Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 310 Geld ist ein Pflaster für alle Schäden. - Winckler, XIII, 62. Die Russen: Geld ist ein Pflaster, welches viel Wunden heilt. (Altmann VI, 430.) 311 Geld ist eine fruchtbare Waare, es heckt (trägt) Geld. 312 Geld ist eine Hur', will immer unter Leuten sein. - Eiselein, 221. 313 Geld ist eine schöne Mitgift, wenn die Frau nur nicht Siemann heisst. 314 Geld ist eine vergreifliche Waare. 315 Geld ist gern bei Geld. Gleiches sucht Gleiches. - Geld geht zu Gelde, sagen die Perser. Geld ruft Geld, die Venetier. (Reinsberg III, 134.) 316 Geld ist gern, wo mans in ehren helt. - Lehmann, 255, 33; Körte, 1900. Ung.: Bor es penz tartva tart, költve fogy. (Gaal, 660.) 317 Geld ist gut bey der sache. - Petri, II, 330. 318 Geld ist gut mit. - Mathesy, 161b. Sagen die, welche gewinnen können. 319 Geld ist gute Waare. - Graf, 252, 149. Weil Geld ein Werth ist, der am leichtesten und sichersten gegen jeden andern ausgetauscht werden kann. Die Russen meinen aber: Geld ist die Waare, die man am theuersten kauft. (Altmann VI, 498.) Dän.: Gjaeld er godh vara. (Jonssyni, 119.) 320 Geld ist Juncker. - Lehmann, 254, 16. 321 Geld ist kein gut Speis', sagte der Bauer, mein Hund frisst lieber Wurst. Holl.: Geld is vast geene goede waar, zei de boer, want mijn hond, die anders nog al loos is, wil het niet vreten. (Harrebomee, I, 219.) 322 Geld ist König. - Henisch, 1472, 1; Petri, II, 330; Sailer, 204. Die Breslauer Zeitung (1865, Nr. 537) weist in einem Leitartikel die politische Macht des "König Thaler" nach. Böhm.: Penize nejsou bohove, ale jsou velmi milostivy. (Celakovsky, 162.) Lat.: In terra summus rex est hoc tempore nummus. (Egeria, 109.) 323 Geld ist Königin, Tugend und Kunst sind ihre Schüsselwäscherin. - Wurzbach I, 368; Simrock, 3276; Körte, 1976. Lat.: Quaerenda pecunia primum; virtus post nummos. (Horaz.) (Gaal, 638; Kruse, 738.) 324 Geld ist Leben. Die Czechen behaupten sogar, es sei theuerer als das Leben. (Reinsberg II, 112.) 325 Geld ist lieb, es komm' von Hur' oder Dieb. Böhm.: Penize jsou i v osumelem mesci vitany. (Celakovsky, 162.) 326 Geld ist lieber als das Leben. Man wagt ja das Leben, um es zu gewinnen. Böhm.: Penize milejsi nez hrdlo. (Celakovsky, 163.) 327 Geld ist lindernder Balsam. - Burckhardt, 272. Durchgängig ist man im Morgenlande der Meinung, dass Geld alle Wunden heilt. 328 Geld ist Macht. "Scribe sagte einst: >Das Geld ist eine Chimäre<: aber dennoch läuft er dieser Chimäre beständig nach." (H. Heine, Vermischte Schriften, Hamburg 1854, III, 302.) 329 Geld ist meister in der Welt. - Lehmann, 256, 44; Lehmann, II, 227, 78; Körte, 1898. Engl.: Money is that art that hath turned up trump. (Bohn II, 14.) Frz.: Or qui a or vaut. Holl.: Geld heeft niet eenen meester. (Harrebomee, I, 218.) 330 Geld ist nicht bös', wenn's nur alle Leute hätten. Holl.: Het geld is niet kwaad, maar het bederft er menigeen. (Harrebomee, I, 220.) 331 Geld ist nicht eitel, es geht auch in schlechten Beutel. 332 Geld ist nur dankenswerth, so man's einem zu brauchen lehrt. 333 Geld ist Quark, aber Quark ist kein Geld. (S. 302.) 334 Geld ist schlimmer Natur, es verblendet all' Creatur. Frz.: Argent est telle nature, qu'il aveugle les creatures. (Kritzinger, 35a.) 335 Geld ist sein Herz. In Luther's Schriften als Sprichwort von den "Geizwänsten" und "Pfennigküssern" angeführt. (Historische Blätter, Karlsruhe 1832, Nr. 15, S. 120.) 336 Geld ist Trumpf. Engl.: Money is ace of trumps. (Bohn II, 453.) [Spaltenumbruch] 337 Geld ist unfruchtbare Waare, es heckt nicht wieder Geld. - Sailer, 337. 338 Geld ist wie der Wind, es vergeht geschwind und macht blind. 339 Geld kan vnrecht zu recht machen. - Petri, II, 330. 340 Geld kann Armuth nicht leiden. Holl.: Geld kan geene armoede leijden. (Harrebomee, I, 219.) 341 Geld kann jeden Knoten lösen. Engl.: Money is a sword, that can cut even the Gordian knot. (Bohn II, 458.) 342 Geld kann thun, Geld kann lassen. 343 Geld kann Tugend nicht ersetzen. Poln.: Tam niepomaga zlota, gdzie dziurawa cnota. (Frischbier, 4266.) 344 Geld kann viel, Liebe alles. 345 Geld kauft ein Kind von den Aeltern. 346 Geld kommt mit Schritten und geht mit Sprüngen. - Winckler, XI, 81; XVIII, 33. It.: Il denaro viene di passo, e se ne va di carriera. (Pazzaglia, 80, 9.) 347 Geld kommt nicht aus der Mode. Holl.: Geld raakt nimmer uit de mode. (Harrebomee, I, 219.) 348 Geld kommt zur Thür ins Haus und fliegt zum Kamin hinaus. It.: La robba entra per la porta, ed esce per il camino. (Pazzaglia, 312, 7.) 349 Geld lehnen macht Freunde, wiedergeben Feinde. Holl.: Geld leenen breekt vriendschap. (Harrebomee, I, 219.) Lat.: Mutua qui dederat, repetens sibi comparat hostem. 350 Geld lockt. Es soll auch verlocken. Darum klagte die Flensburger Zeitung (Organ des Ministers Moltke), "dass man die preussischen Thaler ins Land lasse; denn das Bild des Königs von Preussen, welches darauf ausgeprägt ist, übe auf den Loyalitätssinn der Einwohner einen wühlerischen Einfluss aus". (Vgl. Neue Oderzeitung, Breslau 1853, Nr. 167.) Holl.: Het geld lokt aan. (Harrebomee, I, 220.) 351 Geld löst die Zunge. Frz.: Il n'y a rien de plus eloquent que l'argent comtant. (Kritzinger, 263a.) 352 Geld macht alle Laden auf. 353 Geld macht alles. - Kirchhofer, 246. 354 Geld macht arm und reich, der Tod macht alle gleich. Dän.: Penge skille os ad, men döden giör os liige. (Prov. dan., 451.) 355 Geld macht aus Narren Weise und aus Knaben Greise. 356 Geld macht aus Sauer Süss und den Lahmen Füss'. Span.: El dinero hace lo malo bueno. (Bohn II, 217.) 357 Geld macht aus Vogelscheuchen Grazien. 358 Geld macht auss Baweren Edelleut. - Petri, II, 330. 359 Geld macht Bastarde rein. Die Russen: Geld macht den Teufel zu einem Engel. (Altmann VI, 505.) 360 Geld macht beredt. 361 Geld macht Buben. Der Pole sagt: Lotterbuben. Nach dem Urtheil des Litauers ist es ein Mörder. Der Serbe erklärt es ebenfalls für einen Mörder oder Seelenverderber. Auch der Schotte behauptet, es verderbe mehr Seelen, als das Eisen Leiber tödte. (Reinsberg II, 119.) Böhm.: Penize jsou lotras (d. h. delaji lotry). (Celakovsky, 163.) 362 Geld macht den einen zum Herrn, den andern zum Sklaven. 363 Geld macht den Gaul traben. Engl.: 'T is money makes the mare to go. (Bohn II, 116.) Frz.: Pour de l'argent les chiens dansent. (Bohn I, 46; Kritzinger, 34a.) It.: I danari fanno correre i cavalli. (Bohn II, 116.) Span.: Un asno cargado de oro sube ligero por una montanna. (Bohn II, 116.) 364 Geld macht den Geizigen nicht satt. Holl.: Geld bluscht (stopt) geene gierigheid. (Harrebomee, I, 219.) 365 Geld macht den Schuft zum Tugendheld. Wenigstens in der Leichenpredigt. Frz.: L'argent fait bon le mechant. (Kritzinger, 34.) 366 Geld macht die Advocaten tanzen. Frz.: Argent contant fait plaider avocats. (Leroux, II, 85.) 367 Geld macht die Bosheit gut. - Petri, II, 330.
[Spaltenumbruch] 310 Geld ist ein Pflaster für alle Schäden. – Winckler, XIII, 62. Die Russen: Geld ist ein Pflaster, welches viel Wunden heilt. (Altmann VI, 430.) 311 Geld ist eine fruchtbare Waare, es heckt (trägt) Geld. 312 Geld ist eine Hur', will immer unter Leuten sein. – Eiselein, 221. 313 Geld ist eine schöne Mitgift, wenn die Frau nur nicht Siemann heisst. 314 Geld ist eine vergreifliche Waare. 315 Geld ist gern bei Geld. Gleiches sucht Gleiches. – Geld geht zu Gelde, sagen die Perser. Geld ruft Geld, die Venetier. (Reinsberg III, 134.) 316 Geld ist gern, wo mans in ehren helt. – Lehmann, 255, 33; Körte, 1900. Ung.: Bor és pénz tartva tart, költve fogy. (Gaal, 660.) 317 Geld ist gut bey der sache. – Petri, II, 330. 318 Geld ist gut mit. – Mathesy, 161b. Sagen die, welche gewinnen können. 319 Geld ist gute Waare. – Graf, 252, 149. Weil Geld ein Werth ist, der am leichtesten und sichersten gegen jeden andern ausgetauscht werden kann. Die Russen meinen aber: Geld ist die Waare, die man am theuersten kauft. (Altmann VI, 498.) Dän.: Gjaeld er godh vara. (Jonssyni, 119.) 320 Geld ist Juncker. – Lehmann, 254, 16. 321 Geld ist kein gut Speis', sagte der Bauer, mein Hund frisst lieber Wurst. Holl.: Geld is vast geene goede waar, zei de boer, want mijn hond, die anders nog al loos is, wil het niet vreten. (Harrebomée, I, 219.) 322 Geld ist König. – Henisch, 1472, 1; Petri, II, 330; Sailer, 204. Die Breslauer Zeitung (1865, Nr. 537) weist in einem Leitartikel die politische Macht des „König Thaler“ nach. Böhm.: Peníze nejsou bohovê, ale jsou velmi milostivy. (Čelakovský, 162.) Lat.: In terra summus rex est hoc tempore nummus. (Egeria, 109.) 323 Geld ist Königin, Tugend und Kunst sind ihre Schüsselwäscherin. – Wurzbach I, 368; Simrock, 3276; Körte, 1976. Lat.: Quaerenda pecunia primum; virtus post nummos. (Horaz.) (Gaal, 638; Kruse, 738.) 324 Geld ist Leben. Die Czechen behaupten sogar, es sei theuerer als das Leben. (Reinsberg II, 112.) 325 Geld ist lieb, es komm' von Hur' oder Dieb. Böhm.: Peníze jsou i v ošumĕlém mĕšci vítány. (Čelakovský, 162.) 326 Geld ist lieber als das Leben. Man wagt ja das Leben, um es zu gewinnen. Böhm.: Penize milejší než hrdlo. (Čelakovský, 163.) 327 Geld ist lindernder Balsam. – Burckhardt, 272. Durchgängig ist man im Morgenlande der Meinung, dass Geld alle Wunden heilt. 328 Geld ist Macht. „Scribe sagte einst: ›Das Geld ist eine Chimäre‹: aber dennoch läuft er dieser Chimäre beständig nach.“ (H. Heine, Vermischte Schriften, Hamburg 1854, III, 302.) 329 Geld ist meister in der Welt. – Lehmann, 256, 44; Lehmann, II, 227, 78; Körte, 1898. Engl.: Money is that art that hath turned up trump. (Bohn II, 14.) Frz.: Or qui a or vaut. Holl.: Geld heeft niet éénen meester. (Harrebomée, I, 218.) 330 Geld ist nicht bös', wenn's nur alle Leute hätten. Holl.: Het geld is niet kwaad, maar het bederft er menigeen. 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(Altmann VI, 505.) 360 Geld macht beredt. 361 Geld macht Buben. Der Pole sagt: Lotterbuben. Nach dem Urtheil des Litauers ist es ein Mörder. Der Serbe erklärt es ebenfalls für einen Mörder oder Seelenverderber. Auch der Schotte behauptet, es verderbe mehr Seelen, als das Eisen Leiber tödte. (Reinsberg II, 119.) Böhm.: Peníze jsou lotras (d. h. dĕlají lotry). (Čelakovský, 163.) 362 Geld macht den einen zum Herrn, den andern zum Sklaven. 363 Geld macht den Gaul traben. Engl.: 'T is money makes the mare to go. (Bohn II, 116.) Frz.: Pour de l'argent les chiens dansent. (Bohn I, 46; Kritzinger, 34a.) It.: I danari fanno correre i cavalli. (Bohn II, 116.) Span.: Un asno cargado de oro sube ligero por una montaña. (Bohn II, 116.) 364 Geld macht den Geizigen nicht satt. Holl.: Geld bluscht (stopt) geene gierigheid. (Harrebomée, I, 219.) 365 Geld macht den Schuft zum Tugendheld. Wenigstens in der Leichenpredigt. Frz.: L'argent fait bon le méchant. 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310 Geld ist ein Pflaster für alle Schäden. – Winckler, XIII, 62.
Die Russen: Geld ist ein Pflaster, welches viel Wunden heilt. (Altmann VI, 430.)
311 Geld ist eine fruchtbare Waare, es heckt (trägt) Geld.
312 Geld ist eine Hur', will immer unter Leuten sein. – Eiselein, 221.
313 Geld ist eine schöne Mitgift, wenn die Frau nur nicht Siemann heisst.
314 Geld ist eine vergreifliche Waare.
315 Geld ist gern bei Geld.
Gleiches sucht Gleiches. – Geld geht zu Gelde, sagen die Perser. Geld ruft Geld, die Venetier. (Reinsberg III, 134.)
316 Geld ist gern, wo mans in ehren helt. – Lehmann, 255, 33; Körte, 1900.
Ung.: Bor és pénz tartva tart, költve fogy. (Gaal, 660.)
317 Geld ist gut bey der sache. – Petri, II, 330.
318 Geld ist gut mit. – Mathesy, 161b.
Sagen die, welche gewinnen können.
319 Geld ist gute Waare. – Graf, 252, 149.
Weil Geld ein Werth ist, der am leichtesten und sichersten gegen jeden andern ausgetauscht werden kann. Die Russen meinen aber: Geld ist die Waare, die man am theuersten kauft. (Altmann VI, 498.)
Dän.: Gjaeld er godh vara. (Jonssyni, 119.)
320 Geld ist Juncker. – Lehmann, 254, 16.
321 Geld ist kein gut Speis', sagte der Bauer, mein Hund frisst lieber Wurst.
Holl.: Geld is vast geene goede waar, zei de boer, want mijn hond, die anders nog al loos is, wil het niet vreten. (Harrebomée, I, 219.)
322 Geld ist König. – Henisch, 1472, 1; Petri, II, 330; Sailer, 204.
Die Breslauer Zeitung (1865, Nr. 537) weist in einem Leitartikel die politische Macht des „König Thaler“ nach.
Böhm.: Peníze nejsou bohovê, ale jsou velmi milostivy. (Čelakovský, 162.)
Lat.: In terra summus rex est hoc tempore nummus. (Egeria, 109.)
323 Geld ist Königin, Tugend und Kunst sind ihre Schüsselwäscherin. – Wurzbach I, 368; Simrock, 3276; Körte, 1976.
Lat.: Quaerenda pecunia primum; virtus post nummos. (Horaz.) (Gaal, 638; Kruse, 738.)
324 Geld ist Leben.
Die Czechen behaupten sogar, es sei theuerer als das Leben. (Reinsberg II, 112.)
325 Geld ist lieb, es komm' von Hur' oder Dieb.
Böhm.: Peníze jsou i v ošumĕlém mĕšci vítány. (Čelakovský, 162.)
326 Geld ist lieber als das Leben.
Man wagt ja das Leben, um es zu gewinnen.
Böhm.: Penize milejší než hrdlo. (Čelakovský, 163.)
327 Geld ist lindernder Balsam. – Burckhardt, 272.
Durchgängig ist man im Morgenlande der Meinung, dass Geld alle Wunden heilt.
328 Geld ist Macht.
„Scribe sagte einst: ›Das Geld ist eine Chimäre‹: aber dennoch läuft er dieser Chimäre beständig nach.“ (H. Heine, Vermischte Schriften, Hamburg 1854, III, 302.)
329 Geld ist meister in der Welt. – Lehmann, 256, 44; Lehmann, II, 227, 78; Körte, 1898.
Engl.: Money is that art that hath turned up trump. (Bohn II, 14.)
Frz.: Or qui a or vaut.
Holl.: Geld heeft niet éénen meester. (Harrebomée, I, 218.)
330 Geld ist nicht bös', wenn's nur alle Leute hätten.
Holl.: Het geld is niet kwaad, maar het bederft er menigeen. (Harrebomée, I, 220.)
331 Geld ist nicht eitel, es geht auch in schlechten Beutel.
332 Geld ist nur dankenswerth, so man's einem zu brauchen lehrt.
333 Geld ist Quark, aber Quark ist kein Geld. (S. 302.)
334 Geld ist schlimmer Natur, es verblendet all' Creatur.
Frz.: Argent est telle nature, qu'il aveugle les creatures. (Kritzinger, 35a.)
335 Geld ist sein Herz.
In Luther's Schriften als Sprichwort von den „Geizwänsten“ und „Pfennigküssern“ angeführt. (Historische Blätter, Karlsruhe 1832, Nr. 15, S. 120.)
336 Geld ist Trumpf.
Engl.: Money is ace of trumps. (Bohn II, 453.)
337 Geld ist unfruchtbare Waare, es heckt nicht wieder Geld. – Sailer, 337.
338 Geld ist wie der Wind, es vergeht geschwind und macht blind.
339 Geld kan vnrecht zu recht machen. – Petri, II, 330.
340 Geld kann Armuth nicht leiden.
Holl.: Geld kan geene armoede lîjden. (Harrebomée, I, 219.)
341 Geld kann jeden Knoten lösen.
Engl.: Money is a sword, that can cut even the Gordian knot. (Bohn II, 458.)
342 Geld kann thun, Geld kann lassen.
343 Geld kann Tugend nicht ersetzen.
Poln.: Tam niepomagą złota, gdzie dziurawa cnota. (Frischbier, 4266.)
344 Geld kann viel, Liebe alles.
345 Geld kauft ein Kind von den Aeltern.
346 Geld kommt mit Schritten und geht mit Sprüngen. – Winckler, XI, 81; XVIII, 33.
It.: Il denaro viene di passo, e se ne va di carriera. (Pazzaglia, 80, 9.)
347 Geld kommt nicht aus der Mode.
Holl.: Geld raakt nimmer uit de mode. (Harrebomée, I, 219.)
348 Geld kommt zur Thür ins Haus und fliegt zum Kamin hinaus.
It.: La robba entra per la porta, ed esce per il camino. (Pazzaglia, 312, 7.)
349 Geld lehnen macht Freunde, wiedergeben Feinde.
Holl.: Geld leenen breekt vriendschap. (Harrebomée, I, 219.)
Lat.: Mutua qui dederat, repetens sibi comparat hostem.
350 Geld lockt.
Es soll auch verlocken. Darum klagte die Flensburger Zeitung (Organ des Ministers Moltke), „dass man die preussischen Thaler ins Land lasse; denn das Bild des Königs von Preussen, welches darauf ausgeprägt ist, übe auf den Loyalitätssinn der Einwohner einen wühlerischen Einfluss aus“. (Vgl. Neue Oderzeitung, Breslau 1853, Nr. 167.)
Holl.: Het geld lokt aan. (Harrebomée, I, 220.)
351 Geld löst die Zunge.
Frz.: Il n'y a rien de plus éloquent que l'argent comtant. (Kritzinger, 263a.)
352 Geld macht alle Laden auf.
353 Geld macht alles. – Kirchhofer, 246.
354 Geld macht arm und reich, der Tod macht alle gleich.
Dän.: Penge skille os ad, men døden giør os liige. (Prov. dan., 451.)
355 Geld macht aus Narren Weise und aus Knaben Greise.
356 Geld macht aus Sauer Süss und den Lahmen Füss'.
Span.: El dinero hace lo malo bueno. (Bohn II, 217.)
357 Geld macht aus Vogelscheuchen Grazien.
358 Geld macht auss Baweren Edelleut. – Petri, II, 330.
359 Geld macht Bastarde rein.
Die Russen: Geld macht den Teufel zu einem Engel. (Altmann VI, 505.)
360 Geld macht beredt.
361 Geld macht Buben.
Der Pole sagt: Lotterbuben. Nach dem Urtheil des Litauers ist es ein Mörder. Der Serbe erklärt es ebenfalls für einen Mörder oder Seelenverderber. Auch der Schotte behauptet, es verderbe mehr Seelen, als das Eisen Leiber tödte. (Reinsberg II, 119.)
Böhm.: Peníze jsou lotras (d. h. dĕlají lotry). (Čelakovský, 163.)
362 Geld macht den einen zum Herrn, den andern zum Sklaven.
363 Geld macht den Gaul traben.
Engl.: 'T is money makes the mare to go. (Bohn II, 116.)
Frz.: Pour de l'argent les chiens dansent. (Bohn I, 46; Kritzinger, 34a.)
It.: I danari fanno correre i cavalli. (Bohn II, 116.)
Span.: Un asno cargado de oro sube ligero por una montaña. (Bohn II, 116.)
364 Geld macht den Geizigen nicht satt.
Holl.: Geld bluscht (stopt) geene gierigheid. (Harrebomée, I, 219.)
365 Geld macht den Schuft zum Tugendheld.
Wenigstens in der Leichenpredigt.
Frz.: L'argent fait bon le méchant. (Kritzinger, 34.)
366 Geld macht die Advocaten tanzen.
Frz.: Argent contant fait plaider avocats. (Leroux, II, 85.)
367 Geld macht die Bosheit gut. – Petri, II, 330.
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