Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.1. Hier siehet man/ daß Gott an keinem Menschen unzüchtige Liebe wil ungestrafft lassen. 2. Ist aber die Frage/ ob diese Frau recht gethan/ nicht nur allein/ daß sie ihren Leib dem Käyser in Unehren unterwürffig gemachet/ sondern auch daß sie ihm durch Gifft das Leben genommen? Und die Antwort drauf-Nein: Sie hat nicht recht gethan/ sondern sie hette die Sache und Rache Gott befehlen/ und ihren Widwen Stand in Keuschheit verführen sollen. 283. Wunderwerck/ das sich zugetragen bey Zeiten deß Pabsts Calixti. IM Jahr 1122. bey Zeiten des Pabsts Calixti, welcher fürgeben/ daß niemands der Römischen Kirchen solte wiedersprechen/ Ursach/ wie Christus kommen sey zu thun den Willen seines Vaters/ also sollen alle Christen thun den Willen ihrer Mutter der Römischen Kirchen/ hat sich diß Wunderwerck begeben und zuge- 1. Hier siehet man/ daß Gott an keinem Menschen unzüchtige Liebe wil ungestrafft lassen. 2. Ist aber die Frage/ ob diese Frau recht gethan/ nicht nur allein/ daß sie ihren Leib dem Käyser in Unehren unterwürffig gemachet/ sondern auch daß sie ihm durch Gifft das Leben genommen? Und die Antwort drauf-Nein: Sie hat nicht recht gethan/ sondern sie hette die Sache und Rache Gott befehlen/ und ihren Widwen Stand in Keuschheit verführen sollen. 283. Wunderwerck/ das sich zugetragen bey Zeiten deß Pabsts Calixti. IM Jahr 1122. bey Zeiten des Pabsts Calixti, welcher fürgeben/ daß niemands der Römischen Kirchen solte wiedersprechen/ Ursach/ wie Christus kommen sey zu thun den Willen seines Vaters/ also sollen alle Christen thun den Willen ihrer Mutter der Römischen Kirchen/ hat sich diß Wunderwerck begeben und zuge- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0566" n="546"/> <p>1. Hier siehet man/ daß Gott an keinem Menschen unzüchtige Liebe wil ungestrafft lassen.</p> <p>2. Ist aber die Frage/ ob diese Frau recht gethan/ nicht nur allein/ daß sie ihren Leib dem Käyser in Unehren unterwürffig gemachet/ sondern auch daß sie ihm durch Gifft das Leben genommen? Und die Antwort drauf-Nein: Sie hat nicht recht gethan/ sondern sie hette die Sache und Rache Gott befehlen/ und ihren Widwen Stand in Keuschheit verführen sollen.</p> <p>283.</p> <p>Wunderwerck/ das sich zugetragen bey Zeiten deß Pabsts Calixti.</p> <p>IM Jahr 1122. bey Zeiten des Pabsts Calixti, welcher fürgeben/ daß niemands der Römischen Kirchen solte wiedersprechen/ Ursach/ wie Christus kommen sey zu thun den Willen seines Vaters/ also sollen alle Christen thun den Willen ihrer Mutter der Römischen Kirchen/ hat sich diß Wunderwerck begeben und zuge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [546/0566]
1. Hier siehet man/ daß Gott an keinem Menschen unzüchtige Liebe wil ungestrafft lassen.
2. Ist aber die Frage/ ob diese Frau recht gethan/ nicht nur allein/ daß sie ihren Leib dem Käyser in Unehren unterwürffig gemachet/ sondern auch daß sie ihm durch Gifft das Leben genommen? Und die Antwort drauf-Nein: Sie hat nicht recht gethan/ sondern sie hette die Sache und Rache Gott befehlen/ und ihren Widwen Stand in Keuschheit verführen sollen.
283.
Wunderwerck/ das sich zugetragen bey Zeiten deß Pabsts Calixti.
IM Jahr 1122. bey Zeiten des Pabsts Calixti, welcher fürgeben/ daß niemands der Römischen Kirchen solte wiedersprechen/ Ursach/ wie Christus kommen sey zu thun den Willen seines Vaters/ also sollen alle Christen thun den Willen ihrer Mutter der Römischen Kirchen/ hat sich diß Wunderwerck begeben und zuge-
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