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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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113 Der Esel weiss auch was.

Wenn ein dummer Mensch für klug gelten will oder wirklich im Gespräch einen glücklichen Einfall gehabt hat.

114 Der Esel wil geritten werden vnd der Gaul begert zu ackern die Erden. - Mathesy, 62a.

115 Der Esel will geschlagen, der Nussbaum geschwungen und das Weib geritten sein. - Geiler; Eiselein, 151.

Lat.: Nux, asinus, mulier verbere opus habent. (Eiselein, 151.)

116 Der esel will geschlagen sein (will schläge haben), er thut sonst kein gut. - Franck, II, 61b u. 104b; Henisch, 937 u. 942; Petri, II, 87; Lehmann, II, 63, 104.

117 Der Esel will geschlagen und der Pöbel mit Gewalt regiert sein. - Luther, 45; Körte, 1197; Simrock, 7949.

"Darum", bemerkt Luther, "hat Gott der Obrigkeit ein Schwert und keinen Fuchsschwanz in die Hand gegeben."

118 Der Esel will lieber Stro als Gold. - Henisch, 939; Simrock, 2183; Körte, 1202; Reinsberg III, 61.

Engl.: It is not for asses to lick honey.

Ung.: A szamar nagyobra becsüli a szalmat, mint as aranyat.

119 Der Esel will sich freundlich machen.

120 Der Esel will's mit dem Löwen aufnehmen. - Simrock, 6617.

121 Der Esel wird den Frühling nicht eher gewahr, bis er vorbei ist.

122 Der Esel wird zur Probe geschunden.

123 Der Essel ess off klöger als der Driver. (Köln.) - Firmenich, I, 475, 211.

124 Der faule Esel trägt sich am ersten zu Tode.

125 Der faule Esel will den Sattel und das Pferd soll pflügen.

Lat.: Optat ephippia bos piger, optat arare caballus.

126 Der jüngste Esel muss die Last tragen.

Holl.: De jongste ezel moet het pak dragen. (Harrebomee, I, 188.)

127 Der wunde Esel jammert, das wunde Pferd schreit. (Türk.)

128 Des Esels Wedel wird kein Sieb. - Binder II, 253.

Lat.: Asini cauda non facit cribrum. (Apostol., XIV.)

129 Die Esel begegneten sich mit den Säcken. - Burckhardt, 367.

130 Die Esel hat man zu Hof nur, dass sie Säck tragen. - Henisch, 942.

131 Die Esel sind nicht in der Mühle allein (oder: nicht allein in der Mühle).

132 Die Esel sind schon im Mutterleibe grau. - Scheidemünze, I, 3529.

133 Die Esel tragen das Korn in die Mühle und bekommen die Spreu. - Sailer, 203.

134 Die Esel tragen den Hafer nach Hofe und die Pferde fressen ihn. - Winckler, VI, 41.

Holl.: De ezels dragen de haver, en de paarden eten die. (Harrebomee, I, 187; Bohn I, 304.)

135 Die Esell stossen auch wol den besten Brey umb. - Schuppius.

136 Drei Esel da und ein Bauer hie, sind zusammen vier Stück Vieh. (S. Bauer 121, 175, 176 u. 376.)

137 Drei Esel, drei Gäns' und drei Pinsel machen ein Publikum.

138 Du büst'n Essel, segt de Essel taun Essel. (Lüneburg.) - Hoefer, 261.

139 Ee Esel heest immer da andern Languhr. - Robinson, 388; Gomolcke, 366.

140 Eh' de Esel tweimal geit, nümt he leiwer wat he dragen kann. (Hannover.) - Schambach, 195.

141 Ehe thut man nach keinem Esel fragen zu Hof, dann so er Säck soll tragen. - Henisch, 943.

142 Ein alter Esel ist unmär.

Frz.: Asue viel ne vault plus a rien. (Leroux, I, 88.)

143 Ein Esel bekommt leicht, was er wünscht.

Frz.: Ki asne bee asne vient. (XIIIme siecle. Leroux, I, 90.)

144 Ein Esel aus Arkadien ist auch ein Esel.

Lat.: Pecus Arcadium. (Berckenmeyer, 410.)

145 Ein Esel bete für das Gedeihen des Ochsen, sonst muss er das Schöpfrad drehen. (Aegypt.)


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146 Ein Esel bleibt ein Esel, kem er auch ghen Rom. - Henisch, 942; Petri, II, 182; Franck, II, 184a; Gruter, I, 24; Blum, 494; Simrock, 2165; Tunn., 17, 16; Körte, 1220; Reinsberg IV, 39; VI, 32; Wurzbach I, 117; II, 92.

Frz.: Un ane charge ne laisse pas de braire.

Holl.: Een ezel blijft een ezel, al doet hij ook drie maal de reis rondom de wereld. (Harrebomee, I, 188.)

Lat.: Parisios stolidum si quis transmittat asellum, si fiet hic asinus, non ibi fiet equus. (Gaal, 379).

147 Ein Esel bleibt ein Esel, wenn man ihm gleich eine "moderne Schaube" anzöge. - Nass. Schulblatt, XIV, 5; Oec. rur., X, 385.

Der Perser sagt ähnlich: Ein Esel bleibt ein Esel, wenn auch sein Sattelkissen von Atlas wäre. (Reinsberg IV, 38.)

148 Ein Esel bringt's immer noch zum I-a. - Nass. Schulblatt, XIV, 5.

149 Ein Esel bringt's nicht weiter als zum I-a. - Nass. Schulblatt, XIV, 5.

150 Ein Esel darff nicht vil singen, mann kennet jhn doch wol an den Ohren. - Henisch, 943; Petri, II, 182.

151 Ein Esel, der blos Disteln frisst, weiss nicht wie der Hafer schmeckt.

Frz.: Un ane qui n'a point mange d'avoine n'entend pas le bruit du crible. (Leroux, I, 88.)

152 Ein Esel, der Bücher trägt, wird deshalb kein Doctor.

Dän.: Eselet der baer mange böger er derför ei boglaert. (Prov. dan., 147.)

153 Ein Esel, der die Pauken nicht kann schlagen, muss die Säcke zur Mühle tragen.

154 Ein Esel, der Dünger fährt, ist so ehrlich als ein Reitpferd. - Sprichwörtergarten, 17; Scheidemünze, I, 222.

155 Ein Esel, der Geldsäcke trägt, geht langsam über den Markt. - Scheidemünze, II, 100.

Holl.: Een ezel, met goud beladen, gaad gemakkelijk over weg. (Harrebomee, I, 188.)

156 Ein Esel, der Geldsäcke trägt, ist auch ein Esel.

157 Ein Esel der Gemein wird bald von Wölfen gefressen sein.

Frz.: L'asne de tous est mange des loups. (Leroux, I, 90.)

158 Ein Esel, der Hunger hat, frisst jedes Heu.

159 Ein Esel, der Last trägt, ist mehr werth, als ein Löwe, der Menschen zerreisst.

Engl.: An ass that carries a load is better than a lion that devours men. (Bohn II, 310.)

160 Ein Esel, der nicht durstig, fleucht das Wasser. - Henisch, 937.

161 Ein Esel, der sich zeigen will, muss was Apartes haben.

162 Ein Esel ersäuft lachend.

Indem er die Zähne noch im Untersinken zeigt.

163 Ein Esel ficht nicht mit Sprüchen, sondern mit Schelten und Flüchen.

164 Ein Esel freit den andern.

Holl.: De eene ezel vrijt den anderen. (Harrebomee, I, 187.)

165 Ein Esel frisst keine Feigen. - Simrock, 2175; Sailer, 60; Reinsberg III, 61.

166 Ein Esel gefelt dem andern vnd ein Saw der andern. - Henisch, 937; Körte, 1227; Reinsberg IV, 46.

Frz.: A l'asne l'asne semble tres-beau.

Lat.: Asinus asino, sus sui pulcher, et suum cuique pulchrum. (Bohn II, 83.)

167 Ein Esel geht nicht gern die Strasse, wo er einmal gefallen ist.

168 Ein Esel geht nicht wieder aufs Eis, wenn er einmal darauf ein Bein gebrochen hat.

Dän.: AEselet gaar ei paa den samme iis hvor det faldt för. (Prov. dan., 15.)

169 Ein Esel gibt kein guten Sänger, er fängts zu hoch an, drumb hört er bald auff. - Lehmann, 19, 59.

170 Ein Esel grawet in mutter leib. - Gruter, III, 26; Lehmann, II, 147, 25; Bücking, 249.

Dän.: Asenet graaner i moders liv, og er ei des klogere. (Prov. dan., 39.)

171 Ein Esel hat keinen Pfauenschwanz. - Parömiakon, 1337; Scheidemünze, II, 100.

An ein wüstes Leben schliesst sich selten ein gutes Ende. Auch allgemein, um zu sagen: Die Sache kann keinen guten Ausgang nehmen.

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113 Der Esel weiss auch was.

Wenn ein dummer Mensch für klug gelten will oder wirklich im Gespräch einen glücklichen Einfall gehabt hat.

114 Der Esel wil geritten werden vnd der Gaul begert zu ackern die Erden.Mathesy, 62a.

115 Der Esel will geschlagen, der Nussbaum geschwungen und das Weib geritten sein.Geiler; Eiselein, 151.

Lat.: Nux, asinus, mulier verbere opus habent. (Eiselein, 151.)

116 Der esel will geschlagen sein (will schläge haben), er thut sonst kein gut.Franck, II, 61b u. 104b; Henisch, 937 u. 942; Petri, II, 87; Lehmann, II, 63, 104.

117 Der Esel will geschlagen und der Pöbel mit Gewalt regiert sein.Luther, 45; Körte, 1197; Simrock, 7949.

„Darum“, bemerkt Luther, „hat Gott der Obrigkeit ein Schwert und keinen Fuchsschwanz in die Hand gegeben.“

118 Der Esel will lieber Stro als Gold.Henisch, 939; Simrock, 2183; Körte, 1202; Reinsberg III, 61.

Engl.: It is not for asses to lick honey.

Ung.: A szamár nagyobra becsüli a szalmat, mint as aranyat.

119 Der Esel will sich freundlich machen.

120 Der Esel will's mit dem Löwen aufnehmen.Simrock, 6617.

121 Der Esel wird den Frühling nicht eher gewahr, bis er vorbei ist.

122 Der Esel wird zur Probe geschunden.

123 Der Essel ess off klöger als der Driver. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 211.

124 Der faule Esel trägt sich am ersten zu Tode.

125 Der faule Esel will den Sattel und das Pferd soll pflügen.

Lat.: Optat ephippia bos piger, optat arare caballus.

126 Der jüngste Esel muss die Last tragen.

Holl.: De jongste ezel moet het pak dragen. (Harrebomée, I, 188.)

127 Der wunde Esel jammert, das wunde Pferd schreit. (Türk.)

128 Des Esels Wedel wird kein Sieb.Binder II, 253.

Lat.: Asini cauda non facit cribrum. (Apostol., XIV.)

129 Die Esel begegneten sich mit den Säcken.Burckhardt, 367.

130 Die Esel hat man zu Hof nur, dass sie Säck tragen.Henisch, 942.

131 Die Esel sind nicht in der Mühle allein (oder: nicht allein in der Mühle).

132 Die Esel sind schon im Mutterleibe grau.Scheidemünze, I, 3529.

133 Die Esel tragen das Korn in die Mühle und bekommen die Spreu.Sailer, 203.

134 Die Esel tragen den Hafer nach Hofe und die Pferde fressen ihn.Winckler, VI, 41.

Holl.: De ezels dragen de haver, en de paarden eten die. (Harrebomée, I, 187; Bohn I, 304.)

135 Die Esell stossen auch wol den besten Brey umb.Schuppius.

136 Drei Esel da und ein Bauer hie, sind zusammen vier Stück Vieh. (S. Bauer 121, 175, 176 u. 376.)

137 Drei Esel, drei Gäns' und drei Pinsel machen ein Publikum.

138 Du büst'n Essel, segt de Essel taun Essel. (Lüneburg.) – Hoefer, 261.

139 Ee Esel heest immer da andern Languhr.Robinson, 388; Gomolcke, 366.

140 Eh' de Esel tweimal geit, nümt he leiwer wat he dragen kann. (Hannover.) – Schambach, 195.

141 Ehe thut man nach keinem Esel fragen zu Hof, dann so er Säck soll tragen.Henisch, 943.

142 Ein alter Esel ist unmär.

Frz.: Asue viel ne vault plus à rien. (Leroux, I, 88.)

143 Ein Esel bekommt leicht, was er wünscht.

Frz.: Ki asne bée asne vient. (XIIIme siècle. Leroux, I, 90.)

144 Ein Esel aus Arkadien ist auch ein Esel.

Lat.: Pecus Arcadium. (Berckenmeyer, 410.)

145 Ein Esel bete für das Gedeihen des Ochsen, sonst muss er das Schöpfrad drehen. (Aegypt.)


[Spaltenumbruch]

146 Ein Esel bleibt ein Esel, kem er auch ghen Rom.Henisch, 942; Petri, II, 182; Franck, II, 184a; Gruter, I, 24; Blum, 494; Simrock, 2165; Tunn., 17, 16; Körte, 1220; Reinsberg IV, 39; VI, 32; Wurzbach I, 117; II, 92.

Frz.: Un âne chargé ne laisse pas de braire.

Holl.: Een ezel blijft een ezel, al doet hij ook drie maal de reis rondom de wereld. (Harrebomée, I, 188.)

Lat.: Parisios stolidum si quis transmittat asellum, si fiet hic asinus, non ibi fiet equus. (Gaal, 379).

147 Ein Esel bleibt ein Esel, wenn man ihm gleich eine „moderne Schaube“ anzöge.Nass. Schulblatt, XIV, 5; Oec. rur., X, 385.

Der Perser sagt ähnlich: Ein Esel bleibt ein Esel, wenn auch sein Sattelkissen von Atlas wäre. (Reinsberg IV, 38.)

148 Ein Esel bringt's immer noch zum I-a.Nass. Schulblatt, XIV, 5.

149 Ein Esel bringt's nicht weiter als zum I-a.Nass. Schulblatt, XIV, 5.

150 Ein Esel darff nicht vil singen, mann kennet jhn doch wol an den Ohren.Henisch, 943; Petri, II, 182.

151 Ein Esel, der blos Disteln frisst, weiss nicht wie der Hafer schmeckt.

Frz.: Un âne qui n'a point mangé d'avoine n'entend pas le bruit du crible. (Leroux, I, 88.)

152 Ein Esel, der Bücher trägt, wird deshalb kein Doctor.

Dän.: Eselet der bær mange bøger er derfør ei boglært. (Prov. dan., 147.)

153 Ein Esel, der die Pauken nicht kann schlagen, muss die Säcke zur Mühle tragen.

154 Ein Esel, der Dünger fährt, ist so ehrlich als ein Reitpferd.Sprichwörtergarten, 17; Scheidemünze, I, 222.

155 Ein Esel, der Geldsäcke trägt, geht langsam über den Markt.Scheidemünze, II, 100.

Holl.: Een ezel, met goud beladen, gaad gemakkelijk over weg. (Harrebomée, I, 188.)

156 Ein Esel, der Geldsäcke trägt, ist auch ein Esel.

157 Ein Esel der Gemein wird bald von Wölfen gefressen sein.

Frz.: L'asne de tous est mangé des loups. (Leroux, I, 90.)

158 Ein Esel, der Hunger hat, frisst jedes Heu.

159 Ein Esel, der Last trägt, ist mehr werth, als ein Löwe, der Menschen zerreisst.

Engl.: An ass that carries a load is better than a lion that devours men. (Bohn II, 310.)

160 Ein Esel, der nicht durstig, fleucht das Wasser.Henisch, 937.

161 Ein Esel, der sich zeigen will, muss was Apartes haben.

162 Ein Esel ersäuft lachend.

Indem er die Zähne noch im Untersinken zeigt.

163 Ein Esel ficht nicht mit Sprüchen, sondern mit Schelten und Flüchen.

164 Ein Esel freit den andern.

Holl.: De eene ezel vrijt den anderen. (Harrebomée, I, 187.)

165 Ein Esel frisst keine Feigen.Simrock, 2175; Sailer, 60; Reinsberg III, 61.

166 Ein Esel gefelt dem andern vnd ein Saw der andern.Henisch, 937; Körte, 1227; Reinsberg IV, 46.

Frz.: A l'asne l'asne semble très-beau.

Lat.: Asinus asino, sus sui pulcher, et suum cuique pulchrum. (Bohn II, 83.)

167 Ein Esel geht nicht gern die Strasse, wo er einmal gefallen ist.

168 Ein Esel geht nicht wieder aufs Eis, wenn er einmal darauf ein Bein gebrochen hat.

Dän.: Æselet gaar ei paa den samme iis hvor det faldt før. (Prov. dan., 15.)

169 Ein Esel gibt kein guten Sänger, er fängts zu hoch an, drumb hört er bald auff.Lehmann, 19, 59.

170 Ein Esel grawet in mutter leib.Gruter, III, 26; Lehmann, II, 147, 25; Bücking, 249.

Dän.: Asenet graaner i moders liv, og er ei des klogere. (Prov. dan., 39.)

171 Ein Esel hat keinen Pfauenschwanz.Parömiakon, 1337; Scheidemünze, II, 100.

An ein wüstes Leben schliesst sich selten ein gutes Ende. Auch allgemein, um zu sagen: Die Sache kann keinen guten Ausgang nehmen.

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[[430]/0458] 113 Der Esel weiss auch was. Wenn ein dummer Mensch für klug gelten will oder wirklich im Gespräch einen glücklichen Einfall gehabt hat. 114 Der Esel wil geritten werden vnd der Gaul begert zu ackern die Erden. – Mathesy, 62a. 115 Der Esel will geschlagen, der Nussbaum geschwungen und das Weib geritten sein. – Geiler; Eiselein, 151. Lat.: Nux, asinus, mulier verbere opus habent. (Eiselein, 151.) 116 Der esel will geschlagen sein (will schläge haben), er thut sonst kein gut. – Franck, II, 61b u. 104b; Henisch, 937 u. 942; Petri, II, 87; Lehmann, II, 63, 104. 117 Der Esel will geschlagen und der Pöbel mit Gewalt regiert sein. – Luther, 45; Körte, 1197; Simrock, 7949. „Darum“, bemerkt Luther, „hat Gott der Obrigkeit ein Schwert und keinen Fuchsschwanz in die Hand gegeben.“ 118 Der Esel will lieber Stro als Gold. – Henisch, 939; Simrock, 2183; Körte, 1202; Reinsberg III, 61. Engl.: It is not for asses to lick honey. Ung.: A szamár nagyobra becsüli a szalmat, mint as aranyat. 119 Der Esel will sich freundlich machen. 120 Der Esel will's mit dem Löwen aufnehmen. – Simrock, 6617. 121 Der Esel wird den Frühling nicht eher gewahr, bis er vorbei ist. 122 Der Esel wird zur Probe geschunden. 123 Der Essel ess off klöger als der Driver. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 211. 124 Der faule Esel trägt sich am ersten zu Tode. 125 Der faule Esel will den Sattel und das Pferd soll pflügen. Lat.: Optat ephippia bos piger, optat arare caballus. 126 Der jüngste Esel muss die Last tragen. Holl.: De jongste ezel moet het pak dragen. (Harrebomée, I, 188.) 127 Der wunde Esel jammert, das wunde Pferd schreit. (Türk.) 128 Des Esels Wedel wird kein Sieb. – Binder II, 253. Lat.: Asini cauda non facit cribrum. (Apostol., XIV.) 129 Die Esel begegneten sich mit den Säcken. – Burckhardt, 367. 130 Die Esel hat man zu Hof nur, dass sie Säck tragen. – Henisch, 942. 131 Die Esel sind nicht in der Mühle allein (oder: nicht allein in der Mühle). 132 Die Esel sind schon im Mutterleibe grau. – Scheidemünze, I, 3529. 133 Die Esel tragen das Korn in die Mühle und bekommen die Spreu. – Sailer, 203. 134 Die Esel tragen den Hafer nach Hofe und die Pferde fressen ihn. – Winckler, VI, 41. Holl.: De ezels dragen de haver, en de paarden eten die. (Harrebomée, I, 187; Bohn I, 304.) 135 Die Esell stossen auch wol den besten Brey umb. – Schuppius. 136 Drei Esel da und ein Bauer hie, sind zusammen vier Stück Vieh. (S. Bauer 121, 175, 176 u. 376.) 137 Drei Esel, drei Gäns' und drei Pinsel machen ein Publikum. 138 Du büst'n Essel, segt de Essel taun Essel. 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Holl.: Een ezel blijft een ezel, al doet hij ook drie maal de reis rondom de wereld. (Harrebomée, I, 188.) Lat.: Parisios stolidum si quis transmittat asellum, si fiet hic asinus, non ibi fiet equus. (Gaal, 379). 147 Ein Esel bleibt ein Esel, wenn man ihm gleich eine „moderne Schaube“ anzöge. – Nass. Schulblatt, XIV, 5; Oec. rur., X, 385. Der Perser sagt ähnlich: Ein Esel bleibt ein Esel, wenn auch sein Sattelkissen von Atlas wäre. (Reinsberg IV, 38.) 148 Ein Esel bringt's immer noch zum I-a. – Nass. Schulblatt, XIV, 5. 149 Ein Esel bringt's nicht weiter als zum I-a. – Nass. Schulblatt, XIV, 5. 150 Ein Esel darff nicht vil singen, mann kennet jhn doch wol an den Ohren. – Henisch, 943; Petri, II, 182. 151 Ein Esel, der blos Disteln frisst, weiss nicht wie der Hafer schmeckt. Frz.: Un âne qui n'a point mangé d'avoine n'entend pas le bruit du crible. (Leroux, I, 88.) 152 Ein Esel, der Bücher trägt, wird deshalb kein Doctor. Dän.: Eselet der bær mange bøger er derfør ei boglært. (Prov. dan., 147.) 153 Ein Esel, der die Pauken nicht kann schlagen, muss die Säcke zur Mühle tragen. 154 Ein Esel, der Dünger fährt, ist so ehrlich als ein Reitpferd. – Sprichwörtergarten, 17; Scheidemünze, I, 222. 155 Ein Esel, der Geldsäcke trägt, geht langsam über den Markt. – Scheidemünze, II, 100. Holl.: Een ezel, met goud beladen, gaad gemakkelijk over weg. (Harrebomée, I, 188.) 156 Ein Esel, der Geldsäcke trägt, ist auch ein Esel. 157 Ein Esel der Gemein wird bald von Wölfen gefressen sein. Frz.: L'asne de tous est mangé des loups. (Leroux, I, 90.) 158 Ein Esel, der Hunger hat, frisst jedes Heu. 159 Ein Esel, der Last trägt, ist mehr werth, als ein Löwe, der Menschen zerreisst. Engl.: An ass that carries a load is better than a lion that devours men. (Bohn II, 310.) 160 Ein Esel, der nicht durstig, fleucht das Wasser. – Henisch, 937. 161 Ein Esel, der sich zeigen will, muss was Apartes haben. 162 Ein Esel ersäuft lachend. Indem er die Zähne noch im Untersinken zeigt. 163 Ein Esel ficht nicht mit Sprüchen, sondern mit Schelten und Flüchen. 164 Ein Esel freit den andern. Holl.: De eene ezel vrijt den anderen. (Harrebomée, I, 187.) 165 Ein Esel frisst keine Feigen. – Simrock, 2175; Sailer, 60; Reinsberg III, 61. 166 Ein Esel gefelt dem andern vnd ein Saw der andern. – Henisch, 937; Körte, 1227; Reinsberg IV, 46. Frz.: A l'asne l'asne semble très-beau. Lat.: Asinus asino, sus sui pulcher, et suum cuique pulchrum. (Bohn II, 83.) 167 Ein Esel geht nicht gern die Strasse, wo er einmal gefallen ist. 168 Ein Esel geht nicht wieder aufs Eis, wenn er einmal darauf ein Bein gebrochen hat. Dän.: Æselet gaar ei paa den samme iis hvor det faldt før. (Prov. dan., 15.) 169 Ein Esel gibt kein guten Sänger, er fängts zu hoch an, drumb hört er bald auff. – Lehmann, 19, 59. 170 Ein Esel grawet in mutter leib. – Gruter, III, 26; Lehmann, II, 147, 25; Bücking, 249. Dän.: Asenet graaner i moders liv, og er ei des klogere. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [430]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/458>, abgerufen am 02.07.2024.