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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 393 Frauen, Pfauen und Pferde sind die drei stolzesten Thiere der Erde.

Holl.: Vrouwen, paauwen en paarden zijn de trotschte dieren der aarde. (Harrebomee, I, 6.)

394 Frauen, Pferd und Uhren soll man nicht verleihen. - Pistor., IX, 33; Simrock, 6335; Reinsberg I, 140.

395 Frauen schlagen (selbst) dem Teufel ein Schnippchen.

396 Frauen sind, als wie man seit, bös Hüterin der Heimlichkeit. - Eiselein, 181.

Lat.: Tota sum rimata, huc atque illuc perfluo. (Eiselein, 181.)

397 Frauen sind Netze, zu fahen männliche Spätze.

Holl.: Vrouwen zijn de angels, om mannen aan te vangen.

398 Frauen sind schwache Gefässe, die man binden muss, sagte der Böttcher, als er seine Frau mit einem Reifen schlug.

Holl.: De vrouwen zijn zwakke vatten, daarom leg ik er een' band om, zei de kuiper, en hij roste zijne vrouw. (Harrebomee, I, 30.)

399 Frauen sind schwer zu durchschauen.

Die Inder sagen: Willst du die Reinheit des Goldes prüfen? Reibe es auf dem Probirstein. Oder die Stärke des Ochsen? Belade ihn. Oder die Natur eines Menschen? Belausche ihn Oder die Gedanken einer Frau kennen? Dafür gibt's kein Urtheil. (Cahier, 2222.)

400 Frauen sind Wetterfahnen.

Die Chinesen sagen: Der Frauen Geist ist wie Quecksilber und ihr Herz wie Wachs. (Reinsberg I, 32.)

Holl.: Vrouwen zijn twijfelmoedig van harte. (Harrebomee, II, 423.)

401 Frauen sind wie Kastanien, schön von aussen und schlecht im Innern.

Frz.: La femme est comme une chataigne: belle en dehors, mauvaise en dedans. (Kritzinger, 307.)

It.: La donna e come la castagna: bella di fuori; dentri e la magagna. (Kritzinger, 307.)

402 Frauen sollen sprechen, wenn die Hühner pissen.

Frz.: Femme a son tour doibt parler quand la poule va uriner. (Leroux, I, 144.)

403 Frauen sprechen die Wahrheit zwar, aber immer nur die Hälfte, nie gar (ganz, vollständig).

404 Frauen und Aepfel sind auswendig schön, inwendig aber wurmstichig.

405 Frauen und Birnen sind gut, wenn man wenig von ihnen hört. (S. 560.)

Die Birne ist gut, wenn sie ein weiches, zerfliessendes Fleisch besitzt, nicht knirscht, wenn sie zwischen die Zähne kommt. Die Frauen sind aber noch seltener als die Birnen, die obiger Anforderung entsprechen.

Holl.: Vrouwen en peren, die niet kraken, die plegen allerbest te smaken. (Harrebomee, II, 423.)

406 Frauen und Coteletten werden um so besser, je mehr man sie klopft. (S. 380.)

407 Frauen und Dohlen werden um so schwärzer, je mehr man sie wäscht.

408 Frauen und Drachen sind am besten in der Erde.

409 Frauen und Eier, je mehr geschlagen, je besser werden sie. (S. 380.)

410 Frauen und Geld regieren die Welt. - Venedey, 79; Körte, 1482; Simrock, 2640.

Frz.: Ce que femme veut, Dieu le veut.

411 Frauen und Gewehre kann man zeigen, aber nicht verleihen.

412 Frauen und Gläser schweben in steter Gefahr.

413 Frauen und Hühner, gehen sie fern, so nimmt sie der Habicht gern.

Frz.: Poule ou femme qui s'ecarte, se perd. (Cahier, 670.)

Holl.: Vrouwen en hennen, als zij ver van huis gaan, dolen ligt. (Harrebomee, II, 433.)

Span.: La muger y la gallina por mucho andar se pierde aina. (Cahier, 3558.)

414 Frauen und Katzen gehören ins Haus. (S. 421.)

Kant sagte: "Eine Frau muss sein wie eine Schnecke, - häuslich, und auch nicht wie eine Schnecke - nicht alles, was sie hat, an ihrem Leibe tragen." (Preuss. Hausfreund, Berlin 1810, S. 400.)

415 Frauen und Kirschen färben sich zu ihrem Schaden.

Wenn die Kirschen sich färben, so bricht man sie; und Frauen, die sich schminken, werden als eitel getadelt.

It.: La donna e la cerasa mal per loro s'imbellettano.(Pazzaglia, 102, 23.)

416 Frauen und Könige glauben, dass ihnen alles gehöre.

[Spaltenumbruch] 417 Frauen und Leinwand muss man nicht beim Licht besehen.

Dän.: Kvinder og laerred skal man ei kiöbe ved lys. (Prov. dan., 364.)

Frz.: Il ne faut prendre ni femme ni etoffe a la chandelle. (Cahier, 678.)

418 Frauen und Maulthiere gehorchen leichter (lieber) dem Kosen, als dem Tosen.

Man richtet mehr aus bei ihnen mit Güte, Milde, Sanftmuth, als mit roher Behandlung und Härte.

419 Frauen und Melonen sind schwer zu erkennen.

Dän.: Kvinder og melonen ere onde at kiende. (Prov. dan., 364.)

420 Frauen und Mönche thun nicht gut auf der Strasse.

421 Frauen und Oefen müssen daheim bleiben. (S. 414.)

422 Frauen und Pfaffen können niemand verzeugen. - Graf, 456, 505.

Weil sie unfähig zum Gerichtsstand waren, so waren sie im allgemeinen auch unfähig ein Zeugniss vor Gericht abzulegen.

423 Frauen und Pferde sind betrügliche Waare.

Frz.: En femmes et chevaux souvent on se meprend, tel pense avoir bien fait, qui bientot s'en repend. (Kritzinger, 306.)

Holl.: Vrouwen, wijn en paarden, dat is koopmanshoop van tarra. (Harrebomee, II, 423.)

424 Frauen und Pferde sind nie ohne Fehler.

Frz.: Des femmes et des chevaux il n'en est point sans defauts. (Cahier, 391.)

425 Frauen und Priester sind die schlimmsten Biester.

426 Frauen und Schwerter wollen gebraucht werden, sonst rosten sie.

Holl.: Wapenen, vrouwen en boeken behoeven dagelijksche behandeling. (Harrebomee, II, 423.)

427 Frauen und Uhren gehen selten richtig.

Kant sagte einmal in einer Gesellschaft: "Eine Frau muss sein wie eine Thurmuhr, pünktlich, und auch nicht wie eine Thurmuhr, nicht alle Geheimnisse laut ausplaudern." (Preuss. Hausfreund, Berlin 1810, S. 400.) Die Lombarden sagen: Frauen und Uhren machen Aerger und Noth. (Reinsberg I, 100.) Die Türken halten die Frau für besser als die Uhr. (Cahier, 2649.)

428 Frauen und Verschwiegenheit sind so gern beieinander wie der Teufel und das Weihwasser.

429 Frauen und Wagen neigen sich dahin, wo man am meisten hineinthut. (S. Frauendienst 2 u. Frauengunst 2.)

Die Mailänder sagen, diese Neigung bezeichnend: Frauen weisen weder Briefe noch Geschenke zurück. (Reinsberg I, 134.)

430 Frauen und Wein wollen mit Mass genossen sein.

Die Frauen und der Wein, sagen die Spanier, berauben den Mann der Vernunft. (Reinsberg I, 39.)

Holl.: De wijn en de vrouwen zijn gevaarlijke klippen. (Harrebomee, II, 419.)

431 Frauen und Ziegen wollen einen langen Strick.

Nicht zu strenge Ueberwachung.

432 Frauen verlieren beim Feste den Kopf sammt dem Neste.

433 Frauen verschweigen alle Geheimnisse, die sie nicht wissen.

Frz.: Une femme ne cele que ce qu'elle ne scait pas. (Leroux, I, 152.)

Holl.: Der vrouwen heimelijkheden zijn gespleten, zij zwijgen wel, wat zij niet weten. (Harrebomee, II, 419.) - Men zal eener vrouw niets heimelijk zeggen, want zij kan niet zwijgen. (Harrebomee, II, 422.)

It.: Quello che sanno le donne resta nascosto come l'oglio in un drappo di lana. (Pazzaglia, 102, 32.)

434 Frauen, Wind und Glück wechseln im Augenblick.

435 Frauen, Wind und Mondenschein täglich anderer Laune sein.

Um die Veränderlichkeit der weiblichen Neigungen zu charakterisiren, sagen die Franzosen: Die Frauen sind von Natur flüchtig. Sie kommen und gehen wie der Cyperwein. Die Venetianer: Frauen wechseln wie der Mond. Sie haben mehr Launen als Locken. Die Bergamasken: Die Frauen haben mehr wunderliche Einfälle als Haare auf dem Kopfe. Die Basken: Der Sinn der Frau ist leicht wie Mittagswind. (Reinsberg I, 31.)

Frz.: Femme varie comme la lune, aujourd'hui claire, demain brune. (Kritzinger, 307.)

436 Frauen wollen immer das letzte Wort haben.

Mitunter auch sogar das erste.

Holl.: De vrouwen willen altijd het laatste woord hebben. (Harrebomee, II, 419.)

437 Frawe hat in sich froh vnd wehe. (S. 247.) - Gruter, III, 38; Lehmann, II, 176, 32.

Mhd.: Durch fröude frouwen sint genant: ir fröude fröuwet elliu lant. (Freidank.) - Daz vröuwen an in ist bekant,

[Spaltenumbruch] 393 Frauen, Pfauen und Pferde sind die drei stolzesten Thiere der Erde.

Holl.: Vrouwen, paauwen en paarden zijn de trotschte dieren der aarde. (Harrebomée, I, 6.)

394 Frauen, Pferd und Uhren soll man nicht verleihen.Pistor., IX, 33; Simrock, 6335; Reinsberg I, 140.

395 Frauen schlagen (selbst) dem Teufel ein Schnippchen.

396 Frauen sind, als wie man seit, bös Hüterin der Heimlichkeit.Eiselein, 181.

Lat.: Tota sum rimata, huc atque illuc perfluo. (Eiselein, 181.)

397 Frauen sind Netze, zu fahen männliche Spätze.

Holl.: Vrouwen zijn de angels, om mannen aan te vangen.

398 Frauen sind schwache Gefässe, die man binden muss, sagte der Böttcher, als er seine Frau mit einem Reifen schlug.

Holl.: De vrouwen zijn zwakke vatten, daarom leg ik er een' band om, zei de kuiper, en hij roste zijne vrouw. (Harrebomée, I, 30.)

399 Frauen sind schwer zu durchschauen.

Die Inder sagen: Willst du die Reinheit des Goldes prüfen? Reibe es auf dem Probirstein. Oder die Stärke des Ochsen? Belade ihn. Oder die Natur eines Menschen? Belausche ihn Oder die Gedanken einer Frau kennen? Dafür gibt's kein Urtheil. (Cahier, 2222.)

400 Frauen sind Wetterfahnen.

Die Chinesen sagen: Der Frauen Geist ist wie Quecksilber und ihr Herz wie Wachs. (Reinsberg I, 32.)

Holl.: Vrouwen zijn twijfelmoedig van harte. (Harrebomée, II, 423.)

401 Frauen sind wie Kastanien, schön von aussen und schlecht im Innern.

Frz.: La femme est comme une chataigne: belle en dehors, mauvaise en dédans. (Kritzinger, 307.)

It.: La donna è come la castagna: bella di fuori; dentri è la magagna. (Kritzinger, 307.)

402 Frauen sollen sprechen, wenn die Hühner pissen.

Frz.: Femme à son tour doibt parler quand la poule va uriner. (Leroux, I, 144.)

403 Frauen sprechen die Wahrheit zwar, aber immer nur die Hälfte, nie gar (ganz, vollständig).

404 Frauen und Aepfel sind auswendig schön, inwendig aber wurmstichig.

405 Frauen und Birnen sind gut, wenn man wenig von ihnen hört. (S. 560.)

Die Birne ist gut, wenn sie ein weiches, zerfliessendes Fleisch besitzt, nicht knirscht, wenn sie zwischen die Zähne kommt. Die Frauen sind aber noch seltener als die Birnen, die obiger Anforderung entsprechen.

Holl.: Vrouwen en peren, die niet kraken, die plegen allerbest te smaken. (Harrebomée, II, 423.)

406 Frauen und Coteletten werden um so besser, je mehr man sie klopft. (S. 380.)

407 Frauen und Dohlen werden um so schwärzer, je mehr man sie wäscht.

408 Frauen und Drachen sind am besten in der Erde.

409 Frauen und Eier, je mehr geschlagen, je besser werden sie. (S. 380.)

410 Frauen und Geld regieren die Welt.Venedey, 79; Körte, 1482; Simrock, 2640.

Frz.: Ce que femme veut, Dieu le veut.

411 Frauen und Gewehre kann man zeigen, aber nicht verleihen.

412 Frauen und Gläser schweben in steter Gefahr.

413 Frauen und Hühner, gehen sie fern, so nimmt sie der Habicht gern.

Frz.: Poule ou femme qui s'écarte, se perd. (Cahier, 670.)

Holl.: Vrouwen en hennen, als zij ver van huis gaan, dolen ligt. (Harrebomée, II, 433.)

Span.: La muger y la gallina por mucho andar se pierde aína. (Cahier, 3558.)

414 Frauen und Katzen gehören ins Haus. (S. 421.)

Kant sagte: „Eine Frau muss sein wie eine Schnecke, – häuslich, und auch nicht wie eine Schnecke – nicht alles, was sie hat, an ihrem Leibe tragen.“ (Preuss. Hausfreund, Berlin 1810, S. 400.)

415 Frauen und Kirschen färben sich zu ihrem Schaden.

Wenn die Kirschen sich färben, so bricht man sie; und Frauen, die sich schminken, werden als eitel getadelt.

It.: La donna e la cerasa mal per loro s'imbellettano.(Pazzaglia, 102, 23.)

416 Frauen und Könige glauben, dass ihnen alles gehöre.

[Spaltenumbruch] 417 Frauen und Leinwand muss man nicht beim Licht besehen.

Dän.: Kvinder og lærred skal man ei kiøbe ved lys. (Prov. dan., 364.)

Frz.: Il ne faut prendre ni femme ni étoffe à la chandelle. (Cahier, 678.)

418 Frauen und Maulthiere gehorchen leichter (lieber) dem Kosen, als dem Tosen.

Man richtet mehr aus bei ihnen mit Güte, Milde, Sanftmuth, als mit roher Behandlung und Härte.

419 Frauen und Melonen sind schwer zu erkennen.

Dän.: Kvinder og melonen ere onde at kiende. (Prov. dan., 364.)

420 Frauen und Mönche thun nicht gut auf der Strasse.

421 Frauen und Oefen müssen daheim bleiben. (S. 414.)

422 Frauen und Pfaffen können niemand verzeugen.Graf, 456, 505.

Weil sie unfähig zum Gerichtsstand waren, so waren sie im allgemeinen auch unfähig ein Zeugniss vor Gericht abzulegen.

423 Frauen und Pferde sind betrügliche Waare.

Frz.: En femmes et chevaux souvent on se méprend, tel pense avoir bien fait, qui bientôt s'en repend. (Kritzinger, 306.)

Holl.: Vrouwen, wijn en paarden, dat is koopmanshoop van tarra. (Harrebomée, II, 423.)

424 Frauen und Pferde sind nie ohne Fehler.

Frz.: Des femmes et des chevaux il n'en est point sans défauts. (Cahier, 391.)

425 Frauen und Priester sind die schlimmsten Biester.

426 Frauen und Schwerter wollen gebraucht werden, sonst rosten sie.

Holl.: Wapenen, vrouwen en boeken behoeven dagelijksche behandeling. (Harrebomée, II, 423.)

427 Frauen und Uhren gehen selten richtig.

Kant sagte einmal in einer Gesellschaft: „Eine Frau muss sein wie eine Thurmuhr, pünktlich, und auch nicht wie eine Thurmuhr, nicht alle Geheimnisse laut ausplaudern.“ (Preuss. Hausfreund, Berlin 1810, S. 400.) Die Lombarden sagen: Frauen und Uhren machen Aerger und Noth. (Reinsberg I, 100.) Die Türken halten die Frau für besser als die Uhr. (Cahier, 2649.)

428 Frauen und Verschwiegenheit sind so gern beieinander wie der Teufel und das Weihwasser.

429 Frauen und Wagen neigen sich dahin, wo man am meisten hineinthut. (S. Frauendienst 2 u. Frauengunst 2.)

Die Mailänder sagen, diese Neigung bezeichnend: Frauen weisen weder Briefe noch Geschenke zurück. (Reinsberg I, 134.)

430 Frauen und Wein wollen mit Mass genossen sein.

Die Frauen und der Wein, sagen die Spanier, berauben den Mann der Vernunft. (Reinsberg I, 39.)

Holl.: De wijn en de vrouwen zijn gevaarlijke klippen. (Harrebomée, II, 419.)

431 Frauen und Ziegen wollen einen langen Strick.

Nicht zu strenge Ueberwachung.

432 Frauen verlieren beim Feste den Kopf sammt dem Neste.

433 Frauen verschweigen alle Geheimnisse, die sie nicht wissen.

Frz.: Une femme ne cèle que ce qu'elle ne sçait pas. (Leroux, I, 152.)

Holl.: Der vrouwen heimelijkheden zijn gespleten, zij zwijgen wel, wat zij niet weten. (Harrebomée, II, 419.) – Men zal eener vrouw niets heimelijk zeggen, want zij kan niet zwijgen. (Harrebomée, II, 422.)

It.: Quello che sanno le donne resta nascosto come l'oglio in un drappo di lana. (Pazzaglia, 102, 32.)

434 Frauen, Wind und Glück wechseln im Augenblick.

435 Frauen, Wind und Mondenschein täglich anderer Laune sein.

Um die Veränderlichkeit der weiblichen Neigungen zu charakterisiren, sagen die Franzosen: Die Frauen sind von Natur flüchtig. Sie kommen und gehen wie der Cyperwein. Die Venetianer: Frauen wechseln wie der Mond. Sie haben mehr Launen als Locken. Die Bergamasken: Die Frauen haben mehr wunderliche Einfälle als Haare auf dem Kopfe. Die Basken: Der Sinn der Frau ist leicht wie Mittagswind. (Reinsberg I, 31.)

Frz.: Femme varie comme la lune, aujourd'hui claire, demain brune. (Kritzinger, 307.)

436 Frauen wollen immer das letzte Wort haben.

Mitunter auch sogar das erste.

Holl.: De vrouwen willen altijd het laatste woord hebben. (Harrebomée, II, 419.)

437 Frawe hat in sich froh vnd wehe. (S. 247.)Gruter, III, 38; Lehmann, II, 176, 32.

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[[562]/0590] 393 Frauen, Pfauen und Pferde sind die drei stolzesten Thiere der Erde. Holl.: Vrouwen, paauwen en paarden zijn de trotschte dieren der aarde. (Harrebomée, I, 6.) 394 Frauen, Pferd und Uhren soll man nicht verleihen. – Pistor., IX, 33; Simrock, 6335; Reinsberg I, 140. 395 Frauen schlagen (selbst) dem Teufel ein Schnippchen. 396 Frauen sind, als wie man seit, bös Hüterin der Heimlichkeit. – Eiselein, 181. Lat.: Tota sum rimata, huc atque illuc perfluo. (Eiselein, 181.) 397 Frauen sind Netze, zu fahen männliche Spätze. Holl.: Vrouwen zijn de angels, om mannen aan te vangen. 398 Frauen sind schwache Gefässe, die man binden muss, sagte der Böttcher, als er seine Frau mit einem Reifen schlug. Holl.: De vrouwen zijn zwakke vatten, daarom leg ik er een' band om, zei de kuiper, en hij roste zijne vrouw. (Harrebomée, I, 30.) 399 Frauen sind schwer zu durchschauen. Die Inder sagen: Willst du die Reinheit des Goldes prüfen? Reibe es auf dem Probirstein. Oder die Stärke des Ochsen? Belade ihn. Oder die Natur eines Menschen? Belausche ihn Oder die Gedanken einer Frau kennen? Dafür gibt's kein Urtheil. (Cahier, 2222.) 400 Frauen sind Wetterfahnen. Die Chinesen sagen: Der Frauen Geist ist wie Quecksilber und ihr Herz wie Wachs. (Reinsberg I, 32.) Holl.: Vrouwen zijn twijfelmoedig van harte. (Harrebomée, II, 423.) 401 Frauen sind wie Kastanien, schön von aussen und schlecht im Innern. Frz.: La femme est comme une chataigne: belle en dehors, mauvaise en dédans. (Kritzinger, 307.) It.: La donna è come la castagna: bella di fuori; dentri è la magagna. (Kritzinger, 307.) 402 Frauen sollen sprechen, wenn die Hühner pissen. Frz.: Femme à son tour doibt parler quand la poule va uriner. (Leroux, I, 144.) 403 Frauen sprechen die Wahrheit zwar, aber immer nur die Hälfte, nie gar (ganz, vollständig). 404 Frauen und Aepfel sind auswendig schön, inwendig aber wurmstichig. 405 Frauen und Birnen sind gut, wenn man wenig von ihnen hört. (S. 560.) Die Birne ist gut, wenn sie ein weiches, zerfliessendes Fleisch besitzt, nicht knirscht, wenn sie zwischen die Zähne kommt. Die Frauen sind aber noch seltener als die Birnen, die obiger Anforderung entsprechen. Holl.: Vrouwen en peren, die niet kraken, die plegen allerbest te smaken. (Harrebomée, II, 423.) 406 Frauen und Coteletten werden um so besser, je mehr man sie klopft. (S. 380.) 407 Frauen und Dohlen werden um so schwärzer, je mehr man sie wäscht. 408 Frauen und Drachen sind am besten in der Erde. 409 Frauen und Eier, je mehr geschlagen, je besser werden sie. (S. 380.) 410 Frauen und Geld regieren die Welt. – Venedey, 79; Körte, 1482; Simrock, 2640. Frz.: Ce que femme veut, Dieu le veut. 411 Frauen und Gewehre kann man zeigen, aber nicht verleihen. 412 Frauen und Gläser schweben in steter Gefahr. 413 Frauen und Hühner, gehen sie fern, so nimmt sie der Habicht gern. Frz.: Poule ou femme qui s'écarte, se perd. (Cahier, 670.) Holl.: Vrouwen en hennen, als zij ver van huis gaan, dolen ligt. (Harrebomée, II, 433.) Span.: La muger y la gallina por mucho andar se pierde aína. (Cahier, 3558.) 414 Frauen und Katzen gehören ins Haus. (S. 421.) Kant sagte: „Eine Frau muss sein wie eine Schnecke, – häuslich, und auch nicht wie eine Schnecke – nicht alles, was sie hat, an ihrem Leibe tragen.“ (Preuss. Hausfreund, Berlin 1810, S. 400.) 415 Frauen und Kirschen färben sich zu ihrem Schaden. Wenn die Kirschen sich färben, so bricht man sie; und Frauen, die sich schminken, werden als eitel getadelt. It.: La donna e la cerasa mal per loro s'imbellettano.(Pazzaglia, 102, 23.) 416 Frauen und Könige glauben, dass ihnen alles gehöre. 417 Frauen und Leinwand muss man nicht beim Licht besehen. Dän.: Kvinder og lærred skal man ei kiøbe ved lys. (Prov. dan., 364.) Frz.: Il ne faut prendre ni femme ni étoffe à la chandelle. (Cahier, 678.) 418 Frauen und Maulthiere gehorchen leichter (lieber) dem Kosen, als dem Tosen. Man richtet mehr aus bei ihnen mit Güte, Milde, Sanftmuth, als mit roher Behandlung und Härte. 419 Frauen und Melonen sind schwer zu erkennen. Dän.: Kvinder og melonen ere onde at kiende. (Prov. dan., 364.) 420 Frauen und Mönche thun nicht gut auf der Strasse. 421 Frauen und Oefen müssen daheim bleiben. (S. 414.) 422 Frauen und Pfaffen können niemand verzeugen. – Graf, 456, 505. Weil sie unfähig zum Gerichtsstand waren, so waren sie im allgemeinen auch unfähig ein Zeugniss vor Gericht abzulegen. 423 Frauen und Pferde sind betrügliche Waare. Frz.: En femmes et chevaux souvent on se méprend, tel pense avoir bien fait, qui bientôt s'en repend. (Kritzinger, 306.) Holl.: Vrouwen, wijn en paarden, dat is koopmanshoop van tarra. (Harrebomée, II, 423.) 424 Frauen und Pferde sind nie ohne Fehler. Frz.: Des femmes et des chevaux il n'en est point sans défauts. (Cahier, 391.) 425 Frauen und Priester sind die schlimmsten Biester. 426 Frauen und Schwerter wollen gebraucht werden, sonst rosten sie. Holl.: Wapenen, vrouwen en boeken behoeven dagelijksche behandeling. (Harrebomée, II, 423.) 427 Frauen und Uhren gehen selten richtig. Kant sagte einmal in einer Gesellschaft: „Eine Frau muss sein wie eine Thurmuhr, pünktlich, und auch nicht wie eine Thurmuhr, nicht alle Geheimnisse laut ausplaudern.“ (Preuss. Hausfreund, Berlin 1810, S. 400.) Die Lombarden sagen: Frauen und Uhren machen Aerger und Noth. (Reinsberg I, 100.) Die Türken halten die Frau für besser als die Uhr. (Cahier, 2649.) 428 Frauen und Verschwiegenheit sind so gern beieinander wie der Teufel und das Weihwasser. 429 Frauen und Wagen neigen sich dahin, wo man am meisten hineinthut. (S. Frauendienst 2 u. Frauengunst 2.) Die Mailänder sagen, diese Neigung bezeichnend: Frauen weisen weder Briefe noch Geschenke zurück. (Reinsberg I, 134.) 430 Frauen und Wein wollen mit Mass genossen sein. Die Frauen und der Wein, sagen die Spanier, berauben den Mann der Vernunft. (Reinsberg I, 39.) Holl.: De wijn en de vrouwen zijn gevaarlijke klippen. (Harrebomée, II, 419.) 431 Frauen und Ziegen wollen einen langen Strick. Nicht zu strenge Ueberwachung. 432 Frauen verlieren beim Feste den Kopf sammt dem Neste. 433 Frauen verschweigen alle Geheimnisse, die sie nicht wissen. Frz.: Une femme ne cèle que ce qu'elle ne sçait pas. (Leroux, I, 152.) Holl.: Der vrouwen heimelijkheden zijn gespleten, zij zwijgen wel, wat zij niet weten. (Harrebomée, II, 419.) – Men zal eener vrouw niets heimelijk zeggen, want zij kan niet zwijgen. (Harrebomée, II, 422.) It.: Quello che sanno le donne resta nascosto come l'oglio in un drappo di lana. (Pazzaglia, 102, 32.) 434 Frauen, Wind und Glück wechseln im Augenblick. 435 Frauen, Wind und Mondenschein täglich anderer Laune sein. Um die Veränderlichkeit der weiblichen Neigungen zu charakterisiren, sagen die Franzosen: Die Frauen sind von Natur flüchtig. Sie kommen und gehen wie der Cyperwein. Die Venetianer: Frauen wechseln wie der Mond. Sie haben mehr Launen als Locken. Die Bergamasken: Die Frauen haben mehr wunderliche Einfälle als Haare auf dem Kopfe. Die Basken: Der Sinn der Frau ist leicht wie Mittagswind. (Reinsberg I, 31.) Frz.: Femme varie comme la lune, aujourd'hui claire, demain brune. (Kritzinger, 307.) 436 Frauen wollen immer das letzte Wort haben. Mitunter auch sogar das erste. Holl.: De vrouwen willen altijd het laatste woord hebben. (Harrebomée, II, 419.) 437 Frawe hat in sich froh vnd wehe. (S. 247.) – Gruter, III, 38; Lehmann, II, 176, 32. Mhd.: Durch fröude frouwen sint genant: ir fröude fröuwet elliu lant. (Freidank.) – Daz vröuwen an in ist bekant,

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [562]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/590>, abgerufen am 22.11.2024.