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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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ten ihn in einen sehr tieffen Dümpffel deß Rhodams. Aber es erhub sich wiederum ein schrecklich Vngestüm/ daß niemand sicher wandeln und handeln köndte/ darumb man denselben abermahl heraus zog/ und ihn bey der Stadt Losanna in die Erde vergraben wolte. Darüber die bösen Geister auffs neue tobeten/ also daß jederman in grossen Furchten stund. Nahmen also zum vierdten mal den Cörper/ führeten den auff das Schweitzer-Gebürge/ und wurffen ihn in eine tieffe Gruben oder Sumpf am Berge / Fracmont genant/ so zwischen der Stadt Lucern und unterwalten liegt/ in einem dicken finstern Walde. Welcher Sumpff noch heute Pilatus See genennet wird/ und ist mit starcken Schrancken wohlverwahret/ damit niemand leichtlich hinzu kommen/ und etwas hinein werffen könne/ dann/ wie man glaubwürdig berichten wil/ so bald jemand aus Frevel hinzugehet/ Pilati dabey gedencket/ oder einen Stein und Holtz hinein wirft/ sollen sich schreckliche Vngewitter erhehen/ und das Wasser also toben/ über schiessen und fliessen/ daß es Menschen/ Viehe und Früchten grossen Schaden thue/ und Städte und Dörffer im Thal verderbe.

1. Ist das nicht eine Rache/ die GOtt sehen lassen wieder Pilatum, der unrecht Urtheil gesprochen hat/ also daß

ten ihn in einen sehr tieffen Dümpffel deß Rhodams. Aber es erhub sich wiederum ein schrecklich Vngestüm/ daß niemand sicher wandeln und handeln köndte/ darumb man denselben abermahl heraus zog/ und ihn bey der Stadt Losanna in die Erde vergraben wolte. Darüber die bösen Geister auffs neue tobeten/ also daß jederman in grossen Furchten stund. Nahmen also zum vierdten mal den Cörper/ führeten den auff das Schweitzer-Gebürge/ und wurffen ihn in eine tieffe Gruben oder Sumpf am Berge / Fracmont genant/ so zwischen der Stadt Lucern und unterwalten liegt/ in einem dicken finstern Walde. Welcher Sumpff noch heute Pilatus See genennet wird/ und ist mit starcken Schrancken wohlverwahret/ damit niemand leichtlich hinzu kommen/ und etwas hinein werffen könne/ dann/ wie man glaubwürdig berichten wil/ so bald jemand aus Frevel hinzugehet/ Pilati dabey gedencket/ oder einen Stein und Holtz hinein wirft/ sollen sich schreckliche Vngewitter erhehen/ und das Wasser also toben/ über schiessen und fliessen/ daß es Menschen/ Viehe und Früchten grossen Schaden thue/ und Städte und Dörffer im Thal verderbe.

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[677/0697] ten ihn in einen sehr tieffen Dümpffel deß Rhodams. Aber es erhub sich wiederum ein schrecklich Vngestüm/ daß niemand sicher wandeln und handeln köndte/ darumb man denselben abermahl heraus zog/ und ihn bey der Stadt Losanna in die Erde vergraben wolte. Darüber die bösen Geister auffs neue tobeten/ also daß jederman in grossen Furchten stund. Nahmen also zum vierdten mal den Cörper/ führeten den auff das Schweitzer-Gebürge/ und wurffen ihn in eine tieffe Gruben oder Sumpf am Berge / Fracmont genant/ so zwischen der Stadt Lucern und unterwalten liegt/ in einem dicken finstern Walde. Welcher Sumpff noch heute Pilatus See genennet wird/ und ist mit starcken Schrancken wohlverwahret/ damit niemand leichtlich hinzu kommen/ und etwas hinein werffen könne/ dann/ wie man glaubwürdig berichten wil/ so bald jemand aus Frevel hinzugehet/ Pilati dabey gedencket/ oder einen Stein und Holtz hinein wirft/ sollen sich schreckliche Vngewitter erhehen/ und das Wasser also toben/ über schiessen und fliessen/ daß es Menschen/ Viehe und Früchten grossen Schaden thue/ und Städte und Dörffer im Thal verderbe. 1. Ist das nicht eine Rache/ die GOtt sehen lassen wieder Pilatum, der unrecht Urtheil gesprochen hat/ also daß

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 677. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/697>, abgerufen am 22.11.2024.