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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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Dan lieset in den Historien/ daß zu Zeiten deß Käysers Vespasiani zu Rom in vollem Rath disceptiret worden/ wer unter den Göttern für dem besten zu halten/ und mit was für einem Nahmen er zu nennen seye? Da nun etzliche gestritten/ man solte jhn nennen potentem, bellacem & Martem, ein allmachtigen/ gewaltigen Kriegs-GOtt/ darumb/ weil seine Macht/ Stärcke und Gewalt niemand umbkehren möchte: Etliche/ man solle ihn Deum divitiarum, einen reichen GOtt nennen/ weil alle Ding dem Geld und Reichthumb unterthan weren. Etliche/ man soll ihn Deum scientiarum, ein weisen Gott nennen/ weil er alles wüste und kennete/ hab derselbigen Nahmen keiner ihnen gefallen wollen. Als sie nun nicht gewust/ was sie endlich hieraus schliessen solten / sihe/ da sey bey ihnen gestanden ein Jüngling/ welcher Gottes Bild abcontrafehet an seinem Hals hangen gehabt/ welches er einem jeden so bald gezeiget. Es seye aber solches mit aus gebreiteten Armen abgebildet gewesen / auff dem rechten Arm habe gestanden PROMITTO, ich verheisse/ oder sage zu / auff

Dan lieset in den Historien/ daß zu Zeiten deß Käysers Vespasiani zu Rom in vollem Rath disceptiret worden/ wer unter dẽ Göttern für dem besten zu halten/ und mit was für einem Nahmen er zu nennen seye? Da nun etzliche gestritten/ man solte jhn nennen potentem, bellacem & Martem, ein allmachtigen/ gewaltigen Kriegs-GOtt/ darumb/ weil seine Macht/ Stärcke und Gewalt niemand umbkehren möchte: Etliche/ man solle ihn Deum divitiarum, einen reichen GOtt nennen/ weil alle Ding dem Geld und Reichthumb unterthan weren. Etliche/ man soll ihn Deum scientiarum, ein weisen Gott nennen/ weil er alles wüste und kennete/ hab derselbigen Nahmen keiner ihnẽ gefallẽ wollen. Als sie nun nicht gewust/ was sie endlich hieraus schliessen solten / sihe/ da sey bey ihnen gestanden ein Jüngling/ welcher Gottes Bild abcontrafehet an seinem Hals hangen gehabt/ welches er einem jeden so bald gezeiget. Es seye aber solches mit aus gebreiteten Armen abgebildet gewesen / auff dem rechten Arm habe gestanden PROMITTO, ich verheisse/ oder sage zu / auff

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[482/0502] Dan lieset in den Historien/ daß zu Zeiten deß Käysers Vespasiani zu Rom in vollem Rath disceptiret worden/ wer unter dẽ Göttern für dem besten zu halten/ und mit was für einem Nahmen er zu nennen seye? Da nun etzliche gestritten/ man solte jhn nennen potentem, bellacem & Martem, ein allmachtigen/ gewaltigen Kriegs-GOtt/ darumb/ weil seine Macht/ Stärcke und Gewalt niemand umbkehren möchte: Etliche/ man solle ihn Deum divitiarum, einen reichen GOtt nennen/ weil alle Ding dem Geld und Reichthumb unterthan weren. Etliche/ man soll ihn Deum scientiarum, ein weisen Gott nennen/ weil er alles wüste und kennete/ hab derselbigen Nahmen keiner ihnẽ gefallẽ wollen. Als sie nun nicht gewust/ was sie endlich hieraus schliessen solten / sihe/ da sey bey ihnen gestanden ein Jüngling/ welcher Gottes Bild abcontrafehet an seinem Hals hangen gehabt/ welches er einem jeden so bald gezeiget. Es seye aber solches mit aus gebreiteten Armen abgebildet gewesen / auff dem rechten Arm habe gestanden PROMITTO, ich verheisse/ oder sage zu / auff

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 482. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/502>, abgerufen am 22.11.2024.