Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

Und schreibet Alesius daß der König dieselbe Nacht durch allerley Träume sey erschrecket worden/ und da er des Morgens auffgewacht/ sol er alsbald nach dem Scoto gefraget und darneben gesagt haben: Ich weiß daß er gestorben ist/ und ich weri[unleserliches Material]e ihm bald nachfolgen/ welches denn auch geschehen.

1. Hier siehet man/ was es vor ein böses Sterben gibt/ wenn einer böse gelebet. Weil dieser/ sonst zwar gelehrte Mann/ der von GOTT noch seinem Sohn/ noch auch von Himmel etwas gehalten/ so ist er endlich verzweiffelt/ und an ihm war worden/ was Christus saget: Wer nicht glaubt/ wird verdampt.

2. Wenn nicht nur allein in Pabstthumb/ sondern auch bey unsern Welt und Geldsichtigen Leuten diesem und dergleichen Exempeln fleissig nach gesonnen würde/ mancher würde ein ander Leben führen/ und würde auch endlich bey Vielen ein sanffterer Todt folgen.

257. Von r. leiblichen Brüdern/ einem Weisen und einem thörichten.

DRexelins erzehlet eine feine Legend/ die sich mit zweyen leiblichen Brüdern / einem wei-

Und schreibet Alesius daß der König dieselbe Nacht durch allerley Träume sey erschrecket worden/ und da er des Morgens auffgewacht/ sol er alsbald nach dem Scoto gefraget und darneben gesagt haben: Ich weiß daß er gestorben ist/ und ich weri[unleserliches Material]e ihm bald nachfolgen/ welches denn auch geschehen.

1. Hier siehet man/ was es vor ein böses Sterben gibt/ wenn einer böse gelebet. Weil dieser/ sonst zwar gelehrte Mann/ der von GOTT noch seinem Sohn/ noch auch von Himmel etwas gehalten/ so ist er endlich verzweiffelt/ und an ihm war worden/ was Christus saget: Wer nicht glaubt/ wird verdampt.

2. Wenn nicht nur allein in Pabstthumb/ sondern auch bey unsern Welt und Geldsichtigen Leuten diesem und dergleichen Exempeln fleissig nach gesonnen würde/ mancher würde ein ander Leben führen/ und würde auch endlich bey Vielen ein sanffterer Todt folgen.

257. Von r. leiblichen Brüdern/ einem Weisen und einem thörichten.

DRexelins erzehlet eine feine Legend/ die sich mit zweyen leiblichen Brüdern / einem wei-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0525" n="505"/>
        <p>Und schreibet Alesius daß der König dieselbe Nacht durch allerley Träume sey                      erschrecket worden/ und da er des Morgens auffgewacht/ sol er alsbald nach dem                      Scoto gefraget und darneben gesagt haben: Ich weiß daß er gestorben ist/ und                      ich weri<gap reason="illegible"/>e ihm bald nachfolgen/ welches denn auch geschehen.</p>
        <p>1. Hier siehet man/ was es vor ein böses Sterben gibt/ wenn einer böse gelebet.                      Weil dieser/ sonst zwar gelehrte Mann/ der von GOTT noch seinem Sohn/ noch                      auch von Himmel etwas gehalten/ so ist er endlich verzweiffelt/ und an ihm war                      worden/ was Christus saget: Wer nicht glaubt/ wird verdampt.</p>
        <p>2. Wenn nicht nur allein in Pabstthumb/ sondern auch bey unsern Welt und                      Geldsichtigen Leuten diesem und dergleichen Exempeln fleissig nach gesonnen                      würde/ mancher würde ein ander Leben führen/ und würde auch endlich bey Vielen                      ein sanffterer Todt folgen.</p>
        <p>257. Von r. leiblichen Brüdern/ einem Weisen und einem thörichten.</p>
        <p>DRexelins erzehlet eine feine Legend/ die sich mit zweyen leiblichen Brüdern /                      einem wei-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[505/0525] Und schreibet Alesius daß der König dieselbe Nacht durch allerley Träume sey erschrecket worden/ und da er des Morgens auffgewacht/ sol er alsbald nach dem Scoto gefraget und darneben gesagt haben: Ich weiß daß er gestorben ist/ und ich weri_ e ihm bald nachfolgen/ welches denn auch geschehen. 1. Hier siehet man/ was es vor ein böses Sterben gibt/ wenn einer böse gelebet. Weil dieser/ sonst zwar gelehrte Mann/ der von GOTT noch seinem Sohn/ noch auch von Himmel etwas gehalten/ so ist er endlich verzweiffelt/ und an ihm war worden/ was Christus saget: Wer nicht glaubt/ wird verdampt. 2. Wenn nicht nur allein in Pabstthumb/ sondern auch bey unsern Welt und Geldsichtigen Leuten diesem und dergleichen Exempeln fleissig nach gesonnen würde/ mancher würde ein ander Leben führen/ und würde auch endlich bey Vielen ein sanffterer Todt folgen. 257. Von r. leiblichen Brüdern/ einem Weisen und einem thörichten. DRexelins erzehlet eine feine Legend/ die sich mit zweyen leiblichen Brüdern / einem wei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/525
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 505. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/525>, abgerufen am 22.11.2024.