Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Sumpf, in dem sie sich wohl befinden, und hassen das lebendige Flusswasser, das den Morast fort- und ihre hässlichen Gestalten an das Land spült." (Neuyorker deutsche Zeitung, vom 11. Sept. 1851.)

Engl.: The frog cannot out of her bog. (Bohn II, 96.)

Holl.: De vorsch huppelt weder in de poel, zat hij ook al op een gulden stoel. (Bohn I, 307; Harrebomee, I, 400.)

Lat.: Ex aurea sede in paludem rana resilit. (Altdorf, 126; Binder I, 459; II, 1014; Seybold, 160.) - Rana ad paludes resilit, etiam si in solium locaveris. (Henisch, 1262.) - Rana petit saltum, quamvis ponatur in altum. (Binder II, 2914; Eiselein, 190; Henisch, 1262.)

7 Der frosch lasst sein quacken nit. - Franck, II, 59a; Sailer, 147; Simrock, 2844; Reinsberg II, 56.

Er sagt sogar in Goethe's Faust: "Und wenn ich musiciren soll, so nehm' ich auch das Maul recht voll."

8 Der Frosch lernt das Quaken von selber.

9 Der Frosch schnappt wol nach dem Kalb, aber er verschluckt es nicht.

10 Der Frosch sprach: Kostet's auch ein Königreich, ich will sein dem Ochsen gleich.

11 Der Frosch will wol gross sein, er kann aber den Schwanz nicht ertragen.

12 Der Frösche Fluch bleibt im Wasser stecken.

13 Der Frösche Lied ist himmlisch, der Lerchen Gesang höllisch. - Wurzbach II, 114; Eiselein, 191.

Dies Wort gehört den Bauern des gebirgigen Schwaben an, welche der Meinung waren, der Frosch singe auch in der Kälte, die Lerche aber nur in der warmen Zeit und werde dadurch der Verkünder eines Gewitters.

Lat.: Ranarum cantum esse angelicum, alaudae diabolicum. (Eiselein, 191.)

14 Die frösch haben einen Englischen gesang, die Lerchen einen Teuffelischen. - Henisch, 1262.

15 Die Frösche quaken wol, aber das Wetter machen sie nicht.

16 Die Frösche sind allweg des Storchen Speise. - Simrock, 2841; Eiselein, 191.

Dän.: Beste ost bliver snarest muus aedet. (Prov. dan., 67.)

17 Die Frösche thun sich selber Schaden, wenn sie den Storch zu Gaste (Hause) laden. - Simrock, 2843; Bacmeister, 97; Eiselein, 190.

Mhd.: Der frosch gewinnet leihte schaden, wil er den storch ze hause laden. - Die froesche tuont in selben schaden, wellent si den storchen ze hause laden. (Freidank.) (Zingerle, 42.)

18 Die jungen Frösche lernen von den alten das Quaken. (S. 8.)

19 Drey frösche, drey Gänse vnd drey geschwätzige Weiber machen einen Jarmarkt. - Henisch, 1262.

20 Ein Frosch, der an den Sumpf gewöhnt, bleibt nicht auf dem Berge.

21 Ein Frosch kann nicht singen wie eine Nachtigall. - Simrock, 2848; Reinsberg II, 60.

22 Ein Frosch thut einen Sprung, und wenn er zu oberst auf der Kirchspitzen sässe. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

23 Ein junger Frosch singt nie wie ein Canarienvogel. - Parömiakon, 2026.

24 Einem Frosch braucht man zum Quaken nicht vorzuspielen.

25 Es ist kein Frosch so alt, der im Frühling nicht wieder quake.

26 Es ist schwer, den Fröschen die Lachen zu verbieten. - Gruter, III, 34; Lehmann, II, 156, 158.

27 Es ist um die Frösche geschehen, wenn sie den Storch zu ihrem König machen.

Die Aegypter sagen: Ihr Frösche im Sumpfe des Nil, wählet nicht den Ibis zu euerm Kadi und die Schlange nicht zu euerm Scheich.

28 Es sind viel Frösche im Bach. - Kirchhofer, 276.

29 Frösch gehen (eilen) dem Bach zu, wenn man sie gleich auff ein (Seydenen) Küssen setzte. - Petri, II, 318; Henisch, 1262; Eyering, II, 636.

30 Frösch gehn dem bach zu, legt man sie schon an ein ketlin oder setzts auff ein pflülgen. - Franck, II, 184a.

31 Frösch müssen ein Storcken haben, Tauben ein Falcken. - Lehmann, 484, 64.

32 Frösch sind ohne Zähn geschaffen, dass sie nicht beissen, sonst köndt niemand im Feld sicher [Spaltenumbruch] gehen; aber für das weit Maul sind ein paar dicke Ohren gut, die jhr quaken nicht achten. - Lehmann, 792, 26.

In Bezug auf Schwätzer und Verleumder.

33 Frösche beissen darum nicht, weil sie nicht können. - Winckler, X, 85.

34 Frösche müssen Störche haben. - Petri, II, 318.

Solch Volk, solche Fürsten.

35 Frösche und Gaken trinken und quaken.

36 Frösche wollen mit Leuen kriegen. - Winckler, XVI, 41.

37 Lass den fröschen jhr quacken vnd den Raben jhr gecken. - Henisch, 1262.

38 Lass die Frösche schrein und thue das Dein'.

Lat.: Linque coax ranis: cras corvis, ranaque ranis.

39 Man trit ein frosch so lange, bis er quaket (pfeift). - Franck, II, 87b; Tappius, 118b; Lehmann, II, 404, 62; Schottel, 1114b; Simrock, 2847; Körte, 1631; Blum, 449.

Holl.: Also langhe trit men den vorsch dan hi pijpt. (Tunn., 3, 13.) - Men han den kikvorsch wel zoo lang trappen (tergen) tot ze kwaakt. (Harrebomee, I, 400.)

Lat.: Ranula calcatur tantum quam vociferatur. (Fallersleben, 43; Binder II, 2916; Eiselein, 192.)

40 Mancher Frosch muss Schildwacht stehn und quaken und kriegt doch keine neuen Jacken. (Eifel.) - Schmitz, 192, 132.

41 Mögen die Frösche quaken, der Mond wird doch voll.

42 Pharaonis fröschen wollen sich jmmer an der Herren Tisch setzen. - Henisch, 1261.

43 Setz' einen Frosch auf goldnen Stuhl, er hüpft doch wieder in den Pfuhl. - Körte, 1630; Simrock, 2846; Reinsberg II, 57.

Dän.: Saet fröen op paa gylden stol, hun hopper ned i skiden pöl. (Prov. dan., 202.)

Holl.: Men set den vors op enen stoel, hi sprinct weder in sinen poel. (Tunn., 17, 17.)

Lat.: Resilit ad prata ranuncula sede locata. (Fallersleben, 484.)

44 Setzte man den Frosch auf einen Stuhl, so spräng' er wieder in den Pfuhl. - Latendorf II, 25.

45 So lange die Frösche quaken vor Marcustag (25. April), so lange schweigen sie danach. - Boebel, 21; Blum, 286; Simrock, 6824; Schmitz, 172, 42; Heyl, 50.

In Frankreich sagt man dies vom 25. März: Avant Bonne-Dame de Mars, autant de jours les raines chantent, autant par apres s'en repentent. (Reinsberg VIII, 123.)

46 So lange die Frösche vor Georgi1 (23. April) schrein, müssen sie nachher wieder stille sein. (Schles.) - Boebel, 21; Kirchhofer, 276.

1) Am Rhein: vor Marci. (Reinsberg VIII, 123.)

47 So lange die Frösche vor Marien (25. März) schreien, so lange müssen sie nach Marien schweigen. - Blum, 285.

48 So lange die Frösche vor Vollprecht (26./27. Februar) quaken und reigen, müssen sie nach Vollprecht sitzen und schweigen. (Hinterpommern.) - Boebel, 14.

49 Was ein Frosch werden will, muss erst ein Kühleskopp gewesen sein. - Simrock, 2849.

50 Was will ein Frosch gegen einen Löwen vnd ein Kefer gegen einen Adler. - Lehmann, II, 866, 96; Gruter, III, 100.

51 Weil der Frosch quickt, wird er gedrückt. - Eiselein, 191.

52 Wen die Frösche eingeladen, der muss in trübem Wasser baden.

53 Wenn der Frosch auch bellt, ein Ochs (Kuh) erschrickt nicht.

54 Wenn der Frosch den Rachen noch so weit aufsperrt, er kann doch nur Eine Fliege auf einmal verschlucken.

55 Wenn der Frosch gleich bersten sollt, so wird er doch keinem Ochsen gleich. - Petri, II, 634; Henisch, 291.

Ung.: Sokat akar a szarka, de nem birja a farka. (Gaal, 547.)

[Spaltenumbruch] Sumpf, in dem sie sich wohl befinden, und hassen das lebendige Flusswasser, das den Morast fort- und ihre hässlichen Gestalten an das Land spült.“ (Neuyorker deutsche Zeitung, vom 11. Sept. 1851.)

Engl.: The frog cannot out of her bog. (Bohn II, 96.)

Holl.: De vorsch huppelt weder in de poel, zat hij ook al op een gulden stoel. (Bohn I, 307; Harrebomée, I, 400.)

Lat.: Ex aurea sede in paludem rana resilit. (Altdorf, 126; Binder I, 459; II, 1014; Seybold, 160.) – Rana ad paludes resilit, etiam si in solium locaveris. (Henisch, 1262.) – Rana petit saltum, quamvis ponatur in altum. (Binder II, 2914; Eiselein, 190; Henisch, 1262.)

7 Der frosch lasst sein quacken nit.Franck, II, 59a; Sailer, 147; Simrock, 2844; Reinsberg II, 56.

Er sagt sogar in Goethe's Faust: „Und wenn ich musiciren soll, so nehm' ich auch das Maul recht voll.“

8 Der Frosch lernt das Quaken von selber.

9 Der Frosch schnappt wol nach dem Kalb, aber er verschluckt es nicht.

10 Der Frosch sprach: Kostet's auch ein Königreich, ich will sein dem Ochsen gleich.

11 Der Frosch will wol gross sein, er kann aber den Schwanz nicht ertragen.

12 Der Frösche Fluch bleibt im Wasser stecken.

13 Der Frösche Lied ist himmlisch, der Lerchen Gesang höllisch.Wurzbach II, 114; Eiselein, 191.

Dies Wort gehört den Bauern des gebirgigen Schwaben an, welche der Meinung waren, der Frosch singe auch in der Kälte, die Lerche aber nur in der warmen Zeit und werde dadurch der Verkünder eines Gewitters.

Lat.: Ranarum cantum esse angelicum, alaudae diabolicum. (Eiselein, 191.)

14 Die frösch haben einen Englischen gesang, die Lerchen einen Teuffelischen.Henisch, 1262.

15 Die Frösche quaken wol, aber das Wetter machen sie nicht.

16 Die Frösche sind allweg des Storchen Speise.Simrock, 2841; Eiselein, 191.

Dän.: Beste ost bliver snarest muus ædet. (Prov. dan., 67.)

17 Die Frösche thun sich selber Schaden, wenn sie den Storch zu Gaste (Hause) laden.Simrock, 2843; Bacmeister, 97; Eiselein, 190.

Mhd.: Der frosch gewinnet lîhte schaden, wil er den storch ze hûse laden. – Die froesche tuont in selben schaden, wellent si den storchen ze hûse laden. (Freidank.) (Zingerle, 42.)

18 Die jungen Frösche lernen von den alten das Quaken. (S. 8.)

19 Drey frösche, drey Gänse vnd drey geschwätzige Weiber machen einen Jarmarkt.Henisch, 1262.

20 Ein Frosch, der an den Sumpf gewöhnt, bleibt nicht auf dem Berge.

21 Ein Frosch kann nicht singen wie eine Nachtigall.Simrock, 2848; Reinsberg II, 60.

22 Ein Frosch thut einen Sprung, und wenn er zu oberst auf der Kirchspitzen sässe.Nass. Schulbl., XIV, 5.

23 Ein junger Frosch singt nie wie ein Canarienvogel.Parömiakon, 2026.

24 Einem Frosch braucht man zum Quaken nicht vorzuspielen.

25 Es ist kein Frosch so alt, der im Frühling nicht wieder quake.

26 Es ist schwer, den Fröschen die Lachen zu verbieten.Gruter, III, 34; Lehmann, II, 156, 158.

27 Es ist um die Frösche geschehen, wenn sie den Storch zu ihrem König machen.

Die Aegypter sagen: Ihr Frösche im Sumpfe des Nil, wählet nicht den Ibis zu euerm Kadi und die Schlange nicht zu euerm Scheich.

28 Es sind viel Frösche im Bach.Kirchhofer, 276.

29 Frösch gehen (eilen) dem Bach zu, wenn man sie gleich auff ein (Seydenen) Küssen setzte.Petri, II, 318; Henisch, 1262; Eyering, II, 636.

30 Frösch gehn dem bach zu, legt man sie schon an ein ketlin oder setzts auff ein pflülgen.Franck, II, 184a.

31 Frösch müssen ein Storcken haben, Tauben ein Falcken.Lehmann, 484, 64.

32 Frösch sind ohne Zähn geschaffen, dass sie nicht beissen, sonst köndt niemand im Feld sicher [Spaltenumbruch] gehen; aber für das weit Maul sind ein paar dicke Ohren gut, die jhr quaken nicht achten.Lehmann, 792, 26.

In Bezug auf Schwätzer und Verleumder.

33 Frösche beissen darum nicht, weil sie nicht können.Winckler, X, 85.

34 Frösche müssen Störche haben.Petri, II, 318.

Solch Volk, solche Fürsten.

35 Frösche und Gaken trinken und quaken.

36 Frösche wollen mit Leuen kriegen.Winckler, XVI, 41.

37 Lass den fröschen jhr quacken vnd den Raben jhr gecken.Henisch, 1262.

38 Lass die Frösche schrein und thue das Dein'.

Lat.: Linque coax ranis: cras corvis, ranaque ranis.

39 Man trit ein frosch so lange, bis er quaket (pfeift).Franck, II, 87b; Tappius, 118b; Lehmann, II, 404, 62; Schottel, 1114b; Simrock, 2847; Körte, 1631; Blum, 449.

Holl.: Also langhe trit men den vorsch dan hi pijpt. (Tunn., 3, 13.) – Men han den kikvorsch wel zoo lang trappen (tergen) tot ze kwaakt. (Harrebomée, I, 400.)

Lat.: Ranula calcatur tantum quam vociferatur. (Fallersleben, 43; Binder II, 2916; Eiselein, 192.)

40 Mancher Frosch muss Schildwacht stehn und quaken und kriegt doch keine nêuen Jacken. (Eifel.) – Schmitz, 192, 132.

41 Mögen die Frösche quaken, der Mond wird doch voll.

42 Pharaonis fröschen wollen sich jmmer an der Herren Tisch setzen.Henisch, 1261.

43 Setz' einen Frosch auf goldnen Stuhl, er hüpft doch wieder in den Pfuhl.Körte, 1630; Simrock, 2846; Reinsberg II, 57.

Dän.: Sæt frøen op paa gylden stol, hun hopper ned i skiden pøl. (Prov. dan., 202.)

Holl.: Men set den vors op enen stoel, hi sprinct weder in sinen poel. (Tunn., 17, 17.)

Lat.: Resilit ad prata ranuncula sede locata. (Fallersleben, 484.)

44 Setzte man den Frosch auf einen Stuhl, so spräng' er wieder in den Pfuhl.Latendorf II, 25.

45 So lange die Frösche quaken vor Marcustag (25. April), so lange schweigen sie danach.Boebel, 21; Blum, 286; Simrock, 6824; Schmitz, 172, 42; Heyl, 50.

In Frankreich sagt man dies vom 25. März: Avant Bonne-Dame de Mars, autant de jours les raines chantent, autant par après s'en repentent. (Reinsberg VIII, 123.)

46 So lange die Frösche vor Georgi1 (23. April) schrein, müssen sie nachher wieder stille sein. (Schles.) – Boebel, 21; Kirchhofer, 276.

1) Am Rhein: vor Marci. (Reinsberg VIII, 123.)

47 So lange die Frösche vor Marien (25. März) schreien, so lange müssen sie nach Marien schweigen.Blum, 285.

48 So lange die Frösche vor Vollprecht (26./27. Februar) quaken und reigen, müssen sie nach Vollprecht sitzen und schweigen. (Hinterpommern.) – Boebel, 14.

49 Was ein Frosch werden will, muss erst ein Kühleskopp gewesen sein.Simrock, 2849.

50 Was will ein Frosch gegen einen Löwen vnd ein Kefer gegen einen Adler.Lehmann, II, 866, 96; Gruter, III, 100.

51 Weil der Frosch quickt, wird er gedrückt.Eiselein, 191.

52 Wen die Frösche eingeladen, der muss in trübem Wasser baden.

53 Wenn der Frosch auch bellt, ein Ochs (Kuh) erschrickt nicht.

54 Wenn der Frosch den Rachen noch so weit aufsperrt, er kann doch nur Eine Fliege auf einmal verschlucken.

55 Wenn der Frosch gleich bersten sollt, so wird er doch keinem Ochsen gleich.Petri, II, 634; Henisch, 291.

Ung.: Sokat akar a szarka, de nem birja a farka. (Gaal, 547.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0643" n="[615]"/><cb n="1229"/>
Sumpf, in dem sie sich wohl befinden, und hassen das lebendige Flusswasser, das den Morast fort- und ihre hässlichen Gestalten an das Land spült.&#x201C; (<hi rendition="#i">Neuyorker deutsche Zeitung, vom 11. Sept. 1851.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: The frog cannot out of her bog. (<hi rendition="#i">Bohn II, 96.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De vorsch huppelt weder in de poel, zat hij ook al op een gulden stoel. (<hi rendition="#i">Bohn I, 307; Harrebomée, I, 400.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ex aurea sede in paludem rana resilit. (<hi rendition="#i">Altdorf, 126; Binder I, 459; II, 1014; Seybold, 160.</hi>) &#x2013; Rana ad paludes resilit, etiam si in solium locaveris. (<hi rendition="#i">Henisch, 1262.</hi>) &#x2013; Rana petit saltum, quamvis ponatur in altum. (<hi rendition="#i">Binder II, 2914; Eiselein, 190; Henisch, 1262.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Der frosch lasst sein quacken nit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 59<hi rendition="#sup">a</hi>; Sailer, 147; Simrock, 2844; Reinsberg II, 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er sagt sogar in <hi rendition="#i">Goethe's Faust:</hi> &#x201E;Und wenn ich musiciren soll, so nehm' ich auch das Maul recht voll.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Der Frosch lernt das Quaken von selber.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Der Frosch schnappt wol nach dem Kalb, aber er verschluckt es nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Der Frosch sprach: Kostet's auch ein Königreich, ich will sein dem Ochsen gleich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Der Frosch will wol gross sein, er kann aber den Schwanz nicht ertragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Der Frösche Fluch bleibt im Wasser stecken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Der Frösche Lied ist himmlisch, der Lerchen Gesang höllisch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wurzbach II, 114; Eiselein, 191.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Dies Wort gehört den Bauern des gebirgigen Schwaben an, welche der Meinung waren, der Frosch singe auch in der Kälte, die Lerche aber nur in der warmen Zeit und werde dadurch der Verkünder eines Gewitters.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ranarum cantum esse angelicum, alaudae diabolicum. (<hi rendition="#i">Eiselein, 191.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Die frösch haben einen Englischen gesang, die Lerchen einen Teuffelischen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1262.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Die Frösche quaken wol, aber das Wetter machen sie nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Die Frösche sind allweg des Storchen Speise.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2841; Eiselein, 191.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Beste ost bliver snarest muus ædet. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 67.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Die Frösche thun sich selber Schaden, wenn sie den Storch zu Gaste (Hause) laden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2843; Bacmeister, 97; Eiselein, 190.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Der frosch gewinnet lîhte schaden, wil er den storch ze hûse laden. &#x2013; Die froesche tuont in selben schaden, wellent si den storchen ze hûse laden. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Die jungen Frösche lernen von den alten das Quaken. (S. 8.)</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Drey frösche, drey Gänse vnd drey geschwätzige Weiber machen einen Jarmarkt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1262.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Ein Frosch, der an den Sumpf gewöhnt, bleibt nicht auf dem Berge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Ein Frosch kann nicht singen wie eine Nachtigall.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2848; Reinsberg II, 60.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Ein Frosch thut einen Sprung, und wenn er zu oberst auf der Kirchspitzen sässe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nass. Schulbl., XIV, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Ein junger Frosch singt nie wie ein Canarienvogel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2026.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Einem Frosch braucht man zum Quaken nicht vorzuspielen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Es ist kein Frosch so alt, der im Frühling nicht wieder quake.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Es ist schwer, den Fröschen die Lachen zu verbieten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 34; Lehmann, II, 156, 158.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Es ist um die Frösche geschehen, wenn sie den Storch zu ihrem König machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Aegypter sagen: Ihr Frösche im Sumpfe des Nil, wählet nicht den Ibis zu euerm Kadi und die Schlange nicht zu euerm Scheich.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Es sind viel Frösche im Bach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 276.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Frösch gehen (eilen) dem Bach zu, wenn man sie gleich auff ein (Seydenen) Küssen setzte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 318; Henisch, 1262; Eyering, II, 636.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Frösch gehn dem bach zu, legt man sie schon an ein ketlin oder setzts auff ein pflülgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 184<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Frösch müssen ein Storcken haben, Tauben ein Falcken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 484, 64.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Frösch sind ohne Zähn geschaffen, dass sie nicht beissen, sonst köndt niemand im Feld sicher <cb n="1230"/>
gehen; aber für das weit Maul sind ein paar dicke Ohren gut, die jhr quaken nicht achten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 792, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Bezug auf Schwätzer und Verleumder.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Frösche beissen darum nicht, weil sie nicht können.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, X, 85.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Frösche müssen Störche haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 318.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Solch Volk, solche Fürsten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Frösche und Gaken trinken und quaken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Frösche wollen mit Leuen kriegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XVI, 41.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Lass den fröschen jhr quacken vnd den Raben jhr gecken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1262.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Lass die Frösche schrein und thue das Dein'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Linque coax ranis: cras corvis, ranaque ranis.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Man trit ein frosch so lange, bis er quaket (pfeift).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 87<hi rendition="#sup">b</hi>; Tappius, 118<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 404, 62; Schottel, 1114<hi rendition="#sup">b</hi>; Simrock, 2847; Körte, 1631; Blum, 449.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Also langhe trit men den vorsch dan hi pijpt. (<hi rendition="#i">Tunn., 3, 13.</hi>) &#x2013; Men han den kikvorsch wel zoo lang trappen (tergen) tot ze kwaakt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 400.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ranula calcatur tantum quam vociferatur. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 43; Binder II, 2916; Eiselein, 192.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Mancher Frosch muss Schildwacht stehn und quaken und kriegt doch keine nêuen Jacken.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schmitz, 192, 132.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Mögen die Frösche quaken, der Mond wird doch voll.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Pharaonis fröschen wollen sich jmmer an der Herren Tisch setzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1261.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Setz' einen Frosch auf goldnen Stuhl, er hüpft doch wieder in den Pfuhl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1630; Simrock, 2846; Reinsberg II, 57.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Sæt frøen op paa gylden stol, hun hopper ned i skiden pøl. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 202.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men set den vors op enen stoel, hi sprinct weder in sinen poel. (<hi rendition="#i">Tunn., 17, 17.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Resilit ad prata ranuncula sede locata. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 484.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Setzte man den Frosch auf einen Stuhl, so spräng' er wieder in den Pfuhl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Latendorf II, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 So lange die Frösche quaken vor Marcustag (25. April), so lange schweigen sie danach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 21; Blum, 286; Simrock, 6824; Schmitz, 172, 42; Heyl, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Frankreich sagt man dies vom 25. März: Avant Bonne-Dame de Mars, autant de jours les raines chantent, autant par après s'en repentent. (<hi rendition="#i">Reinsberg VIII, 123.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 So lange die Frösche vor Georgi<hi rendition="#sup">1</hi> (23. April) schrein, müssen sie nachher wieder stille sein.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 21; Kirchhofer, 276.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Am Rhein: vor Marci. (<hi rendition="#i">Reinsberg VIII, 123.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 So lange die Frösche vor Marien (25. März) schreien, so lange müssen sie nach Marien schweigen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 285.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 So lange die Frösche vor Vollprecht (26./27. Februar) quaken und reigen, müssen sie nach Vollprecht sitzen und schweigen.</hi> (<hi rendition="#i">Hinterpommern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Was ein Frosch werden will, muss erst ein Kühleskopp gewesen sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2849.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Was will ein Frosch gegen einen Löwen vnd ein Kefer gegen einen Adler.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 866, 96; Gruter, III, 100.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Weil der Frosch quickt, wird er gedrückt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 191.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Wen die Frösche eingeladen, der muss in trübem Wasser baden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Wenn der Frosch auch bellt, ein Ochs (Kuh) erschrickt nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Wenn der Frosch den Rachen noch so weit aufsperrt, er kann doch nur Eine Fliege auf einmal verschlucken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Wenn der Frosch gleich bersten sollt, so wird er doch keinem Ochsen gleich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 634; Henisch, 291.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Sokat akar a szarka, de nem birja a farka. (<hi rendition="#i">Gaal, 547.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[615]/0643] Sumpf, in dem sie sich wohl befinden, und hassen das lebendige Flusswasser, das den Morast fort- und ihre hässlichen Gestalten an das Land spült.“ (Neuyorker deutsche Zeitung, vom 11. Sept. 1851.) Engl.: The frog cannot out of her bog. (Bohn II, 96.) Holl.: De vorsch huppelt weder in de poel, zat hij ook al op een gulden stoel. (Bohn I, 307; Harrebomée, I, 400.) Lat.: Ex aurea sede in paludem rana resilit. (Altdorf, 126; Binder I, 459; II, 1014; Seybold, 160.) – Rana ad paludes resilit, etiam si in solium locaveris. (Henisch, 1262.) – Rana petit saltum, quamvis ponatur in altum. (Binder II, 2914; Eiselein, 190; Henisch, 1262.) 7 Der frosch lasst sein quacken nit. – Franck, II, 59a; Sailer, 147; Simrock, 2844; Reinsberg II, 56. Er sagt sogar in Goethe's Faust: „Und wenn ich musiciren soll, so nehm' ich auch das Maul recht voll.“ 8 Der Frosch lernt das Quaken von selber. 9 Der Frosch schnappt wol nach dem Kalb, aber er verschluckt es nicht. 10 Der Frosch sprach: Kostet's auch ein Königreich, ich will sein dem Ochsen gleich. 11 Der Frosch will wol gross sein, er kann aber den Schwanz nicht ertragen. 12 Der Frösche Fluch bleibt im Wasser stecken. 13 Der Frösche Lied ist himmlisch, der Lerchen Gesang höllisch. – Wurzbach II, 114; Eiselein, 191. Dies Wort gehört den Bauern des gebirgigen Schwaben an, welche der Meinung waren, der Frosch singe auch in der Kälte, die Lerche aber nur in der warmen Zeit und werde dadurch der Verkünder eines Gewitters. Lat.: Ranarum cantum esse angelicum, alaudae diabolicum. (Eiselein, 191.) 14 Die frösch haben einen Englischen gesang, die Lerchen einen Teuffelischen. – Henisch, 1262. 15 Die Frösche quaken wol, aber das Wetter machen sie nicht. 16 Die Frösche sind allweg des Storchen Speise. – Simrock, 2841; Eiselein, 191. Dän.: Beste ost bliver snarest muus ædet. (Prov. dan., 67.) 17 Die Frösche thun sich selber Schaden, wenn sie den Storch zu Gaste (Hause) laden. – Simrock, 2843; Bacmeister, 97; Eiselein, 190. Mhd.: Der frosch gewinnet lîhte schaden, wil er den storch ze hûse laden. – Die froesche tuont in selben schaden, wellent si den storchen ze hûse laden. (Freidank.) (Zingerle, 42.) 18 Die jungen Frösche lernen von den alten das Quaken. (S. 8.) 19 Drey frösche, drey Gänse vnd drey geschwätzige Weiber machen einen Jarmarkt. – Henisch, 1262. 20 Ein Frosch, der an den Sumpf gewöhnt, bleibt nicht auf dem Berge. 21 Ein Frosch kann nicht singen wie eine Nachtigall. – Simrock, 2848; Reinsberg II, 60. 22 Ein Frosch thut einen Sprung, und wenn er zu oberst auf der Kirchspitzen sässe. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 23 Ein junger Frosch singt nie wie ein Canarienvogel. – Parömiakon, 2026. 24 Einem Frosch braucht man zum Quaken nicht vorzuspielen. 25 Es ist kein Frosch so alt, der im Frühling nicht wieder quake. 26 Es ist schwer, den Fröschen die Lachen zu verbieten. – Gruter, III, 34; Lehmann, II, 156, 158. 27 Es ist um die Frösche geschehen, wenn sie den Storch zu ihrem König machen. Die Aegypter sagen: Ihr Frösche im Sumpfe des Nil, wählet nicht den Ibis zu euerm Kadi und die Schlange nicht zu euerm Scheich. 28 Es sind viel Frösche im Bach. – Kirchhofer, 276. 29 Frösch gehen (eilen) dem Bach zu, wenn man sie gleich auff ein (Seydenen) Küssen setzte. – Petri, II, 318; Henisch, 1262; Eyering, II, 636. 30 Frösch gehn dem bach zu, legt man sie schon an ein ketlin oder setzts auff ein pflülgen. – Franck, II, 184a. 31 Frösch müssen ein Storcken haben, Tauben ein Falcken. – Lehmann, 484, 64. 32 Frösch sind ohne Zähn geschaffen, dass sie nicht beissen, sonst köndt niemand im Feld sicher gehen; aber für das weit Maul sind ein paar dicke Ohren gut, die jhr quaken nicht achten. – Lehmann, 792, 26. In Bezug auf Schwätzer und Verleumder. 33 Frösche beissen darum nicht, weil sie nicht können. – Winckler, X, 85. 34 Frösche müssen Störche haben. – Petri, II, 318. Solch Volk, solche Fürsten. 35 Frösche und Gaken trinken und quaken. 36 Frösche wollen mit Leuen kriegen. – Winckler, XVI, 41. 37 Lass den fröschen jhr quacken vnd den Raben jhr gecken. – Henisch, 1262. 38 Lass die Frösche schrein und thue das Dein'. Lat.: Linque coax ranis: cras corvis, ranaque ranis. 39 Man trit ein frosch so lange, bis er quaket (pfeift). – Franck, II, 87b; Tappius, 118b; Lehmann, II, 404, 62; Schottel, 1114b; Simrock, 2847; Körte, 1631; Blum, 449. Holl.: Also langhe trit men den vorsch dan hi pijpt. (Tunn., 3, 13.) – Men han den kikvorsch wel zoo lang trappen (tergen) tot ze kwaakt. (Harrebomée, I, 400.) Lat.: Ranula calcatur tantum quam vociferatur. (Fallersleben, 43; Binder II, 2916; Eiselein, 192.) 40 Mancher Frosch muss Schildwacht stehn und quaken und kriegt doch keine nêuen Jacken. (Eifel.) – Schmitz, 192, 132. 41 Mögen die Frösche quaken, der Mond wird doch voll. 42 Pharaonis fröschen wollen sich jmmer an der Herren Tisch setzen. – Henisch, 1261. 43 Setz' einen Frosch auf goldnen Stuhl, er hüpft doch wieder in den Pfuhl. – Körte, 1630; Simrock, 2846; Reinsberg II, 57. Dän.: Sæt frøen op paa gylden stol, hun hopper ned i skiden pøl. (Prov. dan., 202.) Holl.: Men set den vors op enen stoel, hi sprinct weder in sinen poel. (Tunn., 17, 17.) Lat.: Resilit ad prata ranuncula sede locata. (Fallersleben, 484.) 44 Setzte man den Frosch auf einen Stuhl, so spräng' er wieder in den Pfuhl. – Latendorf II, 25. 45 So lange die Frösche quaken vor Marcustag (25. April), so lange schweigen sie danach. – Boebel, 21; Blum, 286; Simrock, 6824; Schmitz, 172, 42; Heyl, 50. In Frankreich sagt man dies vom 25. März: Avant Bonne-Dame de Mars, autant de jours les raines chantent, autant par après s'en repentent. (Reinsberg VIII, 123.) 46 So lange die Frösche vor Georgi1 (23. April) schrein, müssen sie nachher wieder stille sein. (Schles.) – Boebel, 21; Kirchhofer, 276. 1) Am Rhein: vor Marci. (Reinsberg VIII, 123.) 47 So lange die Frösche vor Marien (25. März) schreien, so lange müssen sie nach Marien schweigen. – Blum, 285. 48 So lange die Frösche vor Vollprecht (26./27. Februar) quaken und reigen, müssen sie nach Vollprecht sitzen und schweigen. (Hinterpommern.) – Boebel, 14. 49 Was ein Frosch werden will, muss erst ein Kühleskopp gewesen sein. – Simrock, 2849. 50 Was will ein Frosch gegen einen Löwen vnd ein Kefer gegen einen Adler. – Lehmann, II, 866, 96; Gruter, III, 100. 51 Weil der Frosch quickt, wird er gedrückt. – Eiselein, 191. 52 Wen die Frösche eingeladen, der muss in trübem Wasser baden. 53 Wenn der Frosch auch bellt, ein Ochs (Kuh) erschrickt nicht. 54 Wenn der Frosch den Rachen noch so weit aufsperrt, er kann doch nur Eine Fliege auf einmal verschlucken. 55 Wenn der Frosch gleich bersten sollt, so wird er doch keinem Ochsen gleich. – Petri, II, 634; Henisch, 291. Ung.: Sokat akar a szarka, de nem birja a farka. (Gaal, 547.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/643
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [615]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/643>, abgerufen am 23.11.2024.