Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] darauf ankommen lassen, ob sie in der letzten Zeit ihres Lebens noch etwas für die Befriedigung der nöthigsten Lebensbedürfnisse haben werden. 24 Alles vollauf. Lat.: Cornu copiae. 25 Alles währt nur eine Weile. Frz.: Toute chose n'a qu'un temps. 26 Alles, was geboren, hat der Tod erkoren. 27 Alles, was ich habe, ist des Höchsten Gabe. - Sprichwörterschatz, 66. 28 Alles zu seiner Zeit, sagt der Prediger (Koheles). - Tendlau, 886. 29 Alles zu seiner Zeit, sagt Salomo, zu seiner Zeit essen, zu seiner Zeit trinken und fasten und zu seiner Zeit an die Pumpe tasten. 30 Dau is alles afganga, wei aff der Matthes'n- Hauchzet. (Nürnberg.) - Frommann, VI, 415. 31 De 't all hebben will, krigt nix. (Rastede.) 32 Es ist alles beschert Ding. - Agricola, 9; Egenolff, 5b; Bücking, 357; Blum, 8. 33 Es ist nicht alles aus England, worauf London steht. - Sprichwörtergarten, 256. 34 Et es alles op sech elfondertegs (auch: sestehalf). (Meurs.) - Firmenich, I, 403. Elfunddreissig, d. h. vortrefflich. 35 O wat all, säd de Pracher, und as he toseg, härr he nix. 36 't is all as't is, säd Fehlmann, un trekt'n Vraak verkiert an. 37 't is all as't is, segt Hoppach, kickt in de Zeitung un hölt's verkirt. 38 Wenn alles vergeht, Tugend besteht. 39 Wer alles an einem Orte hat, der hat es im Feuer. Es ist gewagt, alles auf ein Spiel zu setzen, oft so gut wie verloren zu achten. 40 Wer alles ist, ist nichts. 41 Wer alles kann, ist ein furchtbarer Mann. Von denen zunächst, welche die höchste Macht haben, Gutes und Böses zu thun. Von Fürsten und im Scherz vom Gelde. 42 Wer alles thun will, thut nichts recht. Lat.: Festinans ad duo diversa, neutrum bene peragit. 43 Wer alles verfechten will, darf das Schwert nie einstecken. - Siebenkees, 168; Egenolff, 119b. Wo es ohne Aufopferung wichtiger Güter und Interessen geschehen kann, gibt der Weise gern etwas von seinem strengen. Recht auf, um den Frieden des Lebens zu wahren; aber "für Wahrheit und Recht kämpft er mit Klugheit und Kraft". 44 Wer alles will, drückt nichts an die Brust. - Steiger, 469. 45 Wer alles will, stirbt aus Raserei. 46 Wer alles will verfechten, der hat gar viel zu rechten. *47 Alles an alles setzen. Lat.: Omnem jacere aleam. (Erasm., 192.) *48 Alles in allem. *49 Da ist alles zu haben, wie in Auerbach's Laden. *50 Das ist sein ein und alles. Alletag. Alletag weh stirbt nimmermeh'. Spöttelnder Trost, oder Ausdruck liebloser Ungeduld bei lästigen und durch ununterbrochene Klagen behelligenden Kränklichen. Alle werden. Es ist eben alle geworden, wie Uhden sein Pfeffer, da geht das Mädchen mit dem letzten hin. Allezeit. 1 Aldidj krank, an nimmer duad. (Insel Amrum.) Immer krank und nimmer todt. 2 Allezeit angel', so hast du keinen Mangel. 3 Altied is't keen Sömmer un Sönndag. 4 Man iss nich altied upp sin scharpste. (Ostfries.) *5 Ich bin (er ist) allezeit derjenige, welcher. (Berlin.) Nämlich kann, wenn er will, oder weis, was er in einem gewissen Falle zu thun hat. Allgemach. 1 Allgemach kommt am ersten zum Ziel. Lat.: Romanus sedendo vincit. (Varro.) 2 Allgemach kommt auch (wol) nach. [Spaltenumbruch] 3 Allgemach kommt (man) auch weit. It.: A penna a penna si pela un' oca, a passo a passo si fa di gran cammino. 4 Allgemaek küemet Hans int Wammes. (Westf.) Allgemein. Es ist nichts so allgemein, als falsche Worte in gutem Schein. Allmann. 1 Allmanns Frund, mennig Manns Geck. 2 Allmanns Rath ist gute Theilung. 3 Was Allmann sagt, ist gern wahr. Wenn auch nicht alles, doch etwas davon. *4 Achter Allmanns Fers gan. *5 En Allmanns Frund. *6 Se is nich Allmanns Gadung. Allmannsfreund. Et is en Amannsfreund. (Westf.) Tadelnd, von einem, der sich jedem ohne Prüfung anschliesst; auch von Hunden gebraucht. Allmende. Auf Allmende zu weiden ist niemand verboten. Lat.: Nemo ire quemquam prohibet publica via. Allo. Allo (= allons) derin, min Mour (Mutter) släd miek sou (ohnedies), har et Wecht (Mädchen) saght. (Halver, Grafsch. Mark.) - Frommann, III, 257. Allzu. Wenn Allzu dazukommt, taugt nichts was. Allzu accurat. Allto ackrat is börgerlick. (Oldenburg.) Allzu behende. Allzu behende hat's oft verfehlt. Frz.: Vitement et bien ne s'accordent pas. It.: Presto e bene, non si conviene. Allzu bekannt. Allzubekannt hat wenig Ehr' und viel Schand'. Allzu eben. Allto äben - halb unäben. (Strelitz.) Allzu fein. 1 Allzu fein hält nicht. 2 Allzu fein ist eitel Schein. Holl.: Al te fijn is maar schijn. Allzu fett. Allto fett is ungesund. Allzu fromm. Allto fram is Nabers Spott. Allzu früh. Allzu früh kommt auch unrecht. Allzu gelinde. Allzu gelinde ist verachtet geschwinde. Allzu gemein. 1 Allzu gemein macht dich klein. (Darmstadt.) Lat.: Contemtum parit nimia familiaritas. 2 Allzu gemein macht verachtet. Allzu gerecht. 1 Allzu gerecht macht's meist schlecht. 2 Allzu gerecht thut Unrecht. Allzu gleich. Allto gliek, sä Beender Bor, hedd' een Perd vör de Wagen. (Ostfries.) Allzu gut. 1 Allte gued is Annermanns Narre. (Westf.) 2 Allto good dögt ook nicht. (Ostfries.) 3 Allto good is ungesund. Es ist ein Erfahrungssatz, dass die Menschen zu viel gute Tage nicht ertragen können, sondern leicht dabei verderben. 4 Allzu gut fördert Armuth. 5 Allzu gut ist eines andern (oder: Andermanns) Narr. - Sprichwörterschatz, 1. 6 Allzu gut ist liederlich. 7 Allzu gut ist, nicht gut. - Bücking, 311. 8 Allzu gut verdirbt's gar. Holl.: Al te zoet, dat is niet goed. Ung.: A lagy pasztor alatt gyapjut rag a farkas. 9 Ollte gud is des Nohwers (Nachbars) sin Hundsfutt. (Waldeck.) - Firmenich, I, 326. Allzu hastig. 1 Allto hastig is quad. (Oberharz.) 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darauf ankommen lassen, ob sie in der letzten Zeit ihres Lebens noch etwas für die Befriedigung der nöthigsten Lebensbedürfnisse haben werden.
24 Alles vollauf.
Lat.: Cornu copiae.
25 Alles währt nur eine Weile.
Frz.: Toute chose n'a qu'un temps.
26 Alles, was geboren, hat der Tod erkoren.
27 Alles, was ich habe, ist des Höchsten Gabe. – Sprichwörterschatz, 66.
28 Alles zu seiner Zeit, sagt der Prediger (Koheles). – Tendlau, 886.
29 Alles zu seiner Zeit, sagt Salomo, zu seiner Zeit essen, zu seiner Zeit trinken und fasten und zu seiner Zeit an die Pumpe tasten.
30 Dâu is alles âfganga, wêi aff der Matthes'n- Hâuchzet. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 415.
31 De 't all hebben will, krigt nix. (Rastede.)
32 Es ist alles beschert Ding. – Agricola, 9; Egenolff, 5b; Bücking, 357; Blum, 8.
33 Es ist nicht alles aus England, worauf London steht. – Sprichwörtergarten, 256.
34 Et es alles op sech elfondertegs (auch: sestehalf). (Meurs.) – Firmenich, I, 403.
Elfunddreissig, d. h. vortrefflich.
35 O wat all, säd de Pracher, und as he toseg, härr he nix.
36 't is all as't is, säd Fehlmann, un trekt'n Vraak verkiert an.
37 't is all as't is, segt Hoppach, kickt in de Zeitung un hölt's verkirt.
38 Wenn alles vergeht, Tugend besteht.
39 Wer alles an einem Orte hat, der hat es im Feuer.
Es ist gewagt, alles auf ein Spiel zu setzen, oft so gut wie verloren zu achten.
40 Wer alles ist, ist nichts.
41 Wer alles kann, ist ein furchtbarer Mann.
Von denen zunächst, welche die höchste Macht haben, Gutes und Böses zu thun. Von Fürsten und im Scherz vom Gelde.
42 Wer alles thun will, thut nichts recht.
Lat.: Festinans ad duo diversa, neutrum bene peragit.
43 Wer alles verfechten will, darf das Schwert nie einstecken. – Siebenkees, 168; Egenolff, 119b.
Wo es ohne Aufopferung wichtiger Güter und Interessen geschehen kann, gibt der Weise gern etwas von seinem strengen. Recht auf, um den Frieden des Lebens zu wahren; aber „für Wahrheit und Recht kämpft er mit Klugheit und Kraft“.
44 Wer alles will, drückt nichts an die Brust. – Steiger, 469.
45 Wer alles will, stirbt aus Raserei.
46 Wer alles will verfechten, der hat gar viel zu rechten.
*47 Alles an alles setzen.
Lat.: Omnem jacere aleam. (Erasm., 192.)
*48 Alles in allem.
*49 Da ist alles zu haben, wie in Auerbach's Laden.
*50 Das ist sein ein und alles.
Alletag.
Alletag weh stirbt nimmermeh'.
Spöttelnder Trost, oder Ausdruck liebloser Ungeduld bei lästigen und durch ununterbrochene Klagen behelligenden Kränklichen.
Alle werden.
Es ist eben alle geworden, wie Uhden sein Pfeffer, da geht das Mädchen mit dem letzten hin.
Allezeit.
1 Aldidj krank, an nimmer duad. (Insel Amrum.)
Immer krank und nimmer todt.
2 Allezeit angel', so hast du keinen Mangel.
3 Altied is't keen Sömmer un Sönndag.
4 Man iss nich altied upp sin scharpste. (Ostfries.)
*5 Ich bin (er ist) allezeit derjenige, welcher. (Berlin.)
Nämlich kann, wenn er will, oder weis, was er in einem gewissen Falle zu thun hat.
Allgemach.
1 Allgemach kommt am ersten zum Ziel.
Lat.: Romanus sedendo vincit. (Varro.)
2 Allgemach kommt auch (wol) nach.
3 Allgemach kommt (man) auch weit.
It.: A penna a penna si pela un' oca, a passo a passo si fa di gran cammino.
4 Allgemaek küemet Hans int Wammes. (Westf.)
Allgemein.
Es ist nichts so allgemein, als falsche Worte in gutem Schein.
Allmann.
1 Allmanns Frund, mennig Manns Geck.
2 Allmanns Rath ist gute Theilung.
3 Was Allmann sagt, ist gern wahr.
Wenn auch nicht alles, doch etwas davon.
*4 Achter Allmanns Fers gan.
*5 En Allmanns Frund.
*6 Se is nich Allmanns Gadung.
Allmannsfreund.
Et is en Amannsfreund. (Westf.)
Tadelnd, von einem, der sich jedem ohne Prüfung anschliesst; auch von Hunden gebraucht.
Allmende.
Auf Allmende zu weiden ist niemand verboten.
Lat.: Nemo ire quemquam prohibet publica via.
Allo.
Allo (= allons) derin, min Mour (Mutter) släd miek sou (ohnedies), har et Wecht (Mädchen) saght. (Halver, Grafsch. Mark.) – Frommann, III, 257.
Allzu.
Wenn Allzu dazukommt, taugt nichts was.
Allzu accurat.
Allto ackrat is börgerlick. (Oldenburg.)
Allzu behende.
Allzu behende hat's oft verfehlt.
Frz.: Vitement et bien ne s'accordent pas.
It.: Presto e bene, non si conviene.
Allzu bekannt.
Allzubekannt hat wenig Ehr' und viel Schand'.
Allzu eben.
Allto äben – halb unäben. (Strelitz.)
Allzu fein.
1 Allzu fein hält nicht.
2 Allzu fein ist eitel Schein.
Holl.: Al te fijn is maar schijn.
Allzu fett.
Allto fett is ungesund.
Allzu fromm.
Allto fram is Nabers Spott.
Allzu früh.
Allzu früh kommt auch unrecht.
Allzu gelinde.
Allzu gelinde ist verachtet geschwinde.
Allzu gemein.
1 Allzu gemein macht dich klein. (Darmstadt.)
Lat.: Contemtum parit nimia familiaritas.
2 Allzu gemein macht verachtet.
Allzu gerecht.
1 Allzu gerecht macht's meist schlecht.
2 Allzu gerecht thut Unrecht.
Allzu gleich.
Allto gliek, sä Beender Bôr, hedd' een Perd vör de Wagen. (Ostfries.)
Allzu gut.
1 Allte gued is Annermanns Narre. (Westf.)
2 Allto good dögt ook nicht. (Ostfries.)
3 Allto good is ungesund.
Es ist ein Erfahrungssatz, dass die Menschen zu viel gute Tage nicht ertragen können, sondern leicht dabei verderben.
4 Allzu gut fördert Armuth.
5 Allzu gut ist eines andern (oder: Andermanns) Narr. – Sprichwörterschatz, 1.
6 Allzu gut ist liederlich.
7 Allzu gut ist, nicht gut. – Bücking, 311.
8 Allzu gut verdirbt's gar.
Holl.: Al te zoet, dat is niet goed.
Ung.: A lágy pásztor alatt gyapjut rág a farkas.
9 Ollte gud is des Nohwers (Nachbars) sin Hundsfutt. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326.
Allzu hastig.
1 Allto hastig is quâd. (Oberharz.)
Nachtheilig, gefährlich, schlecht.
2 Allzu hastig taugt nicht.
Holl.: Al te hastig deugt niet. (Magazijn, 62.)
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