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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 88 Mag's gehen wie's will, wenn's nur wenigstens immer klappert. (Wend. Lausitz.)

89 Man kann zugleich gehen und schlingen, aber nicht zugleich essen und singen.

Frz.: Aller, boire et manger peut-on bien ensemble, mais parler non. (Kritzinger, 21.) - Aller et parler peut-on bien. (Leroux, II, 170.) - Aller et parler peult on, boire et manger ne peult on. (Bovill, III, 104.)

Lat.: Ire, edere et loqui, una licet edere et bibere simul non licet. (Bovill, III, 104.)

90 Man sieht wal Eenen gohen, äwwer man weit nich, wat he fretten hät. (Lippe.)

Die Kleidung wird von andern bemerkt, nicht das, was man gegessen hat; im weitern Sinne: man bemerkt zunächst das Aeussere des Menschen, aber nicht die Gesinnungen, die Kenntnisse, die er besitzt, nicht Kopf und Geist.

91 Mancher fragt mich, wie mir's geh', wenn mir's wohl ging, 's thät ihm weh.

92 Mer wend gu, sagt der Schaffhäuser. - Kirchhofer, 110; Hoefer, 904.

Sagt man sprichwörtlich im Canton Thurgau, wenn man zum Gehen auffordert, auf das obenerwähnte "Gu" (s. 73) der Schaffhausener anspielend.

93 Mit langsam gehen kompt man das fernest. - Henisch, 1435, 1.

94 Nu gohne sie mett emm, Herr Hevelke. (Königsberg.)

Ausruf bei Verhaftungen. Soll von einem Kaufmann dieses Namens herrühren, dessen Speicherarbeiter nach Vollendung ihres Tagewerks ihr Weggehen von einem ihrer Genossen durch die halbgeöffnete Thür mit den Worten anzeigen liess: Herr Hevelke, nun gohne wi! Bei dem Begräbniss desselben schuf ein Arbeiter das obige Sprichwort.

95 O weh, wie geht es so vbel zu, wann Frevel die Frommen schlegt vnd Hoffart das Fänlein trägt. - Gruter, III, 74.

96 'S geht, sagt der Bettscheisser von Ulm. - Hoefer, 62.

97 Säou geut et in der Welt, de Enne hät den Buiel, de Annere hät dat Geld. (Lippe.) - Firmenich, I, 269.

98 Sieh nicht auf das, was geht, sondern auf das, was kommt.

99 So geht es in der Welt, der eine steigt, der andere fällt.

Frz.: Einsi est de ce monde, quant l'ung descent l'autre monte. (Leroux, II, 217.)

100 So geht's, wenn Bauern der Edelleute Gevattern sein wollen.

101 'T geit hüm as de Kösters Koh, de gung dre Dage vör de Regen na Haus, un kreg doch en natte Stert. (Ostfries.) - Hauskalender, II.

Es ging ihm wie Küsters Kuh, die war drei Tage vorm Regen zu Hause und bekam doch einen nassen Schwanz.

102 'T geit hüm as de Sweine, de doen erst got, wenn se dodt sündt. (Ostfries.) - Hauskalender, II.

103 'T ging wol, äöwer 't geit nich. (Altmark.) - Danneil, 62.

Es könnte an sich wol geschehen, aber Rücksichten gestatten es nicht.

104 Uet1 gat nich wisser2, säd' de Knecht, meinste ik hebb'n Eikebom im Marse? (Lüneburg.) - Hoefer, 612.

1) Es.

2) Fester, gewisser, sicherer.

105 Un wer nich weider geit, is mit Dummerjan erökert, sä' de Knecht. (Hildesheim.) - Hoefer, 617.

106 Vemme wiyt geit, mot me wiyt ümme kehren. (Büren.) - Honcamp.

107 Viel Gehen und früh zu Nest macht die Gesundheit fest.

Gehörige Bewegung und gesunder Schlaf.

108 Viel vnnd vnrecht gehen macht drumb den weg nicht recht. - Lehmann, 316, 39.

109 Was nicht geht im Guten, geht mit Ruthen.

110 Was nicht will gehen, das lass stehen. - Simrock, 3170; Lehmann, II, 835, 62.

111 Wass nicht will gehn, dem muss man Füss machen. - Lehmann, 386, 8.

112 Wat gut geit, deit de Buer sülwest, segt se in'n Kalenbergschen. (Hildesheim.) - Hoefer, 575.

[Spaltenumbruch] 113 Wat nich geit, dat geit nich, von Schemper1 steit nich, Behr gefft2 Perle. (Königsberg.)

1) Tafelbier.

2) Gibt.

114 Wem es hart geht, der darf um die Worte nicht sorgen.

115 Wem es nicht geht nach seinem Willen, den stechen leicht Grillen.

116 Wenn dat god geit, denn geit der mehr god. (Ostfries.) - Bueren, 1271.

117 Wenn einer nicht mehr gehen kann, so bleibt er liegen. - Kirchhofer, 242.

118 Wenn es so nicht geht, muss man es anders angreifen.

119 Wenn man selbst geht, betrügt einen der Bote nicht. - Simrock, 1249.

Frz.: Il n'est point de meilleur messager que soi-meme. (Lendroy, 1005; Gaal, 236.)

120 Wenn me weit got, so wird me weit g'wiese. - Schweiz, II, 216, 2.

121 Wenn's gehen soll, muss man den Daumen rühren. - Simrock, 1507; Mayer, I, 66.

122 Wenn's nich annerscht gieht, muss mer zum Teifel ah Vetter sa'n. (Oberhessen.)

123 Wenn's nicht geht wie man will, muss man thun ('wollen), wie man kann.

Die Bosnier: Wenn wir nicht können, wie wir wollen, so wollen wir, wie wir können. Die Italiener: Wer nicht kann wie er will, mach' es wie er kann. (Reinsberg IV, 88.)

Dän.: Kand det ei skee som du vil, saa skal du ville det som kand. (Prov. dan., 504.) - Vil det ei gaae som du vil, saa lad det gaae som Gud vil. - Vil noget ei gaae som man vil, saa lad det gaae som det selv vil. (Prov. dan., 210.)

124 Wer am schlechtesten gehen kann, der ist (sei) Vordermann.

Holl.: Die quaetste gangher sal voor gaen.

Lat.: Previus in valle fiat bene qui nequit ire. (Fallersleben, 290.)

125 Wer gehen kann, lernt auch springen.

126 Wer gehen will, den wollen wir nicht halten.

127 Wer gehen will, für den kann man 's Fuhrlohn auslegen.

128 Wer gehet gemach, dem kommt das Elend nach; und wer eilet fein, der holt es ein.

129 Wer gehet voll in eine Stadt und hungrig wieder 'raus, der ist reif fürs Narrenhaus.

130 Wer geht, gewinnt.

Frz.: Qui partout va, partout prend. (Bohn I, 51.)

131 Wer gemach geht, kommt auch weit.

Engl.: Fair and softy goes far in a day. (Bohn II, 91.)

Frz.: Vient toujours, qui vient tard. (Gaal, 1068.)

Ung.: Lassan jargy, tovabb jutsz. (Gaal, 1068.)

132 Wer langsam gehet, der kompt auch fort. - Henisch, 1435; Petri, II, 730.

133 Wer langsam geht, der seh' sich für, dass man ihm nicht verschliesst die Thür.

134 Wer langsam geht, geht sicher.

It.: Chi va piano, va sano (e anche lontano). (Pazzaglia, 16; Bohn II, 91.)

135 Wer langsam geht, kommt auch (weit) ans Ziel. - Bücking, 91; Gaal, 1068.

Lat.: Paullatim lento succedunt omnia motu. (Gaal, 1068.)

136 Wer nich gan kann, mut kraupen. (Holst.)

Wer nicht gehen kann, muss kriechen.

Frz.: Ainsi va qui mieux ne peult. (Leroux, II, 170).

137 Wer nicht für sich gehet, der gehet hinder sich. - Petri, II, 740.

138 Wer nicht gehen kann, kann noch weniger laufen. - Winckler, XX, 73.

139 Wer nicht gehen kann, wird schlecht springen.

140 Wer schlecht geht, stolpert über einen Strohhalm.

Holl.: Die qualic gaet, stoot hem aen een stroo. (Tunn., 16, 12.)

Lat.: Fit cito commotus cui sors contraria totus. (Fallersleben, 295.)

141 Wer schnell geht, wird bald müde. - Schlechta, 188.

142 Wer selber geht, den betrügt der Bote nicht.

It.: Non vi e cosi buon messo, come il padrone istesso.

143 Wer weit geht, geht weit irre.

144 Wer weit will gehen, muss früh aufstehen.

[Spaltenumbruch] 88 Mag's gehen wie's will, wenn's nur wenigstens immer klappert. (Wend. Lausitz.)

89 Man kann zugleich gehen und schlingen, aber nicht zugleich essen und singen.

Frz.: Aller, boire et manger peut-on bien ensemble, mais parler non. (Kritzinger, 21.) – Aller et parler peut-on bien. (Leroux, II, 170.) – Aller et parler peult on, boire et manger ne peult on. (Bovill, III, 104.)

Lat.: Ire, edere et loqui, una licet edere et bibere simul non licet. (Bovill, III, 104.)

90 Man sieht wal Eenen gohen, äwwer man weit nich, wat he fretten hät. (Lippe.)

Die Kleidung wird von andern bemerkt, nicht das, was man gegessen hat; im weitern Sinne: man bemerkt zunächst das Aeussere des Menschen, aber nicht die Gesinnungen, die Kenntnisse, die er besitzt, nicht Kopf und Geist.

91 Mancher fragt mich, wie mir's geh', wenn mir's wohl ging, 's thät ihm weh.

92 Mer wend gu, sagt der Schaffhäuser.Kirchhofer, 110; Hoefer, 904.

Sagt man sprichwörtlich im Canton Thurgau, wenn man zum Gehen auffordert, auf das obenerwähnte „Gu“ (s. 73) der Schaffhausener anspielend.

93 Mit langsam gehen kompt man das fernest.Henisch, 1435, 1.

94 Nu gohne sie mett emm, Herr Hevelke. (Königsberg.)

Ausruf bei Verhaftungen. Soll von einem Kaufmann dieses Namens herrühren, dessen Speicherarbeiter nach Vollendung ihres Tagewerks ihr Weggehen von einem ihrer Genossen durch die halbgeöffnete Thür mit den Worten anzeigen liess: Herr Hevelke, nun gohne wi! Bei dem Begräbniss desselben schuf ein Arbeiter das obige Sprichwort.

95 O weh, wie geht es so vbel zu, wann Frevel die Frommen schlegt vnd Hoffart das Fänlein trägt.Gruter, III, 74.

96 'S geht, sagt der Bettscheisser von Ulm.Hoefer, 62.

97 Säou geut et in der Welt, de Enne hät den Buiel, de Annere hät dat Geld. (Lippe.) – Firmenich, I, 269.

98 Sieh nicht auf das, was geht, sondern auf das, was kommt.

99 So geht es in der Welt, der eine steigt, der andere fällt.

Frz.: Einsi est de ce monde, quant l'ung descent l'autre monte. (Leroux, II, 217.)

100 So geht's, wenn Bauern der Edelleute Gevattern sein wollen.

101 'T geit hüm as de Kösters Koh, de gung drê Dage vör de Regen na Hûs, un krêg doch ên natte Stêrt. (Ostfries.) – Hauskalender, II.

Es ging ihm wie Küsters Kuh, die war drei Tage vorm Regen zu Hause und bekam doch einen nassen Schwanz.

102 'T geit hüm as de Swîne, de doen erst gôt, wenn se dodt sündt. (Ostfries.) – Hauskalender, II.

103 'T ging wol, äöwer 't geit nich. (Altmark.) – Danneil, 62.

Es könnte an sich wol geschehen, aber Rücksichten gestatten es nicht.

104 Uet1 gât nich wisser2, säd' de Knecht, meinste ik hebb'n Eikebôm im Mârse? (Lüneburg.) – Hoefer, 612.

1) Es.

2) Fester, gewisser, sicherer.

105 Un wer nich wîder geit, is mit Dummerjân erökert, sä' de Knecht. (Hildesheim.) – Hoefer, 617.

106 Vemme wiyt gêit, mot me wiyt ümme kehren. (Büren.) – Honcamp.

107 Viel Gehen und früh zu Nest macht die Gesundheit fest.

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108 Viel vnnd vnrecht gehen macht drumb den weg nicht recht.Lehmann, 316, 39.

109 Was nicht geht im Guten, geht mit Ruthen.

110 Was nicht will gehen, das lass stehen.Simrock, 3170; Lehmann, II, 835, 62.

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[Spaltenumbruch] 113 Wat nich geit, dat geit nich, von Schemper1 steit nich, Behr gefft2 Perle. (Königsberg.)

1) Tafelbier.

2) Gibt.

114 Wem es hart geht, der darf um die Worte nicht sorgen.

115 Wem es nicht geht nach seinem Willen, den stechen leicht Grillen.

116 Wenn dat gôd geit, denn geit der mehr gôd. (Ostfries.) – Bueren, 1271.

117 Wenn einer nicht mehr gehen kann, so bleibt er liegen.Kirchhofer, 242.

118 Wenn es so nicht geht, muss man es anders angreifen.

119 Wenn man selbst geht, betrügt einen der Bote nicht.Simrock, 1249.

Frz.: Il n'est point de meilleur messager que soi-même. (Lendroy, 1005; Gaal, 236.)

120 Wenn me wît got, so wird me wît g'wiese.Schweiz, II, 216, 2.

121 Wenn's gehen soll, muss man den Daumen rühren.Simrock, 1507; Mayer, I, 66.

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123 Wenn's nicht geht wie man will, muss man thun ('wollen), wie man kann.

Die Bosnier: Wenn wir nicht können, wie wir wollen, so wollen wir, wie wir können. Die Italiener: Wer nicht kann wie er will, mach' es wie er kann. (Reinsberg IV, 88.)

Dän.: Kand det ei skee som du vil, saa skal du ville det som kand. (Prov. dan., 504.) – Vil det ei gaae som du vil, saa lad det gaae som Gud vil. – Vil noget ei gaae som man vil, saa lad det gaae som det selv vil. (Prov. dan., 210.)

124 Wer am schlechtesten gehen kann, der ist (sei) Vordermann.

Holl.: Die quaetste gangher sal voor gaen.

Lat.: Previus in valle fiat bene qui nequit ire. (Fallersleben, 290.)

125 Wer gehen kann, lernt auch springen.

126 Wer gehen will, den wollen wir nicht halten.

127 Wer gehen will, für den kann man 's Fuhrlohn auslegen.

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133 Wer langsam geht, der seh' sich für, dass man ihm nicht verschliesst die Thür.

134 Wer langsam geht, geht sicher.

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135 Wer langsam geht, kommt auch (weit) ans Ziel.Bücking, 91; Gaal, 1068.

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136 Wer nich gân kann, mut krûpen. (Holst.)

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Lat.: Fit cito commotus cui sors contraria totus. (Fallersleben, 295.)

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[[713]/0741] 88 Mag's gehen wie's will, wenn's nur wenigstens immer klappert. (Wend. Lausitz.) 89 Man kann zugleich gehen und schlingen, aber nicht zugleich essen und singen. Frz.: Aller, boire et manger peut-on bien ensemble, mais parler non. (Kritzinger, 21.) – Aller et parler peut-on bien. (Leroux, II, 170.) – Aller et parler peult on, boire et manger ne peult on. (Bovill, III, 104.) Lat.: Ire, edere et loqui, una licet edere et bibere simul non licet. (Bovill, III, 104.) 90 Man sieht wal Eenen gohen, äwwer man weit nich, wat he fretten hät. (Lippe.) Die Kleidung wird von andern bemerkt, nicht das, was man gegessen hat; im weitern Sinne: man bemerkt zunächst das Aeussere des Menschen, aber nicht die Gesinnungen, die Kenntnisse, die er besitzt, nicht Kopf und Geist. 91 Mancher fragt mich, wie mir's geh', wenn mir's wohl ging, 's thät ihm weh. 92 Mer wend gu, sagt der Schaffhäuser. – Kirchhofer, 110; Hoefer, 904. Sagt man sprichwörtlich im Canton Thurgau, wenn man zum Gehen auffordert, auf das obenerwähnte „Gu“ (s. 73) der Schaffhausener anspielend. 93 Mit langsam gehen kompt man das fernest. – Henisch, 1435, 1. 94 Nu gohne sie mett emm, Herr Hevelke. (Königsberg.) Ausruf bei Verhaftungen. Soll von einem Kaufmann dieses Namens herrühren, dessen Speicherarbeiter nach Vollendung ihres Tagewerks ihr Weggehen von einem ihrer Genossen durch die halbgeöffnete Thür mit den Worten anzeigen liess: Herr Hevelke, nun gohne wi! Bei dem Begräbniss desselben schuf ein Arbeiter das obige Sprichwort. 95 O weh, wie geht es so vbel zu, wann Frevel die Frommen schlegt vnd Hoffart das Fänlein trägt. – Gruter, III, 74. 96 'S geht, sagt der Bettscheisser von Ulm. – Hoefer, 62. 97 Säou geut et in der Welt, de Enne hät den Buiel, de Annere hät dat Geld. (Lippe.) – Firmenich, I, 269. 98 Sieh nicht auf das, was geht, sondern auf das, was kommt. 99 So geht es in der Welt, der eine steigt, der andere fällt. Frz.: Einsi est de ce monde, quant l'ung descent l'autre monte. (Leroux, II, 217.) 100 So geht's, wenn Bauern der Edelleute Gevattern sein wollen. 101 'T geit hüm as de Kösters Koh, de gung drê Dage vör de Regen na Hûs, un krêg doch ên natte Stêrt. (Ostfries.) – Hauskalender, II. Es ging ihm wie Küsters Kuh, die war drei Tage vorm Regen zu Hause und bekam doch einen nassen Schwanz. 102 'T geit hüm as de Swîne, de doen erst gôt, wenn se dodt sündt. (Ostfries.) – Hauskalender, II. 103 'T ging wol, äöwer 't geit nich. (Altmark.) – Danneil, 62. Es könnte an sich wol geschehen, aber Rücksichten gestatten es nicht. 104 Uet1 gât nich wisser2, säd' de Knecht, meinste ik hebb'n Eikebôm im Mârse? (Lüneburg.) – Hoefer, 612. 1) Es. 2) Fester, gewisser, sicherer. 105 Un wer nich wîder geit, is mit Dummerjân erökert, sä' de Knecht. (Hildesheim.) – Hoefer, 617. 106 Vemme wiyt gêit, mot me wiyt ümme kehren. (Büren.) – Honcamp. 107 Viel Gehen und früh zu Nest macht die Gesundheit fest. Gehörige Bewegung und gesunder Schlaf. 108 Viel vnnd vnrecht gehen macht drumb den weg nicht recht. – Lehmann, 316, 39. 109 Was nicht geht im Guten, geht mit Ruthen. 110 Was nicht will gehen, das lass stehen. – Simrock, 3170; Lehmann, II, 835, 62. 111 Wass nicht will gehn, dem muss man Füss machen. – Lehmann, 386, 8. 112 Wat gut geit, deit de Buer sülwest, segt se in'n Kalenbergschen. (Hildesheim.) – Hoefer, 575. 113 Wat nich geit, dat geit nich, von Schemper1 steit nich, Behr gefft2 Perle. (Königsberg.) 1) Tafelbier. 2) Gibt. 114 Wem es hart geht, der darf um die Worte nicht sorgen. 115 Wem es nicht geht nach seinem Willen, den stechen leicht Grillen. 116 Wenn dat gôd geit, denn geit der mehr gôd. (Ostfries.) – Bueren, 1271. 117 Wenn einer nicht mehr gehen kann, so bleibt er liegen. – Kirchhofer, 242. 118 Wenn es so nicht geht, muss man es anders angreifen. 119 Wenn man selbst geht, betrügt einen der Bote nicht. – Simrock, 1249. Frz.: Il n'est point de meilleur messager que soi-même. (Lendroy, 1005; Gaal, 236.) 120 Wenn me wît got, so wird me wît g'wiese. – Schweiz, II, 216, 2. 121 Wenn's gehen soll, muss man den Daumen rühren. – Simrock, 1507; Mayer, I, 66. 122 Wenn's nich annerscht gieht, muss mer zum Teifel ah Vetter sa'n. (Oberhessen.) 123 Wenn's nicht geht wie man will, muss man thun ('wollen), wie man kann. Die Bosnier: Wenn wir nicht können, wie wir wollen, so wollen wir, wie wir können. Die Italiener: Wer nicht kann wie er will, mach' es wie er kann. (Reinsberg IV, 88.) Dän.: Kand det ei skee som du vil, saa skal du ville det som kand. (Prov. dan., 504.) – Vil det ei gaae som du vil, saa lad det gaae som Gud vil. – Vil noget ei gaae som man vil, saa lad det gaae som det selv vil. (Prov. dan., 210.) 124 Wer am schlechtesten gehen kann, der ist (sei) Vordermann. Holl.: Die quaetste gangher sal voor gaen. Lat.: Previus in valle fiat bene qui nequit ire. (Fallersleben, 290.) 125 Wer gehen kann, lernt auch springen. 126 Wer gehen will, den wollen wir nicht halten. 127 Wer gehen will, für den kann man 's Fuhrlohn auslegen. 128 Wer gehet gemach, dem kommt das Elend nach; und wer eilet fein, der holt es ein. 129 Wer gehet voll in eine Stadt und hungrig wieder 'raus, der ist reif fürs Narrenhaus. 130 Wer geht, gewinnt. Frz.: Qui partout va, partout prend. (Bohn I, 51.) 131 Wer gemach geht, kommt auch weit. Engl.: Fair and softy goes far in a day. (Bohn II, 91.) Frz.: Vient toujours, qui vient tard. (Gaal, 1068.) Ung.: Lassan járgy, tovább jutsz. (Gaal, 1068.) 132 Wer langsam gehet, der kompt auch fort. – Henisch, 1435; Petri, II, 730. 133 Wer langsam geht, der seh' sich für, dass man ihm nicht verschliesst die Thür. 134 Wer langsam geht, geht sicher. It.: Chi và piano, và sano (è anche lontano). (Pazzaglia, 16; Bohn II, 91.) 135 Wer langsam geht, kommt auch (weit) ans Ziel. – Bücking, 91; Gaal, 1068. Lat.: Paullatim lento succedunt omnia motu. (Gaal, 1068.) 136 Wer nich gân kann, mut krûpen. (Holst.) Wer nicht gehen kann, muss kriechen. Frz.: Ainsi va qui mieux ne peult. (Leroux, II, 170). 137 Wer nicht für sich gehet, der gehet hinder sich. – Petri, II, 740. 138 Wer nicht gehen kann, kann noch weniger laufen. – Winckler, XX, 73. 139 Wer nicht gehen kann, wird schlecht springen. 140 Wer schlecht geht, stolpert über einen Strohhalm. Holl.: Die qualic gaet, stoot hem aen een stroo. (Tunn., 16, 12.) Lat.: Fit cito commotus cui sors contraria totus. (Fallersleben, 295.) 141 Wer schnell geht, wird bald müde. – Schlechta, 188. 142 Wer selber geht, den betrügt der Bote nicht. It.: Non vi è così buon messo, come il padrone istesso. 143 Wer weit geht, geht weit irre. 144 Wer weit will gehen, muss früh aufstehen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [713]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/741>, abgerufen am 22.11.2024.