Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.sein Gewissen die Warheit lästern/ GOtt wird ihn sonst gewißlich schrecklich straffen/ hat solches nicht mehr an ihm geholffen/ denn daß er gesaget: Ja / er wolte/ daß ihn Gott straffte/ wann es nicht ein solch loses Lied were. Darauf ich gesprochen: Nun wolan/ Gott lässet seiner nicht spotten/ Galat. 6. Vnd wird sich ehe ein Jahr umbkömpt/ wo nicht Busse geschicht/ schrecklich sehen lassen/ und zu dieser Muthwilligen Lästerung nicht stille schweigen. Solches redet ich dazumal mit betrübten/ aber doch gantz eyferigem Hertzen / und wolte mir diß Orts ohne Gefahr nicht gebühren mehr zureden/ oder mich hefftiger wieder diesen Lästerer/ einzulassen. Aber es ward dieses auch zum schändlichten verlachet/ verspottet und verlästert. Das muste ich also Gott in sein Gerichte heimsteilen und befehlen. Hernach ehe das Jahr umbgewesen/ und sich dieser Mensch weiter in das Bapsthumb hat stecken wollen/ dafür ihm doch seine Mutter/ eine gute fromme Wittfrau / treulichst und zum fleißigsten verwarnet/ er aber nicht gefolget/ und gottlosen Baals-Pfaffen zu Dienste/ auff einer Reisse gewesen/ ist er auch nicht weit von hinnen Wahnwitzig und unsinnig worden/ oder vielmehr in Verzweiffelung gefallen/ also/ daß er nichts von GOtt/ noch von dem HErrn Christo hat hören wollen. Vnd ob ihm wohl rechtschaffene Praedicanten zugeordnet worden / sein Gewissen die Warheit lästern/ GOtt wird ihn sonst gewißlich schrecklich straffen/ hat solches nicht mehr an ihm geholffen/ denn daß er gesaget: Ja / er wolte/ daß ihn Gott straffte/ wann es nicht ein solch loses Lied were. Darauf ich gesprochen: Nun wolan/ Gott lässet seiner nicht spotten/ Galat. 6. Vnd wird sich ehe ein Jahr umbkömpt/ wo nicht Busse geschicht/ schrecklich sehen lassen/ und zu dieser Muthwilligen Lästerung nicht stille schweigen. Solches redet ich dazumal mit betrübten/ aber doch gantz eyferigem Hertzen / und wolte mir diß Orts ohne Gefahr nicht gebühren mehr zureden/ oder mich hefftiger wieder diesen Lästerer/ einzulassen. Aber es ward dieses auch zum schändlichten verlachet/ verspottet und verlästert. Das muste ich also Gott in sein Gerichte heimsteilen und befehlen. Hernach ehe das Jahr umbgewesen/ und sich dieser Mensch weiter in das Bapsthumb hat stecken wollen/ dafür ihm doch seine Mutter/ eine gute fromme Wittfrau / treulichst und zum fleißigsten verwarnet/ er aber nicht gefolget/ und gottlosen Baals-Pfaffen zu Dienste/ auff einer Reisse gewesen/ ist er auch nicht weit von hinnen Wahnwitzig und unsinnig worden/ oder vielmehr in Verzweiffelung gefallen/ also/ daß er nichts von GOtt/ noch von dem HErrn Christo hat hören wollen. Vnd ob ihm wohl rechtschaffene Praedicanten zugeordnet worden / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0609" n="589"/> sein Gewissen die Warheit lästern/ GOtt wird ihn sonst gewißlich schrecklich straffen/ hat solches nicht mehr an ihm geholffen/ denn daß er gesaget: Ja / er wolte/ daß ihn Gott straffte/ wann es nicht ein solch loses Lied were. Darauf ich gesprochen: Nun wolan/ Gott lässet seiner nicht spotten/ Galat. 6. Vnd wird sich ehe ein Jahr umbkömpt/ wo nicht Busse geschicht/ schrecklich sehen lassen/ und zu dieser Muthwilligen Lästerung nicht stille schweigen. Solches redet ich dazumal mit betrübten/ aber doch gantz eyferigem Hertzen / und wolte mir diß Orts ohne Gefahr nicht gebühren mehr zureden/ oder mich hefftiger wieder diesen Lästerer/ einzulassen. Aber es ward dieses auch zum schändlichten verlachet/ verspottet und verlästert. Das muste ich also Gott in sein Gerichte heimsteilen und befehlen.</p> <p>Hernach ehe das Jahr umbgewesen/ und sich dieser Mensch weiter in das Bapsthumb hat stecken wollen/ dafür ihm doch seine Mutter/ eine gute fromme Wittfrau / treulichst und zum fleißigsten verwarnet/ er aber nicht gefolget/ und gottlosen Baals-Pfaffen zu Dienste/ auff einer Reisse gewesen/ ist er auch nicht weit von hinnen Wahnwitzig und unsinnig worden/ oder vielmehr in Verzweiffelung gefallen/ also/ daß er nichts von GOtt/ noch von dem HErrn Christo hat hören wollen. Vnd ob ihm wohl rechtschaffene Praedicanten zugeordnet worden / </p> </div> </body> </text> </TEI> [589/0609]
sein Gewissen die Warheit lästern/ GOtt wird ihn sonst gewißlich schrecklich straffen/ hat solches nicht mehr an ihm geholffen/ denn daß er gesaget: Ja / er wolte/ daß ihn Gott straffte/ wann es nicht ein solch loses Lied were. Darauf ich gesprochen: Nun wolan/ Gott lässet seiner nicht spotten/ Galat. 6. Vnd wird sich ehe ein Jahr umbkömpt/ wo nicht Busse geschicht/ schrecklich sehen lassen/ und zu dieser Muthwilligen Lästerung nicht stille schweigen. Solches redet ich dazumal mit betrübten/ aber doch gantz eyferigem Hertzen / und wolte mir diß Orts ohne Gefahr nicht gebühren mehr zureden/ oder mich hefftiger wieder diesen Lästerer/ einzulassen. Aber es ward dieses auch zum schändlichten verlachet/ verspottet und verlästert. Das muste ich also Gott in sein Gerichte heimsteilen und befehlen.
Hernach ehe das Jahr umbgewesen/ und sich dieser Mensch weiter in das Bapsthumb hat stecken wollen/ dafür ihm doch seine Mutter/ eine gute fromme Wittfrau / treulichst und zum fleißigsten verwarnet/ er aber nicht gefolget/ und gottlosen Baals-Pfaffen zu Dienste/ auff einer Reisse gewesen/ ist er auch nicht weit von hinnen Wahnwitzig und unsinnig worden/ oder vielmehr in Verzweiffelung gefallen/ also/ daß er nichts von GOtt/ noch von dem HErrn Christo hat hören wollen. Vnd ob ihm wohl rechtschaffene Praedicanten zugeordnet worden /
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 589. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/609>, abgerufen am 03.07.2024. |