Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *202 A wirft goar garne a E nog am Sperlije.

*203 Alle Eier in Ein Nest legen.

Frz.: Mettre tous ses oeufs dans an meme panier. (Leroux, I, 122.)

*204 Auf Eiern gehen und keins zerbrechen. - Hulst, 13.

Von denen, die stets neutral zu bleiben suchen.

Frz.: Elle passerait sur des oeufs sans les casser. (Leroux, I, 122.)

*205 Aus dem Ei wird keine Henne.

Der Ton liegt auf dem.

*206 Da hab' ich ein Ei, ich hätt' gern zwei. (Nürtingen.)

Wird mit den Einleitungsworten: "Da heisst's auch" angewandt, wenn ein Armer einem Wohlhabenden etwas schenkt.

*207 Da wird kein Ei im Nest bleiben.

Holl.: Daar blijft geen ei in 't nest. (Harrebomee, I, 175.)

*208 Dar broit werra off annern Leut Eier. (Nassau.)

Der brütet wieder auf anderer Leute Eiern.

*209 Das Ei kostet mehr als die Henne.

So sagt man in Centralamerika, wenn die Auslagen mehr kosten als der zu erwartende Gewinn, wenn man z. B. die Erzeugnisse des Bodens auf einen fernen Markt bringen wollte, zu dem die Strassen fehlen, und wobei der Erlös für die Producte nicht ausreichen würde, die Transportkosten zu decken. (W, Marr, Reise nach Centralamerika.)

Span.: El huevo mas que la gallina.

*210 Das Ei nach dem Huhne werfen. - Winckler, XX, 78.

Die Wurst nach der Speckseite.

*211 Das Ei neben das Nest legen.

Etwas verkehrt, anfangen. (S. Gaul.)

*212 Das Ei ist zu hart gesotten.

Holl.: Dat ei heeft wat lang in 't zout gelegen. (Harrebomee, I, 175.)

*213 Das ist mir wie ein böses Ei.(Türheim.) - Tristan, 1226-1250; Eiselein, 135.

*214 Das kann man für ein Ei und einen Apfel bekommen. - Hulst, 2.

*215 Das kommt von keinen guten Eiern.

*216 Das sind nicht alle gelegten Eier.

*217 Dat Ei will klöker wesen, as dat Hohn. - Eichwald, 426.

*218 Dat es en dick Ai, awwer et birstet noch as 'ne Karthaune. (Iserlohn.) - Woeste, 81, 2.

Von sehr grosser Freundschaft, die keine Dauer verbürgt.

*219 Dat is en ei unde en dop. - Lübben.

Von Herzensfreunden.

*220 Dat is nett as'n Ei inn Hoppensack. - Bueren, 347; Eichwald, 437.

*221 Dat sünd all ole Eier. (Holst.) - Richey, 52.

Alte Geschichten, längst bekannte Dinge.

*222 Dat sünt Eier, de dar ut gat. - Eichwald, 432.

*223 Den bringt twölf Eier darrtein (dreizehn) Küken. (Rastede.) - Firmenich, III, 28, 85.

*224 Der hat sein Ei gelegt. (Nürtingen.)

Er hat das Seinige gethan.

*225 Die Eier allein ausbrüten.

"Voss hat in Eutin noch zwei Freunde, mit welchen er allein seine Eier ausbrütet." (Morgenblatt, 1857, S. 757.)

*226 Die Eier in fremde Nester legen.

Nutzen und Vortheil dem entziehen, der die gerechtesten Ansprüche darauf hat, und Fremden zuwenden.

*227 Die Eier oder die Hühner.

Dän.: Enten aeg eller unger. (Prov. dan., 95.)

*228 Die Eier scheren, eh' man sie verkauft.

Von allem abzwacken. Von einem Knauser.

*229 Die Eier sind schon gebrütet. - Eiselein, 136.

*230 Die Eier waren weg, als sie mit Salze kamen.

*231 Die Eier werden wohl gebrütet. - Eiselein, 136.

*232 Die Eier zählen, ehe sie die Henne legt. - Winckler, XX, 13; Reinsberg IV, 24.

Die Ungewissheiten der Zukunft als Wirklichkeiten der Gegenwart berechnen.

*233 Du wardst das ey vnd lessest die Henne lauffen. - Henisch, 964; Tappius, 113b; Lehmann, II, 74, 103; niederdeutsch bei Eichwald, 425.

Für die ungewisse Zukunft Sorge tragen und darüber vergessen ein gegenwärtiges Gut zu geniessen.

*234 Een Ei upr Messbähre drägen. - Eichwald, 419.

[Spaltenumbruch] *235 Eier auf dem Altar finden. - Murner, Nb., 37; Kloster, IV, 735.

"Ich bin der pfaff vom Kalenberg, das ich ein grosse gnad verkünd, wann ich ein ey auff dem altar find."

*236 Eier ausnehmen ohne Schale. (Schles.)

Schlechte Geschäfte machen.

*237 Eier kaufen, obschon keine im Herzen sind.

Von alten Buhlern, welche Begierden durch Kunst erwecken möchten, für welche die Natur zu schwach ist.

*238 Eier legen und sie andere ausbrüten lassen.

*239 Eier un Fett hebben. - Richey, 53.

Sich im Wohlstande befinden.

*240 Eier wannen. - Murner, Nb., 74; Kloster, IV, 824.

"Die arbeit ist bey Gott vmbsust, das auch eyerwannen gelust, so kein sprewer falt darneben vnd sie allsampt kein staub nit geben."

*241 Ein Ei kann dem andern nicht mehr gleichen.

Holl.: Het gelijkt als het eene ei het andere. (Harrebomee, I, 177.)

*242 Ein Ei mit jemand zu schälen haben.

*243 Ein Ei nach einem Spatzen werfen.

*244 Ein Ei zusammenleimen.

Von lächerlicher Mühe.

*245 Ein ey hat mehr vnderscheydts von eim ey. - Franck, II, 73b.

*246 Einem ein Ei auf der Schwinge holen. (Osnabrück.)

Ihn vexiren, weil die Schwinge, welche hier gemeint wird, ein beim Flachs gebrauchtes glattes Bret ist, wovon ein Ei leicht herabrollen kann.

*247 Einen mit faulen Eiern werfen.

*248 Einen über fremden Eiern treffen.

Holl.: De een heeft den ander op zijne eijeren betrapt. (Harrebomee, I, 176.)

*249 Emm e n' Eier vertrocka. (Appenzell.) - Tobler.

Einem ohne bösen Willen was sagen oder thun, was er sehr ungern hat.

*250 En Ai op de Schufkar un da Siewene an getuogen (oder: un siewen Mann dervör gespannt). (Iserlohn.) - Woeste, 81, 1.

Spott auf Aufschneiderei und Windbeutelei.

*251 Enem wich Oar schielen. (Siebenbürg.-sächsisch.) - Frommann, V, 173, 127.

Einem weiche Eier schälen, d. h. sehr schön mit ihm thun.

*252 Er acht sein nicht vmb eyn ey.

Worte Herzog Ernst's im 12. Jahrhundert.

*253 Er gibt ein Ei für einen Ochsen. - Reinsberg IV, 147.

Frz.: Donner un oeuf pour avoir un boeuf.

*254 Er gibt ein Ei um die Henne. - Eiselein, 136.

Holl.: Hij geeft een ei, om een kuiken weer te krijgen. (Harrebomee, I, 177.)

Lat.: Ovum dat nulli, nisi sit retributio pulli. (Binder II, 2463; Eiselein, 136; Lehmann, 236, 74.)

*255 Er gibt ein Ei und wollte gern drei.

*256 Er hat das Ei gelegt und ein anderer hat's ausgebrütet.

Holl.: Hij heeft het ei gelegd, dat een ander heeft uitgebroed. (Harrebomee, I, 177.)

*257 Er hat die Eier gerochen.

*258 Er hat Eier und gehet mit brülse(?) um. - Schottel, 1116a.

*259 Er hat entweder Eier oder Junge.

*260 Er hat jmmer Eyer vnnd Junge beyeinander. - Eyering, II, 292; Lehmann, 276, 35.

*261 Er ist auf den Eiern betroffen worden.

Auf frischer That ergriffen; von einem Vogel entlehnt, den man überfällt, während er auf den Eiern sitzt.

*262 Er ist aus demselben Ei gebrütet.

Holl.: Hij is uit hetzelfde ei gebroed. (Harrebomee, I, 177.)

*263 Er ist aus keinem guten Ei.

Holl.: Hij is van geene goede eijeren gezet. (Harrebomee, I, 177.)

*264 Er ist erst (kaum) aus dem Ei (gekrochen).

*265 Er ist wie ein schalloses Ei. (Nürtingen.)

*266 Er kann keine Eier legen, aber er gackert viel.

Holl.: Hij kan geen ei leggen, of hij moet kakelen. (Harrebomee, I, 177.)

*267 Er kann seine eigenen Eier nicht ausbrüten.

*268 Er kauft sieben Eier und gibt acht fort.

Gibt mehr aus als er einnimmt.

*269 Er kennt kein schöneres Ei als das, was er selbst legt.

Holl.: Hij kent geen schoonen ei, dan hetgeen 'hij zelf legt. (Harrebomee, I, 177.)

[Spaltenumbruch] *202 A wirft goar garne a Ê nôg am Sperlije.

*203 Alle Eier in Ein Nest legen.

Frz.: Mettre tous ses oeufs dans an même panier. (Leroux, I, 122.)

*204 Auf Eiern gehen und keins zerbrechen.Hulst, 13.

Von denen, die stets neutral zu bleiben suchen.

Frz.: Elle passerait sur des oeufs sans les casser. (Leroux, I, 122.)

*205 Aus dem Ei wird keine Henne.

Der Ton liegt auf dem.

*206 Da hab' ich ein Ei, ich hätt' gern zwei. (Nürtingen.)

Wird mit den Einleitungsworten: „Da heisst's auch“ angewandt, wenn ein Armer einem Wohlhabenden etwas schenkt.

*207 Da wird kein Ei im Nest bleiben.

Holl.: Daar blijft geen ei in 't nest. (Harrebomée, I, 175.)

*208 Dar broit werra off annern Leut Eier. (Nassau.)

Der brütet wieder auf anderer Leute Eiern.

*209 Das Ei kostet mehr als die Henne.

So sagt man in Centralamerika, wenn die Auslagen mehr kosten als der zu erwartende Gewinn, wenn man z. B. die Erzeugnisse des Bodens auf einen fernen Markt bringen wollte, zu dem die Strassen fehlen, und wobei der Erlös für die Producte nicht ausreichen würde, die Transportkosten zu decken. (W, Marr, Reise nach Centralamerika.)

Span.: El huevo mas que la gallina.

*210 Das Ei nach dem Huhne werfen.Winckler, XX, 78.

Die Wurst nach der Speckseite.

*211 Das Ei neben das Nest legen.

Etwas verkehrt, anfangen. (S. Gaul.)

*212 Das Ei ist zu hart gesotten.

Holl.: Dat ei heeft wat lang in 't zout gelegen. (Harrebomée, I, 175.)

*213 Das ist mir wie ein böses Ei.(Türheim.) – Tristan, 1226-1250; Eiselein, 135.

*214 Das kann man für ein Ei und einen Apfel bekommen.Hulst, 2.

*215 Das kommt von keinen guten Eiern.

*216 Das sind nicht alle gelegten Eier.

*217 Dat Ei will klöker wesen, as dat Hohn.Eichwald, 426.

*218 Dat es en dick Ai, awwer et birstet noch as 'ne Karthaune. (Iserlohn.) – Woeste, 81, 2.

Von sehr grosser Freundschaft, die keine Dauer verbürgt.

*219 Dat is en ei unde en dop.Lübben.

Von Herzensfreunden.

*220 Dat is nett as'n Ei inn Hoppensack.Bueren, 347; Eichwald, 437.

*221 Dat sünd all ôle Eier. (Holst.) – Richey, 52.

Alte Geschichten, längst bekannte Dinge.

*222 Dat sünt Eier, de dar ut gat.Eichwald, 432.

*223 Den bringt twölf Eier darrtein (dreizehn) Küken. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 85.

*224 Der hat sein Ei gelegt. (Nürtingen.)

Er hat das Seinige gethan.

*225 Die Eier allein ausbrüten.

„Voss hat in Eutin noch zwei Freunde, mit welchen er allein seine Eier ausbrütet.“ (Morgenblatt, 1857, S. 757.)

*226 Die Eier in fremde Nester legen.

Nutzen und Vortheil dem entziehen, der die gerechtesten Ansprüche darauf hat, und Fremden zuwenden.

*227 Die Eier oder die Hühner.

Dän.: Enten æg eller unger. (Prov. dan., 95.)

*228 Die Eier scheren, eh' man sie verkauft.

Von allem abzwacken. Von einem Knauser.

*229 Die Eier sind schon gebrütet.Eiselein, 136.

*230 Die Eier waren weg, als sie mit Salze kamen.

*231 Die Eier werden wohl gebrütet.Eiselein, 136.

*232 Die Eier zählen, ehe sie die Henne legt.Winckler, XX, 13; Reinsberg IV, 24.

Die Ungewissheiten der Zukunft als Wirklichkeiten der Gegenwart berechnen.

*233 Du wardst das ey vnd lessest die Henne lauffen.Henisch, 964; Tappius, 113b; Lehmann, II, 74, 103; niederdeutsch bei Eichwald, 425.

Für die ungewisse Zukunft Sorge tragen und darüber vergessen ein gegenwärtiges Gut zu geniessen.

*234 Een Ei upr Messbähre drägen.Eichwald, 419.

[Spaltenumbruch] *235 Eier auf dem Altar finden.Murner, Nb., 37; Kloster, IV, 735.

„Ich bin der pfaff vom Kalenberg, das ich ein grosse gnad verkünd, wann ich ein ey auff dem altar find.“

*236 Eier ausnehmen ohne Schale. (Schles.)

Schlechte Geschäfte machen.

*237 Eier kaufen, obschon keine im Herzen sind.

Von alten Buhlern, welche Begierden durch Kunst erwecken möchten, für welche die Natur zu schwach ist.

*238 Eier legen und sie andere ausbrüten lassen.

*239 Eier un Fett hebben.Richey, 53.

Sich im Wohlstande befinden.

*240 Eier wannen.Murner, Nb., 74; Kloster, IV, 824.

„Die arbeit ist bey Gott vmbsust, das auch eyerwannen gelust, so kein sprewer falt darneben vnd sie allsampt kein staub nit geben.“

*241 Ein Ei kann dem andern nicht mehr gleichen.

Holl.: Het gelijkt als het eene ei het andere. (Harrebomée, I, 177.)

*242 Ein Ei mit jemand zu schälen haben.

*243 Ein Ei nach einem Spatzen werfen.

*244 Ein Ei zusammenleimen.

Von lächerlicher Mühe.

*245 Ein ey hat mehr vnderscheydts von eim ey.Franck, II, 73b.

*246 Einem ein Ei auf der Schwinge holen. (Osnabrück.)

Ihn vexiren, weil die Schwinge, welche hier gemeint wird, ein beim Flachs gebrauchtes glattes Bret ist, wovon ein Ei leicht herabrollen kann.

*247 Einen mit faulen Eiern werfen.

*248 Einen über fremden Eiern treffen.

Holl.: De een heeft den ander op zijne eijeren betrapt. (Harrebomée, I, 176.)

*249 Emm e n' Eier vertrocka. (Appenzell.) – Tobler.

Einem ohne bösen Willen was sagen oder thun, was er sehr ungern hat.

*250 En Ai op de Schufkar un da Siewene an getuogen (oder: un siewen Mann dervör gespannt). (Iserlohn.) – Woeste, 81, 1.

Spott auf Aufschneiderei und Windbeutelei.

*251 Enem wich Oar schielen. (Siebenbürg.-sächsisch.) – Frommann, V, 173, 127.

Einem weiche Eier schälen, d. h. sehr schön mit ihm thun.

*252 Er acht sein nicht vmb eyn ey.

Worte Herzog Ernst's im 12. Jahrhundert.

*253 Er gibt ein Ei für einen Ochsen.Reinsberg IV, 147.

Frz.: Donner un oeuf pour avoir un boeuf.

*254 Er gibt ein Ei um die Henne.Eiselein, 136.

Holl.: Hij geeft een ei, om een kuiken weer te krijgen. (Harrebomée, I, 177.)

Lat.: Ovum dat nulli, nisi sit retributio pulli. (Binder II, 2463; Eiselein, 136; Lehmann, 236, 74.)

*255 Er gibt ein Ei und wollte gern drei.

*256 Er hat das Ei gelegt und ein anderer hat's ausgebrütet.

Holl.: Hij heeft het ei gelegd, dat een ander heeft uitgebroed. (Harrebomée, I, 177.)

*257 Er hat die Eier gerochen.

*258 Er hat Eier und gehet mit brülse(?) um.Schottel, 1116a.

*259 Er hat entweder Eier oder Junge.

*260 Er hat jmmer Eyer vnnd Junge beyeinander.Eyering, II, 292; Lehmann, 276, 35.

*261 Er ist auf den Eiern betroffen worden.

Auf frischer That ergriffen; von einem Vogel entlehnt, den man überfällt, während er auf den Eiern sitzt.

*262 Er ist aus demselben Ei gebrütet.

Holl.: Hij is uit hetzelfde ei gebroed. (Harrebomée, I, 177.)

*263 Er ist aus keinem guten Ei.

Holl.: Hij is van geene goede eijeren gezet. (Harrebomée, I, 177.)

*264 Er ist erst (kaum) aus dem Ei (gekrochen).

*265 Er ist wie ein schalloses Ei. (Nürtingen.)

*266 Er kann keine Eier legen, aber er gackert viel.

Holl.: Hij kan geen ei leggen, of hij moet kakelen. (Harrebomée, I, 177.)

*267 Er kann seine eigenen Eier nicht ausbrüten.

*268 Er kauft sieben Eier und gibt acht fort.

Gibt mehr aus als er einnimmt.

*269 Er kennt kein schöneres Ei als das, was er selbst legt.

Holl.: Hij kent geen schoonen ei, dan hetgeen 'hij zelf legt. (Harrebomée, I, 177.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0408" n="[380]"/><cb n="759"/>
*202 A wirft goar garne a Ê nôg am Sperlije.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*203 Alle Eier in Ein Nest legen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mettre tous ses oeufs dans an même panier. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 122.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*204 Auf Eiern gehen und keins zerbrechen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hulst, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von denen, die stets neutral zu bleiben suchen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Elle passerait sur des oeufs sans les casser. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 122.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*205 Aus dem Ei wird keine Henne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Ton liegt auf <hi rendition="#g">dem</hi>.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*206 Da hab' ich ein Ei, ich hätt' gern zwei.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird mit den Einleitungsworten: &#x201E;Da heisst's auch&#x201C; angewandt, wenn ein Armer einem Wohlhabenden etwas schenkt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*207 Da wird kein Ei im Nest bleiben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar blijft geen ei in 't nest. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 175.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*208 Dar broit werra off annern Leut Eier.</hi> (<hi rendition="#i">Nassau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Der brütet wieder auf anderer Leute Eiern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*209 Das Ei kostet mehr als die Henne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagt man in Centralamerika, wenn die Auslagen mehr kosten als der zu erwartende Gewinn, wenn man z. B. die Erzeugnisse des Bodens auf einen fernen Markt bringen wollte, zu dem die Strassen fehlen, und wobei der Erlös für die Producte nicht ausreichen würde, die Transportkosten zu decken. (<hi rendition="#i">W, Marr, Reise nach Centralamerika.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: El huevo mas que la gallina.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*210 Das Ei nach dem Huhne werfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XX, 78.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Wurst nach der Speckseite.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*211 Das Ei neben das Nest legen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Etwas verkehrt, anfangen. (S.  Gaul.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*212 Das Ei ist zu hart gesotten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat ei heeft wat lang in 't zout gelegen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 175.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*213 Das ist mir wie ein böses Ei</hi>.(<hi rendition="#i">Türheim.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Tristan, 1226-1250; Eiselein, 135.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*214 Das kann man für ein Ei und einen Apfel bekommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hulst, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*215 Das kommt von keinen guten Eiern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*216 Das sind nicht alle gelegten Eier.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*217 Dat Ei will klöker wesen, as dat Hohn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 426.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*218 Dat es en dick Ai, awwer et birstet noch as 'ne Karthaune.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 81, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von sehr grosser Freundschaft, die keine Dauer verbürgt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*219 Dat is en ei unde en dop.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lübben.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Herzensfreunden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*220 Dat is nett as'n Ei inn Hoppensack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 347; Eichwald, 437.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*221 Dat sünd all ôle Eier.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Richey, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Alte Geschichten, längst bekannte Dinge.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*222 Dat sünt Eier, de dar ut gat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 432.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*223 Den bringt twölf Eier darrtein (dreizehn) Küken.</hi> (<hi rendition="#i">Rastede.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 28, 85.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*224 Der hat sein Ei gelegt.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat das Seinige gethan.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*225 Die Eier allein ausbrüten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Voss hat in Eutin noch zwei Freunde, mit welchen er allein seine Eier ausbrütet.&#x201C; (<hi rendition="#i">Morgenblatt, 1857, S. 757.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*226 Die Eier in fremde Nester legen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nutzen und Vortheil dem entziehen, der die gerechtesten Ansprüche darauf hat, und Fremden zuwenden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*227 Die Eier oder die Hühner.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Enten æg eller unger. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 95.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*228 Die Eier scheren, eh' man sie verkauft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von allem abzwacken. Von einem Knauser.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*229 Die Eier sind schon gebrütet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 136.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*230 Die Eier waren weg, als sie mit Salze kamen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*231 Die Eier werden wohl gebrütet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 136.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*232 Die Eier zählen, ehe sie die Henne legt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XX, 13; Reinsberg IV, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Ungewissheiten der Zukunft als Wirklichkeiten der Gegenwart berechnen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*233 Du wardst das ey vnd lessest die Henne lauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 964; Tappius, 113<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 74, 103;</hi> niederdeutsch bei <hi rendition="#i">Eichwald, 425.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Für die ungewisse Zukunft Sorge tragen und darüber vergessen ein gegenwärtiges Gut zu geniessen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*234 Een Ei upr Messbähre drägen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 419.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="760"/>
*235 Eier auf dem Altar finden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Murner, Nb., 37; Kloster, IV, 735.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ich bin der pfaff vom Kalenberg, das ich ein grosse gnad verkünd, wann ich ein ey auff dem altar find.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*236 Eier ausnehmen ohne Schale.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Schlechte Geschäfte machen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*237 Eier kaufen, obschon keine im Herzen sind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von alten Buhlern, welche Begierden durch Kunst erwecken möchten, für welche die Natur zu schwach ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*238 Eier legen und sie andere ausbrüten lassen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*239 Eier un Fett hebben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Richey, 53.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sich im Wohlstande befinden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*240 Eier wannen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Murner, Nb., 74; Kloster, IV, 824.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die arbeit ist bey Gott vmbsust, das auch eyerwannen gelust, so kein sprewer falt darneben vnd sie allsampt kein staub nit geben.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*241 Ein Ei kann dem andern nicht mehr gleichen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het gelijkt als het eene ei het andere. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 177.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*242 Ein Ei mit jemand zu schälen haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*243 Ein Ei nach einem Spatzen werfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*244 Ein Ei zusammenleimen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von lächerlicher Mühe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*245 Ein ey hat mehr vnderscheydts von eim ey.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 73<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*246 Einem ein Ei auf der Schwinge holen.</hi> (<hi rendition="#i">Osnabrück.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn vexiren, weil die Schwinge, welche hier gemeint wird, ein beim Flachs gebrauchtes glattes Bret ist, wovon ein Ei leicht herabrollen kann.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*247 Einen mit faulen Eiern werfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*248 Einen über fremden Eiern treffen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De een heeft den ander op zijne eijeren betrapt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 176.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*249 Emm e n' Eier vertrocka.</hi> (<hi rendition="#i">Appenzell.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einem ohne bösen Willen was sagen oder thun, was er sehr ungern hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*250 En Ai op de Schufkar un da Siewene an getuogen (oder: un siewen Mann dervör gespannt).</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 81, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Spott auf Aufschneiderei und Windbeutelei.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*251 Enem wich Oar schielen.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächsisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 173, 127.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einem weiche Eier schälen, d. h. sehr schön mit ihm thun.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*252 Er acht sein nicht vmb eyn ey.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Worte Herzog Ernst's im 12. Jahrhundert.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*253 Er gibt ein Ei für einen Ochsen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Reinsberg IV, 147.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Donner un oeuf pour avoir un boeuf.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*254 Er gibt ein Ei um die Henne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 136.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij geeft een ei, om een kuiken weer te krijgen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 177.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ovum dat nulli, nisi sit retributio pulli. (<hi rendition="#i">Binder II, 2463; Eiselein, 136; Lehmann, 236, 74.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*255 Er gibt ein Ei und wollte gern drei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*256 Er hat das Ei gelegt und ein anderer hat's ausgebrütet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij heeft het ei gelegd, dat een ander heeft uitgebroed. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 177.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*257 Er hat die Eier gerochen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*258 Er hat Eier und gehet mit brülse(?) um.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1116<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*259 Er hat entweder Eier oder Junge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*260 Er hat jmmer Eyer vnnd Junge beyeinander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 292; Lehmann, 276, 35.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*261 Er ist auf den Eiern betroffen worden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf frischer That ergriffen; von einem Vogel entlehnt, den man überfällt, während er auf den Eiern sitzt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*262 Er ist aus demselben Ei gebrütet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is uit hetzelfde ei gebroed. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 177.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*263 Er ist aus keinem guten Ei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is van geene goede eijeren gezet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 177.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*264 Er ist erst (kaum) aus dem Ei (gekrochen).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*265 Er ist wie ein schalloses Ei.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*266 Er kann keine Eier legen, aber er gackert viel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij kan geen ei leggen, of hij moet kakelen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 177.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*267 Er kann seine eigenen Eier nicht ausbrüten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*268 Er kauft sieben Eier und gibt acht fort.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Gibt mehr aus als er einnimmt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*269 Er kennt kein schöneres Ei als das, was er selbst legt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij kent geen schoonen ei, dan hetgeen 'hij zelf legt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 177.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[380]/0408] *202 A wirft goar garne a Ê nôg am Sperlije. *203 Alle Eier in Ein Nest legen. Frz.: Mettre tous ses oeufs dans an même panier. (Leroux, I, 122.) *204 Auf Eiern gehen und keins zerbrechen. – Hulst, 13. Von denen, die stets neutral zu bleiben suchen. Frz.: Elle passerait sur des oeufs sans les casser. (Leroux, I, 122.) *205 Aus dem Ei wird keine Henne. Der Ton liegt auf dem. *206 Da hab' ich ein Ei, ich hätt' gern zwei. (Nürtingen.) Wird mit den Einleitungsworten: „Da heisst's auch“ angewandt, wenn ein Armer einem Wohlhabenden etwas schenkt. *207 Da wird kein Ei im Nest bleiben. Holl.: Daar blijft geen ei in 't nest. (Harrebomée, I, 175.) *208 Dar broit werra off annern Leut Eier. (Nassau.) Der brütet wieder auf anderer Leute Eiern. *209 Das Ei kostet mehr als die Henne. So sagt man in Centralamerika, wenn die Auslagen mehr kosten als der zu erwartende Gewinn, wenn man z. B. die Erzeugnisse des Bodens auf einen fernen Markt bringen wollte, zu dem die Strassen fehlen, und wobei der Erlös für die Producte nicht ausreichen würde, die Transportkosten zu decken. (W, Marr, Reise nach Centralamerika.) Span.: El huevo mas que la gallina. *210 Das Ei nach dem Huhne werfen. – Winckler, XX, 78. Die Wurst nach der Speckseite. *211 Das Ei neben das Nest legen. Etwas verkehrt, anfangen. (S. Gaul.) *212 Das Ei ist zu hart gesotten. Holl.: Dat ei heeft wat lang in 't zout gelegen. (Harrebomée, I, 175.) *213 Das ist mir wie ein böses Ei.(Türheim.) – Tristan, 1226-1250; Eiselein, 135. *214 Das kann man für ein Ei und einen Apfel bekommen. – Hulst, 2. *215 Das kommt von keinen guten Eiern. *216 Das sind nicht alle gelegten Eier. *217 Dat Ei will klöker wesen, as dat Hohn. – Eichwald, 426. *218 Dat es en dick Ai, awwer et birstet noch as 'ne Karthaune. (Iserlohn.) – Woeste, 81, 2. Von sehr grosser Freundschaft, die keine Dauer verbürgt. *219 Dat is en ei unde en dop. – Lübben. Von Herzensfreunden. *220 Dat is nett as'n Ei inn Hoppensack. – Bueren, 347; Eichwald, 437. *221 Dat sünd all ôle Eier. (Holst.) – Richey, 52. Alte Geschichten, längst bekannte Dinge. *222 Dat sünt Eier, de dar ut gat. – Eichwald, 432. *223 Den bringt twölf Eier darrtein (dreizehn) Küken. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 85. *224 Der hat sein Ei gelegt. (Nürtingen.) Er hat das Seinige gethan. *225 Die Eier allein ausbrüten. „Voss hat in Eutin noch zwei Freunde, mit welchen er allein seine Eier ausbrütet.“ (Morgenblatt, 1857, S. 757.) *226 Die Eier in fremde Nester legen. Nutzen und Vortheil dem entziehen, der die gerechtesten Ansprüche darauf hat, und Fremden zuwenden. *227 Die Eier oder die Hühner. Dän.: Enten æg eller unger. (Prov. dan., 95.) *228 Die Eier scheren, eh' man sie verkauft. Von allem abzwacken. Von einem Knauser. *229 Die Eier sind schon gebrütet. – Eiselein, 136. *230 Die Eier waren weg, als sie mit Salze kamen. *231 Die Eier werden wohl gebrütet. – Eiselein, 136. *232 Die Eier zählen, ehe sie die Henne legt. – Winckler, XX, 13; Reinsberg IV, 24. Die Ungewissheiten der Zukunft als Wirklichkeiten der Gegenwart berechnen. *233 Du wardst das ey vnd lessest die Henne lauffen. – Henisch, 964; Tappius, 113b; Lehmann, II, 74, 103; niederdeutsch bei Eichwald, 425. Für die ungewisse Zukunft Sorge tragen und darüber vergessen ein gegenwärtiges Gut zu geniessen. *234 Een Ei upr Messbähre drägen. – Eichwald, 419. *235 Eier auf dem Altar finden. – Murner, Nb., 37; Kloster, IV, 735. „Ich bin der pfaff vom Kalenberg, das ich ein grosse gnad verkünd, wann ich ein ey auff dem altar find.“ *236 Eier ausnehmen ohne Schale. (Schles.) Schlechte Geschäfte machen. *237 Eier kaufen, obschon keine im Herzen sind. Von alten Buhlern, welche Begierden durch Kunst erwecken möchten, für welche die Natur zu schwach ist. *238 Eier legen und sie andere ausbrüten lassen. *239 Eier un Fett hebben. – Richey, 53. Sich im Wohlstande befinden. *240 Eier wannen. – Murner, Nb., 74; Kloster, IV, 824. „Die arbeit ist bey Gott vmbsust, das auch eyerwannen gelust, so kein sprewer falt darneben vnd sie allsampt kein staub nit geben.“ *241 Ein Ei kann dem andern nicht mehr gleichen. Holl.: Het gelijkt als het eene ei het andere. (Harrebomée, I, 177.) *242 Ein Ei mit jemand zu schälen haben. *243 Ein Ei nach einem Spatzen werfen. *244 Ein Ei zusammenleimen. Von lächerlicher Mühe. *245 Ein ey hat mehr vnderscheydts von eim ey. – Franck, II, 73b. *246 Einem ein Ei auf der Schwinge holen. (Osnabrück.) Ihn vexiren, weil die Schwinge, welche hier gemeint wird, ein beim Flachs gebrauchtes glattes Bret ist, wovon ein Ei leicht herabrollen kann. *247 Einen mit faulen Eiern werfen. *248 Einen über fremden Eiern treffen. Holl.: De een heeft den ander op zijne eijeren betrapt. (Harrebomée, I, 176.) *249 Emm e n' Eier vertrocka. (Appenzell.) – Tobler. Einem ohne bösen Willen was sagen oder thun, was er sehr ungern hat. *250 En Ai op de Schufkar un da Siewene an getuogen (oder: un siewen Mann dervör gespannt). (Iserlohn.) – Woeste, 81, 1. Spott auf Aufschneiderei und Windbeutelei. *251 Enem wich Oar schielen. (Siebenbürg.-sächsisch.) – Frommann, V, 173, 127. Einem weiche Eier schälen, d. h. sehr schön mit ihm thun. *252 Er acht sein nicht vmb eyn ey. Worte Herzog Ernst's im 12. Jahrhundert. *253 Er gibt ein Ei für einen Ochsen. – Reinsberg IV, 147. Frz.: Donner un oeuf pour avoir un boeuf. *254 Er gibt ein Ei um die Henne. – Eiselein, 136. Holl.: Hij geeft een ei, om een kuiken weer te krijgen. (Harrebomée, I, 177.) Lat.: Ovum dat nulli, nisi sit retributio pulli. (Binder II, 2463; Eiselein, 136; Lehmann, 236, 74.) *255 Er gibt ein Ei und wollte gern drei. *256 Er hat das Ei gelegt und ein anderer hat's ausgebrütet. Holl.: Hij heeft het ei gelegd, dat een ander heeft uitgebroed. (Harrebomée, I, 177.) *257 Er hat die Eier gerochen. *258 Er hat Eier und gehet mit brülse(?) um. – Schottel, 1116a. *259 Er hat entweder Eier oder Junge. *260 Er hat jmmer Eyer vnnd Junge beyeinander. – Eyering, II, 292; Lehmann, 276, 35. *261 Er ist auf den Eiern betroffen worden. Auf frischer That ergriffen; von einem Vogel entlehnt, den man überfällt, während er auf den Eiern sitzt. *262 Er ist aus demselben Ei gebrütet. Holl.: Hij is uit hetzelfde ei gebroed. (Harrebomée, I, 177.) *263 Er ist aus keinem guten Ei. Holl.: Hij is van geene goede eijeren gezet. (Harrebomée, I, 177.) *264 Er ist erst (kaum) aus dem Ei (gekrochen). *265 Er ist wie ein schalloses Ei. (Nürtingen.) *266 Er kann keine Eier legen, aber er gackert viel. Holl.: Hij kan geen ei leggen, of hij moet kakelen. (Harrebomée, I, 177.) *267 Er kann seine eigenen Eier nicht ausbrüten. *268 Er kauft sieben Eier und gibt acht fort. Gibt mehr aus als er einnimmt. *269 Er kennt kein schöneres Ei als das, was er selbst legt. Holl.: Hij kent geen schoonen ei, dan hetgeen 'hij zelf legt. (Harrebomée, I, 177.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/408
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [380]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/408>, abgerufen am 22.07.2024.