Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.zusammen/ und als man ihn fragte/ wer ihn gehauen/ antwortet er/ gottlose Leut/ und gieng also in die nechste Kirchen/ kniet vor dem Altar nieder/ empfieng noch das Heil. Sacrament/ und starb bald hernach. Der Heilige Dionysius Arepagita / einer aus den ersten Martyrern/ fieng sein abgeschlagenes Haupt in die Händ / als ein Ehrngewinnst/ und gab solches seiner Frauen/ die ihm unterwegen begegnet. Soches haben auch die unter Diocletiano und Maximiano unüberwindliche Martyrer Ursus und Viator/ mit andern sechzig Marter-Gesellen/ ein jeder sein Haupt/ in seinen Händen/ einen ziemlichen Weg getragen. Vnd diese seynd ja nicht nur allein stehend dahin gestorben/ sondern sie seynd auch nach dme Todt noch gestanden. Denen billich kan zugezelt werden der seelige Simeones/ von deme der Scribent Theodoretus Wunderding erzehlt/ der auch das End seines Lebens wolbestätrigt. Sintemaln dieser Simeonis stehend dahin gestorben/ und nach dem Todt unbeweglich stehend geblieben. Die Seel war albereit zu Himmel / der Leib von seinem Inhaber verlassen/ und dannoch fiel er noch nicht umb / sondern gantz auffrecht stund er an dem Orth/ wo er so ritterlich gestritten / zum Zeugnüß deß dapffern Siegs eines unüberwindlichen Ritters. Also ist auch der H. Benedict/ ein Anfänger deß grossen hochlöblichen Ordens/ im stehen dahin zusammen/ und als man ihn fragte/ wer ihn gehauen/ antwortet er/ gottlose Leut/ und gieng also in die nechste Kirchen/ kniet vor dem Altar nieder/ empfieng noch das Heil. Sacrament/ und starb bald hernach. Der Heilige Dionysius Arepagita / einer aus den ersten Martyrern/ fieng sein abgeschlagenes Haupt in die Händ / als ein Ehrngewinnst/ und gab solches seiner Frauen/ die ihm unterwegen begegnet. Soches haben auch die unter Diocletiano und Maximiano unüberwindliche Martyrer Ursus und Viator/ mit andern sechzig Marter-Gesellen/ ein jeder sein Haupt/ in seinen Händen/ einen ziemlichen Weg getragen. Vnd diese seynd ja nicht nur allein stehend dahin gestorben/ sondern sie seynd auch nach dme Todt noch gestanden. Denen billich kan zugezelt werden der seelige Simeones/ von deme der Scribent Theodoretus Wunderding erzehlt/ der auch das End seines Lebens wolbestätrigt. Sintemaln dieser Simeonis stehend dahin gestorben/ und nach dem Todt unbeweglich stehend geblieben. Die Seel war albereit zu Himmel / der Leib von seinem Inhaber verlassen/ und dannoch fiel er noch nicht umb / sondern gantz auffrecht stund er an dem Orth/ wo er so ritterlich gestritten / zum Zeugnüß deß dapffern Siegs eines unüberwindlichen Ritters. Also ist auch der H. Benedict/ ein Anfänger deß grossen hochlöblichen Ordens/ im stehen dahin <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0842" n="822"/> zusammen/ und als man ihn fragte/ wer ihn gehauen/ antwortet er/ gottlose Leut/ und gieng also in die nechste Kirchen/ kniet vor dem Altar nieder/ empfieng noch das Heil. Sacrament/ und starb bald hernach. Der Heilige Dionysius Arepagita / einer aus den ersten Martyrern/ fieng sein abgeschlagenes Haupt in die Händ / als ein Ehrngewinnst/ und gab solches seiner Frauen/ die ihm unterwegen begegnet. Soches haben auch die unter Diocletiano und Maximiano unüberwindliche Martyrer Ursus und Viator/ mit andern sechzig Marter-Gesellen/ ein jeder sein Haupt/ in seinen Händen/ einen ziemlichen Weg getragen. Vnd diese seynd ja nicht nur allein stehend dahin gestorben/ sondern sie seynd auch nach dme Todt noch gestanden. Denen billich kan zugezelt werden der seelige Simeones/ von deme der Scribent Theodoretus Wunderding erzehlt/ der auch das End seines Lebens wolbestätrigt. Sintemaln dieser Simeonis stehend dahin gestorben/ und nach dem Todt unbeweglich stehend geblieben. Die Seel war albereit zu Himmel / der Leib von seinem Inhaber verlassen/ und dannoch fiel er noch nicht umb / sondern gantz auffrecht stund er an dem Orth/ wo er so ritterlich gestritten / zum Zeugnüß deß dapffern Siegs eines unüberwindlichen Ritters. Also ist auch der H. Benedict/ ein Anfänger deß grossen hochlöblichen Ordens/ im stehen dahin </p> </div> </body> </text> </TEI> [822/0842]
zusammen/ und als man ihn fragte/ wer ihn gehauen/ antwortet er/ gottlose Leut/ und gieng also in die nechste Kirchen/ kniet vor dem Altar nieder/ empfieng noch das Heil. Sacrament/ und starb bald hernach. Der Heilige Dionysius Arepagita / einer aus den ersten Martyrern/ fieng sein abgeschlagenes Haupt in die Händ / als ein Ehrngewinnst/ und gab solches seiner Frauen/ die ihm unterwegen begegnet. Soches haben auch die unter Diocletiano und Maximiano unüberwindliche Martyrer Ursus und Viator/ mit andern sechzig Marter-Gesellen/ ein jeder sein Haupt/ in seinen Händen/ einen ziemlichen Weg getragen. Vnd diese seynd ja nicht nur allein stehend dahin gestorben/ sondern sie seynd auch nach dme Todt noch gestanden. Denen billich kan zugezelt werden der seelige Simeones/ von deme der Scribent Theodoretus Wunderding erzehlt/ der auch das End seines Lebens wolbestätrigt. Sintemaln dieser Simeonis stehend dahin gestorben/ und nach dem Todt unbeweglich stehend geblieben. Die Seel war albereit zu Himmel / der Leib von seinem Inhaber verlassen/ und dannoch fiel er noch nicht umb / sondern gantz auffrecht stund er an dem Orth/ wo er so ritterlich gestritten / zum Zeugnüß deß dapffern Siegs eines unüberwindlichen Ritters. Also ist auch der H. Benedict/ ein Anfänger deß grossen hochlöblichen Ordens/ im stehen dahin
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 822. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/842>, abgerufen am 16.02.2025. |