Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.1. Mann darff den Teuffel nicht an die Wand mahlen oder provociren/ er kompt wohl unbegehret. 2. Man stehet hier nicht allein des Teuffels seine grosse Gewalt/ sondern zugleich auch wie der HERR JEsus/ als ein stärckerer diesen starcken Gewapneten also balden seinen Harnisch nehmen und erlegen kan. 372. Wie Diocletianus der Käyser seinen Kämmerling martern lassen. DEr Käyser Diocletianus ließ Petrum seinen Kämmerling/ weil er vom Christlichen Glauben nicht abtreten wolte/ am gantzem Leibe zerschmeissen und durchreissen / daß man fast keine Haut mehr/ sondern eitel Bein gesehen/ ließ auch in die Wunden Saltz und Essig gießen und fließen/ hernach auff einen eysernen Rost legen/ Feuer unterschüren/ und fein langsam braten und brennen. 1. So machens die Tyrannen/ und gibt der Teuffel/ sonderlich wenn es an die Ehre GOttes und das Evangelium gehet/ einen guten Blaßbalg. 2. Gleich wie er aber hier die Kohlen wohl wird auff geblasen und recht feurig gemachet haben/ also wird er in der Höl- 1. Mann darff den Teuffel nicht an die Wand mahlen oder provociren/ er kompt wohl unbegehret. 2. Man stehet hier nicht allein des Teuffels seine grosse Gewalt/ sondern zugleich auch wie der HERR JEsus/ als ein stärckerer diesen starcken Gewapneten also balden seinen Harnisch nehmen und erlegen kan. 372. Wie Diocletianus der Käyser seinen Kämmerling martern lassen. DEr Käyser Diocletianus ließ Petrum seinen Kämmerling/ weil er vom Christlichen Glauben nicht abtreten wolte/ am gantzem Leibe zerschmeissen und durchreissen / daß man fast keine Haut mehr/ sondern eitel Bein gesehen/ ließ auch in die Wunden Saltz und Essig gießen und fließen/ hernach auff einen eysernen Rost legen/ Feuer unterschüren/ und fein langsam braten und brennen. 1. So machens die Tyrannen/ und gibt der Teuffel/ sonderlich wenn es an die Ehre GOttes und das Evangelium gehet/ einen guten Blaßbalg. 2. Gleich wie er aber hier die Kohlen wohl wird auff geblasen und recht feurig gemachet haben/ also wird er in der Höl- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0736" n="716"/> <p>1. Mann darff den Teuffel nicht an die Wand mahlen oder provociren/ er kompt wohl unbegehret.</p> <p>2. Man stehet hier nicht allein des Teuffels seine grosse Gewalt/ sondern zugleich auch wie der HERR JEsus/ als ein stärckerer diesen starcken Gewapneten also balden seinen Harnisch nehmen und erlegen kan.</p> <p>372.</p> <p>Wie Diocletianus der Käyser seinen Kämmerling martern lassen.</p> <p>DEr Käyser Diocletianus ließ Petrum seinen Kämmerling/ weil er vom Christlichen Glauben nicht abtreten wolte/ am gantzem Leibe zerschmeissen und durchreissen / daß man fast keine Haut mehr/ sondern eitel Bein gesehen/ ließ auch in die Wunden Saltz und Essig gießen und fließen/ hernach auff einen eysernen Rost legen/ Feuer unterschüren/ und fein langsam braten und brennen.</p> <p>1. So machens die Tyrannen/ und gibt der Teuffel/ sonderlich wenn es an die Ehre GOttes und das Evangelium gehet/ einen guten Blaßbalg.</p> <p>2. Gleich wie er aber hier die Kohlen wohl wird auff geblasen und recht feurig gemachet haben/ also wird er in der Höl- </p> </div> </body> </text> </TEI> [716/0736]
1. Mann darff den Teuffel nicht an die Wand mahlen oder provociren/ er kompt wohl unbegehret.
2. Man stehet hier nicht allein des Teuffels seine grosse Gewalt/ sondern zugleich auch wie der HERR JEsus/ als ein stärckerer diesen starcken Gewapneten also balden seinen Harnisch nehmen und erlegen kan.
372.
Wie Diocletianus der Käyser seinen Kämmerling martern lassen.
DEr Käyser Diocletianus ließ Petrum seinen Kämmerling/ weil er vom Christlichen Glauben nicht abtreten wolte/ am gantzem Leibe zerschmeissen und durchreissen / daß man fast keine Haut mehr/ sondern eitel Bein gesehen/ ließ auch in die Wunden Saltz und Essig gießen und fließen/ hernach auff einen eysernen Rost legen/ Feuer unterschüren/ und fein langsam braten und brennen.
1. So machens die Tyrannen/ und gibt der Teuffel/ sonderlich wenn es an die Ehre GOttes und das Evangelium gehet/ einen guten Blaßbalg.
2. Gleich wie er aber hier die Kohlen wohl wird auff geblasen und recht feurig gemachet haben/ also wird er in der Höl-
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 716. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/736>, abgerufen am 03.07.2024. |