Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] *7 Er futtert gern nass. Der Trinker. *8 Er füttert's trocken hinab wie der Ochsenbauer. (Nürtingen.) Futtersack. * Den Futtersack höher hängen. Fuxen. * Das hat mich gar artlich gefuxt. So, mein' ich, heisst die Redensart. Weinhold (24) hat: geratlich. Ich habe zwar die Redensart selbst nie[Spaltenumbruch] gehört, aber den Ausdruck "artlich" in vielen andern Verbindungen; so sagt man z. B. von einem leicht verletzbaren, empfindlichen, schwer zu behandelnden Menschen: Er ist sehr artlich; was wol nur heissen kann: von einer seltsamen Art. Es ist artlich, es hat eine gewisse Art. So heisst es in D. Stobbe's Parnass (510): "Ich hoader se medem Uxn-Ziemer abgetroigt, dass an Art hatte." Bei Tobler (26) findet man: ärdlich (artlich) = vom Gehörigen und Gewöhnlichen abweichend, seltsam. Er ist en ardliger Mensch = ein seltsamer (bizarrer); das chond mer ardlich vor = das befremdet mich. G. G. 1 Drei G bringen viel Weh in der Welt: Gunst, Gewalt und Geld. 2 Drei G sind die angenehmsten in der Welt: Glück, guter Name und Geld. - Parömiakon, 2640. Gaau. Hi as so gaau üüs an Föggel. (Amrum.) - Haupt, VIII, 357, 97. Er ist so schnell wie ein Vogel. Gabbeck. Hä riess dä Gabbäck1 op, mer künnt imm met em Wagen Heu eren fahre. (Köln.) - Firmenich, I, 477, 282. 1) Maul, Gaffschnabel. Gabbitz. * Sie muss Gabbitzen hüten. (Rheinbaiern.) - Zaupser, Idiot., Nachlese, 19. Von einem heirathsfähigen Mädchen, um zu sagen, dass sie keinen Mann bekommen, dass ihr keiner, als der Gabbitz, d. i. ein Schnapphans, übrigbleiben werde, wenn sie selbst nicht übrigbleiben wolle. (S. Dastehen 13.) - In der altkölnischen Mundart bedeutet "gabben" soviel als gähnen oder den Mund weit aufsperren, und "Gabbek" nannte man jeden, der entweder aus individueller Einfalt den Mund immer offen stehen hat (dat Maul affen velhalten thut, s. Maulaffen), oder aus Gleichgültigkeit und Langeweile zu gähnen pflegt. Die Koblenzer sagen dafür "gabben"; und der Baier nennt noch jetzt eine dumme, nichtssagende Antwort eine "gabbische". Der Gabbek, ein dem Schnapphans von Jena (s. Hans und Schnapphans) sehr ähnliches Wahrzeichenbild der Stadt Köln, ist ein mit einem Uhrwerk in Verbindung stehendes Brustbild eines bärtigen Mannes. (Vgl. über den Gabbek am Thurme des Rathhauses zu Köln den Artikel Städtewahrzeichen in der Illustrirten Zeitung, Leipzig 1858, Nr. 798, S. 254.) In mehrern Gegenden Süddeutschlands nannte man dergleichen Figuren von Uhrwerken, die früher sogar an Wanduhren sehr gewöhnlich waren, Gabbitz. (S. Glomsnickel.) Gabe. 1 Alle gute Gabe kommt von oben. - Jac. 1, 17; Schulze, 285; Simrock, 2973; Eiselein, 201. 2 Auss einer gab werden zwo, gibstus bald. - Franck, II, 138b; Lehmann, II, 31, 62; Henisch, 1328. It.: Chi da presto raddoppia il dono. 3 Behende und willige Gabe ist zweierlei Gabe. - Heuseler, 416. 4 Besser um eine Gabe bitten als stehlen. Frz.: Il vaut mieux tendre la main que le coau. (Kritzinger, 427.) 5 Bey den feinen Gaben will man hoch traben. - Henisch, 1327. 6 Dat sünd Gaven, de kamt von baven (oben), de wegen wat. - Schütze, I, 74; für Strelitz: Firmenich, III, 73, 93. Rede der Neider, wenn sie die Geschicklichkeit anderer rühmen. 7 De Gave ist to grot, seggen se to Hoksiel. (Ostfries.) 8 Der legt seine Gaben übel an, der sie zugleich gibt zween Mann. Frz.: Don a plusieurs confere peu de grace et moins de gre. (Leroux, II, 215.) 9 Der sein gab wol anlegt, der nimpt, so er gibt. - Franck, II, 117b; Henisch, 1329; Lehmann, II, 66, 172; Körte, 1729. Lat.: In bono hospite atque amico, quaestus est, quod sumitur. (Plautus.) 10 Die gaben machet der will gut. - Franck, I, 33b; Henisch, 1329; Lehmann, II, 70, 24; Simrock, 2979. Ein hebräisches Sprichwort empfiehlt aber, beim Geben den Schein der Armseligkeit zu vermeiden. (Cahier, 2484.) Lat.: Naturae dona non sunt culpanda. (Henisch, 1329.) 11 Die Gaben (Anlagen) sind verschieden. Nicht alle sind mit denselben Talenten ausgestattet. 12 Ein heimliche gab stillet den zorn. - Henisch, 1328. Lat.: Donum in occulto restinguit iram. (Henisch, 1328.) 13 Ein vnwillige gabe ist eben als kein gabe. - Henisch, 1328. 14 Erzwungene Gabe ist nicht lieb, freiwillig deine Gabe gib. Lat.: Gratius est donum, quod venit ante preces. (Seybold, 205.) Ung.: Ha adsz, adgy jo szivvel; ha kersz, vedd jo kedvvel, hogy meg ne utaltassal. (Gaal, 572.) 15 Es halten nicht alle gaben die prob. - Henisch, 1328; Lehmann, II, 127, 129. 16 Fröhlich gab behelt die prob. - Franck, II, 173b; Gruter, I, 41; Henisch, 1328. 17 Fröhlich gab macht fröhlich muth, guter wil offt mehr dann dicke gab thut. - Gruter, III, 40; Lehmann, II, 177, 47. 18 Fröhliche Gabe macht fröhlichen Muth. Holl.: Men vindt nergens iemand, die door giften niet wordt getroost. (Harrebomee, I, 238.) 19 Fromme Gabe mehrt die Habe. (Böhm.) 20 Gab macht gunst. - Henisch, 1781. 21 Gab macht taub, macht Glaub, den Richter blend, das Kind stille, das Weib willig (den Tagelöhner hurtig), den Narren frölich, den Weisen munder, die Pfaffen andechtig, den Feind zum Freund. - Gruter, III, 41; Lehmann, 290, 51; Lehmann, II, 234, 2; Henisch, 1328. Felsen kann man sogar damit brechen, wie die Franzosen sagen: Les dons rompent les rochers. (Kritzinger, 244.) Frz.: Si don qu'on prent lient la gent. (Leroux, II, 248.) Holl.: Giften en gaven breken zelfs de steen rotsen. (Harrebomee, I, 198.) Lat.: Munera, crede mihi, placant hominesque, Deosque, placatur donis Jupiter ipse datis. (Gaal, 594.) 22 Gab verschmähet vnter tausent nit einer. - Henisch, 1329. 23 Gab vmb gab ist nicht danckenswerth. - Henisch, 1329. 24 Gab vnd verehrung bethören auch die Weisen. - Henisch, 1329. 25 Gabe oder Kauf wandelt nicht das Gut, sondern die Herrschaft. - Graf, 122, 311. Ein zins- und zehentpflichtiges oder mit Reallasten behaftetes Gut kann seinen Besitzer wechseln, seine Lasten bleiben. Mhd.: Die gabe oder kouff wandilt nicht dat gut, sunder is wandilt di herrschaft. (Daniels und Gruben, Rechtsdenkmäler des deutschen Mittelalters, 268, 10.) 26 Gaben, die ein Armer einem Reichen gibt, ist Betteley. - Lehmann, II, 224, 11. "Dann er wirfft ein Bratwurst nach einer Seiten Speck." 27 Gaben, die einmahl gegeben, soll man nicht widerumb fordern. - Lehmann, II, 223, 10.
[Spaltenumbruch] *7 Er futtert gern nass. Der Trinker. *8 Er füttert's trocken hinab wie der Ochsenbauer. (Nürtingen.) Futtersack. * Den Futtersack höher hängen. Fuxen. * Das hat mich gar artlich gefuxt. So, mein' ich, heisst die Redensart. Weinhold (24) hat: geratlich. Ich habe zwar die Redensart selbst nie[Spaltenumbruch] gehört, aber den Ausdruck „artlich“ in vielen andern Verbindungen; so sagt man z. B. von einem leicht verletzbaren, empfindlichen, schwer zu behandelnden Menschen: Er ist sehr artlich; was wol nur heissen kann: von einer seltsamen Art. Es ist artlich, es hat eine gewisse Art. So heisst es in D. Stobbe's Parnass (510): „Ich hoader se medem Uxn-Ziemer abgetroigt, dass an Art hatte.“ Bei Tobler (26) findet man: ärdlich (artlich) = vom Gehörigen und Gewöhnlichen abweichend, seltsam. Er ist en ardliger Mensch = ein seltsamer (bizarrer); das chond mer ardlich vor = das befremdet mich. G. 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Die Koblenzer sagen dafür „gabben“; und der Baier nennt noch jetzt eine dumme, nichtssagende Antwort eine „gabbische“. Der Gabbek, ein dem Schnapphans von Jena (s. Hans und Schnapphans) sehr ähnliches Wahrzeichenbild der Stadt Köln, ist ein mit einem Uhrwerk in Verbindung stehendes Brustbild eines bärtigen Mannes. (Vgl. über den Gabbek am Thurme des Rathhauses zu Köln den Artikel Städtewahrzeichen in der Illustrirten Zeitung, Leipzig 1858, Nr. 798, S. 254.) In mehrern Gegenden Süddeutschlands nannte man dergleichen Figuren von Uhrwerken, die früher sogar an Wanduhren sehr gewöhnlich waren, Gabbitz. (S. Glomsnickel.) Gabe. 1 Alle gute Gabe kommt von oben. – Jac. 1, 17; Schulze, 285; Simrock, 2973; Eiselein, 201. 2 Auss einer gab werden zwo, gibstus bald. – Franck, II, 138b; Lehmann, II, 31, 62; Henisch, 1328. It.: Chi da presto raddoppia il dono. 3 Behende und willige Gabe ist zweierlei Gabe. – Heuseler, 416. 4 Besser um eine Gabe bitten als stehlen. 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*7 Er futtert gern nass.
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*8 Er füttert's trocken hinab wie der Ochsenbauer. (Nürtingen.)
Futtersack.
* Den Futtersack höher hängen.
Fuxen.
* Das hat mich gar artlich gefuxt.
So, mein' ich, heisst die Redensart. Weinhold (24) hat: geratlich. Ich habe zwar die Redensart selbst nie
gehört, aber den Ausdruck „artlich“ in vielen andern Verbindungen; so sagt man z. B. von einem leicht verletzbaren, empfindlichen, schwer zu behandelnden Menschen: Er ist sehr artlich; was wol nur heissen kann: von einer seltsamen Art. Es ist artlich, es hat eine gewisse Art. So heisst es in D. Stobbe's Parnass (510): „Ich hoader se medem Uxn-Ziemer abgetroigt, dass an Art hatte.“ Bei Tobler (26) findet man: ärdlich (artlich) = vom Gehörigen und Gewöhnlichen abweichend, seltsam. Er ist en ardliger Mensch = ein seltsamer (bizarrer); das chond mer ardlich vor = das befremdet mich.
G.
G.
1 Drei G bringen viel Weh in der Welt: Gunst, Gewalt und Geld.
2 Drei G sind die angenehmsten in der Welt: Glück, guter Name und Geld. – Parömiakon, 2640.
Gaau.
Hi as so gaau üüs an Föggel. (Amrum.) – Haupt, VIII, 357, 97.
Er ist so schnell wie ein Vogel.
Gabbeck.
Hä riess dä Gabbäck1 op, mer künnt imm met em Wagen Heu eren fahre. (Köln.) – Firmenich, I, 477, 282.
1) Maul, Gaffschnabel.
Gabbitz.
* Sie muss Gabbitzen hüten. (Rheinbaiern.) – Zaupser, Idiot., Nachlese, 19.
Von einem heirathsfähigen Mädchen, um zu sagen, dass sie keinen Mann bekommen, dass ihr keiner, als der Gabbitz, d. i. ein Schnapphans, übrigbleiben werde, wenn sie selbst nicht übrigbleiben wolle. (S. Dastehen 13.) – In der altkölnischen Mundart bedeutet „gabben“ soviel als gähnen oder den Mund weit aufsperren, und „Gabbek“ nannte man jeden, der entweder aus individueller Einfalt den Mund immer offen stehen hat (dat Maul affen velhalten thut, s. Maulaffen), oder aus Gleichgültigkeit und Langeweile zu gähnen pflegt. Die Koblenzer sagen dafür „gabben“; und der Baier nennt noch jetzt eine dumme, nichtssagende Antwort eine „gabbische“. Der Gabbek, ein dem Schnapphans von Jena (s. Hans und Schnapphans) sehr ähnliches Wahrzeichenbild der Stadt Köln, ist ein mit einem Uhrwerk in Verbindung stehendes Brustbild eines bärtigen Mannes. (Vgl. über den Gabbek am Thurme des Rathhauses zu Köln den Artikel Städtewahrzeichen in der Illustrirten Zeitung, Leipzig 1858, Nr. 798, S. 254.) In mehrern Gegenden Süddeutschlands nannte man dergleichen Figuren von Uhrwerken, die früher sogar an Wanduhren sehr gewöhnlich waren, Gabbitz. (S. Glomsnickel.)
Gabe.
1 Alle gute Gabe kommt von oben. – Jac. 1, 17; Schulze, 285; Simrock, 2973; Eiselein, 201.
2 Auss einer gab werden zwo, gibstus bald. – Franck, II, 138b; Lehmann, II, 31, 62; Henisch, 1328.
It.: Chi da presto raddoppia il dono.
3 Behende und willige Gabe ist zweierlei Gabe. – Heuseler, 416.
4 Besser um eine Gabe bitten als stehlen.
Frz.: Il vaut mieux tendre la main que le coû. (Kritzinger, 427.)
5 Bey den feinen Gaben will man hoch traben. – Henisch, 1327.
6 Dat sünd Gaven, de kamt von baven (oben), de wegen wat. – Schütze, I, 74; für Strelitz: Firmenich, III, 73, 93.
Rede der Neider, wenn sie die Geschicklichkeit anderer rühmen.
7 De Gave ist to grot, seggen se to Hôksiel. (Ostfries.)
8 Der legt seine Gaben übel an, der sie zugleich gibt zween Mann.
Frz.: Don à plusieurs conféré peu de grace et moins de gré. (Leroux, II, 215.)
9 Der sein gab wol anlegt, der nimpt, so er gibt. – Franck, II, 117b; Henisch, 1329; Lehmann, II, 66, 172; Körte, 1729.
Lat.: In bono hospite atque amico, quaestus est, quod sumitur. (Plautus.)
10 Die gaben machet der will gut. – Franck, I, 33b; Henisch, 1329; Lehmann, II, 70, 24; Simrock, 2979.
Ein hebräisches Sprichwort empfiehlt aber, beim Geben den Schein der Armseligkeit zu vermeiden. (Cahier, 2484.)
Lat.: Naturae dona non sunt culpanda. (Henisch, 1329.)
11 Die Gaben (Anlagen) sind verschieden.
Nicht alle sind mit denselben Talenten ausgestattet.
12 Ein heimliche gab stillet den zorn. – Henisch, 1328.
Lat.: Donum in occulto restinguit iram. (Henisch, 1328.)
13 Ein vnwillige gabe ist eben als kein gabe. – Henisch, 1328.
14 Erzwungene Gabe ist nicht lieb, freiwillig deine Gabe gib.
Lat.: Gratius est donum, quod venit ante preces. (Seybold, 205.)
Ung.: Ha adsz, adgy jó szívvel; ha kérsz, vedd jó kedvvel, hogy meg ne utáltassál. (Gaal, 572.)
15 Es halten nicht alle gaben die prob. – Henisch, 1328; Lehmann, II, 127, 129.
16 Fröhlich gab behelt die prob. – Franck, II, 173b; Gruter, I, 41; Henisch, 1328.
17 Fröhlich gab macht fröhlich muth, guter wil offt mehr dann dicke gab thut. – Gruter, III, 40; Lehmann, II, 177, 47.
18 Fröhliche Gabe macht fröhlichen Muth.
Holl.: Men vindt nergens iemand, die door giften niet wordt getroost. (Harrebomée, I, 238.)
19 Fromme Gabe mehrt die Habe. (Böhm.)
20 Gab macht gunst. – Henisch, 1781.
21 Gab macht taub, macht Glaub, den Richter blend, das Kind stille, das Weib willig (den Tagelöhner hurtig), den Narren frölich, den Weisen munder, die Pfaffen andechtig, den Feind zum Freund. – Gruter, III, 41; Lehmann, 290, 51; Lehmann, II, 234, 2; Henisch, 1328.
Felsen kann man sogar damit brechen, wie die Franzosen sagen: Les dons rompent les rochers. (Kritzinger, 244.)
Frz.: Si don qu'on prent lient la gent. (Leroux, II, 248.)
Holl.: Giften en gaven breken zelfs de steen rotsen. (Harrebomée, I, 198.)
Lat.: Munera, crede mihi, placant hominesque, Deosque, placatur donis Jupiter ipse datis. (Gaal, 594.)
22 Gab verschmähet vnter tausent nit einer. – Henisch, 1329.
23 Gab vmb gab ist nicht danckenswerth. – Henisch, 1329.
24 Gab vnd verehrung bethören auch die Weisen. – Henisch, 1329.
25 Gabe oder Kauf wandelt nicht das Gut, sondern die Herrschaft. – Graf, 122, 311.
Ein zins- und zehentpflichtiges oder mit Reallasten behaftetes Gut kann seinen Besitzer wechseln, seine Lasten bleiben.
Mhd.: Die gabe oder kouff wandilt nicht dat gut, sunder is wandilt di herrschaft. (Daniels und Gruben, Rechtsdenkmäler des deutschen Mittelalters, 268, 10.)
26 Gaben, die ein Armer einem Reichen gibt, ist Betteley. – Lehmann, II, 224, 11.
„Dann er wirfft ein Bratwurst nach einer Seiten Speck.“
27 Gaben, die einmahl gegeben, soll man nicht widerumb fordern. – Lehmann, II, 223, 10.
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