Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Trauren und Klagen hinterlassen. Der gestrige nasse Tag sey deß künfftigen Weinens ihm wol Anzeig gewesen/ aus seiner Comedi sey an statt der Hochzeitlichen Freud ein Toden Klang worden. Weil dann der gute Poet seine Person dieses Lebens auffgeben/ sol man billich den geraden Weg vom Schau-Platz aus mit der Leiche gehen/ und zum ersten seine Gebeine/ als dann hernach auch seine Gedichte zusammen lesen. 1. Vnser Leben ist hierdurch wol vorgebildet/ das ist eine Comädia in der Welt / die Comädianten in derselben sind wir Menschen/ wenn wir nun meynen Comediam am besten zu spielen/ und daß es am lustigsten soll hergehen/ so kömpt der Tod und legt uns nieder/ daß wir sterben müssen. 2. Wol nun dem/ welcher zu der Zeit sein auff das ewige richtet/ und/ wie dieser Comödiant gethan/ das Buch deß Heiligen Geistes mit starcken un verwanten Glaubens Augen anschauet/ oder aus demselben seinen HERRN IEsum fest ins Hertz schliesset. 391. Von Juda Ischarioth. AUgustinus ser. 139. de temp. schreibt: Si non times peccatum, saltem time id, quod perducit ad peccatum, Wenn Trauren und Klagen hinterlassen. Der gestrige nasse Tag sey deß künfftigen Weinens ihm wol Anzeig gewesen/ aus seiner Comedi sey an statt der Hochzeitlichen Freud ein Toden Klang worden. Weil dann der gute Poet seine Person dieses Lebens auffgeben/ sol man billich den geraden Weg vom Schau-Platz aus mit der Leiche gehen/ und zum ersten seine Gebeine/ als dann hernach auch seine Gedichte zusammen lesen. 1. Vnser Leben ist hierdurch wol vorgebildet/ das ist eine Comädia in der Welt / die Comädianten in derselben sind wir Menschen/ wenn wir nun meynen Comediam am besten zu spielen/ und daß es am lustigsten soll hergehen/ so kömpt der Tod und legt uns nieder/ daß wir sterben müssen. 2. Wol nun dem/ welcher zu der Zeit sein auff das ewige richtet/ und/ wie dieser Comödiant gethan/ das Buch deß Heiligen Geistes mit starcken un verwanten Glaubens Augen anschauet/ oder aus demselben seinen HERRN IEsum fest ins Hertz schliesset. 391. Von Juda Ischarioth. AUgustinus ser. 139. de temp. schreibt: Si non times peccatum, saltem time id, quod perducit ad peccatum, Wenn <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0765" n="745"/> Trauren und Klagen hinterlassen. Der gestrige nasse Tag sey deß künfftigen Weinens ihm wol Anzeig gewesen/ aus seiner Comedi sey an statt der Hochzeitlichen Freud ein Toden Klang worden. Weil dann der gute Poet seine Person dieses Lebens auffgeben/ sol man billich den geraden Weg vom Schau-Platz aus mit der Leiche gehen/ und zum ersten seine Gebeine/ als dann hernach auch seine Gedichte zusammen lesen.</p> <p>1. Vnser Leben ist hierdurch wol vorgebildet/ das ist eine Comädia in der Welt / die Comädianten in derselben sind wir Menschen/ wenn wir nun meynen Comediam am besten zu spielen/ und daß es am lustigsten soll hergehen/ so kömpt der Tod und legt uns nieder/ daß wir sterben müssen.</p> <p>2. Wol nun dem/ welcher zu der Zeit sein auff das ewige richtet/ und/ wie dieser Comödiant gethan/ das Buch deß Heiligen Geistes mit starcken un verwanten Glaubens Augen anschauet/ oder aus demselben seinen HERRN IEsum fest ins Hertz schliesset.</p> <p>391.</p> <p>Von Juda Ischarioth.</p> <p>AUgustinus ser. 139. de temp. schreibt: Si non times peccatum, saltem time id, quod perducit ad peccatum, Wenn </p> </div> </body> </text> </TEI> [745/0765]
Trauren und Klagen hinterlassen. Der gestrige nasse Tag sey deß künfftigen Weinens ihm wol Anzeig gewesen/ aus seiner Comedi sey an statt der Hochzeitlichen Freud ein Toden Klang worden. Weil dann der gute Poet seine Person dieses Lebens auffgeben/ sol man billich den geraden Weg vom Schau-Platz aus mit der Leiche gehen/ und zum ersten seine Gebeine/ als dann hernach auch seine Gedichte zusammen lesen.
1. Vnser Leben ist hierdurch wol vorgebildet/ das ist eine Comädia in der Welt / die Comädianten in derselben sind wir Menschen/ wenn wir nun meynen Comediam am besten zu spielen/ und daß es am lustigsten soll hergehen/ so kömpt der Tod und legt uns nieder/ daß wir sterben müssen.
2. Wol nun dem/ welcher zu der Zeit sein auff das ewige richtet/ und/ wie dieser Comödiant gethan/ das Buch deß Heiligen Geistes mit starcken un verwanten Glaubens Augen anschauet/ oder aus demselben seinen HERRN IEsum fest ins Hertz schliesset.
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Von Juda Ischarioth.
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