Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.fet/ als die Säuffer/ Flucher / Allomodische/ Spieler/ Schandirer/ Vnflähter/ Wucherer Diebe/ Vngerechte / etc. und solche Gesellen mit gewissen Straffen beleget/ und solche Straff-Gelder den Armen gibet: Er soll aber im Straffen die Mittelstrassen gehen / straffen aus Liebe der Gerechtigkeit/ das Schwerd der strengen Gerechtigkeit netzen mit dem Oel der Gnade und Bermhertzigkeit/ nicht eher/ als aus hoher Noht zur Straffe sich bewegen; auch ihme es hertzlich Leid seyn lassen/ wann er Ampts und Gewissens halben straffen muß. 1. Sind seine nützliche Reguln/ wenn sie nur von allen Regenten fleißig in acht genommen und denenselben nachgelebet würde/ so würde es offtmals besser umb manches Gewissen und des Landes Wohlfahrt stehen. 2. Aber da ist der Teuffel/ der sonderlich grosser Herren abgesagter Feind ist / geschäfftig/ und weiß schon Leute abzufertigen/ welche ein und das andere/ so nützlichen wehre/ dissuadiren. Solchem Regenten Teuffel und ihren Schupen sollen sich Fürsten und Herren steiff opponiren, und ihre Ohren mehr auff GOtt und sein Wort lassen gerich seyn/ als fet/ als die Säuffer/ Flucher / Allomodische/ Spieler/ Schandirer/ Vnflähter/ Wucherer Diebe/ Vngerechte / etc. und solche Gesellen mit gewissen Straffen beleget/ und solche Straff-Gelder den Armen gibet: Er soll aber im Straffen die Mittelstrassen gehen / straffen aus Liebe der Gerechtigkeit/ das Schwerd der strengen Gerechtigkeit netzen mit dem Oel der Gnade und Bermhertzigkeit/ nicht eher/ als aus hoher Noht zur Straffe sich bewegen; auch ihme es hertzlich Leid seyn lassen/ wann er Ampts und Gewissens halben straffen muß. 1. Sind seine nützliche Reguln/ weñ sie nur von allen Regenten fleißig in acht genom̃en und denenselben nachgelebet würde/ so würde es offtmals besser umb manches Gewissen und des Landes Wohlfahrt stehen. 2. Aber da ist der Teuffel/ der sonderlich grosser Herren abgesagter Feind ist / geschäfftig/ und weiß schon Leute abzufertigen/ welche ein und das andere/ so nützlichen wehre/ dissuadiren. Solchem Regenten Teuffel und ihren Schupen sollen sich Fürsten und Herren steiff opponiren, und ihre Ohren mehr auff GOtt und sein Wort lassen gerich seyn/ als <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0588" n="568"/> fet/ als die Säuffer/ Flucher / Allomodische/ Spieler/ Schandirer/ Vnflähter/ Wucherer Diebe/ Vngerechte / etc. und solche Gesellen mit gewissen Straffen beleget/ und solche Straff-Gelder den Armen gibet: Er soll aber im Straffen die Mittelstrassen gehen / straffen aus Liebe der Gerechtigkeit/ das Schwerd der strengen Gerechtigkeit netzen mit dem Oel der Gnade und Bermhertzigkeit/ nicht eher/ als aus hoher Noht zur Straffe sich bewegen; auch ihme es hertzlich Leid seyn lassen/ wann er Ampts und Gewissens halben straffen muß.</p> <p>1. Sind seine nützliche Reguln/ weñ sie nur von allen Regenten fleißig in acht genom̃en und denenselben nachgelebet würde/ so würde es offtmals besser umb manches Gewissen und des Landes Wohlfahrt stehen.</p> <p>2. Aber da ist der Teuffel/ der sonderlich grosser Herren abgesagter Feind ist / geschäfftig/ und weiß schon Leute abzufertigen/ welche ein und das andere/ so nützlichen wehre/ dissuadiren. Solchem Regenten Teuffel und ihren Schupen sollen sich Fürsten und Herren steiff opponiren, und ihre Ohren mehr auff GOtt und sein Wort lassen gerich seyn/ als </p> </div> </body> </text> </TEI> [568/0588]
fet/ als die Säuffer/ Flucher / Allomodische/ Spieler/ Schandirer/ Vnflähter/ Wucherer Diebe/ Vngerechte / etc. und solche Gesellen mit gewissen Straffen beleget/ und solche Straff-Gelder den Armen gibet: Er soll aber im Straffen die Mittelstrassen gehen / straffen aus Liebe der Gerechtigkeit/ das Schwerd der strengen Gerechtigkeit netzen mit dem Oel der Gnade und Bermhertzigkeit/ nicht eher/ als aus hoher Noht zur Straffe sich bewegen; auch ihme es hertzlich Leid seyn lassen/ wann er Ampts und Gewissens halben straffen muß.
1. Sind seine nützliche Reguln/ weñ sie nur von allen Regenten fleißig in acht genom̃en und denenselben nachgelebet würde/ so würde es offtmals besser umb manches Gewissen und des Landes Wohlfahrt stehen.
2. Aber da ist der Teuffel/ der sonderlich grosser Herren abgesagter Feind ist / geschäfftig/ und weiß schon Leute abzufertigen/ welche ein und das andere/ so nützlichen wehre/ dissuadiren. Solchem Regenten Teuffel und ihren Schupen sollen sich Fürsten und Herren steiff opponiren, und ihre Ohren mehr auff GOtt und sein Wort lassen gerich seyn/ als
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/588>, abgerufen am 01.07.2024. |