Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.an diesem seinem Peter/ nicht ohne vieler Leute Gelächtet/ und zugleich auch verwunderung gekommen. 1. Es steckt viel in der Natur/ das wir nicht wissen/ und ist immer eine stärcker/ auch zu vielen Dingen geschickter/ als die andere. 2. Wenn nun GOtt der HErr eine gute Natur gegeben hat/ der soll sie nicht mißbrauchen/ und zum Guten/ nicht aber zum Bösen anwenden/ wie denn dieser Corogius gar unrecht gethan/ daß er sei ne gute Natur mit hineinschluckung dergleichen heßlichen und unverdaulichen Dingen so geschwächet. 242. Rudolphus Hertzog in Frießland will nach seinem Tode beym grossen Haffen seyn. RVdolphus Hertzog in Frießland war durch fleißiges Anhalten des Bischoffs Volfronii dahin beredet/ daß er von seinem Heydnischen und gottlosen Leben abstehen/ den Christlichen Glauben annehmen/ und sich täuffen lassen solte. Da er nun schon einen Fuß in das Wasser gesatzt hatte/ hielt er stille und fragte: Wo der gröste Hauffe seiner Vorfahren hinkommen weren: Ob sie in Himmel oder in der Höllen müsten seyn: Darauff antwortet ihm der Bischoff / Er könne wol erachten/ weil an diesem seinem Peter/ nicht ohne vieler Leute Gelächtet/ und zugleich auch verwunderung gekommen. 1. Es steckt viel in der Natur/ das wir nicht wissen/ und ist immer eine stärcker/ auch zu vielen Dingen geschickter/ als die andere. 2. Wenn nun GOtt der HErr eine gute Natur gegeben hat/ der soll sie nicht mißbrauchen/ und zum Guten/ nicht aber zum Bösen anwenden/ wie denn dieser Corogius gar unrecht gethan/ daß er sei ne gute Natur mit hineinschluckung dergleichen heßlichen und unverdaulichen Dingen so geschwächet. 242. Rudolphus Hertzog in Frießland will nach seinem Tode beym grossen Haffen seyn. RVdolphus Hertzog in Frießland war durch fleißiges Anhalten des Bischoffs Volfronii dahin beredet/ daß er von seinem Heydnischen und gottlosen Leben abstehen/ den Christlichen Glauben annehmen/ und sich täuffen lassen solte. Da er nun schon einen Fuß in das Wasser gesatzt hatte/ hielt er stille und fragte: Wo der gröste Hauffe seiner Vorfahren hinkom̃en weren: Ob sie in Him̃el oder in der Höllen müsten seyn: Darauff antwortet ihm der Bischoff / Er könne wol erachten/ weil <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0500" n="480"/> an diesem seinem Peter/ nicht ohne vieler Leute Gelächtet/ und zugleich auch verwunderung gekommen.</p> <p>1. Es steckt viel in der Natur/ das wir nicht wissen/ und ist immer eine stärcker/ auch zu vielen Dingen geschickter/ als die andere.</p> <p>2. Wenn nun GOtt der HErr eine gute Natur gegeben hat/ der soll sie nicht mißbrauchen/ und zum Guten/ nicht aber zum Bösen anwenden/ wie denn dieser Corogius gar unrecht gethan/ daß er sei ne gute Natur mit hineinschluckung dergleichen heßlichen und unverdaulichen Dingen so geschwächet.</p> <p>242.</p> <p>Rudolphus Hertzog in Frießland will nach seinem Tode beym grossen Haffen seyn.</p> <p>RVdolphus Hertzog in Frießland war durch fleißiges Anhalten des Bischoffs Volfronii dahin beredet/ daß er von seinem Heydnischen und gottlosen Leben abstehen/ den Christlichen Glauben annehmen/ und sich täuffen lassen solte. Da er nun schon einen Fuß in das Wasser gesatzt hatte/ hielt er stille und fragte: Wo der gröste Hauffe seiner Vorfahren hinkom̃en weren: Ob sie in Him̃el oder in der Höllen müsten seyn: Darauff antwortet ihm der Bischoff / Er könne wol erachten/ weil </p> </div> </body> </text> </TEI> [480/0500]
an diesem seinem Peter/ nicht ohne vieler Leute Gelächtet/ und zugleich auch verwunderung gekommen.
1. Es steckt viel in der Natur/ das wir nicht wissen/ und ist immer eine stärcker/ auch zu vielen Dingen geschickter/ als die andere.
2. Wenn nun GOtt der HErr eine gute Natur gegeben hat/ der soll sie nicht mißbrauchen/ und zum Guten/ nicht aber zum Bösen anwenden/ wie denn dieser Corogius gar unrecht gethan/ daß er sei ne gute Natur mit hineinschluckung dergleichen heßlichen und unverdaulichen Dingen so geschwächet.
242.
Rudolphus Hertzog in Frießland will nach seinem Tode beym grossen Haffen seyn.
RVdolphus Hertzog in Frießland war durch fleißiges Anhalten des Bischoffs Volfronii dahin beredet/ daß er von seinem Heydnischen und gottlosen Leben abstehen/ den Christlichen Glauben annehmen/ und sich täuffen lassen solte. Da er nun schon einen Fuß in das Wasser gesatzt hatte/ hielt er stille und fragte: Wo der gröste Hauffe seiner Vorfahren hinkom̃en weren: Ob sie in Him̃el oder in der Höllen müsten seyn: Darauff antwortet ihm der Bischoff / Er könne wol erachten/ weil
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