Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Aventuren.

Wer nicht aventurt, gewinnt nichts. - Henisch, 139.

Lat.: Timidi nunquam statuere trophaeum.


Averdat.

Averdat dögt nargends to as to Diken un Dammen. (Oldenburg.) - Frommann, II, 389.

Ueberthat taugt (zu) nirgend (etwas) als zu Deichen und Dämmen.


Averflot.

Averflot is nargends to good. (Ostfries.)


Avis.

A wess sunst alle neue Avisen. - Gomolcke, 238.


Aewerböstig.

Hei is so äwerböstig, hei kennt sinen eignen Kittel nich. (Mecklenburg.)


Awise.

Hei is so awiysig1 ässe de Deiw2, dei an den Galgen soll un wull nit. (Büren.)

1) Eigensinnig, wunderlich, mittelhochdeutsch aweise, von der gewöhnlichen Weise abweichend;

2) Dieb.


Axt.

1 Auch mit einer kleinen Axt kann man grosse Späne hauen.

2 Die Axt ist bereit, den Baum umzuschlagen.

3 Die Axt ist dem Baum an die Wurzel gelegt. - Matth., 3, 10; Luc., 3, 9; Schulze, 180.

Holl.: De bijl is aan den wortel des booms gelegd. (Harrebomee, I, 57.)

4 Die Aexte schwimmen nicht immer, wenn man sie in den Fluss wirft. (S. Fluss.)

Was dem einen geglückt ist, glückt nicht immer dem andern. Nach der Fabel des Aesop von den beiden Zimmerleuten und ihren Aexten.

5 Eine Axt hilft zum Baumfällen so gut als eine Säge.

6 Eine Axt im Holz auf Pfand ist ehrlicher als eine Säge.

Die Axt ruft sich selber aus, während die Säge mehr heimlich arbeitet.

7 Eine böse Axt verliert sich nicht.

8 Eine schlechte Axt geht nicht bald zu Grunde. (Lit.)

9 Eine stumpfe Axt fällt keine Eiche.

10 Eine stumpfe Axt macht die meisten Splitter. - Sprichwörtergarten, 215.

Ungeschick verdirbt viel.

11 Einer guten (scharfen) Axt ist keine Eiche zu stark (alt, gross).

Holl.: De bijl velt ook den eikenboom. (Harrebomee, I, 57.)

12 Es ist eine böse Axt, die die Ehre abhaut, die sie nicht geben kann. - Sailer, 177.

13 Es wird niemand mit der Axt in der Hand geboren. - Bertram.

Man kann den Beruf eines Menschen bei seiner Geburt nicht wissen und bestimmen.

[Spaltenumbruch] 14 Ist die Axt zum Teufel, was soll uns der Stiel?

Holl.: Daar de bijl gebleven is, wat is er aan gelegen, of men den steel kwijt raakt. (Harrebomee, I, 57.)

15 Kleine Aexte fällen grosse Bäume.

Verachte die kleine Kraft nicht.

16 Ma koan der Axt bald en Stihl finden. - Gomolcke, 731.

17 Man darf auch einer stumpfen Axt nicht trauen.

18 Mit einer Axt sich schröpfen lassen ist besser, als um die Gunst anderer betteln. (Aegypt.)

Unabhängigkeit, Freiheit geht über alles.

19 Mit einer silbernen Axt haut man jede Eiche um. (Wladimir.) - Altmann V.

20 Was die Axt nicht spaltet, das muss der Schlegel spalten.

21 Wenn die Axt des Unglücks die Palmen der Frömmigkeit trifft, war es ein Hieb mit der Stumpfe, nicht mit der Schärfe derselben. - Burckhardt.

22 Wenn die Axt stumpf ist, muss man sie wieder schleifen.

23 Wenn man eine Axt lange braucht, wird sie stumpf.

24 Zu einer goldenen Axt gehört ein silberner Stiel.

*25 Dazu gehört eine scharfe Axt.

Holl.: Daar zal een scherpe beitel toe noodig zijn. (Harrebomee, I, 44.)

*26 Der Axt den Stiel nachwerfen.

Alles verloren geben. Das Kind mit dem Bade ausschütten.

Frz.: Jeter le manche apres la cognee.

Holl.: Hij werpt de bijl naar den steel. (Harrebomee, I, 57.)

*27 Die Axt an den Baum setzen.

Ein Werk beginnen.

Frz.: Mettre la cognee a l'arbre.

*28 Die Axt auf den Achseln tragen und das Schindmesser im Hintern haben. - Geiler.

Die Axt gleicht dem lateinischen L, womit man. 50 bezeichnet, oder mag auch die Hacke bedeuten, womit man die Grube macht. - Auf die Grube gehen.

*29 Die Axt ist auf den Kopf gefallen. (Aegypt.)

Der Schlag war gut gerichtet.

*30 Die Axt steht am Baume.

*31 Mit der Axt die Thür öffnen und mit dem Schlüssel Holz spalten.

Die Mittel für zu erreichende Zwecke verwechseln, verkehrte Mittel anwenden. Die Griechen brauchten die obige Redensart, wenn jemand die Freien durch Furcht bestimmen und Sklaven durch Wohlthaten gewinnen wollte.

Lat.: Clave findere ligna.

*32 Ohne Axt in den Wald gehen.

Etwas anfangen, ohne die erforderlichen Mittel zur Ausführung zu besitzen.


B.
B.

1 Drei B muss eine Frau meiden; sonst ist sie von schlimmer Art: Beutel, Brok (Hose) und Bart.

Holl.: Baard, broek en beurs, dat zijn drie B's des mans, die de vrouw moet mijden. (Harrebomee, I, 23.)

2 Ohne vier B gibt's im Hause viel Noth: ohne Bett, Börse, Butter, Brot.

Holl.: Een goed huishouder moet zorgen voor vijf B's, brood, boter, bier, brand en beurs. (Harrebomee, I, 23.)

*3 Er (sie) ist mit B gezeichnet. - Lendroy, 97.

Diese französische Redensart (Il est marque au B) will sagen, dass jemand von der Natur gleichsam gezeichnet sei, weil die Wörter borgne (einäugig), bossu (buckelig), boiteux (hinkend), bancal (krummbeinig), begue (stammelnd), bigle (schielend) mit einem B anfangen. Daher wird diese Redensart im Französischen gewöhnlich angewandt, um einen boshaften Menschen zu bezeichnen.


Ba.

1 Einen Ba machen. (Oesterreich.) - Idioticon Austr.

Einfach grüssen, besonders von kleinen Kindern. Mein Ba an Herrn H.

*2 Er hat nicht Ba gesagt.

Nicht das Mindeste. Aehnlich sagten die alten Griechen: Er hat wie Dion nicht Gry gesagt; mit welcher Silbe sie das Kleinste, Geringste, Unbedeutendste einer Sache, z. B. den Schmuz unter den Nägeln, das Grunzen der Schweine, die kleinste Münze, sowie den Ton, den die von sich geben, die nicht antworten mögen, bezeichnen. Wie wir indess unser Ba wenigstens meist von einem Menschen gebrauchen, der aus Dummheit oder einer andern Ursache nicht zu antworten vermag, so wandten die Griechen ihre Redensart auf solche an, die jemand keiner Antwort werth hielten und sich gegen Schmähungen gar nicht zu vertheidigen pflegten, wie dies bei dem Philosophen Dion der Fall war.

Holl.: Hij spreekt boe noch ba. - Kunt gij daar niet ba tegen zeggen. (Harrebomee, I, 24.)

Lat.: Dionis gry. (Erasm., 187.)


Baal.

Baal's Brüder fallen vor Gold wie vorm güldnen Kalbe nieder. - Eiselein, 50.


Baalspfaffe.

1 Fünfhundert Baalspfaffen kan die Welt ehe ernehren als einen Eliam. - Henisch, 163.

*2 Ein Baalspfaffe. - Eiselein, 50.

Holl.: Het zijn Baals-priesters. (Harrebomee, I, 24.)


Baar.

*1 Baar gegen baar setzen. - Eiselein, 50.

Es soll darunter bisweilen jus talionis verstanden werden.

[Spaltenumbruch]
Aventuren.

Wer nicht aventurt, gewinnt nichts.Henisch, 139.

Lat.: Timidi nunquam statuere trophaeum.


Averdât.

Averdât dögt nargends to as to Diken un Dammen. (Oldenburg.) – Frommann, II, 389.

Ueberthat taugt (zu) nirgend (etwas) als zu Deichen und Dämmen.


Averflôt.

Averflôt is nargends to good. (Ostfries.)


Avis.

A wess sunst alle neue Avisen.Gomolcke, 238.


Aewerböstig.

Hei is so äwerböstig, hei kennt sinen eignen Kittel nich. (Mecklenburg.)


Awise.

Hei is so åwiysig1 ässe de Deiw2, dei an den Galgen soll un wull nit. (Büren.)

1) Eigensinnig, wunderlich, mittelhochdeutsch awîse, von der gewöhnlichen Weise abweichend;

2) Dieb.


Axt.

1 Auch mit einer kleinen Axt kann man grosse Späne hauen.

2 Die Axt ist bereit, den Baum umzuschlagen.

3 Die Axt ist dem Baum an die Wurzel gelegt.Matth., 3, 10; Luc., 3, 9; Schulze, 180.

Holl.: De bijl is aan den wortel des booms gelegd. (Harrebomée, I, 57.)

4 Die Aexte schwimmen nicht immer, wenn man sie in den Fluss wirft. (S. Fluss.)

Was dem einen geglückt ist, glückt nicht immer dem andern. Nach der Fabel des Aesop von den beiden Zimmerleuten und ihren Aexten.

5 Eine Axt hilft zum Baumfällen so gut als eine Säge.

6 Eine Axt im Holz auf Pfand ist ehrlicher als eine Säge.

Die Axt ruft sich selber aus, während die Säge mehr heimlich arbeitet.

7 Eine böse Axt verliert sich nicht.

8 Eine schlechte Axt geht nicht bald zu Grunde. (Lit.)

9 Eine stumpfe Axt fällt keine Eiche.

10 Eine stumpfe Axt macht die meisten Splitter.Sprichwörtergarten, 215.

Ungeschick verdirbt viel.

11 Einer guten (scharfen) Axt ist keine Eiche zu stark (alt, gross).

Holl.: De bijl velt ook den eikenboom. (Harrebomée, I, 57.)

12 Es ist eine böse Axt, die die Ehre abhaut, die sie nicht geben kann.Sailer, 177.

13 Es wird niemand mit der Axt in der Hand geboren.Bertram.

Man kann den Beruf eines Menschen bei seiner Geburt nicht wissen und bestimmen.

[Spaltenumbruch] 14 Ist die Axt zum Teufel, was soll uns der Stiel?

Holl.: Daar de bijl gebleven is, wat is er aan gelegen, of men den steel kwijt raakt. (Harrebomée, I, 57.)

15 Kleine Aexte fällen grosse Bäume.

Verachte die kleine Kraft nicht.

16 Ma koan der Axt bald en Stihl finden.Gomolcke, 731.

17 Man darf auch einer stumpfen Axt nicht trauen.

18 Mit einer Axt sich schröpfen lassen ist besser, als um die Gunst anderer betteln. (Aegypt.)

Unabhängigkeit, Freiheit geht über alles.

19 Mit einer silbernen Axt haut man jede Eiche um. (Wladimir.) – Altmann V.

20 Was die Axt nicht spaltet, das muss der Schlegel spalten.

21 Wenn die Axt des Unglücks die Palmen der Frömmigkeit trifft, war es ein Hieb mit der Stumpfe, nicht mit der Schärfe derselben.Burckhardt.

22 Wenn die Axt stumpf ist, muss man sie wieder schleifen.

23 Wenn man eine Axt lange braucht, wird sie stumpf.

24 Zu einer goldenen Axt gehört ein silberner Stiel.

*25 Dazu gehört eine scharfe Axt.

Holl.: Daar zal een scherpe beitel toe noodig zijn. (Harrebomée, I, 44.)

*26 Der Axt den Stiel nachwerfen.

Alles verloren geben. Das Kind mit dem Bade ausschütten.

Frz.: Jeter le manche après la cognée.

Holl.: Hij werpt de bijl naar den steel. (Harrebomée, I, 57.)

*27 Die Axt an den Baum setzen.

Ein Werk beginnen.

Frz.: Mettre la cognée à l'arbre.

*28 Die Axt auf den Achseln tragen und das Schindmesser im Hintern haben.Geiler.

Die Axt gleicht dem lateinischen L, womit man. 50 bezeichnet, oder mag auch die Hacke bedeuten, womit man die Grube macht. – Auf die Grube gehen.

*29 Die Axt ist auf den Kopf gefallen. (Aegypt.)

Der Schlag war gut gerichtet.

*30 Die Axt steht am Baume.

*31 Mit der Axt die Thür öffnen und mit dem Schlüssel Holz spalten.

Die Mittel für zu erreichende Zwecke verwechseln, verkehrte Mittel anwenden. Die Griechen brauchten die obige Redensart, wenn jemand die Freien durch Furcht bestimmen und Sklaven durch Wohlthaten gewinnen wollte.

Lat.: Clave findere ligna.

*32 Ohne Axt in den Wald gehen.

Etwas anfangen, ohne die erforderlichen Mittel zur Ausführung zu besitzen.


B.
B.

1 Drei B muss eine Frau meiden; sonst ist sie von schlimmer Art: Beutel, Brôk (Hose) und Bart.

Holl.: Baard, broek en beurs, dat zijn drie B's des mans, die de vrouw moet mijden. (Harrebomée, I, 23.)

2 Ohne vier B gibt's im Hause viel Noth: ohne Bett, Börse, Butter, Brot.

Holl.: Een goed huishouder moet zorgen voor vijf B's, brood, boter, bier, brand en beurs. (Harrebomée, I, 23.)

*3 Er (sie) ist mit B gezeichnet.Lendroy, 97.

Diese französische Redensart (Il est marqué au B) will sagen, dass jemand von der Natur gleichsam gezeichnet sei, weil die Wörter borgne (einäugig), bossu (buckelig), boiteux (hinkend), bancal (krummbeinig), begue (stammelnd), bigle (schielend) mit einem B anfangen. Daher wird diese Redensart im Französischen gewöhnlich angewandt, um einen boshaften Menschen zu bezeichnen.


Ba.

1 Einen Ba machen. (Oesterreich.) – Idioticon Austr.

Einfach grüssen, besonders von kleinen Kindern. Mein Ba an Herrn H.

*2 Er hat nicht Ba gesagt.

Nicht das Mindeste. Aehnlich sagten die alten Griechen: Er hat wie Dion nicht Gry gesagt; mit welcher Silbe sie das Kleinste, Geringste, Unbedeutendste einer Sache, z. B. den Schmuz unter den Nägeln, das Grunzen der Schweine, die kleinste Münze, sowie den Ton, den die von sich geben, die nicht antworten mögen, bezeichnen. Wie wir indess unser Ba wenigstens meist von einem Menschen gebrauchen, der aus Dummheit oder einer andern Ursache nicht zu antworten vermag, so wandten die Griechen ihre Redensart auf solche an, die jemand keiner Antwort werth hielten und sich gegen Schmähungen gar nicht zu vertheidigen pflegten, wie dies bei dem Philosophen Dion der Fall war.

Holl.: Hij spreekt boe noch ba. – Kunt gij daar niet ba tegen zeggen. (Harrebomée, I, 24.)

Lat.: Dionis gry. (Erasm., 187.)


Baal.

Baal's Brüder fallen vor Gold wie vorm güldnen Kalbe nieder.Eiselein, 50.


Baalspfaffe.

1 Fünfhundert Baalspfaffen kan die Welt ehe ernehren als einen Eliam.Henisch, 163.

*2 Ein Baalspfaffe.Eiselein, 50.

Holl.: Het zijn Baals-priesters. (Harrebomée, I, 24.)


Baar.

*1 Baar gegen baar setzen.Eiselein, 50.

Es soll darunter bisweilen jus talionis verstanden werden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0134" n="[106]"/>
        <cb n="211"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aventuren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer nicht aventurt, gewinnt nichts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 139.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Timidi nunquam statuere trophaeum.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Averdât.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Averdât dögt nargends to as to Diken un Dammen.</hi> (<hi rendition="#i">Oldenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, II, 389.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ueberthat taugt (zu) nirgend (etwas) als zu Deichen und Dämmen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Averflôt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Averflôt is nargends to good.</hi> (<hi rendition="#i">Ostfries.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Avis.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">A wess sunst alle neue Avisen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 238.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aewerböstig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Hei is so äwerböstig, hei kennt sinen eignen Kittel nich.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Awise.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Hei is so åwiysig<hi rendition="#sup">1</hi> ässe de Deiw<hi rendition="#sup">2</hi>, dei an den Galgen soll un wull nit.</hi> (<hi rendition="#i">Büren.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Eigensinnig, wunderlich, mittelhochdeutsch awîse, von der gewöhnlichen Weise abweichend;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Dieb.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Axt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auch mit einer kleinen Axt kann man grosse Späne hauen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Die Axt ist bereit, den Baum umzuschlagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Die Axt ist dem Baum an die Wurzel gelegt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Matth., 3, 10; Luc., 3, 9; Schulze, 180.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De bijl is aan den wortel des booms gelegd. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Die Aexte schwimmen nicht immer, wenn man sie in den Fluss wirft. (S.  Fluss.)</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Was dem einen geglückt ist, glückt nicht immer dem andern. Nach der Fabel des Aesop von den beiden Zimmerleuten und ihren Aexten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Eine Axt hilft zum Baumfällen so gut als eine Säge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Eine Axt im Holz auf Pfand ist ehrlicher als eine Säge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Axt ruft sich selber aus, während die Säge mehr heimlich arbeitet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Eine böse Axt verliert sich nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Eine schlechte Axt geht nicht bald zu Grunde.</hi> (<hi rendition="#i">Lit.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Eine stumpfe Axt fällt keine Eiche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Eine stumpfe Axt macht die meisten Splitter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 215.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ungeschick verdirbt viel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Einer guten (scharfen) Axt ist keine Eiche zu stark (alt, gross).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De bijl velt ook den eikenboom. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Es ist eine böse Axt, die die Ehre abhaut, die sie nicht geben kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 177.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Es wird niemand mit der Axt in der Hand geboren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertram.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Man kann den Beruf eines Menschen bei seiner Geburt nicht wissen und bestimmen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="212"/>
14 Ist die Axt zum Teufel, was soll uns der Stiel?</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar de bijl gebleven is, wat is er aan gelegen, of men den steel kwijt raakt. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Kleine Aexte fällen grosse Bäume.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Verachte die kleine Kraft nicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Ma koan der Axt bald en Stihl finden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gomolcke, 731.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Man darf auch einer stumpfen Axt nicht trauen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Mit einer Axt sich schröpfen lassen ist besser, als um die Gunst anderer betteln.</hi> (<hi rendition="#i">Aegypt.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Unabhängigkeit, Freiheit geht über alles.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Mit einer silbernen Axt haut man jede Eiche um.</hi> (<hi rendition="#i">Wladimir.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann V.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Was die Axt nicht spaltet, das muss der Schlegel spalten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Wenn die Axt des Unglücks die Palmen der Frömmigkeit trifft, war es ein Hieb mit der Stumpfe, nicht mit der Schärfe derselben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Wenn die Axt stumpf ist, muss man sie wieder schleifen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Wenn man eine Axt lange braucht, wird sie stumpf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Zu einer goldenen Axt gehört ein silberner Stiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*25 Dazu gehört eine scharfe Axt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar zal een scherpe beitel toe noodig zijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 44.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*26 Der Axt den Stiel nachwerfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Alles verloren geben. Das Kind mit dem Bade ausschütten.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Jeter le manche après la cognée.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij werpt de bijl naar den steel. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*27 Die Axt an den Baum setzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Werk beginnen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mettre la cognée à l'arbre.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*28 Die Axt auf den Achseln tragen und das Schindmesser im Hintern haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Axt gleicht dem lateinischen L, womit man. 50 bezeichnet, oder mag auch die Hacke bedeuten, womit man die Grube macht. &#x2013; Auf die Grube gehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*29 Die Axt ist auf den Kopf gefallen.</hi> (<hi rendition="#i">Aegypt.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Schlag war gut gerichtet.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*30 Die Axt steht am Baume.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*31 Mit der Axt die Thür öffnen und mit dem Schlüssel Holz spalten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Mittel für zu erreichende Zwecke verwechseln, verkehrte Mittel anwenden. Die Griechen brauchten die obige Redensart, wenn jemand die Freien durch Furcht bestimmen und Sklaven durch Wohlthaten gewinnen wollte.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Clave findere ligna.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*32 Ohne Axt in den Wald gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Etwas anfangen, ohne die erforderlichen Mittel zur Ausführung zu besitzen.</p><lb/>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>B.</head><lb/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">B.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Drei B muss eine Frau meiden; sonst ist sie von schlimmer Art: Beutel, Brôk (Hose) und Bart.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Baard, broek en beurs, dat zijn drie B's des mans, die de vrouw moet mijden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 23.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ohne vier B gibt's im Hause viel Noth: ohne Bett, Börse, Butter, Brot.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een goed huishouder moet zorgen voor vijf B's, brood, boter, bier, brand en beurs. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 23.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er (sie) ist mit B gezeichnet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lendroy, 97.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese französische Redensart (Il est marqué au B) will sagen, dass jemand von der Natur gleichsam gezeichnet sei, weil die Wörter <hi rendition="#i">borgne</hi> (einäugig), <hi rendition="#i">bossu</hi> (buckelig), <hi rendition="#i">boiteux</hi> (hinkend), <hi rendition="#i">bancal</hi> (krummbeinig), <hi rendition="#i">begue</hi> (stammelnd), <hi rendition="#i">bigle</hi> (schielend) mit einem B anfangen. Daher wird diese Redensart im Französischen gewöhnlich angewandt, um einen boshaften Menschen zu bezeichnen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ba.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Einen Ba machen.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Idioticon Austr.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einfach grüssen, besonders von kleinen Kindern. Mein Ba an Herrn H.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Er hat nicht Ba gesagt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nicht das Mindeste. Aehnlich sagten die alten Griechen: Er hat wie Dion nicht Gry gesagt; mit welcher Silbe sie das Kleinste, Geringste, Unbedeutendste einer Sache, z. B. den Schmuz unter den Nägeln, das Grunzen der Schweine, die kleinste Münze, sowie den Ton, den die von sich geben, die nicht antworten mögen, bezeichnen. Wie wir indess unser Ba wenigstens meist von einem Menschen gebrauchen, der aus Dummheit oder einer andern Ursache nicht zu antworten vermag, so wandten die Griechen ihre Redensart auf solche an, die jemand keiner Antwort werth hielten und sich gegen Schmähungen gar nicht zu vertheidigen pflegten, wie dies bei dem Philosophen Dion der Fall war.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij spreekt boe noch ba. &#x2013; Kunt gij daar niet ba tegen zeggen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 24.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dionis gry. (<hi rendition="#i">Erasm., 187.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Baal.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Baal's Brüder fallen vor Gold wie vorm güldnen Kalbe nieder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 50.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Baalspfaffe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Fünfhundert Baalspfaffen kan die Welt ehe ernehren als einen Eliam.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Ein Baalspfaffe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het zijn Baals-priesters. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 24.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Baar.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Baar gegen baar setzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es soll darunter bisweilen jus talionis verstanden werden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[106]/0134] Aventuren. Wer nicht aventurt, gewinnt nichts. – Henisch, 139. Lat.: Timidi nunquam statuere trophaeum. Averdât. Averdât dögt nargends to as to Diken un Dammen. (Oldenburg.) – Frommann, II, 389. Ueberthat taugt (zu) nirgend (etwas) als zu Deichen und Dämmen. Averflôt. Averflôt is nargends to good. (Ostfries.) Avis. A wess sunst alle neue Avisen. – Gomolcke, 238. Aewerböstig. Hei is so äwerböstig, hei kennt sinen eignen Kittel nich. (Mecklenburg.) Awise. Hei is so åwiysig1 ässe de Deiw2, dei an den Galgen soll un wull nit. (Büren.) 1) Eigensinnig, wunderlich, mittelhochdeutsch awîse, von der gewöhnlichen Weise abweichend; 2) Dieb. Axt. 1 Auch mit einer kleinen Axt kann man grosse Späne hauen. 2 Die Axt ist bereit, den Baum umzuschlagen. 3 Die Axt ist dem Baum an die Wurzel gelegt. – Matth., 3, 10; Luc., 3, 9; Schulze, 180. Holl.: De bijl is aan den wortel des booms gelegd. (Harrebomée, I, 57.) 4 Die Aexte schwimmen nicht immer, wenn man sie in den Fluss wirft. (S. Fluss.) Was dem einen geglückt ist, glückt nicht immer dem andern. Nach der Fabel des Aesop von den beiden Zimmerleuten und ihren Aexten. 5 Eine Axt hilft zum Baumfällen so gut als eine Säge. 6 Eine Axt im Holz auf Pfand ist ehrlicher als eine Säge. Die Axt ruft sich selber aus, während die Säge mehr heimlich arbeitet. 7 Eine böse Axt verliert sich nicht. 8 Eine schlechte Axt geht nicht bald zu Grunde. (Lit.) 9 Eine stumpfe Axt fällt keine Eiche. 10 Eine stumpfe Axt macht die meisten Splitter. – Sprichwörtergarten, 215. Ungeschick verdirbt viel. 11 Einer guten (scharfen) Axt ist keine Eiche zu stark (alt, gross). Holl.: De bijl velt ook den eikenboom. (Harrebomée, I, 57.) 12 Es ist eine böse Axt, die die Ehre abhaut, die sie nicht geben kann. – Sailer, 177. 13 Es wird niemand mit der Axt in der Hand geboren. – Bertram. Man kann den Beruf eines Menschen bei seiner Geburt nicht wissen und bestimmen. 14 Ist die Axt zum Teufel, was soll uns der Stiel? Holl.: Daar de bijl gebleven is, wat is er aan gelegen, of men den steel kwijt raakt. (Harrebomée, I, 57.) 15 Kleine Aexte fällen grosse Bäume. Verachte die kleine Kraft nicht. 16 Ma koan der Axt bald en Stihl finden. – Gomolcke, 731. 17 Man darf auch einer stumpfen Axt nicht trauen. 18 Mit einer Axt sich schröpfen lassen ist besser, als um die Gunst anderer betteln. (Aegypt.) Unabhängigkeit, Freiheit geht über alles. 19 Mit einer silbernen Axt haut man jede Eiche um. (Wladimir.) – Altmann V. 20 Was die Axt nicht spaltet, das muss der Schlegel spalten. 21 Wenn die Axt des Unglücks die Palmen der Frömmigkeit trifft, war es ein Hieb mit der Stumpfe, nicht mit der Schärfe derselben. – Burckhardt. 22 Wenn die Axt stumpf ist, muss man sie wieder schleifen. 23 Wenn man eine Axt lange braucht, wird sie stumpf. 24 Zu einer goldenen Axt gehört ein silberner Stiel. *25 Dazu gehört eine scharfe Axt. Holl.: Daar zal een scherpe beitel toe noodig zijn. (Harrebomée, I, 44.) *26 Der Axt den Stiel nachwerfen. Alles verloren geben. Das Kind mit dem Bade ausschütten. Frz.: Jeter le manche après la cognée. Holl.: Hij werpt de bijl naar den steel. (Harrebomée, I, 57.) *27 Die Axt an den Baum setzen. Ein Werk beginnen. Frz.: Mettre la cognée à l'arbre. *28 Die Axt auf den Achseln tragen und das Schindmesser im Hintern haben. – Geiler. Die Axt gleicht dem lateinischen L, womit man. 50 bezeichnet, oder mag auch die Hacke bedeuten, womit man die Grube macht. – Auf die Grube gehen. *29 Die Axt ist auf den Kopf gefallen. (Aegypt.) Der Schlag war gut gerichtet. *30 Die Axt steht am Baume. *31 Mit der Axt die Thür öffnen und mit dem Schlüssel Holz spalten. Die Mittel für zu erreichende Zwecke verwechseln, verkehrte Mittel anwenden. Die Griechen brauchten die obige Redensart, wenn jemand die Freien durch Furcht bestimmen und Sklaven durch Wohlthaten gewinnen wollte. Lat.: Clave findere ligna. *32 Ohne Axt in den Wald gehen. Etwas anfangen, ohne die erforderlichen Mittel zur Ausführung zu besitzen. B. B. 1 Drei B muss eine Frau meiden; sonst ist sie von schlimmer Art: Beutel, Brôk (Hose) und Bart. Holl.: Baard, broek en beurs, dat zijn drie B's des mans, die de vrouw moet mijden. (Harrebomée, I, 23.) 2 Ohne vier B gibt's im Hause viel Noth: ohne Bett, Börse, Butter, Brot. Holl.: Een goed huishouder moet zorgen voor vijf B's, brood, boter, bier, brand en beurs. (Harrebomée, I, 23.) *3 Er (sie) ist mit B gezeichnet. – Lendroy, 97. Diese französische Redensart (Il est marqué au B) will sagen, dass jemand von der Natur gleichsam gezeichnet sei, weil die Wörter borgne (einäugig), bossu (buckelig), boiteux (hinkend), bancal (krummbeinig), begue (stammelnd), bigle (schielend) mit einem B anfangen. Daher wird diese Redensart im Französischen gewöhnlich angewandt, um einen boshaften Menschen zu bezeichnen. Ba. 1 Einen Ba machen. (Oesterreich.) – Idioticon Austr. Einfach grüssen, besonders von kleinen Kindern. Mein Ba an Herrn H. *2 Er hat nicht Ba gesagt. Nicht das Mindeste. Aehnlich sagten die alten Griechen: Er hat wie Dion nicht Gry gesagt; mit welcher Silbe sie das Kleinste, Geringste, Unbedeutendste einer Sache, z. B. den Schmuz unter den Nägeln, das Grunzen der Schweine, die kleinste Münze, sowie den Ton, den die von sich geben, die nicht antworten mögen, bezeichnen. Wie wir indess unser Ba wenigstens meist von einem Menschen gebrauchen, der aus Dummheit oder einer andern Ursache nicht zu antworten vermag, so wandten die Griechen ihre Redensart auf solche an, die jemand keiner Antwort werth hielten und sich gegen Schmähungen gar nicht zu vertheidigen pflegten, wie dies bei dem Philosophen Dion der Fall war. Holl.: Hij spreekt boe noch ba. – Kunt gij daar niet ba tegen zeggen. (Harrebomée, I, 24.) Lat.: Dionis gry. (Erasm., 187.) Baal. Baal's Brüder fallen vor Gold wie vorm güldnen Kalbe nieder. – Eiselein, 50. Baalspfaffe. 1 Fünfhundert Baalspfaffen kan die Welt ehe ernehren als einen Eliam. – Henisch, 163. *2 Ein Baalspfaffe. – Eiselein, 50. Holl.: Het zijn Baals-priesters. (Harrebomée, I, 24.) Baar. *1 Baar gegen baar setzen. – Eiselein, 50. Es soll darunter bisweilen jus talionis verstanden werden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:38Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:38Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/134
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [106]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/134>, abgerufen am 23.11.2024.