Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 268 Wer das fewr nicht darff schlagen, der freurt. - Henisch, 1244; Petri, II, 689. 269 Wer dem Feuer am nächsten ist, wärmt sich am besten. Holl.: Die het digtst bij het vuur zit, warmt zich het best. (Harrebomee, II, 426.) 270 Wer dem Feuer will entrinnen, muss sich schnell besinnen. - Scheidemünze, II, 9. 271 Wer dem Feuer zu nahe geht, verbrennt sich. Mhd.: Swer zem viwer naht ze hart, der besenget dicke seinen bart. (Zingerle, 32.) 272 Wer dem Feuer zusieht, den frisst es. - Sprichwörtergarten, 388; Scheidemünze I, 4919. Wer seine Begierden und Leidenschaften nicht in ihrem Entstehen leitet und in ihre Grenzen zurückweist, dem wachsen sie bald verzehrend zu Kopfe. 273 Wer dem fewer am nechsten (zu nahe) sitzt, der verbrennt sich am ersten. - Henisch, 1089; Petri, II, 690. Holl.: Die naast het vuur staat, brandt zich het eerst. - Die te digt bij het vuur zit, brandt de scheenen. (Harrebomee, II, 426.) 274 Wer dem fewer zu Hofe zu nahe kompt, dem stieben die funcken vnter die Augen. - Henisch, 1089; Petri, II, 690. 275 Wer des Feuers will geniessen, lass des Rauchs sich nicht verdriessen. - Eiselein, 167. Frz.: Feu ne fut oncques sans fumee. It.: Chi vuol il fuoco ha da soffrir il fumo. (Pazzaglia, 144, 1.) 276 Wer dess fewers bedarff, der suchts inn der Aschen. - Franck, I, 85a; Henisch, 1089; Gruter, I, 80; Latendorf II, 29; Petri, II, 694; Lehmann, II, 175, 18; Blum, 552; Pistor., X, 28; Bücking, 59; Eiselein, 167; Simrock, 2405; Körte, 1370; Schottel, 1128a u. 1146a; für Waldeck: Curzte, 354, 491; für Hannover: Schambach, 107; für Düren: Firmenich, I, 482, 23; für Eimbeck: Firmenich, III, 142, 8; niederdeutsch bei Eichwald, 590. In der Noth sucht man alle zu Gebote stehenden Rettungsmittel zu benutzen und, wo eins als besonders wirksam erscheint, opfert man alles auf, es zu erlangen. Frz.: Feu bien couvert, comme dit ma bru, par sa cendre est entretenu. Holl.: Die het vuur van doen heeft, moet het van den haard halen. (Harrebomee, II, 426.) - Die het vuur van doen heeft, zoekt het met den vinger. (Harrebomee, II, 381; Tunn., 28, 21.) - Die het vuur wil hebben, zoekt het in de asch. (Harrebomee, II, 426.) It.: Chi ha bisogno del fuoco, lo vada a cercare. (Gaal, 444.) Lat.: Cui igne opus est, queritat et in cinere. (Eiselein, 167.) - Queritat in cinere scintillas, qui caret igne. (Fallersleben, 261.) - Qui lucerna egent, infundunt oleum. (Philippi, II, 133.) 277 Wer ein Feuer austreten (ersticken) will, hüte sich vor den Funken. Holl.: Die eene kool vuurs in stukken wil slaan, moet zich vour de vonken wachten. (Harrebomee, II, 403.) 278 Wer ein Feuer will erdrücken, muss die Funken früh ersticken. - Simrock, 2406. 279 Wer ein fewer auffblässt, dem springen die funcken vnter die Augen. - Henisch, 1089; Petri, II, 703. 280 Wer ein fewr muss leschen, der lescht viel leichter anfangs die funcken. - Lehmann, 17, 12. 281 Wer ein gut Feuer will erhalten, muss das grobe Holz zerspalten. Lat.: Ex fissis lignis componitur optimus ignis. (Sutor, 651.) 282 Wer eines andern fewer schewren will, dem gehet sein aigens auss. - Henisch, 1089; Petri, II, 704. 283 Wer Feuer frisst, muss (wird) Funken scheissen. Holl.: Die vuur vreet, schi.. vonken. (Harrebomee, II, 403.) 284 Wer Feuer im Herzen hat, bekommt Rauch in den Kopf. - Sailer, 170. 285 Wer Feuer machen will, findet leicht einen Schwefelfaden. Holl.: Die een vlammetje wil maken, vindt wel een' zwavelstok. (Harrebomee, II, 387.) 286 Wer Feuer rufen hört, denkt zuerst an sein Haus. 287 Wer Feur schürt, dem schlegt die flam zuerst vnter die augen. - Lehmann, 831, 33. 288 Wer Fewer im Hertzen hat, der muss warten, bis es auslöscht. - Lehmann, 4, 23. 289 Wer Fewer im maul hat, der speyet flammen. - Lehmann, 650, 110. [Spaltenumbruch] 290 Wer fewer mit Kohlen lescht, der verderbts nicht. - Lehmann, 775, 7. 291 Wer Fewer will haben, der muss den Rauch leiden. - Lehmann, 559, 24; Petri, II, 689; Gruter, I, 78; Winckler, XI, 89; XIX, 81; Simrock, 2415; Sailer, 153; Körte, 1361. Frz.: Il n'y a point de feu sans fumee. - Qui vent du feu, doit souffrir la fumee. (Gaal, 445.) Holl.: Die het vuur wil hebben, moet den rook lijden (verdragen). (Harrebomee, II, 426.) Lat.: Commoditas omnis sua fert incommoda secum. (Mant.) (Binder I, 233; II, 532; Gaal, 445.) Ung.: Ha tuzet szereted, füstyet is szenvedgyed. (Gaal, 445.) 292 Wer fremdes Feuer sieht, vergisst daheim den Rauch. - Scheidemünze, I, 2175. 293 Wer im Fewer gewesen ist, der sorgt jmmer, er möcht wider darein fallen. - Henisch, 989; Petri, II, 721. 294 Wer im fewer ist, der were gern herauss. - Henisch, 1089; Petri, II, 721. 295 Wer im Fewr ligt, der weiss, wie heiss es brent. - Petri, II, 721. 296 Wer in sich selbst kein Feuer hat, kann andere nicht wärmen. 297 Wer ins Fewer bläst, dem stieben die Funcken in die Augen. - Lehmann, 692, 19; Günther, 30; Simrock, 2404; Körte, 1380; Sailer, 46; Zarnack, 305. Reize den Zornigen nicht noch mehr. Holl.: Die in het vuur blaast, dien vliegen de vonken in de oogen. (Harrebomee, II, 403.) It.: Il fuoco piu s'accende, se vi si soffia dentro. Lat.: Gladio ignem fodere noli. (Gaal, 446.) Ung.: A tuzet piszkalni (a darast szurkalni) nem jo. (Gaal, 446.) 298 Wer kann Feuer im Busen halten, ohne dass die Kleider brennen? - Sprichwort, 6, 27; Schulze, 48; Zehner, 45. 299 Wer mit Fewer zu thun hat, der muss stets ein Blassbalck haben oder jmmer schüren. - Lehmann, 21, 2. 300 Wer mit solchem Feuer zu thun hat, muss einen silbernen Blasebalg haben. - Körte, 1366. Spielt auf die Wirkung einer wohlangebrachten Bestechung an. 301 Wer nicht im fewer ist, der verbrennt sich nicht darinn. - Henisch, 1089. 302 Wer nicht zu meinem Feuer kommt, wie kann der wissen, was ich koche. Holl.: Waart gij niet bij mijn vuur gekomen, gij zoudt niet weten wat ik kook. (Harrebomee, II, 428.) 303 Wer sich am Feuer wärmen will, muss auch den Rauch vertragen. Dän.: Hvo der vil have godt af ilden maa taale regen. (Bohn I, 378.) Lat.: Quaevis commoditas sua secum fort incommoda. (Altdorf, 89; Binder II, 2715.) 304 Wer sich vorm Feuer hütet, verbrennt sich nicht. - Schweiz, 196, 185. 305 Wer sich zu nahe am Feuer wärmt, verbrennt sich. 306 Wer sich zwischen Fewr vnd Stro legt, der brennt sich gern. - Petri, II, 765. 307 Wer umb das fewer hergeht, der weiss nicht, wie heiss es brennt. - Henisch, 1089; Petri, II, 774. 308 Wer vom Feuer bleibt, verbrennt sich (die Beine) nicht. Holl.: Verre van het vuur brandt de scheenen niet. (Harrebomee, II, 428.) 309 Wer vom Feuer bleibt zu weit, der erfriert zur Winterszeit; wer ihm gar zu nahe tritt, wird verbrannt, im Mittel ist der beste Stand. - Schweiz, 186, 54. 310 Wer zu nahe zum Feuer geht, versengt sich den Rock. Lat.: Potentium amicitiae sunt periculosae. 311 Wer zu weit ist vom fewer, der erfrewrt, we jhm zu nahe kompt, der verbrennt sich. - Henisch, 1089; Petri, II, 785; Lehmann, 392, 72. 312 Wer zuerst zum Feuer kommt, setzt seinen Topf hin, wo's ihm gefällt. 313 Wer zunechst beim fewer steht, der brent zuerst. - Lehmann, 245, 30.
[Spaltenumbruch] 268 Wer das fewr nicht darff schlagen, der freurt. – Henisch, 1244; Petri, II, 689. 269 Wer dem Feuer am nächsten ist, wärmt sich am besten. Holl.: Die het digtst bij het vuur zit, warmt zich het best. (Harrebomée, II, 426.) 270 Wer dem Feuer will entrinnen, muss sich schnell besinnen. – Scheidemünze, II, 9. 271 Wer dem Feuer zu nahe geht, verbrennt sich. Mhd.: Swer zem viwer nâht ze hart, der besenget dicke sînen bart. (Zingerle, 32.) 272 Wer dem Feuer zusieht, den frisst es. – Sprichwörtergarten, 388; Scheidemünze I, 4919. Wer seine Begierden und Leidenschaften nicht in ihrem Entstehen leitet und in ihre Grenzen zurückweist, dem wachsen sie bald verzehrend zu Kopfe. 273 Wer dem fewer am nechsten (zu nahe) sitzt, der verbrennt sich am ersten. – Henisch, 1089; Petri, II, 690. Holl.: Die naast het vuur staat, brandt zich het eerst. – Die te digt bij het vuur zit, brandt de scheenen. 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268 Wer das fewr nicht darff schlagen, der freurt. – Henisch, 1244; Petri, II, 689.
269 Wer dem Feuer am nächsten ist, wärmt sich am besten.
Holl.: Die het digtst bij het vuur zit, warmt zich het best. (Harrebomée, II, 426.)
270 Wer dem Feuer will entrinnen, muss sich schnell besinnen. – Scheidemünze, II, 9.
271 Wer dem Feuer zu nahe geht, verbrennt sich.
Mhd.: Swer zem viwer nâht ze hart, der besenget dicke sînen bart. (Zingerle, 32.)
272 Wer dem Feuer zusieht, den frisst es. – Sprichwörtergarten, 388; Scheidemünze I, 4919.
Wer seine Begierden und Leidenschaften nicht in ihrem Entstehen leitet und in ihre Grenzen zurückweist, dem wachsen sie bald verzehrend zu Kopfe.
273 Wer dem fewer am nechsten (zu nahe) sitzt, der verbrennt sich am ersten. – Henisch, 1089; Petri, II, 690.
Holl.: Die naast het vuur staat, brandt zich het eerst. – Die te digt bij het vuur zit, brandt de scheenen. (Harrebomée, II, 426.)
274 Wer dem fewer zu Hofe zu nahe kompt, dem stieben die funcken vnter die Augen. – Henisch, 1089; Petri, II, 690.
275 Wer des Feuers will geniessen, lass des Rauchs sich nicht verdriessen. – Eiselein, 167.
Frz.: Feu ne fut oncques sans fumée.
It.: Chi vuol il fuoco ha da soffrir il fumo. (Pazzaglia, 144, 1.)
276 Wer dess fewers bedarff, der suchts inn der Aschen. – Franck, I, 85a; Henisch, 1089; Gruter, I, 80; Latendorf II, 29; Petri, II, 694; Lehmann, II, 175, 18; Blum, 552; Pistor., X, 28; Bücking, 59; Eiselein, 167; Simrock, 2405; Körte, 1370; Schottel, 1128a u. 1146a; für Waldeck: Curzte, 354, 491; für Hannover: Schambach, 107; für Düren: Firmenich, I, 482, 23; für Eimbeck: Firmenich, III, 142, 8; niederdeutsch bei Eichwald, 590.
In der Noth sucht man alle zu Gebote stehenden Rettungsmittel zu benutzen und, wo eins als besonders wirksam erscheint, opfert man alles auf, es zu erlangen.
Frz.: Feu bien couvert, comme dit ma bru, par sa cendre est entretenu.
Holl.: Die het vuur van doen heeft, moet het van den haard halen. (Harrebomée, II, 426.) – Die het vuur van doen heeft, zoekt het met den vinger. (Harrebomée, II, 381; Tunn., 28, 21.) – Die het vuur wil hebben, zoekt het in de asch. (Harrebomée, II, 426.)
It.: Chi ha bisogno del fuoco, lo vada a cercare. (Gaal, 444.)
Lat.: Cui igne opus est, queritat et in cinere. (Eiselein, 167.) – Queritat in cinere scintillas, qui caret igne. (Fallersleben, 261.) – Qui lucerna egent, infundunt oleum. (Philippi, II, 133.)
277 Wer ein Feuer austreten (ersticken) will, hüte sich vor den Funken.
Holl.: Die eene kool vuurs in stukken wil slaan, moet zich vour de vonken wachten. (Harrebomée, II, 403.)
278 Wer ein Feuer will erdrücken, muss die Funken früh ersticken. – Simrock, 2406.
279 Wer ein fewer auffblässt, dem springen die funcken vnter die Augen. – Henisch, 1089; Petri, II, 703.
280 Wer ein fewr muss leschen, der lescht viel leichter anfangs die funcken. – Lehmann, 17, 12.
281 Wer ein gut Feuer will erhalten, muss das grobe Holz zerspalten.
Lat.: Ex fissis lignis componitur optimus ignis. (Sutor, 651.)
282 Wer eines andern fewer schewren will, dem gehet sein aigens auss. – Henisch, 1089; Petri, II, 704.
283 Wer Feuer frisst, muss (wird) Funken scheissen.
Holl.: Die vuur vreet, schi.. vonken. (Harrebomée, II, 403.)
284 Wer Feuer im Herzen hat, bekommt Rauch in den Kopf. – Sailer, 170.
285 Wer Feuer machen will, findet leicht einen Schwefelfaden.
Holl.: Die een vlammetje wil maken, vindt wel een' zwavelstok. (Harrebomée, II, 387.)
286 Wer Feuer rufen hört, denkt zuerst an sein Haus.
287 Wer Feur schürt, dem schlegt die flam zuerst vnter die augen. – Lehmann, 831, 33.
288 Wer Fewer im Hertzen hat, der muss warten, bis es auslöscht. – Lehmann, 4, 23.
289 Wer Fewer im maul hat, der speyet flammen. – Lehmann, 650, 110.
290 Wer fewer mit Kohlen lescht, der verderbts nicht. – Lehmann, 775, 7.
291 Wer Fewer will haben, der muss den Rauch leiden. – Lehmann, 559, 24; Petri, II, 689; Gruter, I, 78; Winckler, XI, 89; XIX, 81; Simrock, 2415; Sailer, 153; Körte, 1361.
Frz.: Il n'y a point de feu sans fumée. – Qui vent du feu, doit souffrir la fumée. (Gaal, 445.)
Holl.: Die het vuur wil hebben, moet den rook lijden (verdragen). (Harrebomée, II, 426.)
Lat.: Commoditas omnis sua fert incommoda secum. (Mant.) (Binder I, 233; II, 532; Gaal, 445.)
Ung.: Ha tuzét szereted, füstyét is szenvedgyed. (Gaal, 445.)
292 Wer fremdes Feuer sieht, vergisst daheim den Rauch. – Scheidemünze, I, 2175.
293 Wer im Fewer gewesen ist, der sorgt jmmer, er möcht wider darein fallen. – Henisch, 989; Petri, II, 721.
294 Wer im fewer ist, der were gern herauss. – Henisch, 1089; Petri, II, 721.
295 Wer im Fewr ligt, der weiss, wie heiss es brent. – Petri, II, 721.
296 Wer in sich selbst kein Feuer hat, kann andere nicht wärmen.
297 Wer ins Fewer bläst, dem stieben die Funcken in die Augen. – Lehmann, 692, 19; Günther, 30; Simrock, 2404; Körte, 1380; Sailer, 46; Zarnack, 305.
Reize den Zornigen nicht noch mehr.
Holl.: Die in het vuur blaast, dien vliegen de vonken in de oogen. (Harrebomée, II, 403.)
It.: Il fuoco più s'accende, se vi si soffia dentro.
Lat.: Gladio ignem fodere noli. (Gaal, 446.)
Ung.: A tuzet piszkálni (a darást szurkálni) nem jó. (Gaal, 446.)
298 Wer kann Feuer im Busen halten, ohne dass die Kleider brennen? – Sprichwort, 6, 27; Schulze, 48; Zehner, 45.
299 Wer mit Fewer zu thun hat, der muss stets ein Blassbalck haben oder jmmer schüren. – Lehmann, 21, 2.
300 Wer mit solchem Feuer zu thun hat, muss einen silbernen Blasebalg haben. – Körte, 1366.
Spielt auf die Wirkung einer wohlangebrachten Bestechung an.
301 Wer nicht im fewer ist, der verbrennt sich nicht darinn. – Henisch, 1089.
302 Wer nicht zu meinem Feuer kommt, wie kann der wissen, was ich koche.
Holl.: Waart gij niet bij mijn vuur gekomen, gij zoudt niet weten wat ik kook. (Harrebomée, II, 428.)
303 Wer sich am Feuer wärmen will, muss auch den Rauch vertragen.
Dän.: Hvo der vil have godt af ilden maa taale regen. (Bohn I, 378.)
Lat.: Quaevis commoditas sua secum fort incommoda. (Altdorf, 89; Binder II, 2715.)
304 Wer sich vorm Feuer hütet, verbrennt sich nicht. – Schweiz, 196, 185.
305 Wer sich zu nahe am Feuer wärmt, verbrennt sich.
306 Wer sich zwischen Fewr vnd Stro legt, der brennt sich gern. – Petri, II, 765.
307 Wer umb das fewer hergeht, der weiss nicht, wie heiss es brennt. – Henisch, 1089; Petri, II, 774.
308 Wer vom Feuer bleibt, verbrennt sich (die Beine) nicht.
Holl.: Verre van het vuur brandt de scheenen niet. (Harrebomée, II, 428.)
309 Wer vom Feuer bleibt zu weit, der erfriert zur Winterszeit; wer ihm gar zu nahe tritt, wird verbrannt, im Mittel ist der beste Stand. – Schweiz, 186, 54.
310 Wer zu nahe zum Feuer geht, versengt sich den Rock.
Lat.: Potentium amicitiae sunt periculosae.
311 Wer zu weit ist vom fewer, der erfrewrt, we jhm zu nahe kompt, der verbrennt sich. – Henisch, 1089; Petri, II, 785; Lehmann, 392, 72.
312 Wer zuerst zum Feuer kommt, setzt seinen Topf hin, wo's ihm gefällt.
313 Wer zunechst beim fewer steht, der brent zuerst. – Lehmann, 245, 30.
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