Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.[Spaltenumbruch] 28 Man kann nicht aus allen Blumen Sträusslein machen. - Sailer, 148. 29 Man kann wol eine Blume malen, aber nicht den Geruch ihr geben. - Sailer, 124. Von Falschheit und Heuchelei. 30 Man muss die Blumen pflücken, wenn sie blühen. Holl.: Men moet het bloempje plukken, terwijl het bloeijend is. (Harrebomee, I, 64.) 31 Man schätzt die Blumen nach der Farbe. It.: Tal e il fiore qual e il colore. (Pazzaglia, 124.) 32 Manch schöne Blumen haben bittere Wurzeln. - Eiselein, 84. 33 Mit Blumen weckt der Arzt keinen Todten auf. 34 Nicht alle Blumen taugen zum Sträusschen. - Körte, 655; Simrock, 1163. It.: Ogni fior piace, eccetto quello della botte. (Mit "fior della botte" wird der Kahm bezeichnet, der sich auf dem Wein ablagert.) (Pazzaglia, 124.) 35 Ohne Blumen kann die geschickteste Biene keinen Honig machen. Holl.: Geene bij maakt honig zonder bloem. (Harrebomee, I, 56.) 36 Schöne Blumen sind auf dem Stengel am üppigsten. - Eiselein, 84. 37 Schöne Blumen stehen nicht lange am Wege. - Simrock, 1162. 38 Schönen Blumen und Frauen darf man nicht bis morgen trauen. Holl.: Op schoone bloemen en vrouwen is niet te rekenen, beider eer is teer. (Harrebomee, I, 64.) 39 So manche Blum' im Felde steht, so manches Leid die Lieb' angeht. - Körte, 3902, 4907. 40 Was kann die Blume davor, dass eine Spinne Gift aus ihr saugt. - Fischart, Gesch. 41 Was sollen die Blumen, die niemand bricht! 42 Weisse Blumen stehen schön auf einem jungen Haupte. 43 Wenn die Blume verblüht ist, verschwindet ihre Pracht. 44 Wenn die Blumen welken beim Fronleichnamstag, so das Gras bei der Heuernte. 45 Wenn eine Blume verblüht, knospet eine andere. Holl.: Daar ontluiken zoo schoone bloemen, als er vergaan. (Harrebomee, I, 63.) 46 Wer Blumen auf die Wiese säet, mag das Gras im Garten pflanzen. (Russ.) 47 Wer will Blumen pflücken (gohn), hüte sich vorm Stachel des Skorpion. 48 Wie die Blume, so der Duft. 49 Wie die Blume, so die Frucht. - Winckler, XX, 50. 50 Wie manig schöne Blume stat, die gar bitter Wurzel hat. - Freidank. 51 Zwei Blumen sind dem Zufriedenen mehr, als dem Hohlauge ein ganzer Garten voll. *52 Den Blumen im Finstern streichen. - Körte, 657; Eiselein, 84. *53 Die Plumen streychen. (S. Ohren melken.) - Tappius, 18a; Sutor, 717. Lat.: Demulcere caput. (Tappius, 18a.) *54 Diese Blume gehört nicht zu deinem Sträusslein. *55 Durch die Blume reden. Lat.: Patrocli occasio. (Erasm., 862.) *56 Durch die nordhäuser Blume reden. (Ilefeld.) - Körte, 657. Jemand seine Meinung derb, grob zu verstehen geben. Frz.: Une finesse, cousue de fil blanc. (Starschedel, 183.) *57 Einem den Blumen oder Kauzen streichen. - Eiselein, 84. *58 Er flattert von einer Blume zur andern, wie ein Schmetterling. Holl.: Hij is zoo wispelturig als een vlinder, die van de eene bloem op de andere vliegt. (Harrebomee, I, 63.) *59 Er steht wie eine Blume auf dem Miste. (Ostpreuss.) *60 Es ist eine Blume, die im Dunkeln blüht. Holl.: Het is eene bloem, die in het duister bloeit. (Harrebomee, I, 63.) Blumenpfingsten. Blumenpfingsten (um 'n Pfingsten?), wenn die Böcke lammen. (S. Bock 53.) - Sandvoss, 135. [Spaltenumbruch] Blümlein. 1 Das Blümlein Wohlgemuth ist für Trauern gut. 2 Ein Blümlein kann man wol malen, man kann aber kein Geruch dazu geben. - Henisch, 430. 3 Man hat das Blümlein zu früh gepflückt. Holl.: Het bloempje is te vroeg geplukt. (Harrebomee, I, 63.) 4 Man steckt ein Blümlein auf den Hut vnd nicht den Scherben (Napf) mit dem Stock. - Lehmann, 167, 17. 5 Wer das Blümlein abgebrochen, mag die Jungfrauschaft nicht wiederbringen. - Henisch, 427. Bluse. 1 Ist die Bluse fort, so nimmt der Frack das Wort. Die Bluse wird als Symbol radicaler Ansichten auf dem politischen Felde betrachtet, der Frack als Vertreter des vornehmen Bürgerliberalismus. *2 Er hat die Bluse mit dem Frack vertauscht. Radicale Grundsätze mit gemässigtern. Blut. 1 Angeboren Blut queint, wenn's gleich nur ein Tröpflein wäre. - Henisch, 437; Petri, II. D. h. Blutsfreunde treten ans Herz. 2 Blut arm, gut Edl; gut arm Blut Edl. - Sutor, 240. Lat.: Nobilis est ille, quem nobilitant bene villae. 3 Blut fordert Blut. - 1 Mos. 9, 6; Schulze, 4; Simrock, 1167; Eiselein, 85. Lat.: Quicunque effuderet humanum sanguinem, fundetur sanguis illius. 4 Blut ist dicker als Wasser. - Simrock, 1168. Vom Einfluss verwandtschaftlicher Verhältnisse. Das Sprichwort ist physiologisch begründet; denn, das Wasser zu 1,000 angenommen, hat das Blut der Schlangen ein specifisches Gewicht von 1,036, der Menschen und warmblütigen Thiere von 1,050. Dän.: Blodet er aldrig saa tyndt, det er jo tykkere end vand. (Prov. dan.) Engl.: Blood 's thicker than water. (Bohn II, 231.) 5 Blut ist nicht Wasser. - Kirchhofer, 203. 6 Blut rinnt zusammen, hat der Geissbock gesagt. - Simrock, 1170. 7 Blut rinnt zusammen, hat der Schneider gesagt, hat den Geissbock in die Multen gestochen. 8 Blut wird nicht mit Blut ausgewaschen, sondern mit Wasser. 9 Das Blut fliesst nicht mehr in die Adern zurück, ist's einmal heraus. 10 Das Blut ist im Herzen; wenn du ausspuckst, ist's weiss. (Surinam.) Ins Gesicht Freund, im Herzen Feind. 11 Das Blut kreucht, wo es nicht gehen kann. - Pistor., V, 14; Lehmann, II, 57, 11; Henisch, 437; Simrock, 1169. Blutsfreundschaft lässt sich nicht bergen; oder auch: Jeder sucht fortzukommen, so gut er kann und die Kräfte dazu hat. Holl.: 'T bloet cruupt daert niet gaen en can. (Fallersleben, 621.) Lat.: Ire bonus sanguis quo nescit repit et anguis. (Sutor, 861.) 12 Das Blut lauft da zusammen, wo der Schlag geschehen ist. - Winckler, XV, 66. 13 Das blut schreiet zu gott. - Franck, I, 53a. 14 Dat Blot kruppt1, war 't2 nich gan kan. (Ostfries.) - Frommann, II, 536; Eichwald, 137. 1) Kriecht. 2) Wohin es. 15 Der eine mit Blut, der andere mit Gut. Holl.: De een het bloed, de oor het good. (Harrebomee, I, 62.) 16 Der Nächste am (im) Blut, der Erste (Nächste) zum (im) Gut. - Simrock, 1171; Hillebrand, 145; Eisenhart, 283; Estor, II, 69; Hertius, I, 84; Pistor., I, 84; Grimm, Rechtsalt., 470; Eiselein, 85. Das Sprichwort drückt den Satz aus, dass, wo ein Testament fehlt, die Erbfolge durch die Nähe der Verwandtschaft mit dem Erblasser bestimmt werde. In seiner allgemeinen Form scheint es auch in Widerspruch mit den Testamenten treten zu wollen. (S. Sippe.) Holl.: Die naest in't bloed, is naest in't goed. - Het naaste bloed erft dooden goed. (Harrebomee, I, 63.) 17 Du junges Blut erspar' dein Gut, weil der's im Alder nedig dit. - Curtze, 363, 581. 18 Edel und unedel Blut ist von Einer Farbe. - Winckler, III, 71. 19 Eigen Blut geht vor. Holl.: Eigen bloed gaat voor. (Harrebomee, I, 63.)
[Spaltenumbruch] 28 Man kann nicht aus allen Blumen Sträusslein machen. – Sailer, 148. 29 Man kann wol eine Blume malen, aber nicht den Geruch ihr geben. – Sailer, 124. Von Falschheit und Heuchelei. 30 Man muss die Blumen pflücken, wenn sie blühen. Holl.: Men moet het bloempje plukken, terwijl het bloeijend is. (Harrebomée, I, 64.) 31 Man schätzt die Blumen nach der Farbe. It.: Tal è il fiore qual è il colore. (Pazzaglia, 124.) 32 Manch schöne Blumen haben bittere Wurzeln. – Eiselein, 84. 33 Mit Blumen weckt der Arzt keinen Todten auf. 34 Nicht alle Blumen taugen zum Sträusschen. – Körte, 655; Simrock, 1163. It.: Ogni fior piace, eccetto quello della botte. (Mit „fior della botte“ wird der Kahm bezeichnet, der sich auf dem Wein ablagert.) (Pazzaglia, 124.) 35 Ohne Blumen kann die geschickteste Biene keinen Honig machen. Holl.: Geene bij maakt honig zonder bloem. 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Holl.: Hij is zoo wispelturig als een vlinder, die van de eene bloem op de andere vliegt. (Harrebomée, I, 63.) *59 Er steht wie eine Blume auf dem Miste. (Ostpreuss.) *60 Es ist eine Blume, die im Dunkeln blüht. Holl.: Het is eene bloem, die in het duister bloeit. (Harrebomée, I, 63.) Blumenpfingsten. Blumenpfingsten (um 'n Pfingsten?), wenn die Böcke lammen. (S. Bock 53.) – Sandvoss, 135. [Spaltenumbruch] Blümlein. 1 Das Blümlein Wohlgemuth ist für Trauern gut. 2 Ein Blümlein kann man wol malen, man kann aber kein Geruch dazu geben. – Henisch, 430. 3 Man hat das Blümlein zu früh gepflückt. Holl.: Het bloempje is te vroeg geplukt. (Harrebomée, I, 63.) 4 Man steckt ein Blümlein auf den Hut vnd nicht den Scherben (Napf) mit dem Stock. – Lehmann, 167, 17. 5 Wer das Blümlein abgebrochen, mag die Jungfrauschaft nicht wiederbringen. – Henisch, 427. Bluse. 1 Ist die Bluse fort, so nimmt der Frack das Wort. 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28 Man kann nicht aus allen Blumen Sträusslein machen. – Sailer, 148.
29 Man kann wol eine Blume malen, aber nicht den Geruch ihr geben. – Sailer, 124.
Von Falschheit und Heuchelei.
30 Man muss die Blumen pflücken, wenn sie blühen.
Holl.: Men moet het bloempje plukken, terwijl het bloeijend is. (Harrebomée, I, 64.)
31 Man schätzt die Blumen nach der Farbe.
It.: Tal è il fiore qual è il colore. (Pazzaglia, 124.)
32 Manch schöne Blumen haben bittere Wurzeln. – Eiselein, 84.
33 Mit Blumen weckt der Arzt keinen Todten auf.
34 Nicht alle Blumen taugen zum Sträusschen. – Körte, 655; Simrock, 1163.
It.: Ogni fior piace, eccetto quello della botte. (Mit „fior della botte“ wird der Kahm bezeichnet, der sich auf dem Wein ablagert.) (Pazzaglia, 124.)
35 Ohne Blumen kann die geschickteste Biene keinen Honig machen.
Holl.: Geene bij maakt honig zonder bloem. (Harrebomée, I, 56.)
36 Schöne Blumen sind auf dem Stengel am üppigsten. – Eiselein, 84.
37 Schöne Blumen stehen nicht lange am Wege. – Simrock, 1162.
38 Schönen Blumen und Frauen darf man nicht bis morgen trauen.
Holl.: Op schoone bloemen en vrouwen is niet te rekenen, beider eer is teêr. (Harrebomée, I, 64.)
39 So manche Blum' im Felde steht, so manches Leid die Lieb' angeht. – Körte, 3902, 4907.
40 Was kann die Blume davor, dass eine Spinne Gift aus ihr saugt. – Fischart, Gesch.
41 Was sollen die Blumen, die niemand bricht!
42 Weisse Blumen stehen schön auf einem jungen Haupte.
43 Wenn die Blume verblüht ist, verschwindet ihre Pracht.
44 Wenn die Blumen welken beim Fronleichnamstag, so das Gras bei der Heuernte.
45 Wenn eine Blume verblüht, knospet eine andere.
Holl.: Daar ontluiken zoo schoone bloemen, als er vergaan. (Harrebomée, I, 63.)
46 Wer Blumen auf die Wiese säet, mag das Gras im Garten pflanzen. (Russ.)
47 Wer will Blumen pflücken (gohn), hüte sich vorm Stachel des Skorpion.
48 Wie die Blume, so der Duft.
49 Wie die Blume, so die Frucht. – Winckler, XX, 50.
50 Wie manig schöne Blume stat, die gar bitter Wurzel hat. – Freidank.
51 Zwei Blumen sind dem Zufriedenen mehr, als dem Hohlauge ein ganzer Garten voll.
*52 Den Blumen im Finstern streichen. – Körte, 657; Eiselein, 84.
*53 Die Plumen streychen. (S. Ohren melken.) – Tappius, 18a; Sutor, 717.
Lat.: Demulcere caput. (Tappius, 18a.)
*54 Diese Blume gehört nicht zu deinem Sträusslein.
*55 Durch die Blume reden.
Lat.: Patrocli occasio. (Erasm., 862.)
*56 Durch die nordhäuser Blume reden. (Ilefeld.) – Körte, 657.
Jemand seine Meinung derb, grob zu verstehen geben.
Frz.: Une finesse, cousue de fil blanc. (Starschedel, 183.)
*57 Einem den Blumen oder Kauzen streichen. – Eiselein, 84.
*58 Er flattert von einer Blume zur andern, wie ein Schmetterling.
Holl.: Hij is zoo wispelturig als een vlinder, die van de eene bloem op de andere vliegt. (Harrebomée, I, 63.)
*59 Er steht wie eine Blume auf dem Miste. (Ostpreuss.)
*60 Es ist eine Blume, die im Dunkeln blüht.
Holl.: Het is eene bloem, die in het duister bloeit. (Harrebomée, I, 63.)
Blumenpfingsten.
Blumenpfingsten (um 'n Pfingsten?), wenn die Böcke lammen. (S. Bock 53.) – Sandvoss, 135.
Blümlein.
1 Das Blümlein Wohlgemuth ist für Trauern gut.
2 Ein Blümlein kann man wol malen, man kann aber kein Geruch dazu geben. – Henisch, 430.
3 Man hat das Blümlein zu früh gepflückt.
Holl.: Het bloempje is te vroeg geplukt. (Harrebomée, I, 63.)
4 Man steckt ein Blümlein auf den Hut vnd nicht den Scherben (Napf) mit dem Stock. – Lehmann, 167, 17.
5 Wer das Blümlein abgebrochen, mag die Jungfrauschaft nicht wiederbringen. – Henisch, 427.
Bluse.
1 Ist die Bluse fort, so nimmt der Frack das Wort.
Die Bluse wird als Symbol radicaler Ansichten auf dem politischen Felde betrachtet, der Frack als Vertreter des vornehmen Bürgerliberalismus.
*2 Er hat die Bluse mit dem Frack vertauscht.
Radicale Grundsätze mit gemässigtern.
Blut.
1 Angeboren Blut queint, wenn's gleich nur ein Tröpflein wäre. – Henisch, 437; Petri, II.
D. h. Blutsfreunde treten ans Herz.
2 Blut arm, gut Edl; gut arm Blut Edl. – Sutor, 240.
Lat.: Nobilis est ille, quem nobilitant bene villae.
3 Blut fordert Blut. – 1 Mos. 9, 6; Schulze, 4; Simrock, 1167; Eiselein, 85.
Lat.: Quicunque effuderet humanum sanguinem, fundetur sanguis illius.
4 Blut ist dicker als Wasser. – Simrock, 1168.
Vom Einfluss verwandtschaftlicher Verhältnisse. Das Sprichwort ist physiologisch begründet; denn, das Wasser zu 1,000 angenommen, hat das Blut der Schlangen ein specifisches Gewicht von 1,036, der Menschen und warmblütigen Thiere von 1,050.
Dän.: Blodet er aldrig saa tyndt, det er jo tykkere end vand. (Prov. dan.)
Engl.: Blood 's thicker than water. (Bohn II, 231.)
5 Blut ist nicht Wasser. – Kirchhofer, 203.
6 Blut rinnt zusammen, hat der Geissbock gesagt. – Simrock, 1170.
7 Blut rinnt zusammen, hat der Schneider gesagt, hat den Geissbock in die Multen gestochen.
8 Blut wird nicht mit Blut ausgewaschen, sondern mit Wasser.
9 Das Blut fliesst nicht mehr in die Adern zurück, ist's einmal heraus.
10 Das Blut ist im Herzen; wenn du ausspuckst, ist's weiss. (Surinam.)
Ins Gesicht Freund, im Herzen Feind.
11 Das Blut kreucht, wo es nicht gehen kann. – Pistor., V, 14; Lehmann, II, 57, 11; Henisch, 437; Simrock, 1169.
Blutsfreundschaft lässt sich nicht bergen; oder auch: Jeder sucht fortzukommen, so gut er kann und die Kräfte dazu hat.
Holl.: 'T bloet cruupt daert niet gaen en can. (Fallersleben, 621.)
Lat.: Ire bonus sanguis quo nescit repit et anguis. (Sutor, 861.)
12 Das Blut lauft da zusammen, wo der Schlag geschehen ist. – Winckler, XV, 66.
13 Das blut schreiet zu gott. – Franck, I, 53a.
14 Dat Blôt kruppt1, war 't2 nich gân kan. (Ostfries.) – Frommann, II, 536; Eichwald, 137.
1) Kriecht.
2) Wohin es.
15 Der eine mit Blut, der andere mit Gut.
Holl.: De een het bloed, de oôr het good. (Harrebomée, I, 62.)
16 Der Nächste am (im) Blut, der Erste (Nächste) zum (im) Gut. – Simrock, 1171; Hillebrand, 145; Eisenhart, 283; Estor, II, 69; Hertius, I, 84; Pistor., I, 84; Grimm, Rechtsalt., 470; Eiselein, 85.
Das Sprichwort drückt den Satz aus, dass, wo ein Testament fehlt, die Erbfolge durch die Nähe der Verwandtschaft mit dem Erblasser bestimmt werde. In seiner allgemeinen Form scheint es auch in Widerspruch mit den Testamenten treten zu wollen. (S. Sippe.)
Holl.: Die naest in't bloed, is naest in't goed. – Het naaste bloed erft dooden goed. (Harrebomée, I, 63.)
17 Du junges Blut erspar' dein Gut, weil der's im Alder nedig dit. – Curtze, 363, 581.
18 Edel und unedel Blut ist von Einer Farbe. – Winckler, III, 71.
19 Eigen Blut geht vor.
Holl.: Eigen bloed gaat voor. (Harrebomée, I, 63.)
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