde de Baur segt, do had he 'n Apn sehn. (Ostfries.) - Hoefer, 188; Eichwald, 49; Buer en, 1299; für Mecklenburg: Raabe, 9; für Köln: Weyden, I, 4. 939 Wegen Geld tanzt der Weber. (Posen.) 940 Wei suyn Geld will seien stiuwen, dei legg' et an Schape, Immen un Diuwen. (Soest.) - Firmenich, I, 349, 37. 941 Weil ich hab Geld genommen, kan die Warheit nicht auss mir kommen. - Petri, II, 616. 942 Wem das Geld vorangeht, dem stehen alle Wege offen. Die Russen versichern, man könne mit einem goldenen Gaul durch die ganze Welt reiten. Mit goldenen Socken gelange man bis in die Mitte des Zarenpalastes. Und: Wer mit einer silbernen Kibitke nach Sibirien reise, werde bald auf einem goldenen Gaule nach Moskau zurückkehren. (Reinsberg II, 113-114.) 943 Wem es an Gelde fehlt, für den ist immer theuere Zeit. 944 Wem es um das Geld geht, der sieht schnell, was auf den Würfeln steht. 945 Wem Geld mangelt, dem mangelt alles. 946 Wem man erst hat Geld geliehn, vor dem muss man den Hut dann ziehn. 947 Wem sein Geld mit Urtheilen ertheilt wird, dem muss man es geben. Wer durch ein rechtskräftiges Urtheil eine Forderung erstritten hat, der muss sie auch (sofern sie einzutreiben ist) erhalten. 948 Wenig bar gelt macht gnaw zeren. - Franck, II, 184b; Gruter, I, 78; Henisch, 1466, 15; Petri, II, 627; Schottel, 1141b; Sailer, 197. 949 Wenig Geld, aber viel Dreck. Holl.: Een weinig geld en veel stront. (Harrebomee, I, 218.) 950 Wenig Geld, viel Maul. It.: Quanto piu manca la robba, tanto piu cresce lo strepito. (Pazzaglia, 312, 9.) 951 Wenig Geld, viel Streit. Ein osmanisches Sprichwort sagt: Wenig Geld, wenig Streit. (Schlechta, 32.) [Spaltenumbruch] 952 Wenig Geld, wenig Sorge. Oft auch recht viel Sorgen. Frz.: Peu de bien, peu de souci. (Kritzinger, 529a.) Lat.: Crescentem sequitur cura pecuniam. (Philippi, I, 94.) 953 Wenig gelt im Beutel klingt am maisten. - Henisch, 1469, 17; Petri, II, 627. 954 Wenn das Geld alle ist, hört die Freundschaft auf. 955 Wenn das Geld einmal aus dem Beutel ist, kommt es schwer wieder hinein. 956 Wenn das Geld gegeben, ist das Recht erkauft. - Meisner, 95. 957 Wenn das Geld im Kasten (Beutel) klingt, die Seele in den Himmel springt. - Pistor., IX, 75; Simrock, 3252; Braun, II, 480; Kirchhofer, 132; Eiselein, 220. Das zum Sprichwort gewordene Motto des Tezel'schen Sündengeldkastens. Holl.: Als 't geldje in de kist klinkt, het zieltje uit de hel springt. (Harrebomee, I, 217.) 958 Wenn das Geld weg ist, hört 's Kaufen auf. Holl.: Als het geld op is, is het koopen gedaan. (Harrebomee, I, 216.) 959 Wenn das gelt anstatt dess Thäters gestrafft wird, so mag man raub, mord vnd Ehebruch frey treiben, wer nur Hällerlin hat. - Henisch, 1475, 65. 960 Wenn dat grof Geld un de swatte Rok kumt, so geit et to Enne. (Kremper Gegend in Holstein.) - Schütze, II, 19. Wer schon grob Geld, z. B. beim Spiel sehen lässt, der hat nicht mehr viel in der Tasche; und wer sich schwarz kleiden muss, hat in der Regel einen schweren Verlust in der Familie erlitten, dass es auch mit seinen Freuden am Ende zu sein scheint. 961 Wenn du kein Geld im Beutel hast, bist du von jedermann verhasst. - Henisch, 1475, 68. 962 Wenn Geld klingt, spitzen sich alle Ohren. Böhm.: Budou-li cinkaci, budou take posluchaci. (Celakovsky, 162.) 963 Wenn Geld lockt, sehen auch gesunde Augen die Schlinge nicht. 964 Wenn Geld mangelt, so mangelt alles. Frz.: Quand argent faut, tout faut. (Kritzinger, 34; Leroux, II, 302.) 965 Wenn Geld redet, muss jeder das Maul halten. - Winckler, X, 67. 966 Wenn Geld redt, so gilt kein ander red. - Lehmann, 255, 30. Wo Silbermünzen klingen, sagen die Serben, da schweigen die Weisen. (Reinsberg II, 105.) Dän.: Penge taler meere end tolv ting-maend. (Prov. dan., 451.) Holl.: Geld-redenen klinken best. ( Harrebomee, I, 219.) Lat.: Loquente auro nil pollet quaevis oratio. (Gaal, 641.) Ung.: Nints szebb szo az aranypengesnel. (Gaal, 641.) 967 Wenn Geld redt, soll man das Maul zu vnd den Seckel auffthun. - Lehmann, 255, 30. 968 Wenn Geld spricht, achte drauf, mach das Maul zu und den Beutel auf. 969 Wenn Geld und Wahrheit kriegen, wird endlich Wahrheit siegen. Böhm.: Penize mohou mnoho, a pravda kraluje. (Celakovsky, 62.) 970 Wenn Gelt der Weissheit Augen auffsetzt, so siehet es besser als ein Luchs. - Lehmann, 256, 47. 971 Wenn Gelt mit seiner Bursch in der Prozession geht, so gehet der Teuffel vor vnd führt den reyen. - Lehmann, 256, 60. 972 Wenn Gelt vrtheil spricht, so kans nicht sein ein recht Gericht. - Lehmann, 632, 68. 973 Wenn ich Geld hab', bin ich schön genug. 974 Wenn kein rechtes Geld wäre, nähme jeder das falsche. 975 Wenn man das Geld an nasse Wahr legt vnd an gute Bissen, so wehret es nicht lang. - Petri, II, 662. 976 Wenn man das Geld in der Büchse klingen hört, kann nicht viel drin sein. 977 Wenn man ganzes (grosses) Geld gibt, kriegt man kleines heraus.
[Spaltenumbruch] 924 Was hilft das Geld, wenn man's nicht brauchen darf. – Kirchhofer, 246. 925 Was hilft dir Geld, wenn du nicht sch ... kannst. – Frischbier2, 1210. 926 Was hilft viel Geld in der Lad' (Kiste), wenn der Teufel den Schlüssel dazu hat! – Braun, I, 697; Simrock, 3316; Körte, 1906. 927 Was kan das liebe gelt nit thun. – Tappius, 187b; Henisch, 1475; Lehmann, II, 835, 150; Sailer, 128. Die Engländer behaupten, es vermöge mehr als ein Empfehlungsbrief von einem Lord. (Reinsberg II, 107.) Lat.: Quantum ubique possunt duo oboli. (Binder II, 2741; Tappius, 187b.) Ung.: Pénzen menny országot is vehetni. 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(Reinsberg II, 113-114.) 943 Wem es an Gelde fehlt, für den ist immer theuere Zeit. 944 Wem es um das Geld geht, der sieht schnell, was auf den Würfeln steht. 945 Wem Geld mangelt, dem mangelt alles. 946 Wem man erst hat Geld geliehn, vor dem muss man den Hut dann ziehn. 947 Wem sein Geld mit Urtheilen ertheilt wird, dem muss man es geben. Wer durch ein rechtskräftiges Urtheil eine Forderung erstritten hat, der muss sie auch (sofern sie einzutreiben ist) erhalten. 948 Wenig bar gelt macht gnaw zeren. – Franck, II, 184b; Gruter, I, 78; Henisch, 1466, 15; Petri, II, 627; Schottel, 1141b; Sailer, 197. 949 Wenig Geld, aber viel Dreck. Holl.: Een weinig geld en veel stront. (Harrebomée, I, 218.) 950 Wenig Geld, viel Maul. It.: Quanto più manca la robba, tanto più cresce lo strepito. (Pazzaglia, 312, 9.) 951 Wenig Geld, viel Streit. Ein osmanisches Sprichwort sagt: Wenig Geld, wenig Streit. (Schlechta, 32.) [Spaltenumbruch] 952 Wenig Geld, wenig Sorge. Oft auch recht viel Sorgen. 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924 Was hilft das Geld, wenn man's nicht brauchen darf. – Kirchhofer, 246.
925 Was hilft dir Geld, wenn du nicht sch ... kannst. – Frischbier2, 1210.
926 Was hilft viel Geld in der Lad' (Kiste), wenn der Teufel den Schlüssel dazu hat! – Braun, I, 697; Simrock, 3316; Körte, 1906.
927 Was kan das liebe gelt nit thun. – Tappius, 187b; Henisch, 1475; Lehmann, II, 835, 150; Sailer, 128.
Die Engländer behaupten, es vermöge mehr als ein Empfehlungsbrief von einem Lord. (Reinsberg II, 107.)
Lat.: Quantum ubique possunt duo oboli. (Binder II, 2741; Tappius, 187b.)
Ung.: Pénzen menny országot is vehetni. ( Gaal, 643.)
928 Was macht man nicht alles fürs Geld, sagte der Narr, als er einen Affen auf dem Fenster sitzen sah. – Simrock, 3333.
929 Was man mit Geld kann zahlen, soll man mit dem Leibe nicht büssen. – Lehmann, 256, 49.
930 Was mit gelt bestrewet ist, das erfrewet den Menschen. – Henisch, 1475, 47.
931 Was nicht vil gelt eintregt, nimbt man sich nit leichtlich an. – Henisch, 1475, 47.
932 Was sol eingraben, rostig gelt! – Franck, I, 63a; Egenolff, 329.
Lat.: Quo fortuna, si non uteris.
933 Was sol gelt, das nit wandert durch die welt. – Franck, I, 89b; Egenolff, 348b; Henisch, 1475, 56; Petri, II, 609; Gruter, I, 76; Simrock, 3317; Körte, 1902.
934 Was soll gelt, das man nit braucht. – Egenolff, 348b.
„Nit das gelt, sonder der brauch des gelts ist köstlich.“
935 Was soll gelt, Reichthumb vnd kunst, das man nicht braucht. – Henisch, 1457, 53.
936 Was soll Gelt vnd Gut einem kargen muth. – Henisch, 1799, 31; Petri, II, 609.
Holl.: Wat nut heeft het geld, dat in de kist gestapeld wordt. (Harrebomée, I, 223.)
937 Was soll mir das Geld in der Taschen, lieber ist mir Gurgelwaschen. – Fischart.
938 Wat wârd nêt all vör 't Geld mâkt, hadde de Bûr segt, dô had he 'n Apn sêhn. (Ostfries.) – Hoefer, 188; Eichwald, 49; Buer en, 1299; für Mecklenburg: Raabe, 9; für Köln: Weyden, I, 4.
939 Wegen Geld tanzt der Weber. (Posen.)
940 Wei suyn Geld will seien stiuwen, dei legg' et an Schape, Immen un Diuwen. (Soest.) – Firmenich, I, 349, 37.
941 Weil ich hab Geld genommen, kan die Warheit nicht auss mir kommen. – Petri, II, 616.
942 Wem das Geld vorangeht, dem stehen alle Wege offen.
Die Russen versichern, man könne mit einem goldenen Gaul durch die ganze Welt reiten. Mit goldenen Socken gelange man bis in die Mitte des Zarenpalastes. Und: Wer mit einer silbernen Kibitke nach Sibirien reise, werde bald auf einem goldenen Gaule nach Moskau zurückkehren. (Reinsberg II, 113-114.)
943 Wem es an Gelde fehlt, für den ist immer theuere Zeit.
944 Wem es um das Geld geht, der sieht schnell, was auf den Würfeln steht.
945 Wem Geld mangelt, dem mangelt alles.
946 Wem man erst hat Geld geliehn, vor dem muss man den Hut dann ziehn.
947 Wem sein Geld mit Urtheilen ertheilt wird, dem muss man es geben.
Wer durch ein rechtskräftiges Urtheil eine Forderung erstritten hat, der muss sie auch (sofern sie einzutreiben ist) erhalten.
948 Wenig bar gelt macht gnaw zeren. – Franck, II, 184b; Gruter, I, 78; Henisch, 1466, 15; Petri, II, 627; Schottel, 1141b; Sailer, 197.
949 Wenig Geld, aber viel Dreck.
Holl.: Een weinig geld en veel stront. (Harrebomée, I, 218.)
950 Wenig Geld, viel Maul.
It.: Quanto più manca la robba, tanto più cresce lo strepito. (Pazzaglia, 312, 9.)
951 Wenig Geld, viel Streit.
Ein osmanisches Sprichwort sagt: Wenig Geld, wenig Streit. (Schlechta, 32.)
952 Wenig Geld, wenig Sorge.
Oft auch recht viel Sorgen.
Frz.: Peu de bien, peu de souci. (Kritzinger, 529a.)
Lat.: Crescentem sequitur cura pecuniam. (Philippi, I, 94.)
953 Wenig gelt im Beutel klingt am maisten. – Henisch, 1469, 17; Petri, II, 627.
954 Wenn das Geld alle ist, hört die Freundschaft auf.
955 Wenn das Geld einmal aus dem Beutel ist, kommt es schwer wieder hinein.
956 Wenn das Geld gegeben, ist das Recht erkauft. – Meisner, 95.
957 Wenn das Geld im Kasten (Beutel) klingt, die Seele in den Himmel springt. – Pistor., IX, 75; Simrock, 3252; Braun, II, 480; Kirchhofer, 132; Eiselein, 220.
Das zum Sprichwort gewordene Motto des Tezel'schen Sündengeldkastens.
Holl.: Als 't geldje in de kist klinkt, het zieltje uit de hel springt. (Harrebomée, I, 217.)
958 Wenn das Geld weg ist, hört 's Kaufen auf.
Holl.: Als het geld op is, is het koopen gedaan. (Harrebomée, I, 216.)
959 Wenn das gelt anstatt dess Thäters gestrafft wird, so mag man raub, mord vnd Ehebruch frey treiben, wer nur Hällerlin hat. – Henisch, 1475, 65.
960 Wenn dat grof Geld un de swatte Rok kumt, so geit et to Enne. (Kremper Gegend in Holstein.) – Schütze, II, 19.
Wer schon grob Geld, z. B. beim Spiel sehen lässt, der hat nicht mehr viel in der Tasche; und wer sich schwarz kleiden muss, hat in der Regel einen schweren Verlust in der Familie erlitten, dass es auch mit seinen Freuden am Ende zu sein scheint.
961 Wenn du kein Geld im Beutel hast, bist du von jedermann verhasst. – Henisch, 1475, 68.
962 Wenn Geld klingt, spitzen sich alle Ohren.
Böhm.: Budou-li cinkači, budou také posluchaci. (Čelakovský, 162.)
963 Wenn Geld lockt, sehen auch gesunde Augen die Schlinge nicht.
964 Wenn Geld mangelt, so mangelt alles.
Frz.: Quand argent faut, tout faut. (Kritzinger, 34; Leroux, II, 302.)
965 Wenn Geld redet, muss jeder das Maul halten. – Winckler, X, 67.
966 Wenn Geld redt, so gilt kein ander red. – Lehmann, 255, 30.
Wo Silbermünzen klingen, sagen die Serben, da schweigen die Weisen. (Reinsberg II, 105.)
Dän.: Penge taler meere end tolv ting-mænd. (Prov. dan., 451.)
Holl.: Geld-redenen klinken best. ( Harrebomée, I, 219.)
Lat.: Loquente auro nil pollet quaevis oratio. (Gaal, 641.)
Ung.: Nints szebb szó az aranypengésnél. (Gaal, 641.)
967 Wenn Geld redt, soll man das Maul zu vnd den Seckel auffthun. – Lehmann, 255, 30.
968 Wenn Geld spricht, achte drauf, mach das Maul zu und den Beutel auf.
969 Wenn Geld und Wahrheit kriegen, wird endlich Wahrheit siegen.
Böhm.: Peníze mohou mnoho, a pravda kraluje. (Čelakovský, 62.)
970 Wenn Gelt der Weissheit Augen auffsetzt, so siehet es besser als ein Luchs. – Lehmann, 256, 47.
971 Wenn Gelt mit seiner Bursch in der Prozession geht, so gehet der Teuffel vor vnd führt den reyen. – Lehmann, 256, 60.
972 Wenn Gelt vrtheil spricht, so kans nicht sein ein recht Gericht. – Lehmann, 632, 68.
973 Wenn ich Geld hab', bin ich schön genug.
974 Wenn kein rechtes Geld wäre, nähme jeder das falsche.
975 Wenn man das Geld an nasse Wahr legt vnd an gute Bissen, so wehret es nicht lang. – Petri, II, 662.
976 Wenn man das Geld in der Büchse klingen hört, kann nicht viel drin sein.
977 Wenn man ganzes (grosses) Geld gibt, kriegt man kleines heraus.
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