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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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und gehet/ mit gebührender Ehrerbietung hinein. So bald nun der Fürst seiner ansichtig wird / empfing er ihn gar gnädig/ läst ihn mit zur Tafel sitzen/ gehet mit ihm auf das allerglimflichste umb/ beschenckt ihn/ und läst ihn wiederumb/ nach geendeter Fürstl. Tafel nach Hause führen: daß sich alle Hoffleute nicht gnugsam darüber verwundern konten. Das heist: Gott nimbt den Fürsten den Muht: und ist schrecklich unter den Königen auf Erden. Wie Assaph in dem 76 Psalm singet.

1. In seinem Ambt soll niemand/ sonderlich aber ein Prediger nicht feig oder zaghafft seyn.

2. Gott weiß der Fürsten und aller Menschen Hertzen zu lencken.

10.

Ein Bischoff zu Cracauwecket einen Toden auf.

HErr Martin Cramer im 4. Buch de Orig. & rebus gestis Polonorum pag. 89 erzehlet nachfolgende Geschicht. Herr Stanißla Bischoff zu Cracau in Pohlen hat ihm den Polnischen König Poleßla/ weil er ihm seines Ambts erinnert und von der Ehebrecherey und andern bösen Thaten abgemahnet zum Feinde gemachet. Es hatte aber er Stanislaus in dem Lublinischen Gezirk/ das

und gehet/ mit gebührender Ehrerbietung hinein. So bald nun der Fürst seiner ansichtig wird / empfing er ihn gar gnädig/ läst ihn mit zur Tafel sitzen/ gehet mit ihm auf das allerglimflichste umb/ beschenckt ihn/ und läst ihn wiederumb/ nach geendeter Fürstl. Tafel nach Hause führen: daß sich alle Hoffleute nicht gnugsam darüber verwundern konten. Das heist: Gott nimbt den Fürsten den Muht: und ist schrecklich unter den Königen auf Erden. Wie Assaph in dem 76 Psalm singet.

1. In seinem Ambt soll niemand/ sonderlich aber ein Prediger nicht feig oder zaghafft seyn.

2. Gott weiß der Fürsten und aller Menschen Hertzen zu lencken.

10.

Ein Bischoff zu Cracauwecket einen Toden auf.

HErr Martin Cramer im 4. Buch de Orig. & rebus gestis Polonorum pag. 89 erzehlet nachfolgende Geschicht. Herr Stanißla Bischoff zu Cracau in Pohlen hat ihm den Polnischen König Poleßla/ weil er ihm seines Ambts erinnert und von der Ehebrecherey und andern bösen Thaten abgemahnet zum Feinde gemachet. Es hatte aber er Stanislaus in dem Lublinischen Gezirk/ das

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[30/0050] und gehet/ mit gebührender Ehrerbietung hinein. So bald nun der Fürst seiner ansichtig wird / empfing er ihn gar gnädig/ läst ihn mit zur Tafel sitzen/ gehet mit ihm auf das allerglimflichste umb/ beschenckt ihn/ und läst ihn wiederumb/ nach geendeter Fürstl. Tafel nach Hause führen: daß sich alle Hoffleute nicht gnugsam darüber verwundern konten. Das heist: Gott nimbt den Fürsten den Muht: und ist schrecklich unter den Königen auf Erden. Wie Assaph in dem 76 Psalm singet. 1. In seinem Ambt soll niemand/ sonderlich aber ein Prediger nicht feig oder zaghafft seyn. 2. Gott weiß der Fürsten und aller Menschen Hertzen zu lencken. 10. Ein Bischoff zu Cracauwecket einen Toden auf. HErr Martin Cramer im 4. Buch de Orig. & rebus gestis Polonorum pag. 89 erzehlet nachfolgende Geschicht. Herr Stanißla Bischoff zu Cracau in Pohlen hat ihm den Polnischen König Poleßla/ weil er ihm seines Ambts erinnert und von der Ehebrecherey und andern bösen Thaten abgemahnet zum Feinde gemachet. Es hatte aber er Stanislaus in dem Lublinischen Gezirk/ das

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/50>, abgerufen am 25.04.2024.