Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] another. Die Spanier: Comer y rascar todo es empecar. (Bohn II, 89), d. h. Zu essen und zu kratzen braucht man blos anzufangen.

Holl.: Eten is een goed begin, het eene beetje brengt het andere. (Bohn I, 318.)

40 Essen nach ein Jägerssprung thut wohl, dazu ein guter drunck. - Lehmann, 403, 28.

41 Essen sehen macht nicht satt.

42 Essen und ehrvergessen sitzen beieinander. - Parömiakon, 1447.

43 Essen und schlafen macht keinen zum Grafen.

Dän.: Han aeder sig maet, og sover taet. (Prov. dan., 10.)

44 Essen und trinken erhält den Leib, und mancher Faule erhält sich gar davon. (Oberlausitz.)

45 Essen und trinken sind des Todes beste Diener.

Dän.: Flere draebes af mad og drikke end ved svaerd. (Prov. dan., 118.)

46 Essen und vergessen. - Eiselein, 153; Kirchhofer, 176.

47 Essen und vermessen sind Freunde, die sich nicht vergessen. - Parömiakon, 1435.

48 Essen und vermessen sind gern beieinander. - Parömiakon, 1155.

49 Essen vnd trincken wermet den leib, der leib die kleider. - Henisch, 949.

50 Esset (vnd trincket) was jr findet (habt) vnd dencket, was jr wöllt. - Franck, II, 114b; Tappius, 124b; Henisch, 949; Petri, II, 292; Gruter, I, 39; Lehmann, 231, 28; Eiselein, 154; Körte, 1237; Schottel, 1144a.

Dän.: AEder og drikker hvad i have, og taenker hvad i ville. (Prov. dan., 9.)

Engl.: Eat at pleasure, drink with measure.

Frz.: Mangez ce que vous trouvez, et pensez ce que vous voulez. (Gaal, 401.)

It.: Mangia quel che trovi, e pensa quel che vuoi. (Gaal, 401.)

51 Esset, was jhr habt vnd lasset den Leuthen die Gänss gehen. - Henisch, 1348; Oec. rur., XIII, 488.

52 Et se Nabersch, wenn se ok bit an dat Gele kumt. - Schütze, I, 293.

Esse Sie, Frau Nachbarin, wenn Sie auch bis ans Gelbe kommt. - Spott auf das Nöthigen geiziger Personen. Von einer solchen Frau, die ihre Nachbarin mit Eiern bewirthete und so weit ging, das Weisse des Eies zu gestatten.

53 Et wat gaud smecket, un hale ut, wat recht is. (Hannover.) - Schambach, 237.

Iss was gut schmeckt, und halte aus was recht ist.

54 Ete di satt un holl1 di glatt un rach2 mi nich bei de Hüs(e). (Ostfries.) - Frommann, V, 430, 457; Bueren, 449; Hauskalender, III; Eichwald, 458.

1) Halte.

2) Rachen = Uebles nachreden, anschwärzen. (Stürenberg, 192.) In Hamburg racken = sudeln, reinigen, fegen; auttracken = ausmachen, schelten. (Richey, 204; Schütze, III, 207.)

55 Eten, eten, segt Mittendorf. (Hildesheim.) - Hoefer, 756.

56 Eten wat'n mag un leiden wat'n kan (oder: wat der na kumt). - Frommann, IV, 228, 456; Hauskalender, I; Bueren, 423; Eichwald, 457; Goldschmidt, 131.

57 Ett langsam, lewe Jan, du wesst nich, wat du laten kanst. - Goldschmidt, 134; II, 32.

Der Oldenburger liebt gehörige Ruhe beim Essen. In Mecklenburg lautet der Schlusssatz: - wat sick dat drücken lett.

58 Ett wat du hast, und sing wat du wettst. (Rügen.) - Ruge, Aus früherer Zeit.

Iss, was du hast und singe, was du weisst.

59 Für essen ist niemand zu weiss. - Henisch, 949.

60 Gegessen muss sein, und wenn jeder Baum ein Galgen wäre. - Körte, 1242; Reinsberg III, 87.

61 Gegessen und getrunken (wäre), aber noch (bin ich) nicht geprügelt, sagte der (Lehr-) Bub.

62 Geh und iss mit den Engeln im Dom. (Würzburg.)

Als die steinernen Engel, welche die Decke des würzburger Doms schmücken, verfertigt wurden, war auf einmal das Geld ausgegangen, und die frommen Bürger Würzburgs wurden um Beisteuer gebeten. Da verfiel ein alter Rathsherr auf einen drolligen Einfall, der auch wirklich zur Ausführung kam. Er schlug vor, die Bürger Würzburgs sollten die Reste ihres Mittagstisches zusammentragen, im Bruderhofe an das Volk verkaufen lassen und das daraus gelöste Geld als Beisteuer zum erschöpften Dombaufond spenden. Dieser Vorschlag fand Anklang, und fast alle reichen Bürger machten es so. Wenn es nun geschah, dass in einzelnen Häusern ein Mitglied der Familie zu spät nach Hause kam und [Spaltenumbruch] sein Speiseantheil bereits für die Engel im Dome fortgetragen war, so hiess es: Gehet hin und speiset mit den Engeln im Dom. Der Spruch wurde zu einem würzburgischen Sprichwort, das noch jetzt in vielen Familien, die eine strenge Hausordnung handhaben, angewandt wird, wenn Kindern u. dgl., die ohne Grund zu spät zu Tische kommen, kein Essen aufgehoben worden ist. (Schöppner, III, 54.)

63 Gessen vnnd getruncken ist gesuncken, vnnd getruncken ohne Essen ist zwischen zweyen Stühlen niedergesessen. - Lehmann, II, 236, 49.

64 Glücklicher, der gern ässe und hat's nicht, als der's hat und mag's nicht. - Simrock, 2210.

65 Gut essen ohne Kosten ist ein gesuchter (oder: ist der beste) Posten.

66 Gut essen und gut trinken sind gern beieinander.

Dän.: Hvo vel aeder, skal vel drikke. (Prov. dan., 9 u. 120.)

67 Halb satt gegessen und in der warmen Stube gesessen, recht sauer gesahn und kemm (keinem) Menschen a gutt Wort gegahn. (Kreis Nimptsch in Schlesien.)

68 Het ich, das ich esse, es möcht leicht, da ich sesse. - Petri, II, 378.

69 Ich esse, was ich habe, vnd wage, was darnach folget. - Henisch, 949; Petri, II, 844.

70 Ich esse, was ich mag, und leide, was ich muss. - Simrock, 2212.

71 Ich esse, was mir wol schmeckt, vnd leide, was dafür gehört. - Henisch, 949; Petri, II, 844; Meisner, 41.

72 Ich esse zwar, sagt der Sabuku1, aber ich kann nicht fett werden, denn die Angst bringt mich um. (Surinam.)

1) Eine Art Reiher. - Von denen, die es zu nichts bringen, weil ihnen Muth und Unternehmungsgeist fehlt.

73 Ich mus essen, ich nehme es, wo ich wöll. - Eyering, III, 70.

74 Iss den selbstgekochten Brei. - Blum, 546.

Der Schaden und Verdruss fällt oft zur gerechten Strafe auf den selbst zurück, der ihn andern zubereitet hat.

75 Iss Gäns Martini, Wurst in Festo Nicolai, iss Blasii Lämmer, Hering Oculi mei semper, iss Eier Pascae, Erdbeer Johannis Baptistä, vom Kitzen Carnes, sind gut Festo Pentekostes, trag Sperber Sixti, fang Wachteln Bartholomäi; bleib wohl Calixti, heiz' stark Natalitia Christi, sä' Korn Egidii, Haber, Gersten Benedicti; grab Rüben Colomanni, sä' Kraut Damiani, heb' an Martini, trink Wein per circulum anni. - Simrock, 8625.

76 Iss Kraut vnnd Suppe, so darffstu nicht heuchlen noch dich reuffen lassen. - Petri, II, 406.

77 Iss nach Belieben, aber trinke mit Mass.

78 Iss nicht soviel, als du kannst; gib nicht soviel, als du hast, und sage nicht soviel, als du weisst. - Winckler, XV, 99.

79 Iss, trinke und haus', mit dem Tod ist alles aus. - Simrock, 5253; Ramann, I. Pred., III, 6.

Der auch ins Deutsche übergegangene Wahlspruch der Epikuräer.

Lat.: Ede, bibe, lude, post mortem nulla voluptas. (Binder II, 928; Faselius, 73; Wiegand, 532.)

80 Iss und trink mit Masse und sieh auf deine Kasse.

81 Iss und trink und lass die Welt zu Grunde gehen. - Burckhardt, 551.

82 Iss und vergiss! - (Schweiz.)

83 Iss vnd trinck mässig, so wirst du nicht zum Narren. - Petri, II, 406; Henisch, 949.

84 Iss vnd trinck vnd nimb für gut, denn zeitlich verderben mehr thut. - Henisch, 949; Petri, II, 406.

85 Iss warm und trink kalt, aft wiast hunnast1 Joahr alt. (Innsbruck.) - Frommann, VI, 33.

1) So wirst du hundert.

86 Iss, was du hast, und denke, was du willst.

It.: Mangia quel che trovi, e pensa quel che vuoi. (Pazzaglia, 198, 6.)

[Spaltenumbruch] another. Die Spanier: Comer y rascar todo es empeçar. (Bohn II, 89), d. h. Zu essen und zu kratzen braucht man blos anzufangen.

Holl.: Eten is een goed begin, het eene beetje brengt het andere. (Bohn I, 318.)

40 Essen nach ein Jägerssprung thut wohl, dazu ein guter drunck.Lehmann, 403, 28.

41 Essen sehen macht nicht satt.

42 Essen und ehrvergessen sitzen beieinander.Parömiakon, 1447.

43 Essen und schlafen macht keinen zum Grafen.

Dän.: Han æder sig mæt, og sover tæt. (Prov. dan., 10.)

44 Essen und trinken erhält den Leib, und mancher Faule erhält sich gar davon. (Oberlausitz.)

45 Essen und trinken sind des Todes beste Diener.

Dän.: Flere dræbes af mad og drikke end ved sværd. (Prov. dan., 118.)

46 Essen und vergessen.Eiselein, 153; Kirchhofer, 176.

47 Essen und vermessen sind Freunde, die sich nicht vergessen.Parömiakon, 1435.

48 Essen und vermessen sind gern beieinander.Parömiakon, 1155.

49 Essen vnd trincken wermet den leib, der leib die kleider.Henisch, 949.

50 Esset (vnd trincket) was jr findet (habt) vnd dencket, was jr wöllt.Franck, II, 114b; Tappius, 124b; Henisch, 949; Petri, II, 292; Gruter, I, 39; Lehmann, 231, 28; Eiselein, 154; Körte, 1237; Schottel, 1144a.

Dän.: Æder og drikker hvad i have, og tænker hvad i ville. (Prov. dan., 9.)

Engl.: Eat at pleasure, drink with measure.

Frz.: Mangez ce que vous trouvez, et pensez ce que vous voulez. (Gaal, 401.)

It.: Mangia quel che trovi, e pensa quel che vuoi. (Gaal, 401.)

51 Esset, was jhr habt vnd lasset den Leuthen die Gänss gehen.Henisch, 1348; Oec. rur., XIII, 488.

52 Èt se Nabersch, wenn se ôk bit an dat Gêle kumt.Schütze, I, 293.

Esse Sie, Frau Nachbarin, wenn Sie auch bis ans Gelbe kommt. – Spott auf das Nöthigen geiziger Personen. Von einer solchen Frau, die ihre Nachbarin mit Eiern bewirthete und so weit ging, das Weisse des Eies zu gestatten.

53 Et wat gaud smecket, un hale ut, wat recht is. (Hannover.) – Schambach, 237.

Iss was gut schmeckt, und halte aus was recht ist.

54 Ete di satt un holl1 di glatt un rach2 mi nich bî de Hüs(e). (Ostfries.) – Frommann, V, 430, 457; Bueren, 449; Hauskalender, III; Eichwald, 458.

1) Halte.

2) Rachen = Uebles nachreden, anschwärzen. (Stürenberg, 192.) In Hamburg racken = sudeln, reinigen, fegen; ûttracken = ausmachen, schelten. (Richey, 204; Schütze, III, 207.)

55 Êten, êten, segt Mittendorf. (Hildesheim.) – Hoefer, 756.

56 Eten wat'n mag un lîden wat'n kan (oder: wat der na kumt).Frommann, IV, 228, 456; Hauskalender, I; Bueren, 423; Eichwald, 457; Goldschmidt, 131.

57 Ett langsam, lêwe Jan, du wêsst nich, wat du laten kanst.Goldschmidt, 134; II, 32.

Der Oldenburger liebt gehörige Ruhe beim Essen. In Mecklenburg lautet der Schlusssatz: – wat sick dat drücken lett.

58 Ett wat du hast, und sing wat du wettst. (Rügen.) – Ruge, Aus früherer Zeit.

Iss, was du hast und singe, was du weisst.

59 Für essen ist niemand zu weiss.Henisch, 949.

60 Gegessen muss sein, und wenn jeder Baum ein Galgen wäre.Körte, 1242; Reinsberg III, 87.

61 Gegessen und getrunken (wäre), aber noch (bin ich) nicht geprügelt, sagte der (Lehr-) Bub.

62 Geh und iss mit den Engeln im Dom. (Würzburg.)

Als die steinernen Engel, welche die Decke des würzburger Doms schmücken, verfertigt wurden, war auf einmal das Geld ausgegangen, und die frommen Bürger Würzburgs wurden um Beisteuer gebeten. Da verfiel ein alter Rathsherr auf einen drolligen Einfall, der auch wirklich zur Ausführung kam. Er schlug vor, die Bürger Würzburgs sollten die Reste ihres Mittagstisches zusammentragen, im Bruderhofe an das Volk verkaufen lassen und das daraus gelöste Geld als Beisteuer zum erschöpften Dombaufond spenden. Dieser Vorschlag fand Anklang, und fast alle reichen Bürger machten es so. Wenn es nun geschah, dass in einzelnen Häusern ein Mitglied der Familie zu spät nach Hause kam und [Spaltenumbruch] sein Speiseantheil bereits für die Engel im Dome fortgetragen war, so hiess es: Gehet hin und speiset mit den Engeln im Dom. Der Spruch wurde zu einem würzburgischen Sprichwort, das noch jetzt in vielen Familien, die eine strenge Hausordnung handhaben, angewandt wird, wenn Kindern u. dgl., die ohne Grund zu spät zu Tische kommen, kein Essen aufgehoben worden ist. (Schöppner, III, 54.)

63 Gessen vnnd getruncken ist gesuncken, vnnd getruncken ohne Essen ist zwischen zweyen Stühlen niedergesessen.Lehmann, II, 236, 49.

64 Glücklicher, der gern ässe und hat's nicht, als der's hat und mag's nicht.Simrock, 2210.

65 Gut essen ohne Kosten ist ein gesuchter (oder: ist der beste) Posten.

66 Gut essen und gut trinken sind gern beieinander.

Dän.: Hvo vel æder, skal vel drikke. (Prov. dan., 9 u. 120.)

67 Halb satt gegessen und in der warmen Stube gesessen, recht sauer gesahn und kemm (keinem) Menschen a gutt Wort gegahn. (Kreis Nimptsch in Schlesien.)

68 Het ich, das ich esse, es möcht leicht, da ich sesse.Petri, II, 378.

69 Ich esse, was ich habe, vnd wage, was darnach folget.Henisch, 949; Petri, II, 844.

70 Ich esse, was ich mag, und leide, was ich muss.Simrock, 2212.

71 Ich esse, was mir wol schmeckt, vnd leide, was dafür gehört.Henisch, 949; Petri, II, 844; Meisner, 41.

72 Ich esse zwar, sagt der Sabuku1, aber ich kann nicht fett werden, denn die Angst bringt mich um. (Surinam.)

1) Eine Art Reiher. – Von denen, die es zu nichts bringen, weil ihnen Muth und Unternehmungsgeist fehlt.

73 Ich mus essen, ich nehme es, wo ich wöll.Eyering, III, 70.

74 Iss den selbstgekochten Brei.Blum, 546.

Der Schaden und Verdruss fällt oft zur gerechten Strafe auf den selbst zurück, der ihn andern zubereitet hat.

75 Iss Gäns Martini, Wurst in Festo Nicolai, iss Blasii Lämmer, Hering Oculi mei semper, iss Eier Pascae, Erdbeer Johannis Baptistä, vom Kitzen Carnes, sind gut Festo Pentekostes, trag Sperber Sixti, fang Wachteln Bartholomäi; bleib wohl Calixti, heiz' stark Natalitia Christi, sä' Korn Egidii, Haber, Gersten Benedicti; grab Rüben Colomanni, sä' Kraut Damiani, heb' an Martini, trink Wein per circulum anni.Simrock, 8625.

76 Iss Kraut vnnd Suppe, so darffstu nicht heuchlen noch dich reuffen lassen.Petri, II, 406.

77 Iss nach Belieben, aber trinke mit Mass.

78 Iss nicht soviel, als du kannst; gib nicht soviel, als du hast, und sage nicht soviel, als du weisst.Winckler, XV, 99.

79 Iss, trinke und haus', mit dem Tod ist alles aus.Simrock, 5253; Ramann, I. Pred., III, 6.

Der auch ins Deutsche übergegangene Wahlspruch der Epikuräer.

Lat.: Ede, bibe, lude, post mortem nulla voluptas. (Binder II, 928; Faselius, 73; Wiegand, 532.)

80 Iss und trink mit Masse und sieh auf deine Kasse.

81 Iss und trink und lass die Welt zu Grunde gehen.Burckhardt, 551.

82 Iss und vergiss! – (Schweiz.)

83 Iss vnd trinck mässig, so wirst du nicht zum Narren.Petri, II, 406; Henisch, 949.

84 Iss vnd trinck vnd nimb für gut, denn zeitlich verderben mehr thut.Henisch, 949; Petri, II, 406.

85 Iss warm und trink kalt, aft wiast hunnast1 Joahr alt. (Innsbruck.) – Frommann, VI, 33.

1) So wirst du hundert.

86 Iss, was du hast, und denke, was du willst.

It.: Mangia quel che trovi, e pensa quel che vuoi. (Pazzaglia, 198, 6.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0474" n="[446]"/><cb n="891"/>
another. Die Spanier: Comer y rascar todo es empeçar. (<hi rendition="#i">Bohn II, 89</hi>), d. h. Zu essen und zu kratzen braucht man blos anzufangen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eten is een goed begin, het eene beetje brengt het andere. (<hi rendition="#i">Bohn I, 318.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Essen nach ein Jägerssprung thut wohl, dazu ein guter drunck.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 403, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Essen sehen macht nicht satt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Essen und ehrvergessen sitzen beieinander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1447.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Essen und schlafen macht keinen zum Grafen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han æder sig mæt, og sover tæt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 10.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Essen und trinken erhält den Leib, und mancher Faule erhält sich gar davon.</hi> (<hi rendition="#i">Oberlausitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Essen und trinken sind des Todes beste Diener.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Flere dræbes af mad og drikke end ved sværd. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 118.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Essen und vergessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 153; Kirchhofer, 176.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Essen und vermessen sind Freunde, die sich nicht vergessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1435.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Essen und vermessen sind gern beieinander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1155.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Essen vnd trincken wermet den leib, der leib die kleider.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 949.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Esset (vnd trincket) was jr findet (habt) vnd dencket, was jr wöllt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 114<hi rendition="#sup">b</hi>; Tappius, 124<hi rendition="#sup">b</hi>; Henisch, 949; Petri, II, 292; Gruter, I, 39; Lehmann, 231, 28; Eiselein, 154; Körte, 1237; Schottel, 1144<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Æder og drikker hvad i have, og tænker hvad i ville. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 9.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Eat at pleasure, drink with measure.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mangez ce que vous trouvez, et pensez ce que vous voulez. (<hi rendition="#i">Gaal, 401.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Mangia quel che trovi, e pensa quel che vuoi. (<hi rendition="#i">Gaal, 401.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Esset, was jhr habt vnd lasset den Leuthen die Gänss gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1348; Oec. rur., XIII, 488.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Èt se Nabersch, wenn se ôk bit an dat Gêle kumt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 293.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Esse Sie, Frau Nachbarin, wenn Sie auch bis ans Gelbe kommt. &#x2013; Spott auf das Nöthigen geiziger Personen. Von einer solchen Frau, die ihre Nachbarin mit Eiern bewirthete und so weit ging, das Weisse des Eies zu gestatten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Et wat gaud smecket, un hale ut, wat recht is.</hi> (<hi rendition="#i">Hannover.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, 237.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Iss was gut schmeckt, und halte aus was recht ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Ete di satt un holl<hi rendition="#sup">1</hi> di glatt un rach<hi rendition="#sup">2</hi> mi nich bî de Hüs(e).</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 430, 457; Bueren, 449; Hauskalender, III; Eichwald, 458.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Halte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Rachen = Uebles nachreden, anschwärzen. (<hi rendition="#i">Stürenberg, 192.</hi>) In Hamburg racken = sudeln, reinigen, fegen; ûttracken = ausmachen, schelten. (<hi rendition="#i">Richey, 204; Schütze, III, 207.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Êten, êten, segt Mittendorf.</hi> (<hi rendition="#i">Hildesheim.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 756.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Eten wat'n mag un lîden wat'n kan (oder: wat der na kumt).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, IV, 228, 456; Hauskalender, I; Bueren, 423; Eichwald, 457; Goldschmidt, 131.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Ett langsam, lêwe Jan, du wêsst nich, wat du laten kanst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Goldschmidt, 134; II, 32.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Oldenburger liebt gehörige Ruhe beim Essen. In Mecklenburg lautet der Schlusssatz: &#x2013; wat sick dat drücken lett.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Ett wat du hast, und sing wat du wettst.</hi> (<hi rendition="#i">Rügen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Ruge, Aus früherer Zeit.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Iss, was du hast und singe, was du weisst.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Für essen ist niemand zu weiss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 949.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Gegessen muss sein, und wenn jeder Baum ein Galgen wäre.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 1242; Reinsberg III, 87.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Gegessen und getrunken (wäre), aber noch (bin ich) nicht geprügelt, sagte der (Lehr-) Bub.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Geh und iss mit den Engeln im Dom.</hi> (<hi rendition="#i">Würzburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Als die steinernen Engel, welche die Decke des würzburger Doms schmücken, verfertigt wurden, war auf einmal das Geld ausgegangen, und die frommen Bürger Würzburgs wurden um Beisteuer gebeten. Da verfiel ein alter Rathsherr auf einen drolligen Einfall, der auch wirklich zur Ausführung kam. Er schlug vor, die Bürger Würzburgs sollten die Reste ihres Mittagstisches zusammentragen, im Bruderhofe an das Volk verkaufen lassen und das daraus gelöste Geld als Beisteuer zum erschöpften Dombaufond spenden. Dieser Vorschlag fand Anklang, und fast alle reichen Bürger machten es so. Wenn es nun geschah, dass in einzelnen Häusern ein Mitglied der Familie zu spät nach Hause kam und <cb n="892"/>
sein Speiseantheil bereits für die Engel im Dome fortgetragen war, so hiess es: Gehet hin und speiset mit den Engeln im Dom. Der Spruch wurde zu einem würzburgischen Sprichwort, das noch jetzt in vielen Familien, die eine strenge Hausordnung handhaben, angewandt wird, wenn Kindern u. dgl., die ohne Grund zu spät zu Tische kommen, kein Essen aufgehoben worden ist. (<hi rendition="#i">Schöppner, III, 54.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 Gessen vnnd getruncken ist gesuncken, vnnd getruncken ohne Essen ist zwischen zweyen Stühlen niedergesessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 236, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Glücklicher, der gern ässe und hat's nicht, als der's hat und mag's nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2210.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">65 Gut essen ohne Kosten ist ein gesuchter (oder: ist der beste) Posten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">66 Gut essen und gut trinken sind gern beieinander.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hvo vel æder, skal vel drikke. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 9 u. 120.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">67 Halb satt gegessen und in der warmen Stube gesessen, recht sauer gesahn und kemm (keinem) Menschen a gutt Wort gegahn.</hi> (<hi rendition="#i">Kreis Nimptsch in Schlesien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Het ich, das ich esse, es möcht leicht, da ich sesse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 378.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">69 Ich esse, was ich habe, vnd wage, was darnach folget.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 949; Petri, II, 844.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Ich esse, was ich mag, und leide, was ich muss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 2212.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Ich esse, was mir wol schmeckt, vnd leide, was dafür gehört.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 949; Petri, II, 844; Meisner, 41.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Ich esse zwar, sagt der Sabuku<hi rendition="#sup">1</hi>, aber ich kann nicht fett werden, denn die Angst bringt mich um.</hi> (<hi rendition="#i">Surinam.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Eine Art Reiher. &#x2013; Von denen, die es zu nichts bringen, weil ihnen Muth und Unternehmungsgeist fehlt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Ich mus essen, ich nehme es, wo ich wöll.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, III, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">74 Iss den selbstgekochten Brei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 546.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Schaden und Verdruss fällt oft zur gerechten Strafe auf den selbst zurück, der ihn andern zubereitet hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Iss Gäns Martini, Wurst in Festo Nicolai, iss Blasii Lämmer, Hering Oculi mei semper, iss Eier Pascae, Erdbeer Johannis Baptistä, vom Kitzen Carnes, sind gut Festo Pentekostes, trag Sperber Sixti, fang Wachteln Bartholomäi; bleib wohl Calixti, heiz' stark Natalitia Christi, sä' Korn Egidii, Haber, Gersten Benedicti; grab Rüben Colomanni, sä' Kraut Damiani, heb' an Martini, trink Wein per circulum anni.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8625.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">76 Iss Kraut vnnd Suppe, so darffstu nicht heuchlen noch dich reuffen lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 406.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">77 Iss nach Belieben, aber trinke mit Mass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">78 Iss nicht soviel, als du kannst; gib nicht soviel, als du hast, und sage nicht soviel, als du weisst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XV, 99.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">79 Iss, trinke und haus', mit dem Tod ist alles aus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 5253; Ramann, I. Pred., III, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der auch ins Deutsche übergegangene Wahlspruch der Epikuräer.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ede, bibe, lude, post mortem nulla voluptas. (<hi rendition="#i">Binder II, 928; Faselius, 73; Wiegand, 532.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">80 Iss und trink mit Masse und sieh auf deine Kasse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">81 Iss und trink und lass die Welt zu Grunde gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 551.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">82 Iss und vergiss!</hi> &#x2013; (<hi rendition="#i">Schweiz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">83 Iss vnd trinck mässig, so wirst du nicht zum Narren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 406; Henisch, 949.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">84 Iss vnd trinck vnd nimb für gut, denn zeitlich verderben mehr thut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 949; Petri, II, 406.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">85 Iss warm und trink kalt, aft wiast hunnast<hi rendition="#sup">1</hi> Joahr alt.</hi> (<hi rendition="#i">Innsbruck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) So wirst du hundert.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">86 Iss, was du hast, und denke, was du willst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Mangia quel che trovi, e pensa quel che vuoi. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 198, 6.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[446]/0474] another. Die Spanier: Comer y rascar todo es empeçar. (Bohn II, 89), d. h. Zu essen und zu kratzen braucht man blos anzufangen. Holl.: Eten is een goed begin, het eene beetje brengt het andere. (Bohn I, 318.) 40 Essen nach ein Jägerssprung thut wohl, dazu ein guter drunck. – Lehmann, 403, 28. 41 Essen sehen macht nicht satt. 42 Essen und ehrvergessen sitzen beieinander. – Parömiakon, 1447. 43 Essen und schlafen macht keinen zum Grafen. Dän.: Han æder sig mæt, og sover tæt. (Prov. dan., 10.) 44 Essen und trinken erhält den Leib, und mancher Faule erhält sich gar davon. (Oberlausitz.) 45 Essen und trinken sind des Todes beste Diener. Dän.: Flere dræbes af mad og drikke end ved sværd. (Prov. dan., 118.) 46 Essen und vergessen. – Eiselein, 153; Kirchhofer, 176. 47 Essen und vermessen sind Freunde, die sich nicht vergessen. – Parömiakon, 1435. 48 Essen und vermessen sind gern beieinander. – Parömiakon, 1155. 49 Essen vnd trincken wermet den leib, der leib die kleider. – Henisch, 949. 50 Esset (vnd trincket) was jr findet (habt) vnd dencket, was jr wöllt. – Franck, II, 114b; Tappius, 124b; Henisch, 949; Petri, II, 292; Gruter, I, 39; Lehmann, 231, 28; Eiselein, 154; Körte, 1237; Schottel, 1144a. Dän.: Æder og drikker hvad i have, og tænker hvad i ville. (Prov. dan., 9.) Engl.: Eat at pleasure, drink with measure. Frz.: Mangez ce que vous trouvez, et pensez ce que vous voulez. (Gaal, 401.) It.: Mangia quel che trovi, e pensa quel che vuoi. (Gaal, 401.) 51 Esset, was jhr habt vnd lasset den Leuthen die Gänss gehen. – Henisch, 1348; Oec. rur., XIII, 488. 52 Èt se Nabersch, wenn se ôk bit an dat Gêle kumt. – Schütze, I, 293. Esse Sie, Frau Nachbarin, wenn Sie auch bis ans Gelbe kommt. – Spott auf das Nöthigen geiziger Personen. Von einer solchen Frau, die ihre Nachbarin mit Eiern bewirthete und so weit ging, das Weisse des Eies zu gestatten. 53 Et wat gaud smecket, un hale ut, wat recht is. (Hannover.) – Schambach, 237. Iss was gut schmeckt, und halte aus was recht ist. 54 Ete di satt un holl1 di glatt un rach2 mi nich bî de Hüs(e). (Ostfries.) – Frommann, V, 430, 457; Bueren, 449; Hauskalender, III; Eichwald, 458. 1) Halte. 2) Rachen = Uebles nachreden, anschwärzen. (Stürenberg, 192.) In Hamburg racken = sudeln, reinigen, fegen; ûttracken = ausmachen, schelten. (Richey, 204; Schütze, III, 207.) 55 Êten, êten, segt Mittendorf. (Hildesheim.) – Hoefer, 756. 56 Eten wat'n mag un lîden wat'n kan (oder: wat der na kumt). – Frommann, IV, 228, 456; Hauskalender, I; Bueren, 423; Eichwald, 457; Goldschmidt, 131. 57 Ett langsam, lêwe Jan, du wêsst nich, wat du laten kanst. – Goldschmidt, 134; II, 32. Der Oldenburger liebt gehörige Ruhe beim Essen. In Mecklenburg lautet der Schlusssatz: – wat sick dat drücken lett. 58 Ett wat du hast, und sing wat du wettst. (Rügen.) – Ruge, Aus früherer Zeit. Iss, was du hast und singe, was du weisst. 59 Für essen ist niemand zu weiss. – Henisch, 949. 60 Gegessen muss sein, und wenn jeder Baum ein Galgen wäre. – Körte, 1242; Reinsberg III, 87. 61 Gegessen und getrunken (wäre), aber noch (bin ich) nicht geprügelt, sagte der (Lehr-) Bub. 62 Geh und iss mit den Engeln im Dom. (Würzburg.) Als die steinernen Engel, welche die Decke des würzburger Doms schmücken, verfertigt wurden, war auf einmal das Geld ausgegangen, und die frommen Bürger Würzburgs wurden um Beisteuer gebeten. Da verfiel ein alter Rathsherr auf einen drolligen Einfall, der auch wirklich zur Ausführung kam. Er schlug vor, die Bürger Würzburgs sollten die Reste ihres Mittagstisches zusammentragen, im Bruderhofe an das Volk verkaufen lassen und das daraus gelöste Geld als Beisteuer zum erschöpften Dombaufond spenden. Dieser Vorschlag fand Anklang, und fast alle reichen Bürger machten es so. Wenn es nun geschah, dass in einzelnen Häusern ein Mitglied der Familie zu spät nach Hause kam und sein Speiseantheil bereits für die Engel im Dome fortgetragen war, so hiess es: Gehet hin und speiset mit den Engeln im Dom. Der Spruch wurde zu einem würzburgischen Sprichwort, das noch jetzt in vielen Familien, die eine strenge Hausordnung handhaben, angewandt wird, wenn Kindern u. dgl., die ohne Grund zu spät zu Tische kommen, kein Essen aufgehoben worden ist. (Schöppner, III, 54.) 63 Gessen vnnd getruncken ist gesuncken, vnnd getruncken ohne Essen ist zwischen zweyen Stühlen niedergesessen. – Lehmann, II, 236, 49. 64 Glücklicher, der gern ässe und hat's nicht, als der's hat und mag's nicht. – Simrock, 2210. 65 Gut essen ohne Kosten ist ein gesuchter (oder: ist der beste) Posten. 66 Gut essen und gut trinken sind gern beieinander. Dän.: Hvo vel æder, skal vel drikke. (Prov. dan., 9 u. 120.) 67 Halb satt gegessen und in der warmen Stube gesessen, recht sauer gesahn und kemm (keinem) Menschen a gutt Wort gegahn. (Kreis Nimptsch in Schlesien.) 68 Het ich, das ich esse, es möcht leicht, da ich sesse. – Petri, II, 378. 69 Ich esse, was ich habe, vnd wage, was darnach folget. – Henisch, 949; Petri, II, 844. 70 Ich esse, was ich mag, und leide, was ich muss. – Simrock, 2212. 71 Ich esse, was mir wol schmeckt, vnd leide, was dafür gehört. – Henisch, 949; Petri, II, 844; Meisner, 41. 72 Ich esse zwar, sagt der Sabuku1, aber ich kann nicht fett werden, denn die Angst bringt mich um. (Surinam.) 1) Eine Art Reiher. – Von denen, die es zu nichts bringen, weil ihnen Muth und Unternehmungsgeist fehlt. 73 Ich mus essen, ich nehme es, wo ich wöll. – Eyering, III, 70. 74 Iss den selbstgekochten Brei. – Blum, 546. Der Schaden und Verdruss fällt oft zur gerechten Strafe auf den selbst zurück, der ihn andern zubereitet hat. 75 Iss Gäns Martini, Wurst in Festo Nicolai, iss Blasii Lämmer, Hering Oculi mei semper, iss Eier Pascae, Erdbeer Johannis Baptistä, vom Kitzen Carnes, sind gut Festo Pentekostes, trag Sperber Sixti, fang Wachteln Bartholomäi; bleib wohl Calixti, heiz' stark Natalitia Christi, sä' Korn Egidii, Haber, Gersten Benedicti; grab Rüben Colomanni, sä' Kraut Damiani, heb' an Martini, trink Wein per circulum anni. – Simrock, 8625. 76 Iss Kraut vnnd Suppe, so darffstu nicht heuchlen noch dich reuffen lassen. – Petri, II, 406. 77 Iss nach Belieben, aber trinke mit Mass. 78 Iss nicht soviel, als du kannst; gib nicht soviel, als du hast, und sage nicht soviel, als du weisst. – Winckler, XV, 99. 79 Iss, trinke und haus', mit dem Tod ist alles aus. – Simrock, 5253; Ramann, I. Pred., III, 6. Der auch ins Deutsche übergegangene Wahlspruch der Epikuräer. Lat.: Ede, bibe, lude, post mortem nulla voluptas. (Binder II, 928; Faselius, 73; Wiegand, 532.) 80 Iss und trink mit Masse und sieh auf deine Kasse. 81 Iss und trink und lass die Welt zu Grunde gehen. – Burckhardt, 551. 82 Iss und vergiss! – (Schweiz.) 83 Iss vnd trinck mässig, so wirst du nicht zum Narren. – Petri, II, 406; Henisch, 949. 84 Iss vnd trinck vnd nimb für gut, denn zeitlich verderben mehr thut. – Henisch, 949; Petri, II, 406. 85 Iss warm und trink kalt, aft wiast hunnast1 Joahr alt. (Innsbruck.) – Frommann, VI, 33. 1) So wirst du hundert. 86 Iss, was du hast, und denke, was du willst. It.: Mangia quel che trovi, e pensa quel che vuoi. (Pazzaglia, 198, 6.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/474
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [446]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/474>, abgerufen am 23.11.2024.