Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.496. Von zweyer Edel-Knaben Beständigkeit beym Christlichen Glauben. EUsebius schreibet von zweyen Edlen Knaben zu Antiochia/ welche unter den Römischen Käyser Diocletiano und Maximiano/ in gefängliche Hafft eingezogen / und den Heidnischen Götzen zu opffern gezwungen worden. Darauff sie gebeten / man wolle sie nur bald zum Altaren führen. Vnd als man sie hinzu gebracht / haben sie ihre Hände freywillig ins Feuer gestossen/ und gesprochen: Wolan / wann wir sie wiederumb heraus ziehen werden/ so solt ihr gäntzlich dafür halten / daß wir hiermit euren Abgöttern geopffert und Christum verleugnet haben. Aber sie blieben bestendig/ hielten ihre Hände so lange in Feuer/ biß daß alles Fleisch davon verzehret war. 1. Diese hertzhafftige Freudigkeit ist von GOTT herkommen/ welcher diese Edel-Knaben zweiffels frey durch seinen Engel gestärcket hat. 2. Also beharre du auch/ liebe Seele/ biß aus End/ und leide alles sein gedultig/ was dir begegnet/ so solstu seelig werden. 496. Von zweyer Edel-Knaben Beständigkeit beym Christlichen Glauben. EUsebius schreibet von zweyen Edlen Knaben zu Antiochia/ welche unter den Römischen Käyser Diocletiano und Maximiano/ in gefängliche Hafft eingezogen / und den Heidnischen Götzen zu opffern gezwungen worden. Darauff sie gebeten / man wolle sie nur bald zum Altaren führen. Vnd als man sie hinzu gebracht / haben sie ihre Hände freywillig ins Feuer gestossen/ und gesprochen: Wolan / wann wir sie wiederumb heraus ziehen werden/ so solt ihr gäntzlich dafür halten / daß wir hiermit euren Abgöttern geopffert und Christum verleugnet haben. Aber sie blieben bestendig/ hielten ihre Hände so lange in Feuer/ biß daß alles Fleisch davon verzehret war. 1. Diese hertzhafftige Freudigkeit ist von GOTT herkommen/ welcher diese Edel-Knaben zweiffels frey durch seinen Engel gestärcket hat. 2. Also beharre du auch/ liebe Seele/ biß aus End/ und leide alles sein gedultig/ was dir begegnet/ so solstu seelig werden. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0935" n="915"/> <p>496.</p> <p>Von zweyer Edel-Knaben Beständigkeit beym Christlichen Glauben.</p> <p>EUsebius schreibet von zweyen Edlen Knaben zu Antiochia/ welche unter den Römischen Käyser Diocletiano und Maximiano/ in gefängliche Hafft eingezogen / und den Heidnischen Götzen zu opffern gezwungen worden. Darauff sie gebeten / man wolle sie nur bald zum Altaren führen. Vnd als man sie hinzu gebracht / haben sie ihre Hände freywillig ins Feuer gestossen/ und gesprochen: Wolan / wann wir sie wiederumb heraus ziehen werden/ so solt ihr gäntzlich dafür halten / daß wir hiermit euren Abgöttern geopffert und Christum verleugnet haben. Aber sie blieben bestendig/ hielten ihre Hände so lange in Feuer/ biß daß alles Fleisch davon verzehret war.</p> <p>1. Diese hertzhafftige Freudigkeit ist von GOTT herkommen/ welcher diese Edel-Knaben zweiffels frey durch seinen Engel gestärcket hat.</p> <p>2. Also beharre du auch/ liebe Seele/ biß aus End/ und leide alles sein gedultig/ was dir begegnet/ so solstu seelig werden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [915/0935]
496.
Von zweyer Edel-Knaben Beständigkeit beym Christlichen Glauben.
EUsebius schreibet von zweyen Edlen Knaben zu Antiochia/ welche unter den Römischen Käyser Diocletiano und Maximiano/ in gefängliche Hafft eingezogen / und den Heidnischen Götzen zu opffern gezwungen worden. Darauff sie gebeten / man wolle sie nur bald zum Altaren führen. Vnd als man sie hinzu gebracht / haben sie ihre Hände freywillig ins Feuer gestossen/ und gesprochen: Wolan / wann wir sie wiederumb heraus ziehen werden/ so solt ihr gäntzlich dafür halten / daß wir hiermit euren Abgöttern geopffert und Christum verleugnet haben. Aber sie blieben bestendig/ hielten ihre Hände so lange in Feuer/ biß daß alles Fleisch davon verzehret war.
1. Diese hertzhafftige Freudigkeit ist von GOTT herkommen/ welcher diese Edel-Knaben zweiffels frey durch seinen Engel gestärcket hat.
2. Also beharre du auch/ liebe Seele/ biß aus End/ und leide alles sein gedultig/ was dir begegnet/ so solstu seelig werden.
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