Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 70 Was einer ist, das ist der ander ehe gewesen, oder kans noch werden. - Henisch, 795. 71 Was einer ist, das kan man auss jhm machen. - Lehmann, 509, 3 u. 539, 40; Simrock, 6707. 72 Was einer ist, das sind wir alle. - Henisch, 847. 73 Was einer nicht erheben kann, das lass er liegen für einen stärkern Mann. 74 Was einer nicht kann, das vermögen zwei. 75 Was einer zugeschnitten, soll ein anderer nicht ausmachen. - Pistor., III, 1. 76 Was eines ist, das kan jhm niemands nemen. - Lehmann, II, 834, 138. 77 Was nicht in einem ist, das bringt auch niemand auss jhm. - Lehmann, II, 835, 160. 78 Was nicht in einem ist, das bringt man nicht in jhn. - Lehmann, 542, 89. 79 Wat de eine nich mag, is den andern gaud Frass. (Hannover.) - Schambach, 113. Dän.: En vil have eet, den et andet; derfor blive alle möer mandet. (Prov. dan., 136.) 80 Wenn einer den andern wüsch' auf Erden, so würden alle sauber werden. 81 Wer dem einen nützt, schadet dem andern. 82 Wer Einer zusammenzählt, der lernt auch Tausender addiren. - Sprichwörtergarten, 208. 83 Wie einer ist, so ist sein Gott. 84 Wie einer ist, so macht er Mist. - Lehmann, 510, 23. 85 Wie einer ist, so thut er auch. *86 Das ist einer, wie er geschrieben steht. - Tendlau, 400. Ein vollständiger Taugenichts, der alle Schulen durchgemacht hat, für den die ganze Strafrede (3 Mos. 26, 14-43 und 5 Mos. 28, 15-68) nicht ausreicht. *87 Dat is enen, ba me de annern met fänget. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 84, 61. *88 Doas is eener fier meine Honne. (Schles.) *89 Dos is mer äner, wie theier es Hunnert? (Harz.) - Lohrengel, II, 162. Holl.: Dat ia er een van de negen en negentig. (Harrebomee, I, 170.) 90 Er ist einer, wie Güge ein Ritter, reit auf dem Stosskarren im Spital. - Kirchhofer, 249. 91 Es ist einer unter Tausenden. 92 Es ist einer wie der ander. - Franck, I, 10b. 93 Hä es er einer1 wo mer de andere met fängk. 1) Er ist einer. Einerlei. Es ist einerlei, gehüpft oder gesprungen. Einernten. * Ich habe dort nichts einzuernten. Einfach. 1 Enfach äwers niedlich, säd' de Düwel, un strek sich'n Start arvtengrön an. - Hoefer, 1029; Frischbier, 152. Einfach aber niedlich, sagte der Teufel, und strich sich den Schwanz erbsengrün an. (Simrock, 1981.) In Mecklenburg-Strelitz sagt es der Affe. 2 Ist es einfach zu lang, so nimm es doppelt (zweifach). - Simrock, 12242. 3 Einfach wie bamberger Zwiebel. - Mathesy, 116b. D. h. ein durchtriebener Schalk. Einfädeln. 1 Du hast eingefädelt, nun magst du auch schneidern. 2 Einem etwas einfädeln. 3 Nur fein eingefädelt! (Rheinhessen.) Einfall. 1 Dat sünd sein Einfälle, säd' de Hattersche; dar leg er Mann up't Starwen. (Oldenburg.) - Hoefer, 41. 2 Gute Einfälle sind oft arge (böse, schlimme) Ausfälle. Holl.: Invallen doen uitvallen. (Harrebomee, I, 362.) 3 Das is e Einfall vun'm alt Haus. - Tendlau, 90. Ein thörichter, unerwarteter Gedanke oder Vorschlag. 4 Du hast Einfälle wie ein altes Hirtenhaus. (Schles.) 5 Er hat Einfälle wie der selige Organist. (Ermeland.) - Frischbier, 155. [Spaltenumbruch] *6 Er hat Einfälle wie ein altes Haus. - Bücking, 280; Körte, 1060a; Kirchhofer, 237; schlesisch bei Robinson, 403. Dat van Sünnenschin infallen will (das ein Sonnenstrahl einstürzen könnte), setzt der Holsteiner hinzu. Schuppius (Traktätlein, Hanau 1663) hat die Redensart derber: Er hat Einfälle wie ein alt Scheisshaus. Frz.: Il a des idees extravagantes. - Son esprit menace ruine. Holl.: Hij heeft zulke drollige invallen als een boerenkakhuis. (Harrebomee, I, 362.) *7 Er hat Einfälle wie eine alte Bäckerkrücke. - Frischbier, 154. *8 Er het Yfäll wie en alti Oberdiele. (Schaffhausen.) Der Ungeschickte. *9 He hett een Infall as een old Haus. (Ostfries.) - Bueren, 532; Frommann, V, 429, 523; Firmenich, I, 232, 22. Von jemand, der nicht Witz, sondern den der Witz hat. Einfallen. 1 Was von selbst einfällt, danach zielt kein Mann. 2 Wem's einfällt mit dem Teufel um Aepfel zu gehn, den lässt er bald ohne Korb und Aepfel stehn. (Lit.) Der litauische Bauer wendet dies Sprichwort an, wenn er jemand vor einem verdächtigen Menschen warnen will. Nach der Sage begegnete der Teufel einem Bauer mit einem Korbe voll Obst. Um es zu erhalten, zeigte er demselben einen wunderschönen Apfelbaum und versprach ihm, wenn er sie pflücken wollte, die Aepfel zu sammeln; der Bauer liess sich nicht lange bitten, er rückte den Korb an den Stamm und kletterte hinauf. Als er an der Spitze des Baums angelangt war, fand er an der Stelle der goldenen Aepfel - Tannzapfen; und ehe er hinabkommen konnte, war der Teufel mit dem Korbe Obst fort. (Wurzbach I, 65.) *3 Das fällt mir nicht ein, und wenn i mi uff a Kopf stell. (Rottenburg.) *4 Es fällt ihm ein, wie dem Bauer das Aderlassen. - Bücking, 235. *5 Es fällt mir nicht im Arsch ein. (Rottenburg.) *6 Es fällt mir nicht im Schlaf ein. (Nürtingen.) *7 Es fällt mir nicht leise (oder: nicht von weitem) ein. (Nürtingen.) Alle, um zu sagen, dass man zu etwas nicht die geringste Neigung habe. *8 Et fäld eäm in, as den Ruien1 'et meigen2. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 86, 107. 1) Hunde. 2) Pissen. *9 Et fällt eame in, äs der Mius dat Kraomen1. (Westf.) 1) Ins Wochenbett kommen; vielleicht Lautverschiebung von karmen = winseln, ächzen; Kram = die Wochen. *10 Sie fallen ein wie die Gägler. Einfalt (der). 1 Den einfalt muss man auff die Stockfischmül schicken, dass er wol geklopfft werde. - Lehmann, 163, 2. 2 Efalt hoat a Toifel betrogen. - Gomolcke, 369; Frommann, III, 410, 399; hochdeutsch bei Simrock, 1985. Dän.: Man kommer ofte videre med enfoldighed end med underfundighed. (Prov. dan., 144.) 3 Ein Einfalt redt offt, das Klugen nutzt. - Lehmann, 821, 35. 4 Einfalt armuth wehlt für gross Gut. - Petri, II, 183. 5 Einfalt meynt, wann es vor seiner Thür nass ist, so regnets allenthalben. - Simrock, 1984; Körte, 1062. Einfalt (die). 1 Ein fromme einfalt, ein gut ding. - Henisch, 843. 2 Einfalt gibt ein Ross vmb ein Pfeiff. - Lehmann, 163, 14. 3 Einfalt gibt einen Ochsen vmb einen zinnen Löffel wie die Indianer. - Lehmann, 163, 14. 4 Einfalt hat kein Gelt. - Franck, I, 12; Henisch, 843; Gruter, I, 24; Petri, II, 183; Körte, 1061. 5 Einfalt hat schöne Gestalt. - Simrock, 1982; Eiselein, 142. Holl.: Eenvuldig, onschuldig. (Harrebomee, I, 172.) 6 Einfalt lest sich nach einer Holtzscheere umbschicken. - Lehmann, 163, 14. Nach Dingen, die nicht da sind; mag sich wol auf einen Scherz vom 1. April beziehen. Die Knaben in vielen schlesischen Dörfern schickten früher ihre einfältigen Genossen nach einer Steinsäge.
[Spaltenumbruch] 70 Was einer ist, das ist der ander ehe gewesen, oder kans noch werden. – Henisch, 795. 71 Was einer ist, das kan man auss jhm machen. – Lehmann, 509, 3 u. 539, 40; Simrock, 6707. 72 Was einer ist, das sind wir alle. – Henisch, 847. 73 Was einer nicht erheben kann, das lass er liegen für einen stärkern Mann. 74 Was einer nicht kann, das vermögen zwei. 75 Was einer zugeschnitten, soll ein anderer nicht ausmachen. – Pistor., III, 1. 76 Was eines ist, das kan jhm niemands nemen. – Lehmann, II, 834, 138. 77 Was nicht in einem ist, das bringt auch niemand auss jhm. – Lehmann, II, 835, 160. 78 Was nicht in einem ist, das bringt man nicht in jhn. – Lehmann, 542, 89. 79 Wat de eine nich mag, is den andern gaud Frass. (Hannover.) – Schambach, 113. Dän.: En vil have eet, den et andet; derfor blive alle møer mandet. 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70 Was einer ist, das ist der ander ehe gewesen, oder kans noch werden. – Henisch, 795.
71 Was einer ist, das kan man auss jhm machen. – Lehmann, 509, 3 u. 539, 40; Simrock, 6707.
72 Was einer ist, das sind wir alle. – Henisch, 847.
73 Was einer nicht erheben kann, das lass er liegen für einen stärkern Mann.
74 Was einer nicht kann, das vermögen zwei.
75 Was einer zugeschnitten, soll ein anderer nicht ausmachen. – Pistor., III, 1.
76 Was eines ist, das kan jhm niemands nemen. – Lehmann, II, 834, 138.
77 Was nicht in einem ist, das bringt auch niemand auss jhm. – Lehmann, II, 835, 160.
78 Was nicht in einem ist, das bringt man nicht in jhn. – Lehmann, 542, 89.
79 Wat de eine nich mag, is den andern gaud Frass. (Hannover.) – Schambach, 113.
Dän.: En vil have eet, den et andet; derfor blive alle møer mandet. (Prov. dan., 136.)
80 Wenn einer den andern wüsch' auf Erden, so würden alle sauber werden.
81 Wer dem einen nützt, schadet dem andern.
82 Wer Einer zusammenzählt, der lernt auch Tausender addiren. – Sprichwörtergarten, 208.
83 Wie einer ist, so ist sein Gott.
84 Wie einer ist, so macht er Mist. – Lehmann, 510, 23.
85 Wie einer ist, so thut er auch.
*86 Das ist einer, wie er geschrieben steht. – Tendlau, 400.
Ein vollständiger Taugenichts, der alle Schulen durchgemacht hat, für den die ganze Strafrede (3 Mos. 26, 14-43 und 5 Mos. 28, 15-68) nicht ausreicht.
*87 Dat is enen, ba me de annern met fänget. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 84, 61.
*88 Doas is eener fier meine Honne. (Schles.)
*89 Dos is mer äner, wie theier es Hunnert? (Harz.) – Lohrengel, II, 162.
Holl.: Dat ia er één van de negen en negentig. (Harrebomée, I, 170.)
90 Er ist einer, wie Güge ein Ritter, reit auf dem Stosskarren im Spital. – Kirchhofer, 249.
91 Es ist einer unter Tausenden.
92 Es ist einer wie der ander. – Franck, I, 10b.
93 Hä es er einer1 wo mer de andere met fängk.
1) Er ist einer.
Einerlei.
Es ist einerlei, gehüpft oder gesprungen.
Einernten.
* Ich habe dort nichts einzuernten.
Einfach.
1 Ênfach äwers niedlich, säd' de Düwel, un strêk sich'n Start ârvtengrön an. – Hoefer, 1029; Frischbier, 152.
Einfach aber niedlich, sagte der Teufel, und strich sich den Schwanz erbsengrün an. (Simrock, 1981.) In Mecklenburg-Strelitz sagt es der Affe.
2 Ist es einfach zu lang, so nimm es doppelt (zweifach). – Simrock, 12242.
3 Einfach wie bamberger Zwiebel. – Mathesy, 116b.
D. h. ein durchtriebener Schalk.
Einfädeln.
1 Du hast eingefädelt, nun magst du auch schneidern.
2 Einem etwas einfädeln.
3 Nur fein eingefädelt! (Rheinhessen.)
Einfall.
1 Dat sünd sîn Einfälle, säd' de Hattersche; dar lêg êr Mann up't Starwen. (Oldenburg.) – Hoefer, 41.
2 Gute Einfälle sind oft arge (böse, schlimme) Ausfälle.
Holl.: Invallen doen uitvallen. (Harrebomée, I, 362.)
3 Das is e Einfall vun'm alt Haus. – Tendlau, 90.
Ein thörichter, unerwarteter Gedanke oder Vorschlag.
4 Du hast Einfälle wie ein altes Hirtenhaus. (Schles.)
5 Er hat Einfälle wie der selige Organist. (Ermeland.) – Frischbier, 155.
*6 Er hat Einfälle wie ein altes Haus. – Bücking, 280; Körte, 1060a; Kirchhofer, 237; schlesisch bei Robinson, 403.
Dat van Sünnenschin infallen will (das ein Sonnenstrahl einstürzen könnte), setzt der Holsteiner hinzu. Schuppius (Traktätlein, Hanau 1663) hat die Redensart derber: Er hat Einfälle wie ein alt Scheisshaus.
Frz.: Il a des idées extravagantes. – Son esprit menace ruine.
Holl.: Hij heeft zulke drollige invallen als een boerenkakhuis. (Harrebomée, I, 362.)
*7 Er hat Einfälle wie eine alte Bäckerkrücke. – Frischbier, 154.
*8 Er het Yfäll wie en alti Oberdiele. (Schaffhausen.)
Der Ungeschickte.
*9 He hett een Infall as een old Hûs. (Ostfries.) – Bueren, 532; Frommann, V, 429, 523; Firmenich, I, 232, 22.
Von jemand, der nicht Witz, sondern den der Witz hat.
Einfallen.
1 Was von selbst einfällt, danach zielt kein Mann.
2 Wem's einfällt mit dem Teufel um Aepfel zu gehn, den lässt er bald ohne Korb und Aepfel stehn. (Lit.)
Der litauische Bauer wendet dies Sprichwort an, wenn er jemand vor einem verdächtigen Menschen warnen will. Nach der Sage begegnete der Teufel einem Bauer mit einem Korbe voll Obst. Um es zu erhalten, zeigte er demselben einen wunderschönen Apfelbaum und versprach ihm, wenn er sie pflücken wollte, die Aepfel zu sammeln; der Bauer liess sich nicht lange bitten, er rückte den Korb an den Stamm und kletterte hinauf. Als er an der Spitze des Baums angelangt war, fand er an der Stelle der goldenen Aepfel – Tannzapfen; und ehe er hinabkommen konnte, war der Teufel mit dem Korbe Obst fort. (Wurzbach I, 65.)
*3 Das fällt mir nicht ein, und wenn i mi uff a Kopf stell. (Rottenburg.)
*4 Es fällt ihm ein, wie dem Bauer das Aderlassen. – Bücking, 235.
*5 Es fällt mir nicht im Arsch ein. (Rottenburg.)
*6 Es fällt mir nicht im Schlaf ein. (Nürtingen.)
*7 Es fällt mir nicht leise (oder: nicht von weitem) ein. (Nürtingen.)
Alle, um zu sagen, dass man zu etwas nicht die geringste Neigung habe.
*8 Et fäld eäm in, as den Ruien1 'et mêigen2. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 86, 107.
1) Hunde.
2) Pissen.
*9 Et fällt eame in, äs der Mius dat Kraomen1. (Westf.)
1) Ins Wochenbett kommen; vielleicht Lautverschiebung von karmen = winseln, ächzen; Kram = die Wochen.
*10 Sie fallen ein wie die Gägler.
Einfalt (der).
1 Den einfalt muss man auff die Stockfischmül schicken, dass er wol geklopfft werde. – Lehmann, 163, 2.
2 Efalt hoat a Toifel betrogen. – Gomolcke, 369; Frommann, III, 410, 399; hochdeutsch bei Simrock, 1985.
Dän.: Man kommer ofte videre med enfoldighed end med underfundighed. (Prov. dan., 144.)
3 Ein Einfalt redt offt, das Klugen nutzt. – Lehmann, 821, 35.
4 Einfalt armuth wehlt für gross Gut. – Petri, II, 183.
5 Einfalt meynt, wann es vor seiner Thür nass ist, so regnets allenthalben. – Simrock, 1984; Körte, 1062.
Einfalt (die).
1 Ein fromme einfalt, ein gut ding. – Henisch, 843.
2 Einfalt gibt ein Ross vmb ein Pfeiff. – Lehmann, 163, 14.
3 Einfalt gibt einen Ochsen vmb einen zinnen Löffel wie die Indianer. – Lehmann, 163, 14.
4 Einfalt hat kein Gelt. – Franck, I, 12; Henisch, 843; Gruter, I, 24; Petri, II, 183; Körte, 1061.
5 Einfalt hat schöne Gestalt. – Simrock, 1982; Eiselein, 142.
Holl.: Eenvuldig, onschuldig. (Harrebomée, I, 172.)
6 Einfalt lest sich nach einer Holtzscheere umbschicken. – Lehmann, 163, 14.
Nach Dingen, die nicht da sind; mag sich wol auf einen Scherz vom 1. April beziehen. Die Knaben in vielen schlesischen Dörfern schickten früher ihre einfältigen Genossen nach einer Steinsäge.
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