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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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aber solches mit grossen Ernst verboten wurde/ hat er sich seines Lebens gäntzlich verziehen/ und nach GOttes Willen zu sterben ergeben; was geschicht? als er sich ohn gefehr zu den Fenster im Gefängnüß wendet/ und inniglich betet / siehet er/ daß ein Vogel zum Fenster fleugt/ (gleich wie die Raben Eliam speisen musten) läst ein Lümplein oder Zettelein fallen/ er hebt es auff / findet darinnen einen Ungarischen Ducaten/ davon er ihm durch die Hütter ließ Speise kauffen/ biß er lang hernach aus dem Gefängnüß loß ward.

1. Hier hat sich die Göttliche Vorsorge auff sonderbare Weise blicken lassen.

2. Darumb wir billich uns alle auff dieselbe in Nöthen noch verlassen und mit der Kirchen singen sollen:

Warumb betrübsiu dich mein Hertz/ Bekümmerst dich und trägest Schmertz Nur umb daß zeitliche Guth/ Vertrau du deinem HErre GOTT/ Der alle Ding erschaffen hat.

466

Käyser Domitiani Trauer-Malzeit.

aber solches mit grossen Ernst verboten wurde/ hat er sich seines Lebens gäntzlich verziehen/ und nach GOttes Willen zu sterben ergeben; was geschicht? als er sich ohn gefehr zu den Fenster im Gefängnüß wendet/ und inniglich betet / siehet er/ daß ein Vogel zum Fenster fleugt/ (gleich wie die Raben Eliam speisen musten) läst ein Lümplein oder Zettelein fallen/ er hebt es auff / findet darinnen einen Ungarischen Ducaten/ davon er ihm durch die Hütter ließ Speise kauffen/ biß er lang hernach aus dem Gefängnüß loß ward.

1. Hier hat sich die Göttliche Vorsorge auff sonderbare Weise blicken lassen.

2. Darumb wir billich uns alle auff dieselbe in Nöthen noch verlassen und mit der Kirchen singen sollen:

Warumb betrübsiu dich mein Hertz/ Beküm̃erst dich und trägest Schmertz Nur umb daß zeitliche Guth/ Vertrau du deinem HErre GOTT/ Der alle Ding erschaffen hat.

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[871/0891] aber solches mit grossen Ernst verboten wurde/ hat er sich seines Lebens gäntzlich verziehen/ und nach GOttes Willen zu sterben ergeben; was geschicht? als er sich ohn gefehr zu den Fenster im Gefängnüß wendet/ und inniglich betet / siehet er/ daß ein Vogel zum Fenster fleugt/ (gleich wie die Raben Eliam speisen musten) läst ein Lümplein oder Zettelein fallen/ er hebt es auff / findet darinnen einen Ungarischen Ducaten/ davon er ihm durch die Hütter ließ Speise kauffen/ biß er lang hernach aus dem Gefängnüß loß ward. 1. Hier hat sich die Göttliche Vorsorge auff sonderbare Weise blicken lassen. 2. Darumb wir billich uns alle auff dieselbe in Nöthen noch verlassen und mit der Kirchen singen sollen: Warumb betrübsiu dich mein Hertz/ Beküm̃erst dich und trägest Schmertz Nur umb daß zeitliche Guth/ Vertrau du deinem HErre GOTT/ Der alle Ding erschaffen hat. 466 Käyser Domitiani Trauer-Malzeit.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 871. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/891>, abgerufen am 22.11.2024.