Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.ein Actio, eine Verübung. 2. Die jenigen demnach/ die sich mit Gewalt müssen Schänden lassen/ die leiden zwar Schand/ aber sie thun keine Schande/ und das wieder ihren Willen/ und Velieben/ darumb so ists besser/ so übel leiden/ als Ubel thun und Keuschheit zu erhalten/ ihm selbsten das Leben nehmen. 279. Von Pabst Leone dem X. PAbst Leo ver Zehende dieses Namens/ unter welchem Lutherus das Pabstthumb zu stürmen angefangen/ hat wieder Letherum gewütet und getobet/ seine Bücher zu Rom verbrandt/ und sich nicht anders gestellet/ gleich als wenn er ihn mit Haut mit Haar fressen wolte. Aber endlich soll ein Welscher Marggraff Ihm ein Welsch Süplein haben zurichten lassen/ und da er dasselbe gessen/ ist ihm bald wehe worden und gestorben. Und das ist der Epicurer, welcher gegen dem Bembo sich verlauten lassen/ daß das Evangelium von Christo nichts anders sey/ als eine Fabel und Gedicht. Von diesem Pabst schreibet ein Actio, eine Verübung. 2. Die jenigen demnach/ die sich mit Gewalt müssen Schänden lassen/ die leiden zwar Schand/ aber sie thun keine Schande/ und das wieder ihren Willen/ und Velieben/ darumb so ists besser/ so übel leiden/ als Ubel thun und Keuschheit zu erhalten/ ihm selbsten das Leben nehmen. 279. Von Pabst Leone dem X. PAbst Leo ver Zehende dieses Namens/ unter welchem Lutherus das Pabstthumb zu stürmen angefangen/ hat wieder Letherum gewütet und getobet/ seine Bücher zu Rom verbrandt/ und sich nicht anders gestellet/ gleich als wenn er ihn mit Haut mit Haar fressen wolte. Aber endlich soll ein Welscher Marggraff Ihm ein Welsch Süplein haben zurichten lassen/ und da er dasselbe gessen/ ist ihm bald wehe worden und gestorben. Und das ist der Epicurer, welcher gegen dem Bembo sich verlauten lassen/ daß das Evangelium von Christo nichts anders sey/ als eine Fabel und Gedicht. Von diesem Pabst schreibet <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0559" n="539"/> ein Actio, eine Verübung.</p> <p>2. Die jenigen demnach/ die sich mit Gewalt müssen Schänden lassen/ die leiden zwar Schand/ aber sie thun keine Schande/ und das wieder ihren Willen/ und Velieben/ darumb so ists besser/ so übel leiden/ als Ubel thun und Keuschheit zu erhalten/ ihm selbsten das Leben nehmen.</p> </div> <div> <head>279.</head> <argument> <p>Von Pabst Leone dem X.</p> </argument> <p>PAbst Leo ver Zehende dieses Namens/ unter welchem Lutherus das Pabstthumb zu stürmen angefangen/ hat wieder Letherum gewütet und getobet/ seine Bücher zu Rom verbrandt/ und sich nicht anders gestellet/ gleich als wenn er ihn mit Haut mit Haar fressen wolte. Aber endlich soll ein Welscher Marggraff Ihm ein Welsch Süplein haben zurichten lassen/ und da er dasselbe gessen/ ist ihm bald wehe worden und gestorben. Und das ist der Epicurer, welcher gegen dem Bembo sich verlauten lassen/ daß das Evangelium von Christo nichts anders sey/ als eine Fabel und Gedicht. Von diesem Pabst schreibet </p> </div> </body> </text> </TEI> [539/0559]
ein Actio, eine Verübung.
2. Die jenigen demnach/ die sich mit Gewalt müssen Schänden lassen/ die leiden zwar Schand/ aber sie thun keine Schande/ und das wieder ihren Willen/ und Velieben/ darumb so ists besser/ so übel leiden/ als Ubel thun und Keuschheit zu erhalten/ ihm selbsten das Leben nehmen.
279. Von Pabst Leone dem X.
PAbst Leo ver Zehende dieses Namens/ unter welchem Lutherus das Pabstthumb zu stürmen angefangen/ hat wieder Letherum gewütet und getobet/ seine Bücher zu Rom verbrandt/ und sich nicht anders gestellet/ gleich als wenn er ihn mit Haut mit Haar fressen wolte. Aber endlich soll ein Welscher Marggraff Ihm ein Welsch Süplein haben zurichten lassen/ und da er dasselbe gessen/ ist ihm bald wehe worden und gestorben. Und das ist der Epicurer, welcher gegen dem Bembo sich verlauten lassen/ daß das Evangelium von Christo nichts anders sey/ als eine Fabel und Gedicht. Von diesem Pabst schreibet
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