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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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der/ der Rittmeister sagt dem Kauffmann unter die Augen/ ich will kommen/ mich in dein Bett mit deiner Frauen legen/ und ich wil dich zuvor abwischen/ wie ein Pferd/ ehe du mich und dein Weib striegeln solst/ gehet einen Weg wie zuvor zum Weib. Der Kauffmann nimbts in acht/ und bestellt heimlich die Sach/ daß er gleichen mit etlich Beyständern kompt/ als sie im Bette beysammen liegen/ und der Rittmeister sein Gewehr in der Stuben hätt liegen lassen/ reisset er ihn aus dem Bett heraus/ gibt ihm einen Strohwisch in die Hand/ daß er seinen vorigen Worten nach gezwungen ihn abwischen muste/ hernacher bindet er ihn mit allen Vieren an eine Seulen/ und nimmet einen Striegel mit spitzigen Zähnen / strigelt ihn also darmit/ wie auch hernach sein Weib/ daß sie beyde in Blut liegend/ nach zweyen Tagen drüber sterben müssen.

1. Ist eine zuläßliche Rache dieses Ehemans gewesen/ welche die Obrigkeit nicht hat abstraffen können.

2. Wenn alle Männer dergleichen Hertz hetten/ würde mancher Ehebruch und Schande unterwegen bleiben. Aber viel prangen lieber mit denen ihnen auffgesetzten Hörnern/ und Charirisen noch wol die Ehe-

der/ der Rittmeister sagt dem Kauffmann unter die Augen/ ich will kommen/ mich in dein Bett mit deiner Frauen legen/ und ich wil dich zuvor abwischen/ wie ein Pferd/ ehe du mich und dein Weib striegeln solst/ gehet einen Weg wie zuvor zum Weib. Der Kauffmann nimbts in acht/ und bestellt heimlich die Sach/ daß er gleichen mit etlich Beyständern kompt/ als sie im Bette beysammen liegen/ und der Rittmeister sein Gewehr in der Stuben hätt liegen lassen/ reisset er ihn aus dem Bett heraus/ gibt ihm einen Strohwisch in die Hand/ daß er seinen vorigen Worten nach gezwungen ihn abwischen muste/ hernacher bindet er ihn mit allen Vieren an eine Seulen/ und nimmet einen Striegel mit spitzigen Zähnen / strigelt ihn also darmit/ wie auch hernach sein Weib/ daß sie beyde in Blut liegend/ nach zweyen Tagen drüber sterben müssen.

1. Ist eine zuläßliche Rache dieses Ehemans gewesen/ welche die Obrigkeit nicht hat abstraffen können.

2. Wenn alle Männer dergleichen Hertz hetten/ würde mancher Ehebruch und Schande unterwegen bleiben. Aber viel prangen lieber mit denen ihnen auffgesetzten Hörnern/ und Charirisen noch wol die Ehe-

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[909/0929] der/ der Rittmeister sagt dem Kauffmann unter die Augen/ ich will kommen/ mich in dein Bett mit deiner Frauen legen/ und ich wil dich zuvor abwischen/ wie ein Pferd/ ehe du mich und dein Weib striegeln solst/ gehet einen Weg wie zuvor zum Weib. Der Kauffmann nimbts in acht/ und bestellt heimlich die Sach/ daß er gleichen mit etlich Beyständern kompt/ als sie im Bette beysammen liegen/ und der Rittmeister sein Gewehr in der Stuben hätt liegen lassen/ reisset er ihn aus dem Bett heraus/ gibt ihm einen Strohwisch in die Hand/ daß er seinen vorigen Worten nach gezwungen ihn abwischen muste/ hernacher bindet er ihn mit allen Vieren an eine Seulen/ und nimmet einen Striegel mit spitzigen Zähnen / strigelt ihn also darmit/ wie auch hernach sein Weib/ daß sie beyde in Blut liegend/ nach zweyen Tagen drüber sterben müssen. 1. Ist eine zuläßliche Rache dieses Ehemans gewesen/ welche die Obrigkeit nicht hat abstraffen können. 2. Wenn alle Männer dergleichen Hertz hetten/ würde mancher Ehebruch und Schande unterwegen bleiben. Aber viel prangen lieber mit denen ihnen auffgesetzten Hörnern/ und Charirisen noch wol die Ehe-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 909. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/929>, abgerufen am 28.11.2024.