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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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gewesen/ so ist auch die Antwort des Richters gewesen/ weil aber die That den Tod verdienet/ ist dem Verbrecher nicht unrecht geschehen/ daß ihm der Kopff abgerissen worden.

2. Ob gantz keine fromme Frau in der Welt zu finden sey/ wehr noch eine frage zu moviren, und dürffte dieser Richter/ wenn er noch am Leben und bey seiner Meynung beharrete/ mit dem Weiblichen Geschlecht zu thun bekommen.

394.

Von Licentiat Johann Kesen.

ZU Leipzig ist gewesen ein Licentiat Johann Keß/ derselbe unterstunde sich auch die Evangelische Warheit unterzudrücken/ und seine falsche Lehr fort zu pflantzen. Wieder denselben schrieb Urbanus Regius und bat ihn mit den aller freunlichsten Worten/ davon abzulassen: Stehe ab/ Schreib er/ mein Licentiat, und weiche von deiner Gleißnerey/ zum rechten Christlichen Leben. Wo du aber in deinem Irrthumb wilt fortfahren/ so wollen wir dich dem Gericht GOttes befehlen. Aber das halff alles nicht/ auff der Cantzel hieß er Lutherum den schwartzen Teuffel/ seine Zuhörer die schwartze Rotte/ sein Evangeltum/ das schwartze Evangelium. Da er nun einmal auffs hefftigste tobete/ fält er auff der Can-

gewesen/ so ist auch die Antwort des Richters gewesen/ weil aber die That den Tod verdienet/ ist dem Verbrecher nicht unrecht geschehen/ daß ihm der Kopff abgerissen worden.

2. Ob gantz keine fromme Frau in der Welt zu finden sey/ wehr noch eine frage zu moviren, und dürffte dieser Richter/ wenn er noch am Leben und bey seiner Meynung beharrete/ mit dem Weiblichen Geschlecht zu thun bekommen.

394.

Von Licentiat Johann Kesen.

ZU Leipzig ist gewesen ein Licentiat Johann Keß/ derselbe unterstunde sich auch die Evangelische Warheit unterzudrücken/ und seine falsche Lehr fort zu pflantzen. Wieder denselben schrieb Urbanus Regius und bat ihn mit den aller freunlichsten Worten/ davon abzulassen: Stehe ab/ Schreib er/ mein Licentiat, und weiche von deiner Gleißnerey/ zum rechten Christlichen Leben. Wo du aber in deinem Irrthumb wilt fortfahren/ so wollen wir dich dem Gericht GOttes befehlen. Aber das halff alles nicht/ auff der Cantzel hieß er Lutherum den schwartzen Teuffel/ seine Zuhörer die schwartze Rotte/ sein Evangeltum/ das schwartze Evangelium. Da er nun einmal auffs hefftigste tobete/ fält er auff der Can-

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[751/0771] gewesen/ so ist auch die Antwort des Richters gewesen/ weil aber die That den Tod verdienet/ ist dem Verbrecher nicht unrecht geschehen/ daß ihm der Kopff abgerissen worden. 2. Ob gantz keine fromme Frau in der Welt zu finden sey/ wehr noch eine frage zu moviren, und dürffte dieser Richter/ wenn er noch am Leben und bey seiner Meynung beharrete/ mit dem Weiblichen Geschlecht zu thun bekommen. 394. Von Licentiat Johann Kesen. ZU Leipzig ist gewesen ein Licentiat Johann Keß/ derselbe unterstunde sich auch die Evangelische Warheit unterzudrücken/ und seine falsche Lehr fort zu pflantzen. Wieder denselben schrieb Urbanus Regius und bat ihn mit den aller freunlichsten Worten/ davon abzulassen: Stehe ab/ Schreib er/ mein Licentiat, und weiche von deiner Gleißnerey/ zum rechten Christlichen Leben. Wo du aber in deinem Irrthumb wilt fortfahren/ so wollen wir dich dem Gericht GOttes befehlen. Aber das halff alles nicht/ auff der Cantzel hieß er Lutherum den schwartzen Teuffel/ seine Zuhörer die schwartze Rotte/ sein Evangeltum/ das schwartze Evangelium. Da er nun einmal auffs hefftigste tobete/ fält er auff der Can-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 751. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/771>, abgerufen am 22.11.2024.