Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.Der Traumende erfreuet sich: Aber gleich sicht er was anders/ das ihme betrübt: Einer komt daher mit etlich andern Werckmeistern/ der schafft mit Ernst: Thut / spricht er/ diese Uberschrifft des Hauses hinweg/ und setzt mir diese an die statt: Eine ewige Wohnung und Ruhe/ Johannes des Ertzbischoffen zu Alexandria / gekauft umb dreysig Pfund Silber. An diesem Traum hat sich Troilus entsetzt / und nicht für vergebens gehalten/ ist darauff aus einem geitzigen/ und unmilden/ viel freygebiger worden/ sonderlich gegen die Armen; so viel hat diese ewige Wohnung/ ob sie schon nur im Schlaff gesehen worden/ bey diesem Troilo vermöcht. 1. Freylich ist der Geitz der Weg/ so zum verderben führet/ wie diesem geitzigen Troilo im Traum gezeiget worden. Darumb ihr Geitzhälse last ab den Mammon zu dienen/ dann ihr könt nicht zugleich auch GOtt mit dienen. 2. Hingegen aber wer gerne Allmosen gibt/ und sich deß Dürfftigen annimbt/ der bauer ihm eine Stuffen im Himmel/ wenn sein Allmosen geben aus rechtem Glauben entspringet. Der Traumende erfreuet sich: Aber gleich sicht er was anders/ das ihme betrübt: Einer komt daher mit etlich andern Werckmeistern/ der schafft mit Ernst: Thut / spricht er/ diese Uberschrifft des Hauses hinweg/ und setzt mir diese an die statt: Eine ewige Wohnung und Ruhe/ Johannes des Ertzbischoffen zu Alexandria / gekauft umb dreysig Pfund Silber. An diesem Traum hat sich Troilus entsetzt / und nicht für vergebens gehalten/ ist darauff aus einem geitzigen/ und unmilden/ viel freygebiger worden/ sonderlich gegen die Armen; so viel hat diese ewige Wohnung/ ob sie schon nur im Schlaff gesehen worden/ bey diesem Troilo vermöcht. 1. Freylich ist der Geitz der Weg/ so zum verderben führet/ wie diesem geitzigen Troilo im Traum gezeiget worden. Darumb ihr Geitzhälse last ab den Mammon zu dienen/ dann ihr könt nicht zugleich auch GOtt mit dienen. 2. Hingegen aber wer gerne Allmosen gibt/ und sich deß Dürfftigen annimbt/ der bauer ihm eine Stuffen im Himmel/ wenn sein Allmosen geben aus rechtem Glauben entspringet. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0613" n="593"/> <p>Der Traumende erfreuet sich: Aber gleich sicht er was anders/ das ihme betrübt: Einer komt daher mit etlich andern Werckmeistern/ der schafft mit Ernst: Thut / spricht er/ diese Uberschrifft des Hauses hinweg/ und setzt mir diese an die statt: Eine ewige Wohnung und Ruhe/ Johannes des Ertzbischoffen zu Alexandria / gekauft umb dreysig Pfund Silber. An diesem Traum hat sich Troilus entsetzt / und nicht für vergebens gehalten/ ist darauff aus einem geitzigen/ und unmilden/ viel freygebiger worden/ sonderlich gegen die Armen; so viel hat diese ewige Wohnung/ ob sie schon nur im Schlaff gesehen worden/ bey diesem Troilo vermöcht.</p> <p>1. Freylich ist der Geitz der Weg/ so zum verderben führet/ wie diesem geitzigen Troilo im Traum gezeiget worden. Darumb ihr Geitzhälse last ab den Mammon zu dienen/ dann ihr könt nicht zugleich auch GOtt mit dienen.</p> <p>2. Hingegen aber wer gerne Allmosen gibt/ und sich deß Dürfftigen annimbt/ der bauer ihm eine Stuffen im Himmel/ wenn sein Allmosen geben aus rechtem Glauben entspringet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [593/0613]
Der Traumende erfreuet sich: Aber gleich sicht er was anders/ das ihme betrübt: Einer komt daher mit etlich andern Werckmeistern/ der schafft mit Ernst: Thut / spricht er/ diese Uberschrifft des Hauses hinweg/ und setzt mir diese an die statt: Eine ewige Wohnung und Ruhe/ Johannes des Ertzbischoffen zu Alexandria / gekauft umb dreysig Pfund Silber. An diesem Traum hat sich Troilus entsetzt / und nicht für vergebens gehalten/ ist darauff aus einem geitzigen/ und unmilden/ viel freygebiger worden/ sonderlich gegen die Armen; so viel hat diese ewige Wohnung/ ob sie schon nur im Schlaff gesehen worden/ bey diesem Troilo vermöcht.
1. Freylich ist der Geitz der Weg/ so zum verderben führet/ wie diesem geitzigen Troilo im Traum gezeiget worden. Darumb ihr Geitzhälse last ab den Mammon zu dienen/ dann ihr könt nicht zugleich auch GOtt mit dienen.
2. Hingegen aber wer gerne Allmosen gibt/ und sich deß Dürfftigen annimbt/ der bauer ihm eine Stuffen im Himmel/ wenn sein Allmosen geben aus rechtem Glauben entspringet.
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 593. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/613>, abgerufen am 16.07.2024. |